22.12.2018 Onguma Tamboti Campsite
Der Regen lässt in der Nacht nach und so schlafen wir - wieder mal - sehr gut in unserem Dachzelt bis wir um viertel nach fünf hinaus krabbeln. Nach kurzer Dusche und einem schnellen Kaffee, packen wir unser Zelt zusammen und fahren um halb sieben los in Richtung Gate.
Das Einreiseprozedere verläuft unkompliziert, auch wenn die Dame am Gate nicht ihren besten Tag zu haben scheint...
Zwanzig Minuten nach Gateöffnung sind wir somit im Park und schon gespannt, was der Etosha für uns bereit hält!
Zuerst einmal geht es nach Namutoni, wo wir unser Parkfee bezahlen müssen. Bereits auf den ersten Kilometern sehen wir ein Dik-Dik Paar und freuen uns sehr über diese Miniantilopen mit der coolen Punkfrisur.
Wir lassen es gemütlich angehen und werden von etlichen Autos überholt. Ich begreife es mal wieder nicht, warum so viele Gäste durch die Parks rasen...
Eine kleine Giraffe nutzt die Chance, die Straße zu überqueren.
Der Impala Bock am Wegesrand ist da schon etwas gelassener...
Und dieser Bursche steht hinter einem Busch und lässt sich sein Frühstück schmecken.
Nach einer halben Stunde erreichen wir das Camp und zahlen unser Tagespermit an der Rezeption. Statt einer Sichtungstafel gibt es hier ein Sichtungsbuch, die Einträge sind jedoch mehrere Tage alt und somit relativ wenig aussagekräftig.
Da es Markus' erster Besuch im Etosha ist, schauen wir uns auch ein wenig im Camp um. Eine perfekte Tageszeit, denn viele Gäste sind bereits unterwegs und somit sind wir am Wasserloch ganz alleine...
... aber auch nur fast - denn tatsächlich trottet auf der anderen Seite ein Bl@ck Rh*no durch's Gras.
Was sind wir doch für Glückspilze!
Außerdem stehen etliche Zebras am Wasserloch, flankiert von einigen Marabus.
Auch dem Fort statten wir einen kurzen Besuch ab. Der Zustand ist jedoch bemitleidenswert. Alles sieht etwas verlassen und verwahrlost aus...
Schade, man könnte dieses Gebäude sicherlich besser nutzen.
Wir verlassen das Camp und steuern erstmal den Dik-Dik Drive an. Hier ist wenig los - d.h. wir sehen kaum Autos, allerdings auch kaum Tiere. Markus ist ein wenig entsetzt und fragt, was die Tiere im Etosha denn fressen?! So karg die Landschaft im Dezember auch ist, ich habe sie von meinem ersten (und einzigen) Besuch im Dezember 2010, fast noch karger in Erinnerung...
Unser Weg führt uns anschließend weiter nach Norden, wo wir die Fisher's Pan umfahren. Statt auf Säugetiere treffen wir hier vermehrt auf Vögel...
Kori Bustard
Southern pale chanting Goshawk
Red-billed Queleas
sowie Blue cranes.
Sehr dekorativ, jedoch auch etwas deplatziert, wirkt diese Ansammlung von Palmen auf uns.
Dies sollte nicht der letzte Northern black korhaan bleiben, den wir in den nächsten Tagen zu Gesicht bekommen.
Die Luft flirrt in der Ebene, von Wasser ist keine Spur zu sehen...
Herr und Frau Strauss
Damit wir unsere Ruhe haben, lassen wir einen Konvoi passieren...
... und freuen uns über ein fotogenes Oryx am Wegesrand.
Viel Busch zum kratzen ist da ja nicht, aber Hauptsache, es hilft!
Majestätisch steht dieses Blue Wildebeest in der Gegend herum - man könnte fast meinen, es steht am Meer... Doch der Eindruck täuscht.
Cape turtle dove
Namaqua dove
Die Grasflächen werden größer und so treffen wir auf größere Oryx und Springbock Herden.
Kori Bustard/Riesentrappe
Lilac-breasted roller/Gabelracke
Wir sind erstaunt und erfreut über die gute Beschilderung im Park...
Auf dem Loop um Klein und Groot Okevi, sehen wir etliche Zebras mit unglaublich hübschen Jungtieren.
Auch einige, dunkel gefärbte Giraffen kommen uns vor die Linse.
Der weitere Weg nach Norden gestaltet sich als äußerst unspannend. Bis wir dann auf 2 Fahrzeuge treffen, deren Insassen in die Büsche starren. Tatsächlich "verstecken" sich dahinter einige Elefanten. Ihre Tarnung ist allerdings so gut, dass es für Fotos nicht reicht und da sich die Fahrerin des einen Gamedrive Fahrzeuges so rücksichtslos verhält und die Tiere quasi aus dem Versteck locken will, in dem sie auf und abfährt und ruft, tritt Markus lieber schnell die "Flucht" an, bevor ich meine imaginäre Pistole raushole...
Aargh, dieses Erlebnis nervt mich so sehr, dass ich eine gute Stunde kein einziges Foto mache.
Allerdings gibt es auch nicht viel zu sehen und viele Vögel ergreifen die Flucht, sobald wir auf dem Schotter abbremsen. Dabei sind wir doch schon so langsam unterwegs...
Es ist schließlich weit nach elf Uhr, als wir den Picknickplatz kurz vorm Mpingana Gate erreichen.
Dieser ist in einem so erbärmlichen Zustand, dass mir die Lust endgültig vergeht... Warum in aller Welt nimmt NWR so geringe Eintrittspreise, anstatt diese anzupassen und auch etwas reinvestieren zu können?!
Die Umzäunung stellt allenfalls noch eine Verletzungsgefahr für die Wildtiere dar und bei mehr als drei Autos ist man gut beraten, wenn man eigene Stühle dabei hat... Die verschiedenen Mülleimer zur Trennung wirken hier einfach nur lächerlich!
Wir sind froh, als wir diesen unwirtlichen Ort wieder verlassen und steuern das Andoni Wasserloch an. Auf dem Weg dorthin queren drei junge Oryx unseren Weg. Sie sind allein unterwegs... Von älteren Tieren ist keine Spur zu sehen. Hoffentlich finden sie ihre Herde bald wieder!
In der Ferne sehen wir einige Gnus...
... und am Wasserloch erwarten uns Zebras, einzelne Springböcke, weitere Blue Cranes sowie einige Wasservögel.
Wir beobachten das Treiben eine ganze Weile, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Als wir auf diesen Wegweiser treffen kriegen wir einen kleinen Schreck!
So weit kann es doch gar nicht sein...
Ein kurzer Blick in die Karte stellt dann jedoch schnell klar, dass sich hier wohl jemand mit der "1" einen Scherz erlaubt hat.
Steenbok im Schatten eines Busches.
Red-crested korhaan
Ein junges Kudumännchen stillt an einer Pfütze in nahe der Pad seinen Durst.
Wie schön es hier wohl sein muss, wenn die Pfanne mit Wasser gefüllt ist!
Am Wasserloch Tsumcor haben wir mehr Glück, als dieses Kudu, welches am Wegesrand liegt...
... und treffen dort auf einige Giraffen, die ihren Durst stillen.
Außerdem sehen wir noch hübsch gemusterte Laughing doves.
einen Jacobin cuckoo
sowie ein Warzenschwein, mit nahezu perfekter Tarnung!
Kurz bevor wir Namutoni wieder erreichen, sehen wir in einiger Entfernung einen Elefanten. Leider entfernt er sich jedoch mit jedem Schritt von uns.
Wenn man sich dem Camp von Norden nähert, findet man die beiden Grab- bzw. Gedenksteine, die an die Auseinandersetzungen und Gefallenen in dieser Region erinnern.
Es ist zwei Uhr und so legen wir am Camp erneut eine kleine Pause ein und vertreten uns ein wenig die Füße.
Fortsetzung folgt