THEMA: Hochzeit in der Kalahari - ein Traum wird wahr
13 Dez 2021 15:20 #632248
  • bayern schorsch
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  • bayern schorsch am 13 Dez 2021 15:20
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Tag 12, es geht wieder nach Hause

Gut haben wir geschlafen, die Betten sind bequem und Schorschine und der bayern schorsch haben von den nächsten Aktivitäten in puncto Africa geträumt. Mal schauen, wo´s die Beiden in Zukunft wieder hinzieht ….

Hier eine Kopie aus google earth, so kann man sich die Größe der Frans Indongo Lodge gut vorstellen. Man sieht die Bungalows, den Pool und auch die nachts beleuchtete Wasserstelle.



Gemächliches Frühstück gibt’s heute, es ist nichts eilig. Da wird noch das ein oder andere Foto geschossen, und auf dem Aussichtsdeck der Frans Indongo wird letztmalig Afrika-Luft eingesaugt. Bald darauf geht’s los, die Strecke von der Fans Indongo bis zum Flughafen beträgt um die 340 Kilometer, das schaffen wir leicht. Und so lassen wir uns auch Zeit und machen den ersten Zwischenstop bzw. eine kleine Pause in Okahandja.
:)
Gleich rechts von der B1 ist die Bar, wo man selbst als WC-Tourist gern gesehen wird. Das ist eine gute Sache, denn die Benützung kostet ein paar namibische Dollar, dafür ist alles picco-bello sauber. In unseren Augen eine gute Lösung, so ist jedem geholfen.

Den Holzschnitzermarkt besuchen wir diesmal nicht, denn beide Male, als wir hier in Okahandja einen Zwischenstop machten, wurden Schorschine und ich ziemlich massiv angegangen. Jeder will (oder muss) etwas verkaufen, und da fühlen wir uns nicht wohl. Vielleicht haben wir unser Statement etwas zu negativ vorgetragen, in jedem Fall war das Ergebnis, dass niemand mehr auf den Markt wollte. :(

Also geht die Fahrt weiter, und schon bald sind wir in Windhoek. Schorschine und ich haben uns im Vorfeld überlegt, wie wir diesen letzten Tag gestalten könnten, sind aber jetzt froh, dass wir keine Aktivität mehr vor uns haben. Alle sind ziemlich platt, und die Hälfte der Mannschaft schläft im Bus.

Das ändert sich aber schlagartig in dem Moment, in dem wir durch Katutura durchgondeln. Das habe ich nämlich mit unserem Busfahrer John so vereinbart, dass, falls Zeit bleibt, wir einen Abstecher bzw. Umweg über Katutura machen. Ja was soll ich sagen – für unsere Reisebegleiter war das schon ein eindrückliches Erlebnis, auch diese Seite eines Namibiaurlaubes kennen zu lernen. Auch wenn man diesen Stadtteil Windhoeks nur streift, so bekommt man doch zumindest einen klitzekleinen Einblick in das pralle Leben, das im Township sich zum größten Teil auf der Straße abspielt.

Schorschine und ich haben uns jetzt ganz fest vorgenommen, bei nächst sich bietender Gelegenheit eine organisierte Katuturatour mit einem Anbieter wie z.B. Carsten Möhle zu machen.

Ich denke, dass für unsere Namibia-Neulinge diese Tour nicht gepasst hätte. Am Ende war jeder platt, und am Anfang unserer Reise hätte man die Mannschaft vielleicht „verschreckt“. Also lassen wir das so gut sein, wie es war. Vielleicht hat uns aber auch Corona von einer Tour abgehalten, ich weiß es nicht.

Joe´s Beerhouse, das wär doch noch so ein Renner. Gesagt, getan, und schon sind wir im meistangesagtestem Restaurant Windhoek´s. Skurril, schrill, laut und gut. So kann man Joe´s Beerhouse mit ein paar wenigen Worten beschreiben, ein Restaurant, das in keinem Namibia-Reiseführer fehlt und ein Ort, der für viele Namibia-Urlauber der Startschuss in den Urlaub bedeutet.

Mir gefällt Joe´s Beerhouse gut, aber dass dieser gelb-schwarze Schal einen schöneren und auffallenderen Platz hat als der rot-weiße Schal, der irgendwo hinten drin hängt, das geht ja eigentlich gar nicht:



Eine urige Einrichtung, so was sieht man auch nicht alle Tage:









Nach dem Aufenthalt in Joe´s Beerhouse düsen wir raus zum Flughafen. Wir tanken unseren Bus nochmal randvoll (so war es ausgemacht) und bald sitzen wir in der Abflughalle des Hosea Kutako International Airport. Der Heimflug war ruhig, planmäßig und ohne irgendwelche besonderen Vorkommnisse, und am nächsten Tag sind wir schon „back in germany“. :)

So war das, mit unserer Gruppen-Hochzeitsreise nach Namibia. Wir haben uns alle Mühe gegeben, die Reise so zu gestalten, dass unsere Gäste unvergessliche Momente erleben durften und wir glauben, dass uns das bei den meisten Mitfahrern auch gut gelungen ist. Anders machen würden wir kaum etwas, vor allem nicht, was die Hochzeitslocation anbelangt. Das war unser großes Highlight, und Schorschine und ich sind dankbar, dass wir das alles so erleben durften.

Was haben wir nur für ein Glück gehabt, dass wir (nach unseren Verschiebungen) die Reise nun doch im Oktober durchgezogen haben. Unvorstellbar, wenn wir bis November gewartet hätten, denn dann säßen wir alle in Quarantäne. :(

:( :( :( Ein kurzes Wort noch zu unserem Bus: :( :( :(

Wir haben das Busunternehmen „Cars & Guides“ kontaktiert und eine Beschwerde bzw. Reklamation verfasst. Alles sachlich und in vernünftiger Form und ohne einer konkreten Forderung unsererseits. Der Busfahrer war für uns eh kein Thema mehr, denn der Mann hat sich in aller Form entschuldigt und man kann es ja eh nicht mehr ändern. Dass der Bus einige „Macken“ hatte, darüber kann man diskutieren, bringt aber auch nichts.
Was aber die Mehrkosten anbelangt, die wir durch den Busausfall am ersten Tag im Etoshapark hatten, sind wir der Meinung, dass das sehr wohl ein Thema wäre und wir waren der Meinung, dass sich das Busunternehmen schon an den Mehrkosten, die für uns entstanden sind, zumindest zu einem Teil beteiligen sollte. Wohlgemerkt – alles in freundlichem und sachlichen Ton.

Leider kam als Antwort seitens des Inhabers, Herrn Johan Kotze, kein Wort der Entschuldigung - ganz im Gegenteil. Wir wurden beschimpft, der Lüge bezichtigt und aufs Schlimmste beleidigt. Das traf uns mit aller Wucht und verletzte uns zutiefst. Verstehen können wir das bis heute nicht. :dry:

Aus diesem Grund können wir verständlicherweise Cars & Guides auf keinen Fall empfehlen.

Aber wisst Ihr, was das Busunternehmen „Cars & Guides“ uns nicht nehmen konnte?
Das ist die Lust, bald schon wieder nach Namibia zu reisen. Und dann brauchen wir ja keinen Bus, denn eine Gruppenreise in der Größe wird es sicher nicht nochmal geben.

Wenn meine Schorschine und ich an unsere Reise zurückdenken, dann bleibt für uns der schönste Augenblick unsere Hochzeit auf der Bagatelle-Düne. Wir waren beide soooooo stolz, dass wir das durchgezogen haben und mit dem Titel unseres Reiseberichtes hätte man es nicht besser ausdrücken können:

Hochzeit in der Kalahari – ein Traum wird wahr.


So, das war´s mit meinen Schlussworten. Man könnte ja noch Romane schreiben, aber das wirklich letzte Schlusswort, das kommt jetzt. Nämlich weil er mein bester Freund ist, und weil er so was (nach mir) am Besten kann, hab ich unseren Trauzeugen gebeten, ob er nicht ein paar Schlußworte aus Sicht des „bestman“ schreiben möchte.

Hier sind sie, und wir haben uns darüber sehr gefreut. Danke Hermann! :kiss:
„Dieser Schorsch hat doch eine Meise! ...“ – war mein erster Gedanke als mir mein ältester und bester Freund von seinen Hochzeitsplänen in Namibia erzählte. In seinen Plan der Schorschine zum 60. Geburtstag nach 30 Jahren im Wortsinn „wilder Ehe“ einen Antrag zu machen, war ich wohl als einer der Ersten schon lange vorher eingeweiht worden; und hatte diesen Teil als absolut angebracht und längst überfällig eingeschätzt. Anders war es, als er mit der „Dünenhochzeit in Namibia“ daherkam und uns die Aufgabe als Trauzeugen antrug. Da hat man praktisch keine Chance zu widersprechen. Best man und best woman zu werden, ist schließlich eine ehrenvolle Aufgabe - nicht minder ein inniger Freundschaftsbeweis. Also was blieb uns übrig?
Dann kam Covid mit voller Wucht. Die standesamtliche Hochzeit mussten wir so anstatt in großem Kreis, zu viert im „Penthouse-Schorsch“ feiern – ganz unter uns, und schön war‘s!
Erste Hoffnung schöpften wir noch, als wegen Covid der erste Reisetermin ins Wasser fiel – aber wer Schorsch und seine Hartnäckigkeit kennt, wenn er sich erst einmal was in den Kopf gesetzt hat …
Ein paar Wochen gingen ins Land, die Corona-Lage wurde besser, und eines Tages flatterte uns ein Reiseprogramm für 14 Tage „Wedding and Sightseeing in Namibia“ ins Haus. Spätestens da wurde uns klar: Es gibt kein Entrinnen mehr.

„Gott sei Dank!“ sagen wir heute, denn was wir in Namibia erlebten (siehe Schorschi’s Bericht), war selbst für uns einigermaßen weltgewandten Zeitgenossen eine völlig neue Erfahrung hinsichtlich Natur, Flora, Fauna und nicht zuletzt den tollen Menschen, die wir auf dieser Reise kennenlernen durften – und das bezieht sich beileibe nicht nur auf unsere verschworene Reisegemeinschaft.
Bleibt anzumerken: Schorsch hat diese Reise mit hoher Sachkompetenz perfekt bis ins letzte Detail bestens vorbereitet. Die Routenwahl war neben der Auswahl der Lodges und Gamedrives ebenso hervorragend wie die übrige Organisation (Flüge, Reiserücktritts-/Krankenversicherung etc.) Auch ein professioneller Hochzeitsplaner aus Hollywood hätte diese Vermählung auf der Kalahari-Düne bei Sonnenuntergang nicht besser in Szene setzen können. -Das wird uns für immer unvergesslich bleiben und dafür sagen wir den Schorschis herzlichsten Dank!
Das Größte für uns „Best People“ war, in die glücklichen Gesichter zweier sich liebender Menschen zu schauen, die nach 30 Jahren gemeinsamen Weg angekommen sind, und die wir unsere besten Freunde nennen dürfen.

P.S.:
Er hat keine Meise der Schorsch! Blöd waren wir, dass wir beinah nicht mitwollten in dieses wunderbare Land Namibia.


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Reiseberichte Bayern Schorsch
Letzte Änderung: 13 Dez 2021 15:44 von bayern schorsch.
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13 Dez 2021 15:59 #632253
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  • Logi am 13 Dez 2021 15:59
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So ist das mit den Versprechen :whistle: ...
bayern schorsch schrieb:
Logi schrieb:
Verflixt, jetzt muss ich schon wieder die Taschentücher holen!
... aber Logi - ich verspreche, dass Du bei der Fortsetzung des Reiseberichtes keine Träne mehr vergießen must ... :)

... jetzt sitze ich schon wieder hier mit meinen dämlichen Taschentüchern und schniefe vor mich hin.

LG
Logi
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13 Dez 2021 16:09 #632257
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  • HartmutBremen am 13 Dez 2021 16:09
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Ein freundliches "Moin" nach Bayern.
Besten Dank für diesen tollen Reisebericht und alles Gute für eine lange EHE.
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13 Dez 2021 16:12 #632258
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Danke für diesen wunderschönen Reisebericht!!!!
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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13 Dez 2021 16:39 #632260
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  • Dandelion am 13 Dez 2021 16:39
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Liebe Schorschine, lieber Schorsch,

dieser Reisebericht ist etwas sehr Spezielles und Besonderes. Habt ganz lieben Dank dafür, dass wir euch auf eurer Hochzeitsreise begleiten durften. Wunderschön war‘s.

Herzliche Grüße
Kordula und Wolfgang :)
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13 Dez 2021 17:47 #632269
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  • Strelitzie am 13 Dez 2021 17:47
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Hallo, liebes Flitterpaar,

vielen Dank für diesen so besonderen, sehr persönlichen Bericht!
Schön war's mit Euch an bekannten Plätzen zu sein, Eure Reise miterleben zu dürfen.
Herzlichen Dank dafür!

Liebe Grüße
Christina
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