Tag 4. Montag, 29. Juni 2015 – Geflatter am tanzenden Fluss
Camp Maori, Grootfontein – River Dance Lodge, bei Divundu
Kurz nach Sonnenaufgang krabbelten wir aus unseren Daunenschlafsäcken und wurden lautstark von einigen Eseln begrüßt.
In den ersten wärmenden Sonnenstrahlen frühstückten wir mit Kaffee, Tee, Nutella und Marmelade.
Ein ganz lieber Gruß an Claudia und Axel für das tolle Nutella-Babberle (Ruths Sucht ist bekannt und unvergessen). Dann musste leider auch noch das Geschirr von Vorabend gespült werden – keine sehr beliebte Aufgabe.
Anschließend gab es viele Handgriffe zu erledigen. Wir füllten unseren Wassertank auf, verstauten ein weiteres Paket Holz in der Kiste auf dem Dach, kauften tiefgefrorenes Wildfleisch bei Peter und räumten alle Sachen in das Auto. Peter schenkte uns noch eine riesige Avocado, und wir durften uns einige Orangen und Kumquats aus seinem Garten pflücken. Diese waren übrigens ausgesprochen gut.
Gegen halb zehn ging es endlich los. Einen kurzen Abstecher machten wir nach Grootfontein, um in einem Autozubehör-Laden einen Verteilerstecker für unseren Zigarettenanzünder zu kaufen. Der Wagen hat wie in den vergangenen Jahren zwar bereits zwei davon, aber an einem ist der große Kühlschrank während der Fahrt angeschlossen. So bleibt für unser GPS, einen USB-Anschluss und den Spannungswandler (ja, wir können so ein Ding tatsächlich gebrauchen!) zusammen nur ein Anschluss übrig. Dieses Problem konnten wir glücklicherweise beheben.
Die Etappe bis Rundu verlief recht ereignislos. Dort machten wir an der Tankstelle Pause und aßen den jährlichen Wimpy-Burger mit Pommes. Dann drehten wir eine Runde durch die Stadt auf der Suche nach einem Geldautomaten, der einerseits noch Bargeld hatte und vor dem andererseits nicht eine endlose Menschenschlange stand. Irgendwann gaben wir auf und bezahlten an der Tankstelle mit Kreditkarte.
Nun fuhren wir auf der B8 nach Osten in den Caprivi-Streifen hinein und erreichten gegen 15.00 Uhr die River Dance Lodge. Die Campsites liegen etwas erhöht sehr schön direkt am Okavango und sind voneinander getrennt. Jeder Stellplatz hat ein eigenes Badezimmer, eine Feuerstelle und Strom. Leider war die Aussicht auf den Fluss durch recht dichte Vegetation etwas eingeschränkt.
Die Zeit bis zum Sonnenuntergang verbrachten wir mit Lesen und der Jagd auf kleine Vögel, die ruhelos durch die Äste hüpften. Einige Schnäpper waren nicht zu überhören, dafür auf Grund ihres wilden Geflatters umso schwieriger zu erwischen. Wir freuten uns über ein paar für uns neue Arten. Für ein wenig Bestimmungshilfe wären wir sehr dankbar.
Gelbbrustbülbül
Senegalbrillenvogel? (Wir sind uns nicht ganz sicher, denn seine Brust wirkt auf uns deutlich grüner, als sie sein sollte.)
männlicher Weißflankenschnäpper
weiblicher Weißflankenschnäpper
Gelbbauch-Feinsänger (yellow-breasted Apalis)? Auch den haben wir nicht eindeutig bestimmen können.
Weißbrauen-Heckensänger
Nach dem Sonnenuntergang duschten wir und machten Feuer. Wir grillten die zweite Portion Rinderfilet aus Windhoek und aßen dazu Salat und Grillbrote mit Knoblauchbutter. Die angenehmen Temperaturen, das Zirpen der Grillen und das Rauschen des Flusses sorgten dafür, dass wir uns auf diesem Campingplatz sehr wohl fühlten.
Tageskilometer: 450