THEMA: Die Eulenmuckels auf Safari: Flüsse, Tiere, Wüsten
06 Dez 2015 19:26 #409962
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2082
  • Dank erhalten: 17515
  • Eulenmuckel am 06 Dez 2015 19:26
  • Eulenmuckels Avatar
@Günter:
Im Nachhinein berichtet man immer gerne über solche Abenteuer und findet sie teils witzig, teils aufregend; im Moment des Geschehens kann man oft gut darauf verzichten, aber Hauptsache:
et is doch alles jut jegange!!
Du hast Recht. Solche Geschichten lassen sich gut erinnern und erzählen. Aber wir konnten nicht einschätzen, ob die Situation wirklich gefährlich war. Auf jeden Fall haben wir uns so nah zwischen den Hippos nicht wohl gefühlt. Daher würden wir bei so niedrigem Wasserstand eine solche Tour nicht noch einmal machen.

@robertz: Wir freuen uns sehr über dein Lob.
Das mit den Markierungen auf den eigenen Fotos ist schon so, wie du geschrieben hast: Das sollte jeder machen, wie er will. Uns persönlich gefallen die sichtbaren Markierungen auch nicht. Wir haben aber auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Wir hoffen, ihr hattet alle einen schönen zweiten Advent.

Ruth und Uwe
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
06 Dez 2015 19:29 #409963
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2082
  • Dank erhalten: 17515
  • Eulenmuckel am 06 Dez 2015 19:26
  • Eulenmuckels Avatar
Tag 7. Donnerstag, 2. Juli 2015 – Über die Grenze nach Sambia

Mavunje-Camp – Kabula-Lodge, Sambia

Heute Morgen verließen wir das Mavunje Camp und Dan wieder. Hier hat es uns sehr gut gefallen. Wir frühstückten, spülten und packten sämtliche Sachen ins Auto. Das dauerte ein wenig. Ruth pirschte noch einigen Vögeln hinterher, während Uwe unsere Rechnung bezahlte.

Graulärmvogel



Zwergspint



Wir verabschiedeten uns von Dan. Er gab uns noch ein kaputtes Objektiv mit, das wir bei einer Bekannten in Katima Mulilo abgeben sollten. Die Bekannte führt eine kleine Reiseagentur und konnte uns noch ein paar Tipps für unsere Fahrt nach Sambia geben.
Wir brauchten eine gute Stunde bis Katima und tankten. Dies dauerte heute besonders lange. Im Zeitlupentempo lief der Diesel in den Doppeltank. Immer wieder schäumte es fast über, und der Tankwart unterbrach den Vorgang. So verging fast eine halbe Stunde.
Bei Katy gaben wir Dans Objektiv ab und erfuhren, dass es an der Grenze zu Sambia keine Veterinärkontrolle gibt. So konnten wir erleichtert noch ein paar Dinge einkaufen. Bei Pick’n’Pay bekamen wir reichlich Trinkwasser, Obst, Brot und Brötchen. Dann fuhren wir zur Grenzstation. Auf namibischer Seite dauerte die Ausreise wie erwartet fünf Minuten. Auf dem Weg zum sambischen Posten versuchten gleich mehrere Geldwechsler uns anzuhalten, um Kwachas mit uns zu tauschen. Wir feilschten mit einem netten jungen Mann und konnten einen Kurs für unsere Euros von 1:7 erreichen. Damit waren wir einverstanden.
Im Gegensatz zu der Einreise vor vier Jahren bei Kazungula war das Prozedere heute sehr geregelt. Alle zu durchlaufenden Stationen befanden sich hinter Schaltern im selben Gebäude. Zuerst bekamen wir unsere Visa für jeweils 50 US-Dollar. Dann erhielten wir eine Einreise-Genehmigung für das Auto. Die war ausnahmsweise kostenlos. Auf den Hubraum des Wagens wurde jedoch eine sog. Carbon Tax von 150 Kwachas erhoben. Dann schlossen wir eine Third Party Insurance für 304 Kwachas ab, die sogar 30 Tage Gültigkeit besaß. Und zum Schluss wurde noch eine Straßennutzungsgebühr in Höhe von 38 US-Dollar fällig. Unmittelbar hinter uns durchlief ein weiteres deutsches Paar die Stationen und regte sich über jede weitere Gebühr auf. Wir denken, sich an dieser Stelle zu beschweren, nützt nicht viel. Wenn man nach Sambia fahren will, weiß man von vornherein, wie teuer es ist.
Nachdem wir alle Papiere beisammen hatten, konnten wir fahren. Nicht jedoch, ohne bei der Ausfahrt der Grenzstation noch einmal 60 Rand für irgendetwas zu bezahlen. Dass bei der Zahlung der Gebühren in der Grenzstation grundsätzlich kein Wechselgeld vorhanden war, braucht nicht weiter erwähnt zu werden.
In Sambia fuhren wir etwa 60 Kilometer nördlich entlang des Sambezi zur Kabula-Lodge, die unmittelbar am Fluss gelegen ist.



Wir waren die einzigen Gäste und fanden es ein wenig schade, dass diese schön gelegene Anlage so wenige Besucher zu haben scheint. Sicherlich hatte die Lodge schon bessere Zeiten gesehen, denn die Ablutions waren ein wenig in die Jahre gekommen, aber durchaus ok. Erst später merkten wir, dass zu dieser Jahreszeit generell wenige Touristen unterwegs waren. Wir waren ab hier weit und breit die einzigen Camper, die einzigen hellhäutigen Personen und auch wohl die einzigen, die vorhatten, die Liuwa-Plains zu besuchen.
Wir konnten einige Sachen aus unserem Kühlschrank in eine Gefriertruhe legen, da ohne laufenden Motor in unserem Auto ja keine Kühlung mehr möglich ist. Dies ist wirklich sehr unpraktisch, wenn man auf einem Campingplatz ohne Stromanschluss steht. Beim nächsten Mal werden wir gerne wieder auf den großen Kühlschrank mit dem hohen Stromverbrauch verzichten. Von dem Plan, eine Seite als Eisfach zu verwenden, waren wir ohnehin weit entfernt. Evtl. ist das Problem inzwischen auch schon durch den Einsatz von Solarpanels behoben.
Wir bauten unser Lager im Schatten einige großer Bäume auf und machten in der Sonne ein Picknick. Uwe kühlte den Sonnenbrand an seinen Beinen, den er sich am Vortag auf der Bootsfahrt zugezogen hatte, mit Gurkenschalen.







Danach wurde Wäsche gewaschen und ein wenig gefaulenzt. Auf unseren bisherigen Reisen ist es selten vorgekommen, dass wir so viel Ruhe hatten, um etwas zu lesen. Damit war es aber schnell vorbei, nachdem Ruth mehrfach von zwei Mücken ins Bein gestochen worden war. Obwohl es noch nicht dämmerte, waren die Mücken hier unheimlich aggressiv und hatten für Peaceful Sleep und andere Mittelchen nur ein müdes Lächeln übrig. So gingen wir schnell duschen und zogen uns danach lange Kleidung über, auch wenn es noch gar nicht kühl war.
Kurz vor Sonnenuntergang standen wir auf dem Deck der Lodge über dem Sambezi und genossen die Aussicht. Im dichten Gebüsch am Flussufer unter uns raschelte und knackte es, aber so sehr wir uns auch anstrengten, wir konnten zunächst nichts erkennen. Das Rascheln kam immer näher, und wir wagten uns kaum zu rühren.



Da sich die Zweige der niedrigen Büsche nur ganz leicht bewegten, schlossen wir ein Krokodil aus, ein Hippo wäre viel zu groß gewesen. Wir waren sehr gespannt, als endlich ein Fischotter seine Nase aus dem dichten Bewuchs streckte. Da wir schräg über ihm standen, bemerkte er uns nicht und schlenderte an uns vorbei am Ufer entlang.





Ein wenig unzufrieden waren wir mit unserem Satellitentelefon, mit dem wir es heute Abend zum ersten Mal nicht schafften, eine funktionierende Verbindung aufzubauen. Ob das an den vielen hohen Bäumen ringsum lag? Auf jeden Fall werden wir es morgen an anderer Stelle noch einmal probieren.
Unsere Bitte nach Feuerholz wurde mehr als erfüllt. Einige enorme Brocken Holz lud der Angestellte an unserem Stellplatz ab. So konnten wir ein großes Feuer machen. Plötzlich explodierte ein Stück Kohle, und wir erschraken sehr, als uns der Funkenregen um die Ohren spritzte. Gegrillt wurden Oryx-Steaks. Da wir keinen allzu großen Hunger hatten, gab es dazu nur ein paar Grillbrote mit Knoblauchbutter. So feierten wir an unserem ersten Abend in Sambia unseren elften Hochzeitstag. Aus einiger Entfernung gratulierte uns eine Pel’s Fishing Owl. Ein magerer Hund streunte um unser Lager in der Hoffnung, etwas zu essen zu bekommen. Als Hund in Afrika möchte man wohl auch nicht wiedergeboren werden.

Tageskilometer: 190
Letzte Änderung: 06 Dez 2015 19:31 von Eulenmuckel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Hanne, jaffles, casimodo, Fluchtmann, Anita40, Topobär, bilo, Champagner, Puffi und weitere 17
06 Dez 2015 19:56 #409966
  • Lotta
  • Lottas Avatar
  • Beiträge: 401
  • Dank erhalten: 1138
  • Lotta am 06 Dez 2015 19:56
  • Lottas Avatar
Habt ihr denn schon mal andere, bessere Erfahrungen mit Antimückenpräparaten. Ich frage, da wir immer Infos sammeln für die Zeit,wenn wir den Süden abgehakt haben und den Norden erkunden werden. Hast du den Tipp mit den Gurkenschalen aus dem Kosmetikstudio :lol: ?? Super, Otter kenne ich sonst nur aus dem Zoo, obwohl es bei uns am Niederrhein auch schon wieder einige geben soll.
Gruß Günter
Reisebericht Südafrika 2014: www.namibia-forum.ch...-juni-juli-2014.html
Reisebericht Namibia + KTP 2015: "Schlangen gibt´s erst ab Oktober": www.namibia-forum.ch...t-s-erst-ab-okt.html

url=http://www.quick-ticker.de] [/url]
Letzte Änderung: 06 Dez 2015 20:29 von Lotta.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
06 Dez 2015 20:22 #409969
  • Nane42
  • Nane42s Avatar
  • Beiträge: 1362
  • Dank erhalten: 1643
  • Nane42 am 06 Dez 2015 20:22
  • Nane42s Avatar
Huhu Ruth und Uwe,

da schau' ich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder ins Forum und: Zack, ist er drin!!
Der sehnsüchtig erwartete Eulenmuckelbericht :woohoo: :woohoo: :woohoo: !!!
Und das schon seit gut einer Woche, schäm... :blush:
Ab jetzt bin ich natürlich dabei B) !!!
Wieder geniale Bilder und so spannend, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe (und in der Wanne verschrumpelt bin ;) :cheer: )!
Freu mich auf mehr und vor allem auf mein Lieblingsbild :woohoo: !!!
LG, Nane :) :kiss:
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
06 Dez 2015 20:44 #409972
  • casimodo
  • casimodos Avatar
  • Beiträge: 4024
  • Dank erhalten: 17812
  • casimodo am 06 Dez 2015 20:44
  • casimodos Avatar
Hi Ihr zwei,

ein Fischotter B) Die mag ich total und das ist einmal etwas anderes als
die ewig öllen Elefanten, Löwen, Leos etc. ;) :pinch:

Habt Ihr gelesen, was der Bayern Schorsch geschrieben hat ?
sorry, bin auch nicht mehr der Schnellste, aber trotzdem würd ich gern bei Euch mitreisen.
Oje, er wird alt unser Schorsch......... ;)

Viele Grüße
Carsten
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
06 Dez 2015 23:52 #409980
  • jaffles
  • jaffless Avatar
  • Beiträge: 1298
  • Dank erhalten: 2011
  • jaffles am 06 Dez 2015 23:52
  • jaffless Avatar
Hi Ihr Beiden,

wow, ein Fischotter :woohoo: , den haben wir leider noch nie gesehen. Das muss eindrucksvoll gewesen sein!!!
Allerdings hätte ich auf die fiesen Stechmücken verzichten können! Wenn schon mal nicht mehr Peeceful Sleep funktionniert :sick: .
Bin auf den Sambia Teil besonders gespannt, da es uns dorthin noch nie verschlagen hat!

LG und eine schöne Adventszeit
Claudia
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel