THEMA: Hochzeit in der Kalahari - ein Traum wird wahr
10 Nov 2021 17:07 #629717
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  • bayern schorsch am 10 Nov 2021 17:07
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wer den Reisebericht ohne Kommentare lesen möchte, bitte auf die Sonne rechts oben neben dem Titel klicken

Hallo Ihr lieben Fomis,

seit einer Woche sind wir wieder zurück von Namibia. Diesmal war es für meine Schorschine und mich eine ganz besondere Reise, über die wir gerne berichten möchten. Es war ja alles so anders als sonst, von wegen gemütliche Planung und von wegen mal schauen, was da alles so kommt ….

Nein – es war eine Gruppenreise der ganz speziellen und besonderen Art und eine Reise, die wir so in dieser Form noch nie unternommen haben. Waren wir bislang immer und grundsätzlich und gerne und auch viel lieber allein unterwegs, so stand das bei dieser Reise unter einem ganz anderen Stern. Aber lasst Euch erzählen, es war in jedem Fall sehr spannend.

Prolog:

Der Kalender zeigt dem bayern schorsch Mitte Juni 2019 (!!!) Zeit, um sich mal Gedanken zu machen, wie er denn seine Schorschine zum 60. Geburtstag eine Freude, und vor allem auch eine surprise der besonderen Art überreichen kann. Im Dezember 2019 ist der 59. Geburtstag, und so reifte die Idee, der Wunsch und der unbedingte Wille – da machst Du am 59. Geburtstag einen Heiratsantrag, :) und falls die Schorschine ja sagt, dann brauchst Du auch gleich einen Plan, wie das alles ablaufen soll. Denn geheiratet wird in Namibia, nirgendwo sonst.

Gedacht, getan! Ab Mitte 2019 wurden sämtliche einschlägigen Lodgen angeschrieben und Angebote eingeholt, um im Dezember 2020 das große Event zu feiern. Die Hochzeit als krönenden Höhepunkt einer jahrzehntelangen Verbindung – es war allerhöchste Zeit, schließlich sind die Kinder ja auch schon alle verheiratet.

Schnell war die entsprechende Location gewählt, es soll in die Bagatelle Kalahari Game Lodge gehen, dort, so wurde erzählt, feiert man Weddings vom Feinsten. Also grad recht für den bayern schorsch, und so wurde geplant und geplant. Irgendwann war dann Schorschines 59. Geburtstag, und mit einem entsprechenden Kniefall, wie sich das gehört, wurde ganz traditionell um die Hand angehalten. Und siehe da – Schorschine hat „JA“ gesagt. Der Auftakt zu einem absolutem Mammut-Planungsmarathon ;) :woohoo: , der seinesgleichen sucht.

Geplant war, die Hochzeit im Dezember 2020, nämlich genau am 60. Geburtstag der Braut, zu feiern. Aber was soll ich Euch erzählen? Viele haben es mitbekommen, und so sehr der gute bayern schorsch recherchiert und geplant hat, er hat die Rechnung ohne Corona gemacht. Zwei mal mussten wir verschieben, die familiäre Situation mit Schwangerschaften und Babykriegen bei unseren Kindern änderte sich von Monat auf Monat. Dann sagt der eine ab, der andere zu, der andere der abgesagt hat, sagt dann wieder zu und so ging das über lange Zeit.

Und bevor wir Euch jetzt langweilen mit dem ganzen Hin und Her, dem Coronagedöns und den Nicklichkeiten, die eine solche Gruppenreise im Vorfeld mit sich bringt, fangen wir einfach am Tag 1 unserer Reise an, nämlich der Anreise mit Lufthansa / Eurowings und den ganzen Regularien, die heutzutage so ein Afrika-Trip mit sich bringt. Denn Reisen ist in diesen Zeiten nicht mehr ganz so easy, wie das mal früher war.

Wobei wir nicht vergessen wollen, wie das am Tag vor unserem Abflug war – ein highlight der ganz besonderen Extraklasse, ein Schmankerl, das, wenn man es nicht selbst am eigenen Leib erlebt hat, gar nicht glauben kann, dass einem so etwas passiert. Ich sage nur: Visum ….. :( :unsure: :ohmy:

Und ein Bild darf zum Einstieg natürlich nicht fehlen.
Hochzeit in der Kalahari - ein Traum wird wahr !!!






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11 Nov 2021 14:57 #629802
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Die Geschichte mit dem Visum muss ich noch nachliefern. Es war haarsträubend und die Nerven lagen blank. Schließlich hat man einen Tag vor Abflug was anderes zu tun, als hunderte von Kilometern von Süd nach Nord und umgekehrt zu düsen, da braucht man dann so was überhaupt nicht. Und Schuld waren wir wohl selbst ....
Abflug Donnerstag, 18.00 Uhr ab Airport München, Online Check-in ist möglich 23 Stunden vor Abflug, also am Mittwoch, ab 17.00Uhr.

Wer uns kennt weiß, dass wir natürlich den Online Check-in schon etwas früher genutzt haben, und siehe da, es war auch schon um 15.30 Uhr möglich. Also nichts wie ran an die Sache, noch sind schöne Fensterplätze zu bekommen, das war alles kein Problem und lief wie geschmiert. Allerdings nur solange, bis wir zu unserem Schwiegersohn, ein türkischer Landsmann mit türkischem Pass, der liebe Mann unserer jüngsten Tochter, angelangt sind. VISUMSPFLICHT !!! Eine klare Ansage auf dem Portal, ohne Visum keine Einreise.

Hhmmmm...., jetzt standen wir aber total blöd da, schließlich haben wir uns vor langer Zeit erkundigt, (das ist das Problem, wenn die Planungsphase zu lange dauert) und da war es unserer Meinung nach möglich, ein Visum on arrival zu bekommen. Egal, anscheinend haben sich die Regeln geändert, und wir haben uns dummerweise vorher nicht nochmal abgesichert.

Für unsere Problematik gibt es aber ein namibisches Konsulat in Berlin, :evil: und Punkt 16.15 Uhr wurde mit den Herren telefoniert. Die Ansage war klar: 220 Euro bezahlen, und zwar sofort, morgen früh um 9.00 Uhr im Konsulat erscheinen mit einem halben Ordner voll Dokumente wie Lohnnachweis,Aufenthaltsgenehmigung, Passbilder usw usw., dann gibt’s das Visum und dann ab durch die Mitte, was in diesem Fall bedeutet:

1. Heimatort - Berlin, knapp 600 km Nachtfahrt
2. Konsulat 9:00 Uhr, warten auf den Stempel
3. 10:00 Uhr Berlin – München Airport 600 km untertags, man sollte um 16.00 Uhr am Flughafen sein, denn der Flieger hebt u 18.00 Uhr ab. Wer nachrechnet - 10.00 Uhr Abfahrt ab Konsulat, 16:00 Erscheinen am Flughafen in München, also 6 Stunden Zeit für 600 Kilometer. Ob das zu schaffen ist?

Jetzt hab ich mir gedacht, mal den Büromenschen im Konsulat anzubetteln, ob´s denn nicht irgendeine andere Möglichkeit gibt, als in der Nacht nach Berlin zu düsen, am nächsten Tag wieder zurück bis zum Flughafen München. Und dann hab ich noch zu allem Überfluss und zum Verdruß dieses Herren gefragt, ob er sich denn sicher sei, von wegen die 220 Euro usw. usw.

Die Antwort war: mein Herr, wollen sie nun im Ernst meine Kompetenzen anzweifeln? Außerdem ist es jetzt mittlerweile 16.30 Uhr und meine Bürozeit endete bereits vor einer halben Stunde. Von daher solle ich mich mal ganz ganz klein machen, denn hier hilft nur einer, und das ist er und sein namibisches Konsulat.


Tja, bei so einer Ansage ist der bayern schorsch dann ganz ruhig und lässt den Dingen seinen Lauf.
Wobei der Lauf dann so aussieht: wenn´s eng wird (und es war mehr als eng), dann muss die Schorschine ran, die in solchen Situationen regelrecht über sich hinauswächst. Ich war zu diesem Zeitpunkt fertig und nicht mehr zu gebrauchen. Sogar unser Sohnemann hat mir attestiert: "so kopflos und hilflos hab ich dich noch nie gesehen." Wie gut, dass es die Schorschine gibt, die sämtlichen Papierkram akribisch ausgefüllt und erledigt hat. Es wäre uns ganz arg gewesen, wenn das mit unserem Schwiegersohn nicht geklappt hätte. Natürlich haben wir alle anderen Eventualitäten abgklärt. Ab FRA, oder vielleicht einen Flug am nächsten Tag, oder mit einer anderen Maschine. Wir hätten alles unternommen, damit der junge Mann, der sich bald am Meisten auf die Reise gefreut hat, mit dabei sein kann.

Tagsüber, also am Abflugtag, wurden natürlich pausenlos die Straßenverhältnisse gecheckt. ADAC und wie Sie alle heißen, alle waren auf unseren Bildschirmen vertreten, und wir waren permanent mit unseren Leidgenossen im Auto sozusagen "live" verbunden. Es war wirklich ein nervenaufreibender Tag.

Am Ende war es eine Punktlandung: exakt um 16.00 Uhr am Terminal 2 des Flughafens München, wir steigen grad aus dem Taxi aus, und schon kommt auch der Schwiegersohn angedüst. Was für eine Freude, da ist uns allen ein riesen Stein vom Herzen gefallen, und wir haben richtig Glück gehabt.

Da gibt´s nur eins: DAUMEN NACH OBEN


Anhang:
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11 Nov 2021 15:57 #629810
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Was in Reiseberichten nie fehlen darf - die Reiseroute:

1 ÜN Auas Game Lodge (zum Auftakt und zum Ankommen)
2 ÜN Bagatelle (Farmhouse, am zweiten Tag das große Event)
2 ÜN Sossusvlei Lodge
2 ÜN Swakopmund Hansa Hotel
1 ÜN Gelukspoort Farm (gedacht als Zwischenübenachtung auf dem Weg in den Etosha)
3 ÜN Toshari Lodge / Etosha
1 ÜN Frans Indongo

damit man sich die Route besser vorstellen kann, hier ist die entsprechende Landkarte:






Ein paar Dinge, bevor es dann mit dem RB „richtig“ los geht und was bestimmt viele Forumsmitglieder interessiert, das sind die Rahmenbedingungen:

Einreise:
„er“ liest ja keine Reiseberichte, aber trotzdem möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass wir durch die täglichen updates von unserm Travel-Namibia Christian perfekt informiert waren. Christian – an dieser Stelle Dir vielen lieben Dank. Du bist nicht nur für uns, sondern für das gesamte Namibiaforum eine große Hilfe – DANKE!
Und bitte – natürlich nicht nur Christian, sondern der Dank geht auch an die vielen Anderen, die mit superguten Tipps zum Gelingen der Reise beigetragen haben. Logi, Hanne und die vielen Anderen, auch Euch – DANKE!

Zurück zur Einreise: wir haben sämtliche Unterlagen und Formulare zu Hause ausgefüllt. Im Einzelnen ist dies:

Einreiseformular (braucht man übrigens auch bei der Rückreise nach Deutschland)
Bestätigung der Krankenversicherung, dass auch Covidbehandlungen übernommenn werden
negativen Coronatest (max 7 Tage alt ab Abstrich bis Ankunft)
Reiseplan lückenlos
Surveillance Form (Gesundheitsformular)
zweites medizinisches Reiseformular

Sowohl Reiseplan als auch das (zweite) medizinische Reiseformular wurde nirgendwo gefragt. Allerdings wird sehr genau darauf geachtet, dass man den negativen Coronatest hat und bei uns wurde auch nach dem Impfnachweis und der Surveillance Form gefragt.

Die Einreise in Namibia ging für namibische Verhältnisse flott voran, da gibt’s nichts zu meckern. :)

FLUG:

wir hatten den großen Vorteil, in den Genuss einer Gruppenfliegerbuchung :) zu kommen. Sehr günstige Tarife, vor allem aber waren die Rahmenbedingungen unschlagbar. Kostenloser Storno bis 3 Monate vor Abreise, Namensänderung bis zum Zeitpunkt der Ticketausstellung (das war 4 Wochen vor Abflug) usw. usw.
Auch die Bezahlung (außer einer kleinen VZ) wurde erst 5 Wochen vor Abflug getätigt.

Lufthansa / Eurowings:

Gerne und öfter haben wir an die guten Zeiten mit der SAA gedacht. Das war doch noch was, wenn du zum Auftakt einen doppelten Gin-Tonic bekommst, zum Essen ein oder zwei Bierchen und dann, wenn man noch was für die Müdigkeit braucht, auch noch ein Schöpperl Rot. Dafür sind sie aber heute auch pleite, also was hilfts. :evil:

Nehmen wir das, was wir bekommen, und das ist ein Glas Wasser oder Cola, ein Bier für 3,50 Euro, einen kleinen 0,2 Wein für 7,50 Euro und eine Decke für 9,00 Euro, die man dafür aber auch behalten darf. Dazu wird ein sehr mittelmäßiges Menü angeboten. Man wird satt, mehr ist nicht zu erwarten. Und uns haben die Nudeln sogar geschmeckt. Das Frühstück war allerdings mit einem kalten Wrap oder wahlweise einer Banane spärlich bis fast schon unmöglich.

Die Besatzung war durchwegs sehr freundlich, wenn auch bei der Rückreise äußerst inkompetent, denn da meinten die Damen doch tatsächlich, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein Formular ausfüllen muss. Wenig später entschuldigte man sich für die Verwirrung – man braucht kein Formular, das ist erst seit gestern (!!!) eine neue Regelung.
Nun – wir wissen es in diesem Falle besser, denn die angeblich erst gestern veröffentlichte Regelung gibt es schon seit etlichen Wochen ... :woohoo:

Bestuhlung: beim Flug nach Windhoek hatten wir uns auf die Fensterplätze umgebucht. Eng, enger, am Engsten. Wirklich – als normal großer Mensch weiß man nicht, wo man seine Haxn unterbringen soll. So eng war es noch nie auf der Langstrecke. Beim Rückflug war (zum Glück) am Fenster nichts frei, also blieb es bei der 4er-Reihe, die jedoch deutlich mehr Beinfreiheit aufwies.

Unser Tipp: beim Hinflug kann man ja noch in aller Ruhe am PC zu Hause seinen Platz aussuchen, den Rückflug würden wir vorreservieren und dann halt notgedrungen ein paar Euro bezahlen. Noch besser wäre es wohl, die etwas breiteren Sitze zu reservieren, kostet aber einen Aufpreis für unseren Flug von 110 Euro pro Langstrecke pro Person.

Eines aber muss man sagen: die Flüge waren sowohl beim Hinflug als auch beim Rückflug überpünktlich, was wir bei unseren bisherigen Reisen so noch nie erlebt haben.

Kleine Schmunzelgeschichte am Rande: beim Rückflug hielten es wir für einen Scherz, als einer aus unserer Gruppe sagte, Frauen und Männer werden getrennt eingecheckt. Und es war kein Scherz sondern der wahre blanke Unsinn. Vorne die Frauen, hinten die Männer. Ein Witz, der an Lächerlichkeit nicht zu überbieten war.


Versicherung:
wir haben beim Branchenführer eine supertolle Gruppen-Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. Die nennt sich „Corona-Rücktritt“ und deckt u.a. eben auch dann ab, wenn einer aus unserer Gruppe Corona-positiv gewesen wäre. Nicht auszudenken, wenn Braut oder Bräutigam einen positiven Test absolviert hätten – die komplette Reise wäre ins Wasser gefallen und der Versicherer hätte bezahlen müssen. Mit so einer Versicherung schläft sich´s besser, und zum Glück haben wir die Versicherung nicht beanspruchen müssen.

So – genug mit Vorgeplänkel, morgen geht es los mit Tag 1 unserer Reise, der „AUAS-SAFARI-LODGE“.

Ah halt, was mir noch eingefallen ist: um unsere Reisegruppe bei Laune zu halten und wohlwissend, dass von den Herrschaften ja noch niemand zuvor in Namibia war, haben wir fast für jeden Tag ein kleines "Tagesprogramm" aufgelegt. Das erste Programm haben wir dann schon im Flieger, kurz bevor wir auf dem Hosea Kutako Airport aufgeschlagen sind, verteilt.
Seht hier, wobei natürlich auch noch ein paar Bilder mit ins Tagesprogramm eingeflossen sind, die ich aber hier nicht auch noch zusätzlich bringen will:

Tag 1 Ankunft (planmäßig) morgens 08:20 Uhr auf dem Hosea Kutako Airport.

Jetzt sind wir also in Namibia gelandet, das Land, das sich die Braut und der Bräutigam ausgesucht haben, um ihre Hochzeit zu feiern. Es hätte ja alles ganz anders sein sollen undeigentlich wäre ja alles schon längstens erledigt, nämlich sage und schreibe schon letztes Jahr im Dezember, als die Braut ihren 60. Geburtstag hatte. Aber Ihr wisst ja selbst, wie alles gekommen ist und jetzt freuen wir uns aber um so mehr, dass es diesmal geklappt hat.

Was erwartet uns heute?
ein banges Warten an den Laufbändern im Flughafen auf unsere Koffer. Alles haben wir schon erlebt, der Höhepunkt war in Botswana, als wir zwei volle Tage auf unsere Koffer warten mussten. Stellt Euch mal vor, der Koffer der Braut mit dem Brautkleid ist noch in Frankfurt …..
Geld am Automaten ziehen mittels EC oder Creditcard. Creditcard würden wir bevorzugen, weil die Gebühren günstiger sind. Man wird aller Voraussicht nach nicht mehr als 2.000 Namibische Dollar abheben können, das entspricht ca. 115 Euro. Wobei wir schon beim Wechselkurs sind. Wenn ein Bierchen 50 NAD kostet, dann sind das ungefähr 2,90 Euro, nur mal so als Maßstab. Oder wenn der Liter Sprit 12 NAD kostet, dann sind das ungefähr 0,69 Euro. Also nur mal so als Beispiel
erstes allgemeines Chaos und Durcheinander, bis wir dann irgendwann unseren Busfahrer begrüßen dürfen.

Keine lange Strecke haben wir heute vor uns – die Auas Safari Lodge liegt grad mal 70 km vom Flughafen entfernt, wir rechnen mal mit einer guten Stunde Fahrtzeit. Wenn die Zimmer fertig sind, ist´s gut, wenn nicht, wird uns was einfallen. In jedem Fall ist für 16.00 Uhr der erste Game-Drive angesagt, auf den wir uns schon sehr freuen dürfen. Wird bestimmt spannend, vor allem aber auch, wie Euch die Art des Ausflugs gefällt.

Lasst Euch einfach mal auf das Abenteuer NAMIBIA ein. Flexibilität ist alles, und wie oft hat der Afrika-Reisende erleben dürfen, dass er zwar alles perfekt plant und lenkt, aber eines Besseren belehrt wird: hier lenkt nämlich nur einer, und das ist der liebe Gott und der Namibianer.
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Letzte Änderung: 11 Nov 2021 16:34 von bayern schorsch.
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12 Nov 2021 14:01 #629869
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Tag 1: Ankunft in Windhoek, Empfang durch den Busfahrer, Geld Wechsel und Fahrt zur Auas

Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen. Und noch mehr hat er zu erzählen, wenn er eine Gruppenreise tut. Die erste Geschichte spielt sich bei Ankunft am Flughafen in Windhoek ab, wir müssen Geld abheben. 3.000 NAD max. hat der ATM hergegeben, gar nicht mal so wenig, aber das dauert.

Bei dem einen geht die Bankkarte nicht, bei dem anderen ist wieder was anderes, und der nächste stellt erschreckt fest, dass eine stinknormale Bankkarte noch lange nicht zum Erfolg führt. :woohoo: Zum Glück gibt’s aber den bayern schorsch. Dem sein Konto ist gut gefüllt, denn der war auf solche Dinge vorbereitet. Zwar ist ihm dann am Ende fast das Geld ausgegangen, aber irgendwie haben wir uns da schon durchgewurstelt. Fakt ist: beim Geldabheben darf dir´s einfach nicht pressieren, denn bis alle in der Gruppe entsprechend den ATM geleert haben, hat das gedauert. Die anderen Touris hinter uns waren begeistert. :P

Der Busfahrer war schon da und hat uns mit einem hocherhobenen Taferl „Wedding - Group“ erwartet. :) Gott sei Dank, schon wieder eine Sorge weniger. Das hat ja super geklappt, und nachdem alle, und zwar wirklich alle, ihre Koffer und noch wichtiger die ersten namibischen Dollar in der Hand hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bus. Und schon die nächste Falle, in die die meisten von uns reingetappt sind: von allen Seiten strömten die Kofferträger auf uns zu und hielten natürlich danach für 20 Meter Koffertragen die Hand auf. Die Trinkgelder waren viel zu hoch, man hat halt doch noch irgendwie und irgendwo die Euros im Kopf.





Ein Wort zur Gruppe:
Wir reden immer noch miteinander, das ist schon mal das Beste. Wobei es durchaus interessant war, welche Befindlichkeiten sich im Laufe einer 14-tätigen Gruppenreise ergeben. Und zwar bei Jedem, da nehm ich den bayern schorsch und seine schorschine nicht aus. ;)

Ein Teil unserer zahlreichen Kinder / Schwiegerkinder war mit an Bord, dazu noch Trauzeugen, Schwester, Bruder und zum „Auffüllen“ der freien Kinderplätze sind noch zwei Freundespaare mitgekommen, so dass sich die Gruppe dann in einem überschaubaren Rahmen bewegte. 13 Personen zur Rundreise, 15 Personen waren wir auf der Bagatelle zur Hochzeit.

Ja und dann sitzen wir im Bus, die ersten Bilder werden gemacht, und los geht’s Richtung Auas – Game – Lodge, ca. 80 km entfernt vom Flughafen. In weiser Voraussicht, und weil der gute schorsch aus bayern weiß, dass die Truppe einem kleinen Bus-Frühschoppen nicht abgeneigt ist, hat er den Bus mit Savanah, Windhoek Lager und Wasser füllen lassen. Der Fridge war proppenvoll, und das Savanah, das außer bride und groome niemand kannte, fand dankbare Abnehmer. Das hat der bayern schorsch gut gemacht!





Bei den ersten Farmtoren muss noch der Bräutigam herhalten, aber den Job hab ich schnell aufgegeben, schließlich gibt’s genügend Jüngere, die das deutlich schneller können:





Die Auas war genau der richtige Einstieg für unsere Namibia-Neulinge. Wir haben auch hier im Forum öfter die Frage gestellt, welche Lodge wir am Ankunftstag nehmen sollen. Wir bekamen viele Empfehlungen und haben uns dann letztendlich für die Auas entschieden. Eine Entscheidung, die goldrichtig war, denn wir wurden hier sehr sehr freundlich und nett aufgenommen. Sehr nette Zimmer, ein schöner Pool mit einem Wasserloch davor, wo doch der eine oder andere Vierbeiner sich rumtrieb.











Am Nachmittag dann einen Game-Drive, wo unsere Familie und Freunde das erste Mal „freilebende“ Giraffen, Oryx, Kudus, Springbock & Co. sichten konnten. Die Lodge hat leider nur ein "richtiges" Game-Drive-Auto und es war für uns natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns den Landcruiser schnappen, während der Rest der Truppe den ersten Game-Drive im offenen Fahrzeug genießen durfte.















Dazu ein sundowner an wunderschöner Stelle auf einem Felsen – Afrika pur und von seiner wirklich schönsten Seite. Bei der Schönheit des Landes floß dann doch die ein oder andere Träne, und Schorschine und ich können das nachvollziehen – es haut einen schier um, wenn man die ersten Wildtiere sieht, die roten Dünen, die Steppen, die untergehende Sonne, ja, es war wirklich umwerfend und sehr berührend.






















Das Dinner wurde uns sehr schön auf der Außenterrasse angerichtet. Frau Helmi von der Rezeption, aber auch alle anderen Damen waren sehr bemüht und haben mit uns beraten, wo denn wohl der "schönste" Platz für das Dinner wäre. Braai vom Feinsten, der Blick zum Wasserloch, gute Weine, das war schon alles eine ganz außergewöhnliche Stimmung. Und während wir da so glückselig und zufrieden bei einem Bierchen und einem Glas Chardonnay unseren ersten game-drive Revue passieren ließen, kommt Lodgebesitzer Michael mit seiner Frau und seinen Servicedamen an den Tisch und macht uns seine Aufwartung. Eine kleine Rede, ein Gastgeschenk für die Brautleute, damit haben wir nun überhaupt nicht gerechnet. Wir haben uns über diese Geste unglaublich gefreut, und so was vergisst man nicht. Alle in unserer Gruppe, speziell natürlich bride and groome, waren begeistert und sehr gerührt. Das hat der Michael toll gemacht und am liebsten hätten wir ihn „erdrückt“ vor lauter Freude.

Fazit zur Auas: für den Beginn oder auch zum Ende einer Namibia-Reise der absolut ideale Platz, um in Namibia anzukommen. Klare Empfehlung unsererseits, Preis/Leistung hervorragend, Freundlichkeit nicht zu überbieten. Hierher würden wir gerne wiederkommen.
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13 Nov 2021 12:39 #629910
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Tag 2, die Fahrt von der Auas nach Bagatelle:

wie gewohnt, bekommen unsere Gäste zum Früstück ihr „Tagesprogramm“ präsentiert, das sich wie folgt darstellte:


Abfahrt ist angesagt für 08:30 Uhr – die Langschläfer in der Gruppe nehmen diese doch so arg frühe Abfahrtszeit zum Anlass, um ihren Unmut zu äußern. :evil:
08:30 Uhr, ja dann muss man ja schon um 7:30 Uhr aufstehen, um das Frühstück zu bekommen.
Ja, muss man. B)
Denn in Namibia ticken die Uhren ganz anders als bei uns in old Germany. Ist halt so, und man kann einem Namibia-Neuling eigentlich gar nicht böse sein. Woher soll er denn wissen, dass auf Gravel die Fahrerei nicht ganz so einfach ist als in Deutschland auf der A sowieso. Wobei – ein Stau ist nicht zu befürchten und wir haben dann die Langschläfer schon überreden können, frühzeitig aus den Federn zu kommen. Schließlich wartet die Bagatelle auf uns, und wir (speziell Schorschine und der bayern schorsch) sind doch schon arg gespannt, was dort auf uns zukommt.

Ein kleiner Frühschoppen im Bus, dazwischen die ein oder andere Pinkelpause,



und schon nach ein paar Stunden passieren wir das Gate der Bagatelle Kalahari Game Lodge. Hinter dem Gate zur Lodge streikt jedoch unser Bus das erste mal. Anscheinend ist das Auto die Gravelpisten nicht gewöhnt.

Ah ja – weil ich grad vom Bus spreche bzw. schreibe, dazu muss man doch die eine oder andere Anmerkung machen:
„Cars and Guides“ aus Swakopmund, dort haben wir unseren 16-Sitzer Bus gemietet. Inclusive Fahrer, inclusive Fridge, inclusive separatem Kofferaufbewahrungsraum - für unsere 13-köpfige Gruppe grad das Richtige. Der Fahrer John war ein ganz ein Lieber, aber wenn ich vorher von Langschläfern in den eigenen Reihen geschrieben habe, dann gehört der gute John zu den Super-Langschläfern. Drei mal hat er uns versetzt, drei mal ist er deutlich zu spät erschienen, und unser Bus – obwohl so gut als neu – hat immer mal wieder zwischendrin Mucken gemacht. Wir werden über die einzelnen Storys berichten, aber erst etwas später. Vorab aber können wir sagen: Cars and Guides einmal und nie wieder. :evil: :(
Vor allem der jetzige Schriftverkehr ist haarsträubend und sucht seinesgleichen. Wenn dazu jemand Näheres wissen will, dann gerne per pm.


Jetzt aber zurück zur Anfahrt zur Bagatelle: eigentlich ganz witzig, im Motorraum machte sich eine Schelle selbständig. Ein mords Knall, und schon steht der Bus. Na ja, kann ja immer mal passieren, nur hatte unser guter John so gar keinen rechten Peil. Unser best man (zu deutsch: Trauzeuge), selbst mal „Fast“- Busfahrer in sehr jungen Jahren im väterlichen Betrieb und auskennend in diesen Dingen hilft unserem John – denn Werkzeug ist nichts, und zwar gar nichts im Bus. Nicht mal ein Schraubenschlüssel war zu finden und wenn ich´s noch recht in Erinnerung habe, dann war´s irgendein Schlauch oder Luftleitung, die den Geist aufgab. Gemeinsam haben die Beiden das schon hinbekommen, aber dass man so gar kein Werkzeug griffbereit hat, ist schon irgendwie … na ja.

Aber alles kein Problem, auf diese Weise kommen wir in den Genuss der ersten Safarifahrt. Wir werden nämlich postwendend auf zwei Game-Drive-Autos von der Lodge verfrachtet und vor zum Haupthaus der Bagatelle gebracht. Das hat ja auch alles irgendwie was, Flexibilität ist unser Motto.

Hier ein paar wenige Bilder zur Hauptlodge:







Uns hat´s gefallen, ebenso das schnelle lunch im Haupthaus und es hat nicht lange gedauert, dann wurden wir von den beiden Game-Drive-Cars, die an beiden Tagen mehr oder weniger uns exlusiv zur Verfügung standen, vom Haupthaus zum Farmhouse gebracht.

Ja und da war dann so der Moment, als wir in Richtung Farmhouse und Terrasse liefen, wo wir alle wirklich sehr gerührt waren. Hier werden wir morgen unsere Hochzeit feiern, oh Mann, man kann in Worte gar nicht beschreiben, wie unsere Gefühle blank gelegen sind. Es war einfach nur ein Traum. Ein Unterkunft, wie sie schöner nicht sein könnte und spätestens jetzt wussten wir Brautleute, dass wir alles richtig gemacht haben. Seht mal selbst, so sieht das neue Farmhouse der Bagatelle aus, und ein paar wenige Bilder hab ich auch von deren homepage „geklaut“:













Terrasse und Pool, alles wunderschön und perfekt in Szene gesetzt, im Hintergrund dann die insgesamt 8 Zimmer, was für unsere Gruppe genau gepasst hat. Daß die Brautleute noch einen welcome-Rosenstrauß auf dem Zimmer hatten, versteht sich von selbst, und der "sparkling wine", eisgekühlt, war grad das Richtige für Braut und Bräutigam!











So sieht das dort aus – einfach nur ein Wahnsinn und wir haben nur wenige Stunden Zeit, dieses schöne Ambiente zu genießen. Schließlich ist für 16.30 Uhr ein erster Game-Drive angesagt.
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Fortsetzung Bagatelle - der Nachmittag:

Pünktlich um 16.30 Uhr dann der Game-Drive, den wir als Kombi-Drive (Nature und Geparden) gebucht haben. Mit dabei unsere Stammgruppe von 13 Personen, verteilt auf 2 Vehicles. Person 14 und 15, also die Beiden, die nur zur Bagatelle auf die Hochzeit kamen, wollten nicht mitmachen, denn die kennen das alles schon und waren der Meinung, auf Bagatelle gibt’s beim Game-Drive eh nix zu sehen. Was soll man dazu sagen ….. :woohoo: :evil:

Wir haben uns genug gesehen, vor allem aber war auch hier wieder unglaublich schön mit anzusehen, dass unsere Gäste einfach total „hin und weg“ waren. Schorschine und ich hatten wirklich ein Freude, wenn wir in die zufriedenen und glücklichen Gesichter unserer Kid´s und Freunde schauten. Es war einfach nur Klasse und das hat uns richtig gutgetan. Der Lohn für die ganzen Strapazen im Vorfeld der Reise!









Apropos Tiere und Bagatelle: in der Tat, es war tierisch nicht viel los. Auf Nachfrage wurde uns gesagt, dass 2019 im trockensten Sommer aller Zeiten ungefähr 80 % der Tiere gestorben sind. Entsprechend wenig haben wir gesehen, aber das, was wir gesehen haben, hat uns gereicht und wir waren mehr als zufrieden. Total begeistert war die Jugend von den beiden Rhinos, die hier auf der Bagatelle ein schönes Zuhause gefunden haben. Die beiden Dickhäuter waren total relaxt, aber wenn sie einem dann sozusagen Auge um Auge gegenüberstehen, das sind schon ganz besondere Momente:










Bei den Rhino-pics sieht man teilweise im Hintergrund die Dünenhäuschen der Bagatelle Main Lodge. Ich stell mir das megastark vor, wenn man auf der Terrasse eines dieser Häuschen sitzt, und dann laufen Dir die Rhinos vor der Nase herum. Einmalig!

Die Landschaft dort auf der Bagatelle ist wunderschön, und im Abendlicht haben wir dann doch noch den einen und anderen Gefährten gesehen:













Zum feinen Ritual eines jeden Gamedrives gehört natürlich ein feiner "sundowner". Da sind die Driver der Bagatelle nicht verlegen und kennen natürlich die besten Plätze im Gelände. Übrigens: kalt war´s, und zwar gscheit. Die Kurzbehosten hatten ganz schön zu tun, dass sie uns nicht eingefroren sind.
















Am Abend hatten wir dann in „unserem“ Farmhouse ein perfektes Dinner. Es gab Braai vom Feinsten, eine wunderbare Vorspeise, danach ein desert - es war einfach nur ganz große Klasse.





Nicht lange hat´s an diesem Abend gedauert und bald sind alle ins Bett. Man muss ja auch irgendwann mal verarbeiten. Die vielen Eindrücke, die einen regelrecht erschlagen, all das Neue, das auf einen einströmt – ja, da wird man müde und nach ein paar Gläsern Wein ist man bettreif.
Und soll ich Euch was sagen? Wir haben hervorragend geschlafen und haben von Nashörnern, Giraffen & Co geträumt.
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