Auf dem Rückweg begegnet uns eine Impala-Herde im tiefen Gras…





… und Herr Strauß…



Auf der Ndhovu Lodge angekommen wird erstmal eine Kleinigkeit gegessen. Danach ist „Poolzeit“ angesagt.
Zum Abendessen gibt es Hähnchenbrust mit Reis, Salat und Blumenkohl und als Nachtisch Maracujacreme auf Kuchenboden. Sehr lecker!
Auf dem Rückweg zum Zelt wundern wir uns über eine große kugelrote Scheibe… Der Vollmond geht mystisch in sattem Rot über dem Okavango auf. Matthias macht das Abendprogramm mit den Jungs und ich gehe mit meiner Kamera aufs Holzdeck. Nicht wirklich gelungen… dazu war ich zu spät… aber ich denke, ein wenig von der Stimmung kommt auf den Bildern dennoch rüber.







Mittlerweile haben wir auch das Nachtsichtgerät rausgesucht. Heute Abend soll es getestet werden. Wir warten sehnsüchtig auf das erste Grunzen der Hippos… Kurz danach folgen die „Schmatzgeräusche“… So richtig weit aus dem Zelt wagen wir uns nicht, da wir wissen, dass die Flusspferde auch zwischen den Zelten grasen. Matthias muss erstmal das Gerät einstellen und dann sehe ich sie… Zwei Augenpaare leuchten mir in Grün vom Ufer entgegen. Die Umrisse der Flusspferde sind schlecht zu erkennen, aber in der Bewegung kann man sie doch einigermaßen ausmachen. Sie sind also schon an Land, fressen Gras, und tapsen „schmatzend“ durch den Uferschlamm…
Zufrieden können wir jetzt erneut mit dem „Sound oft he Hippos“ einschlafen...

Tag 19: Kongola, Kwando und die nächste Bootsfahrt…

Am nächsten Morgen bezaubert uns wieder das magische Morgenlicht am Fluss.





Wir müssen uns schweren Herzens von den nächtlichen Grunzern der Flusspferde und der für uns besonderen Atmosphäre der Ndhovu Lodge verabschieden. Heute geht es an den Kwando zur Namushasha River Lodge vorbei an Dörfern…



und Tieren…



Wir halten in Kongola zum Tanken und wollen eigentlich auch einkaufen. Dort finden wir einen Laden, der aber mehr wie eine kleine Lagerhalle mit einem langen Tresen aussieht (die Kamera bleibt im Auto, das Fotografieren fände ich hier unangemessen). Ich bin einmal durchgeschlendert, habe aber nichts für uns gefunden.
Das Tanken funktioniert aber einwandfrei.
Die Polizisten an der Polizeikontrolle lächeln freundlich und winken uns einfach durch. Wir biegen ab auf die C49 und erreichen schließlich die Namushasha River Lodge. An der Rezeption bekommen wir unseren Schlüssel für den Bungalow und stellen fest: Es ist der letzte in der Reihe. Groß ist er! Das ist das erste, was uns auffällt… Unser Schlafzimmer



und auch das der Kinder



sind sehr großzügig und geräumig.
Und dann kommt der Blick ins Badezimmer:





Eine sooo riesige Dusche! Da wäre definitiv das Duschen mit allen Familienmitgliedern gleichzeitig möglich… Ist das so gedacht…? Alles sieht sehr schön und wohnlich aus.

Nachmittags machen wir uns auf den Weg zur Rezeption und überlegen, ob wir nicht eine weitere Bootstour machen sollten… Matthias fragt also nach möglichen Aktivitäten, während Lenni, Matthis und ich durch den recht großen Shop schlendern. Wir buchen eine weitere Bootstour, die auch schon recht bald starten soll. Uns wird ein Treffpunkt an der Bar genannt. Hier steht schon eine ganze Reihe Leute und es stellt sich heraus, dass sowohl Gäste für den Gamedrive als auch die Bootstour hier versammelt sind. Während wir warten, bestelle ich für die Jungs und mich noch schnell (sehr leckeren ) Kuchen zum Mitnehmen. Natürlich kommt unsere Familie somit als letztes beim Boot an und das sieht schon ziemlich voll aus (17 Personen habe ich gezählt). Die übrigen Gäste scheinen sich zu kennen und wir besetzen die restlichen 4 Plätze. Glücklicherweise sind immer zwei nebeneinander frei, so dass wir zwar nicht zusammen sitzen können, aber zumindest je einer von uns Erwachsenen bei einem Kind. Ich freue mich darüber, mit Matthis ganz hinten zu sitzen. Matthias und Lenni sitzen mittendrin zwischen Schwaben (wie sich herausstellt).



Direkt über meinem Kopf in der „Bootsdachecke“ hatten wohl kleine Streifenschwalben mal ein Nest. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen..



Nach unseren tollen Sichtungen bei der Ndhovu Lodge lassen wir alles ohne Erwartungen entspannt auf uns zukommen…
Kuhreiher (?)



Schreiseeadler



Weißstirnspint (mein wohl einziges scharfes Vogelbild…)


Wir fahren zu einem wohl bekannten Hippo-Pool und treffen dort auf einige Flusspferde. Zuvor hat unser Guide einmal richtig Vollgas gegeben. Er erklärte, dass er einen einzelnen Flusspferd-Bullen im Wasser ausgemacht habe und sie an diesen nur sehr vorsichtig und mit Vollgas vorbeifahren würden. Diese einzelnen Tiere seien aus einer Gruppe geworfen worden und seitdem immer wütend und sehr aggressiv. Hippo-Bullen in Familiengruppen hingegen seien friedlich und Boote könnten sich diesen Gruppen vorsichtig unbesorgt nähern.

Am Ufer erahnen wir eine Antilopenart (rote Lechwe - Danke, Sascha)


noch ein Weißstirnspint



Western Banded Snake Eagle (Danke, Matthias!)


Schreiseeadler



Unbekannter Vogel und aufgrund der Entfernung wahrscheinlich auch nicht zu identifizieren…
Rallenreiher im Prachtkleid (Danke, Bele!)


Wir treiben an einem Baum mit irren Verwachsungen vorbei…



… an einem Krokodil…



und machen irgendwann fest, um für den Sundowner an Land zu gehen.
Diesmal geht die Sonne nicht über dem Fluss unter, sondern hinter Büschen und Gräsern.

Hallo Bianca,
schön, dass es weitergeht!
Deine am Ufer erahnten Antilopen sich übrigens (rote) Lechwes (Kobus leche leche).

LG
Sascha

Mir gefallen besonders die Gräser mit den runden Kugeln…






Anschließend tuckern wir langsam zur Lodge zurück.
Plötzlich nimmt unser Guide wieder Fahrt auf. Vor uns sieht man eine Anhäufung von Luftblasen auf dem Wasser... Aha, wahrscheinlich ist dort irgendwo unter Wasser ein einsamer und auf alle Welt böser Flusspferdbulle. Nach kurzer Zeit drosselt unser Fahrer den Motor und die geruhsame Fahrt geht weiter... so denken wir zumindest... Doch plötzlich schießt der stets böse Flusspferdmann hinter uns aus dem Wasser! Ein Großteil der schwäbischen Damen beginnt laut zu kreischen und unser Fahrer gibt wieder Gas. Ich habe mich sehr erschreckt und auch Matthis ist merklich zusammengezuckt - schließlich sitzen wir ganz hinten... Unfassbar, wie schnell sich so ein mächtiges und schweres Tier unter Wasser bewegen kann.. Bei mir überwiegt eindeutig Staunen vor Schrecken (nach dem ersten Schreckmoment...) Das Flusspferd hat seinen kompletten Oberkörper aus dem Wasser katapultiert und taucht direkt danach wieder unter.


Hier mein Beweisfoto...

Nach diesem Abenteuer genießen wir noch den Rest der Tour im schönen Abendlicht.


Während Matthias zwischen den teilweise noch recht hysterischen Frauen sitzt, erlebe ich (die eigentlich unbedingt genießen möchte...) noch ein anderes Abenteuer: Eine der kleinen Streifenschwalben (Nest ist über meinem Kopf) lässt unauffällig etwas fallen, das zur Erheiterung meines Sohnes direkt in meinem Ausschnitt landet... Ich kann es glücklicherweise unauffällig entfernen und Matthis grinst die ganze Zeit schelmisch vor sich hin...
Irgendwann erreichen wir dann auch wieder Namushasha. Das Abendessen ist sehr lecker. Vor- und Nachspeise werden am Platz serviert, den Rest gibt es am Buffet.
Wir lauschen immer wieder verwundert, denn es klingt, als ob in der Ferne immer jemand einen hohen Xylophonton anschlägt. Es gibt immer mal wieder ein "Pling" zwischendurch. Wir erfahren, dass es sich dabei um kleine Glockenfrösche handelt, die erstaunlicherweise solche Töne von sich geben. Es gibt heute Abend keinen "Sound of the Hippos", sondern Einschlafen mit Tönen von Glockenfröschen...