THEMA: Begegnungen - In den Norden von Namibia
14 Jul 2016 10:58 #437738
  • LolaKatze
  • LolaKatzes Avatar
  • Beiträge: 845
  • Dank erhalten: 2881
  • LolaKatze am 14 Jul 2016 10:58
  • LolaKatzes Avatar
Donnerstag, 02. Juni 2016 – Durchs Ovamboland

Heute müssen wir diese Idylle leider verlassen :S . Hier am Kunene hätten wir es durchaus noch ein paar Tage ausgehalten. Aber es geht weiter und auch heute wissen wir nicht so wirklich, was da auf uns zukommt – wir fahren durchs Ovamboland :evil: . Im Forum findet man dazu recht wenig und so waren wir bei der Planung etwas auf uns alleine gestellt.

Doch zuerst einmal geht es nochmals etwa 90 km am Kunene entlang auf der D3700 nach Ruacana. Nach Aussage der Südafrikaner die schlimmste Piste, die sie je gefahren sind !?! :blush:



Wir geniessen die Fahrt. Doch zuvor müssen wir dieses Hindernis überwinden – eine Wasserdurchfahrt. Schluck! (Da überlegen wir uns, ob wir es alleine ins Kaokoveld schaffen und wollen nächsten Sommer nach Botswana fahren und hier an dieser kleinen Wasserdurchfahrt werden wir schon unsicher – da müssen wir glaube ich noch an uns arbeiten :woohoo: ).




Aber wir schaffen es. Zum Glück kam kurz nach uns ein vollbeladenes Auto vorbei und hat uns sozusagen den Weg gezeigt.

Die Landschaft ist einfach toll, die Pad gut zu fahren.





Aber hier rennen uns wirklich alle paar Meter bettelnde Kids entgegen. Aber da geben wir nichts. Das finden wir nicht gut.



Lieber halten wir unterwegs wieder spontan an und verteilen unsere letzten Lebensmittel. Diese Familie hat sich auf jeden Fall riesig gefreut B) .



Und dann sind wir auch schon fast in Ruacana. Wir haben etwa 1,5 Stunden für diese Strecke gebraucht.





Und ab hier ist alles asphalltiert. Also erst einmal Luft in die Reifen pumpen. Da haben wir – nein Hansi – inzwischen schon Routine.



Florian hat uns geraten nicht in Oshakati und auch nicht in Ondangwa einkaufen zu gehen – zu gefährlich, zu viel Kriminalität. Wenn wir nicht viel brauchen sollen wir stattdessen nach Ruacana hineinfahren. An der dortigen Tankstelle gäbe es einen guten kleinen Minimarket, der alles hätte, was man so braucht. Und das haben wir dann auch gemacht. Und der Tipp war super – Wir mussten eh nur Wasser, Coke und Savanna nachfüllen. Sogar einen Wein haben wir mitgenommen und ganz frisches Brot gab es auch. Fleisch gab es nicht wirklich, aber wir hatten noch etwas übrig und morgen geht es ja eh durch den Veterinärzaun. Aber ansonsten hätten die wirklich alles gehabt, was man so benötigt.

Und nun fahren wir etwa 250 km auf bester asphaltierter Strasse – der C46 – gen Süden. Und man merkt, dass man sich in einer der am dichtesten besiedelten Regionen Namibias befindet – hier leben etwa 800 000 Menschen fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Man fährt nun durch eine flache, fast baumlose und monoton erscheinende Landschaft. Am Strassenrand hat es viele kleine Dörfer – man hat den Eindruck, dass dort eine Bar neben der anderen - ein Shebeen am anderen steht.









Und hier muss man aufpassen: Überall laufen Menschen, Ziegen, Esel und Kühe an der Strasse entlang und überqueren diese auch öfter mal.







Um die Mittagszeit haben wir Hunger und wir halten an einem Rastplatz an, um eine Kleinigkeit zu essen. Das war dann wirklich wieder so ein „Erlebnis“ der besonderen Art. Viele Autos, die vorbeigefahren sind, haben uns zugewinkt, Fussgänger, die vorbeikamen haben uns mit einem fröhlichen Hello begrüsst und auch die Dorfbewohner von gegenüber hatten ihren Spass daran, dass wir hier unsere Mittagspause machen. Wir sind uns ein bisschen wie im Zoo vorgekommen :woohoo: .

Dann ging es weiter durch die vielen Ortschaften mit „O“ :whistle:









Und wir haben den Eindruck, dass es hier jede Menge Schulen und jede Menge Schulkinder gibt.









Die haben auf jeden Fall alle einen langen Schulweg – bis zu 45 Minuten einfach. Wenn ich da an all die „Helikoptereltern“ denke, die ihre Kids auch kurze Strecken zur Schule fahren……

Und dann müssen wir aufpassen: 8 km hinter Ondangwa sollen wir links in die D3625 abbiegen und bis zum Ende des geteerten Streckenabschnitts fahren. Hm? Wie weit geht das denn noch? Wir sind jetzt fast schon in Eenhana und die Strecke ist immer noch geteert. Kann es sein, dass das hier neu ist? Lass uns doch besser wieder zurückfahren. Das tun wir dann auch. Und dann finden wir auch die Abfahrt nach Ongula – ein verblasstes Schild am Strassenrand. Nun sollen wir der Schotterpiste weitere 6 km folgen und dann am Ongula Schild links abbiegen. Wir fahren und fahren und waren wieder zu weit. Also wieder zurück und da ist das Schild – na ja.



Wir sind angekommen. Unser Ziel ist die Ongula Village Homestead Lodge, die von einigen Ovambo-Frauen betrieben wird, die den Gästen hier ihre Kultur und Traditionen näherbringen wollen. So wohnt man hier in sogenannten Rondavels, die sehr einfach aber liebevoll eingerichtet sind. Man kann hier verschiedene Touren buchen. So kann man etwa den Bewohnern hier beim Ausüben traditioneller Handwerkskunst, wie die Herstellung von Tontöpfen und Weben von Körben zuschauen. Oder man kann den Abend bei einem Besuch einer traditionellen Bar im benachbarten Dorf – einem shebeen – ausklingen lassen, man kann sich durch den benachbarten Kral führen oder sich ein traditionelles afrikanisches Essen zubereiten lassen. Die Frauen sind wirklich sehr bemüht, dass man sich hier wohlfühlt und etwas von ihrer Kultur miterleben darf. Im Prinzip sollte man diese Unterkunft nicht nur für eine Zwischenübernachtung auf dem Weg in den Caprivi oder den Etosha einplanen, sondern lieber eine Nacht mehr und dann das ein oder andere Angebot hier wahrnehmen. Gebucht werden kann diese Lodge kann bequem und einfach online. Die haben wirklich eine ganz moderne Homepage mit einem funktionierenden Online-Bezahlsystem. Da können sich einige grössere Lodges wirklich etwas abschauen. So macht man das :woohoo:



Und seit ein paar Jahren gibt es hier auch einen Campingplatz. Der Platz ist zweckmässig, das Sanitärhäuschen sauber aber ohne warmes Wasser. Das gesamte Gelände ist eingezäunt und somit sicher.







Wir geniessen aber erst einmal einen Ankommensdrink unter der überdachten und schattigen Veranda.



Dann müssen wir die zwei Eidechsen retten, die es nicht mehr schaffen, aus der rutschigen Spüle herauszukommen...





.... und für eine kleine Campgroundrunde reicht es auch noch. Hier, in diesem Häuschen, wird die Handwerkskunst vorgeführt....



.... dieses Spiel kennen wir ja schon von dem LivingMuseum der Damara - das wird hier also auch gespielt.



Und hier wird versucht, eigenes Gemüse anzubauen.



Ja und hier werden die vielen Flaschen wiederverwertet.



Der Campingplatz war eher kahl bis auf diese paar interessante Bäume.







Zum Sundowner sind wir dann in die Bar gegangen und kamen gerade richtig (oder auch nicht): Eine Gruppe von Kindern aus dem Dorf hat traditionelle Tänze und Gesänge dargeboten. Irgendwie war das für beide Seiten etwas „peinlich“, aber natürlich auch interessant.











Den Abend lassen wir dann mit einem schönen grossen Lagerfeuer und unserem letzten Steak ausklingen.





Mit dieser Übernachtung endet dann auch unser „Abenteuer“ Afrika. Für uns war der Reise-Abschnitt ab Sesfontein schon ein bisschen abenteuerlich – hier hat für uns das „richtige“ Afrika begonnen. Und ich glaube, man hat es bemerkt, es hat uns sehr sehr gut gefallen und wir haben uns eigentlich auch in keiner Situation unwohl oder bedroht gefühlt. Die Fahrt hier durchs Ovamboland fanden wir sehr sehr interessant und im Nachhinein haben wir es auch bereut, nicht unterwegs mal ausgestiegen zu sein.
Morgen geht es weiter in den Etosha-Nationalpark.
Letzte Änderung: 14 Jul 2016 11:44 von LolaKatze.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Hanne, ANNICK, Topobär, speed66, rolfhorst, Fossi, Logi, loeffel, kach und weitere 7
14 Jul 2016 17:30 #437782
  • LolaKatze
  • LolaKatzes Avatar
  • Beiträge: 845
  • Dank erhalten: 2881
  • LolaKatze am 14 Jul 2016 10:58
  • LolaKatzes Avatar
Freitag, 03. Juni 2016 – Elefantös im Etosha

Heute früh stehen wir wieder mit der Sonne auf und fahren gleich nach dem Frühstück los.





Erst geht es noch etwas durchs Ovamboland...









.... und 90km hinter Ondangwa weist ein Schild nach Andonie – dem King Nahale/Lya Mpigane Gate genannten Nordtor von Etosha.



Die Siedlungen sind verschwunden und wir sehen schon die ersten Gnus und Zebras.





Hier registrieren wir uns und dann dürfen wir das Tor passieren. Welcome to Etosha National Park.



Zuerst fahren wir ans Andoni Wasserloch. Hier gibt es die üblichen Verdächtigen. Wir haben ja jetzt schon länger keine Tiere mehr gesehen und deshalb freuen wir uns über jede Sichtung :woohoo: .









Dann fahren wir weiter in das „Stinkwater“-Gebiet, aber das ist nicht so ergiebig :S .







Dann sehe ich was aus den Augenwinkeln. Stopp!


Seht ihr es? Da im Gestrüpp? Ein Nashorn :woohoo:

Wir fahren noch weiter und freuen uns über jedes Tier, das uns über den Weg läuft :evil: .









Eher durch Zufall bleiben wir am Wasserloch Tsumcor hängen. Anfangs ist hier eher wenig los.







Doch dann kommt ein Elefantenbulle daher. Wie schön.









Doch hinter uns wartet schon eine ganze Herde, bis das Wasserloch endlich freigegeben wird.



Und dann kennen sie keinen Halt mehr - sie wollen ans Wasser.






Uns ist nicht ganz so wohl, weil wir im Weg stehen, aber sie haben wirklich nur das Wasser im Kopf. Und das geniessen sie dann auch in vollen Zügen :silly:













Es ist schön, das Treiben zu beobachten. Dann haben sie genug und ziehen von Dannen: :dry:







Wir sind nun wieder alleine hier. Aber was ist das da hinten? Da kommt eine weitere Herde Elefanten :woohoo: .













Auch die beobachten wir gerne. Jetzt wird es aber so langsam voll hier :whistle:





Doch dann :ohmy: – ob das gut geht? Wir werden alle etwas nervös :blink: . Eine weitere Elefantenfamilie trabt zum Wasser.















Doch, das geht gut – man steht friedlich zusammen am Wasserloch. Was für ein Glück :woohoo: , so viele Elefanten auf einmal zu sehen – "Elefantös im Etosha" :whistle: . Sorry Topobär, da musste ich mir Deinen Titel einfach abkupfern

Nachdem sich die Elefanten verzogen haben....





..... wird es wieder ruhig hier am Wasserloch. Und auch wir fahren weiter zum Wasserloch Okevi, wo nur ein paar Zebras herumstehen....



.... und auch sonst sehen wir nicht mehr viel.





Deshalb fahren wir zum Fort Namutoni, wo wir noch unseren Eintritt bezahlen müssen und eine Kleinigkeit einkaufen.



Wir bleiben hier aber nicht über Nacht. Gebucht haben wir dieses Jahr wieder in Onguma, das ein Stück ausserhalb des Parks liegt.
Und hier müssen wir dann auch die Veterinärkontrolle über uns ergehen lassen. Unser Biltong haben wir sicherheitshalber versteckt :whistle: , sonst haben wir kein offenes Fleisch mehr dabei. Wir werden angehalten, man schaut in unseren Kühlschrank – Milch und verpackte Wurst/Würstchen sind kein Problem – und dann dürfen wir auch schon weiterfahren.
Gleich danach geht es ab nach Onguma: Zuerst geht es an die Rezeption für die Anmeldung – wir werden schon erwartet und alles ist vorbereitet – so lieben wir das. Dann dürfen wir auf unsere Campsite, die alte Leadwood Campsite. Ja, hier gefällt es uns. Es gibt sechs Plätze und immer zwei Plätze teilen sich ein Sanitärhäuschen, wobei jeder seine eigene Dusche und seine eigenen Toilette hat. Lediglich das Spülbecken wird geteilt.




Wir relaxen ein bisschen, machen uns frisch und dann gehen wir auch schon wieder los. Wir haben Dinner im Restaurant gebucht. Aber zuvor gibt es natürlich noch einen Sundowner am Lagerfeuer.









Das ist mal richtig schön gemacht hier. Und hier in Onguma funktioniert auch das Miteinander von Lodge und Campsite sehr gut. Wir Camper haben uns hier sehr wohl und willkommen gefühlt. Wir durften die Bar, den Pool und auch das Restaurant mitbenutzen und auch die Aktivitäten sind für alle offen.







Was für ein schönes Ambiente und auch das Essen war superlecker.
Beschwingt laufen wir ins Camp zurück und kommen noch mit Ingrid und Harald (kharry) ins Gespräch, mit denen wir uns die Campsite teilen. Wir sitzen noch ewig am Lagerfeuer bei dem ein oder anderen Glas Wein zusammen, erzählen uns unsere bisherigen Erlebnisse in Namibia und geniessen diese schöne Nacht. Hm, das ist Urlaub.
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Jul 2016 18:33 von LolaKatze.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, ANNICK, Topobär, speed66, rolfhorst, Fossi, Logi, loeffel, kach, Daxiang und weitere 6
14 Jul 2016 19:41 #437798
  • Elsa
  • Elsas Avatar
  • Beiträge: 455
  • Dank erhalten: 1219
  • Elsa am 14 Jul 2016 19:41
  • Elsas Avatar
Hi Nina,

ist ja total interessant diese Strecke durchs Ovamboland zu sehen, kommt ja hier nicht so oft vor.
Auch eure Etosha-Einfahrt von Norden her ist ja mal ganz was anderes.

Etosha immer wieder schoen. Garant fuer viele Tiere und es macht einfach Spass dieses vielen Elis stundenlang zuzugucken.

Die Feuerstelle da vorne im Garten von Onguma ist ist aber neu! Die war im Okt. noch nicht. Sieht richtig gut aus. Ja, hier kann man es gut aushalten. Mal so eine Location zur Abwechslung moegen wir auch.

LG,
Elsa
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: LolaKatze
14 Jul 2016 21:10 #437801
  • rolfhorst
  • rolfhorsts Avatar
  • Beiträge: 538
  • Dank erhalten: 927
  • rolfhorst am 14 Jul 2016 21:10
  • rolfhorsts Avatar
Hallo Nina,
ein herzliches Dankeschön für den wunderbaren lift (von Marius bis Ongula Homestead). Unsere Tour wird noch weiter nach Osten gehen, daher hier goodbye.
Aber immerhin konnte man wirklich viele wertvolle Hinweise und schöne Eindrücke durch Deinen RB bekommen. Sänk You werry matsch for travelling wis you2 ;)

LbG.
Rolf
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: LolaKatze
15 Jul 2016 09:06 #437824
  • LolaKatze
  • LolaKatzes Avatar
  • Beiträge: 845
  • Dank erhalten: 2881
  • LolaKatze am 14 Jul 2016 10:58
  • LolaKatzes Avatar
Hallo zusammen,

ja, das Ovamboland war schon was "besonderes" mit ganz anderen Eindrücken von Namibia, wie wir sie bisher hatten. Immer wieder haben wir überlegt, ob wir das so machen sollen oder nicht. Jetzt sind wir schon froh darum.

@Elsa: Wir haben jetzt wirklich schon soooo viele Elis gesehen, aber ja, es ist immer wieder schön sie zu beobachten - stundenlang.
Und ich könnte mir vorstellen, dass das keine "feste" Feuerstelle ist, sondern dass sie nur im Wnter zum Einsatz kommt. So eine Art Schale. Aber es war wirklich sehr schön, sich so ans Feuer setzen zu können. Dort hat es uns sehr gut gefallen

@Rolf: Gerne haben wir Dich mitgenommen und schade dass Du uns nun verlässt. Doch wir kommen nächstes Jahr in den Caprivi - vielleicht fahren wir ja dann bei Dir mit?

Liebe Grüsse

Nina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Jul 2016 10:31 #437838
  • Jaspar061103
  • Jaspar061103s Avatar
  • Beiträge: 655
  • Dank erhalten: 552
  • Jaspar061103 am 15 Jul 2016 10:31
  • Jaspar061103s Avatar
..... Und auch wir fahren weiter zum Wasserloch Okevi, wo nur ein paar Zebras herumstehen....


Ist ja erschreckend, wie sich die Landschaft in der Trockenzeit verändert. Kaum wiederzuerkennen... Bei uns sah's noch so aus:



Eure Tour gefällt mir wahnsinnig gut, da kommt rasch die Sehnsucht wieder auf :unsure: ... Und wieviele Elefantenherden ihr gesehen habt - WAHNSINN!!! Wir haben dieses Jahr nur einzelne Bullen gesehen, nie auch nur mehr als einen Elefanten zur Zeit.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: LolaKatze