Endspurt - 01.01.2019. Kalahari Anib Lodge
Nachdem wir im Schweiße unseres Angesichts das Dachzelt aufgebaut hatten, ruhten wir uns noch ein bisschen im Schatten aus, ehe wir zum Abendessen in die Lodge gehen wollten.
Was dann allerdings etwas länger dauerte, war meine "kurze" Dusche: sowohl aus dem Kalt- als auch dem Heißwasserhahn kam kochend heißes Wasser
Ich liess etwas ablaufen, in der Hoffnung, dass es kälter würde, wollte aber auch nicht zu viel Wasser verschwenden. Das Ende vom Lied: Uwe musste mich mit einigermaßen lauem Wasser aus unserem Auto-Wassertank, das er in einen 5l-Kanister gefüllt hatte, übergießen, damit ich wenigstens halbwegs den Schaum aus den Haaren waschen konnte
Der Weg zur Lodge war nicht weit und wir bekamen einen Platz auf der großen Terrasse, recht nah am Rand und mit Blick aufs Wasserloch. Es waren erst wenige Gäste da, weil die meisten wohl noch auf dem Abenddrive unterwegs waren. Es war uns mehr als Recht!
Bar
Wir probierten uns durch das wirklich leckere Buffet: Springrolls, Salat, Hühnerleber, Kudusteak, Kartoffelpü, Obstsalat, Waffeln. Mmmhhh
Eine besondere Freude war für uns, dass während des Essens eine riesige Elandherde (über 30 Tiere!) zum Trinken ans Wasserloch kam. Leider blieben sie nicht lange, ich hatte den Eindruck, die Blitzfotografierer störten sie zu sehr
Danach tauchte sogar noch ein Warzenschwein auf - so hatten wir nach 10 Tagen KTP ohne diese Tiere (den Elandriss zähle ich mal nicht mit) doch noch zwei neue Sichtungen
Wir liessen die Menschenmengen hinter uns (inzwischen war es wirklich wuselig geworden), liefen glücklich und zufrieden zurück zu unserem Platz und seufzten beide unisono bei dem Gedanken, dass dies nun leider die letzte Nacht im Dachzelt sein sollte.
In der Ferne blitze es mal wieder, aber das Gewitter kam nicht näher.
Ausgeruht starteten wir noch vor dem Frühstück unseren kleinen Morning Walk. Auf der Lodge sind unterschiedlich lange Wanderungen/Spaziergänge ausgeschildert und da es recht schnell recht heiß wurde, entschieden wir uns für den kürzesten. Auf dem etwa 1,15 Std. langen Rundgang, der landschaftlich eher langweilig war, entdeckten wir Strauße, Springböcke, Kuhantilopen, Oryx und Eland.
Dann hieß es: Zelt abbauen, alles korrekt verstauen bzw. aufräumen für die Wagenrückgabe und frühstücken. Das Personal wirkte etwas überfordert, obwohl die meisten Gäste schon durch waren.
Frühstücksraum
Nach der Stärkung wuschen wir noch schnell unser Auto etwas ab, da man uns bei SCR gesagt hätte, das würde die Übergabe beschleunigen (ich gehe davon aus, dass sie es sonst dort gewaschen hätten, um dann prüfen zu können, ob es Dellen oder Kratzer gibt).
Fazit Anib Lodge: mit der kleinen Lodge, die wir 2003 kennengelernt hatten, hat die nun zu Gondwana gehörende Anlage nicht mehr viel gemein. Sie ist riesig, jedoch schön gestaltet und sehr stylish. Mir waren aber zu viele Leute da, wobei man davon auf dem Campground natürlich nicht so viel mitbekommt. Da ich mich bei dem Preis geirrt hatte (und daher dachte, die Anib Lodge sei billiger als Bagatelle, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte), würde ich mich beim nächsten Mal eher wieder für Bagatelle entscheiden.
Das Essen und der Service war gut bzw. ok und die Lage vom/zum KTP ist natürlich sehr praktisch.
Wir verabschiedeten uns von Lafrenz und dann gings los. Auch auf der letzten Etappe lief alles wie am Schnürchen und nachdem wir in Dordabis an der Tanke die Reifen wieder haben aufpumpen lassen, rollten wir die letzten Kilometer über Teer zurück zum Autovermieter.
Die Wagenrückgabe lief wieder recht fix und unproblematisch ab. Vincent war froh, dass alles in Ordnung war - über die Feiertage hatte er leider ein paar Probleme mit unterschiedlichen Autos zu beheben, wie er uns erzählte.
Hendrik fuhr uns den kurzen Weg zur
Gästefarm Voigtland, wo wir nahe des Flughafens unsere letzte Nacht vor dem Abflug verbringen wollten. Diese Entscheidung war goldrichtig. Gabi hatte für uns ein wunderschönes, modernes und sehr sauberes Doppelzimmer hergerichtet, was wir am nächsten Tag auch noch als Tageszimmer nutzen konnten. Es gab auch einen Kühlschrank sowie eine kleine Sitzgelegenheit vorm Zimmer. Und dazu ein paar anschmiegsame Katzen.
Den Tag verbrachten wir mit Abkühlen im Pool, lesen und Vögelbeobachten.
Das Abendessen war ganz hervorragend. Es gab Melone mit Kudu-Rauchfleisch, Gulasch mit Milipapp, Mais und grünen Bohnen und zum Schluss Creme brulée. Sehr lecker und sehr viel. Außer uns war noch eine vierköpfige Familie und ein sehr interessanter Einzelreisender unterwegs, der uns vor und während des Abendessens mit wirklich spannenden Stories seiner vielen Reisen unterhielt.
Geschlafen hatten wir sehr gut, das Bett war riesig und echt bequem. Und dann brach der Abreisetag an...