THEMA: Zwei Camper-Neulinge auf Leopardensuche
31 Okt 2015 10:38 #405657
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Tag 15, 24.09.2015 - Savuti Campsite
Wir stehen mit den ersten Sonnenstrahlen auf und beeilen uns mit dem Zusammenpacken. Den Kaffee trinken wir im Auto - Frühstück gibt es erst später. Um 6:20 geht es los - die Freude ist riesig.

Hier ein paar Eindrücke in Form eines GoPro-Videos - sehr viel zu sehen ist nicht, man bekommt aber einen Eindruck von der Gegend und den Pistenverhältnissen. Im zweiten Teil sieht man eine Fahrt in den ausgetrockneten Channel:


Zuerst fahren wir Richtung Harvey's Pan, also der nördlich gelegenen Wasserlöcher. Viel ist nicht los. Wir entdecken nichts besonderes und treffen auf das sehr nette gestern kennengelernte Päärchen aus Kapstadt.
Die beiden erzählen von einer Hyänensichtung und meinen sie würden runter zum Marsh fahren. Wir drehen noch eine Runde und entscheiden dann auch in diese Richtung zu fahren.

In der nähe des Leopard Rocks fahren wir durch den trockenen Channel - unvorstellbar, dass hier Wasser fließt ...


Viel los ist noch immer nicht - die meisten Sichtungen leben nicht mehr.


Je näher wir dem Marsh kommen, desto mehr ist los - jetzt treffen wir immer öfter auf Wild und auf vereinzelte Elefantenbullen.




Kurze Zeit später treffen wir das Päärchen aus Kapstadt wieder. Die beiden haben recht frische Löwenspuren entdeckt und versuchen Ihnen zu folgen. Wir fahren eine Zeit lang hinter her - geben dann aber bald auf.

Dann sehen wir ein paar Autos herumstehen - hinter einem Busch liegt ein Rudel Wildhunde im Schatten :wohoo:






Na bitte! Hat sich doch ausgezahlt. Wir bleiben lange stehen und schauen dann mal auf die Uhr. Es ist mittlerweile schon 9 und wir machen uns wieder Richtung Campsite auf.

Dort angekommen steigen wir aus und wollen uns etwas zum Frühstück machen, als die beiden aus Kapstadt angefahren kommen. Sie erzählen uns von Löwen am Harvey's Pan. Wir bedanken uns hundert Mal und springen gleich wieder ins Auto.
Brot und Nutella kommen mit in die Fahrerkabine und es geht los - das Wasserloch ist nur einen Sprung von der Campsite entfernt.

Die Löwen sind angeblich einfach zu finden, da eine Filmcrew aufnahmen macht. Wir finden das Filmcrew Auto - dieses steht abseits der Straße, da dürfen wir nicht hin. Langsam fahren wir weiter - wir sehen keine Löwen und werden verzweifelt.
Also umdrehen und nochmal vorbei - wieder nichts! Das Filmcrew-Auto startet und fährt ein Stück auf uns zu und zeigt uns die Löwen. Oh Mann - wie peinlich. Obwohl wir es gewusst haben, sind wir dran vorbei gefahren ... :-(

Wir sehen zwei Weibchen - die beiden liegen aber wirklich auch sehr weit weg versteckt unter einem Busch:



Wir bleiben stehen, frühstücken und warten - viel tut sich nicht. Als es wirklich heiß wird fahren wir zurück zur Campsite und stoßen noch auf einige Pferedeantilopen:



Die heiße Mittagszeit verbringen wir gemütlich auf der Campsite im Schatten:



Hier ein paar Detailaufnahmen von Wasser und Grillplatz:



Der Kühlschrank funktioniert fast überhaupt nicht - wir haben 15-20 Grad. Gottseidank haben wir sowieso für 3 Tage einfache Gerichte (Spaghetti, ...) geplant und kein frisches Fleisch. Wir ändern unseren Speiseplan also so um, dass wir zuerst das nicht haltbare essen. Kalte Getränke gibts jedenfalls keine :-(
Außerdem bemerken wir, dass wir offenbar einen blinden Passagier haben. Eine Maus macht sich im Auto an die Lebensmittel ran. Also wird alles Maussicher verpackt. Das alles kann unsere Stimmung aber nicht trüben - es ist einfach toll hier!

Wir gehen noch duschen und brechen gegen 15:30 wieder auf - wir wollen heute Abend nur eine kleine Runde drehen. Vielleicht sehen wir die Löwen ja nochmal - also auf zu Harvey's Pan.
Dort stehen gleich 3 Autos und wir suchen uns einen passablen Platz - die Löwen sind noch da. Und diesmal auch aktiver - unsere Abendbeschäftigung ist also klar. Wir stehen hier einfach rum und warten.

Und was soll ich sagen - es lohnt sich. Die Löwen sind wesentlich aktiver als am Morgen - einfach schön.




Eine Löwendame hat eine Wunde am Fuss.



Trotzdem wird gekuschelt.




Man positioniert sich immer wieder um - es ist richtig was los.





Nach etwas mehr als zwei Stunden wird es Zeit zum zurückfahren. Am Wasserloch gleich bei Savuti sind wieder sehr viele Elefanten.


Auf der Campsite genießen wir den tollen Sonnenuntergang und machen unser Abendessen (Würstelgulasch).


Heute also Wildhunde und Löwen - einfach toll. Den Leoparden verschieben wir dann auf den Moremi - dort muss es ja dann wohl klappen. Bitte lieber Safarigott! :whistle:

Nach dem obligatorischen Gin-Tonic lauschen wir noch lange dem Elefantengebrüll am sehr nahen Wasserloch und ziehen uns dann ins Dachzelt zurück.

Fazit Savuti: Für unsere Verhältnisse sehr wild und auch noch einsam - einfach toll :-)
Die Campsite bietet alles was man braucht - es ist halt wirklich überall sehr tiefsandig.
Wir würden trotzdem sofort wieder herfahren. Der Preis der Campsite ist natürlich extrem hoch, dafür ist man halt an einem ganz speziellen Ort.

Preis: US$ 50 pro Person pro Nacht
Letzte Änderung: 31 Okt 2015 10:45 von Hobi.
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01 Nov 2015 16:47 #405775
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Tag 16, 25.09.2015 - Xaxanaka Campsite
Wir stehen mit dem Sonnenaufgang auf und genießen die ruhige Athmosphäre und die noch kühlen Temperaturen. Heute haben wir eine recht lange Strecke vor uns und wir wollen gemütlich Frühstücken.
Geplant war Müsli - beim ersten Bissen bemerken wir aber, dass die Milch sauer geworden ist. Statt Müsli gibt es also Nutella und Marmeladenbrote.
Der Kühlschrank funktioniert einfach nicht wirklich. Eine Portion Fleisch haben wir noch - hoffentlich können wir die heute Abend noch essen.

Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und brechen langsam Richtung Moremi und unserem heutigen Tagesziel Xaxanaka auf. Die Fahrt ist natürlich zugleich ein Game Drive - als wir am Marsh ankommen, sehen wir fünf Game Drive Autos herumstehen.
Wir stellen uns dazu und entdecken nach einiger Zeit sehr weit weg ein paar Löwen bei einem Riss.


Die Löwen sind wirklich sehr weit weg und man sieht selbst mit dem Fernglas nicht viel. Wir bleiben also nicht lange und fahren weiter durch die wunderschöne Gegend.
Wir entscheiden uns für die Marsh Road - hier ist wenig Sand, dafür muss man teilweise sehr sehr langsam fahren und es ist ziemlich holprig.

Die Fahrt ist anstrengend, es gibt eher wenig zu sehen und wir kommen nur langsam voran. Naja - das gehört eben auch dazu. Wer weiß - hinter jeder Kurve kann ein Leopard auf uns warten.
Und schon lege ich eine Vollbremsung hin - direkt neben der Straße liegt eine Löwendame im Schatten eines kleinen Busches. Unglaublich - und sie ist nicht alleine :woohoo:




Der kleine Kerl ist etwas von uns verschreckt und versteckt sich dann hinter der Mama.


Die Neugierde überwiegt aber schnell wieder.


Und dann kommt der Durst - der kleine versucht zu trinken, Mama will aber nicht wirklich.





Und dann ist dieser zauberhafte Moment leider wieder vorbei und die beiden verschwinden im hohen Gras.


Wir hatten die beiden ca. 15 Minuten ganz für uns allein - wirklich traumhaft. Hier noch ein gaaanz kurzes Video der beiden mit unserer Fotokamera aufgenommen:


Nach diesem Erlebnis macht das Autofahren überhaupt nix mehr :-)
Sehr weit haben wir auch nicht mehr zum Gate beim Chobe NP. Der Gegenverkehr wird jetzt wieder häufiger und hin und wieder quatschen wir ein wenig mit den Leuten. Wir lernen eine Familie aus Deutschland kennen - die 4 warnen uns vor dem Moremi und erzählen uns eine "Horrorgeschichte" über ein im Schlamm steckengebliebenes Päärchen, dass dann direkt vor Ort übernachten musste.

Na super - zumindest meine Stimmung ist wieder am Tiefpunkt und die Nervosität steigt. Von anderen Reisenden wissen wir, dass wir kurz vor dem North Gate unser erstes River Crossing vor uns haben ... mir wird übel.

Dann passieren wir das Gate des Chobe und fahren über eine schlechte Schotterpiste Richtung North Gate. Wenig später erreichen wir den Fluss.


Es ist drücken heiß - die in Savuti getroffenen Bayern haben uns erzählt es gibt mehrere Stellen wo man den Fluss überqueren kann. Sie haben die zweite genommen und dabei jeweils die vorderen Nummerntafeln verloren.
Die Südafrikaner aus Kapstadt haben uns erzählt unbedingt die dritte und letzte sollen wir nehmen, die ist überhaupt nicht tief.

Also sehen wir uns mal etwas um. Die ersten beiden sehen aus wir richtige Flussdurchfahrten - man sieht aber Reifenspuren. Vielleicht sollten wir einfach warten bis jemand kommt.

Die dritte Stelle sieht aber wirklich ... einfach aus. Das muss doch zu machen sein - aber wir haben so viele Horrorgeschichten gehört, dass wir trotzdem Angst haben.
Also stochern wir mal ein wenig drin rum :whistle:


Zu Fuss ist die Stelle das absolut trocken passierbar. Also wagen wir es - die bessere Hälfte macht Fotos und ich fahre mit eingeschalteter GoPro todesmutig über die Stelle.



Und es klappt problemlos - obwohl ich fahre viel zu schnell fahre, aus Angst ich bleibe stecken. Im nachhinein einfach lächerlich - auf der anderen Seite, lieber vorsichtig sein. Und irgendwie muss man ja Erfahrung sammeln. :pinch:

Hier noch das Video des "River Crossings":


Kurz danach fahren wir durch Khwai Village und kommen am North Gate an.



Hier die Fahrt über die Brücke:


Wie immer versuchen wir gleich bei der Begrüßung ganz freundlich zu sein - und werden wieder mal belohnt. Der (unfreundliche) Herr neben uns wird ebenso unfreundlich bedient und beraten. Er fragt nach dem besten Weg und bekommt eine halbminütige Erklärung. Wir fragen das gleiche und werden ganz genau und fast fünf minütig beraten.
Wir sollten unbedingt zu den Hippo Pools fahren und es gäbe eine tiefe Flussquerung - die aber mit kleinem Umweg umfahren werden kann. Die Querung ist zwar machbar, aber man empfiehlt uns die Umfahrung - wir hatten heute eh schon genug Abenteur.

Der Blick auf die Sichtungstafel macht uns auch Hoffnung - es wimmelt nur so vor Leoparden. Vielleicht ist ja heute unser Glückstag :whistle:

Wie vorgeschlagen fahren wir zu den Hippo Pools - die Landschaft ist wieder ganz anders. Weniger Sand und mehr Bäume. Gefällt uns sehr gut hier!

Bei den Pools kann man aussteigen und eine Aussichtsplattform erklimmen - wunderbar hier. Wir sehen uns um, steigen aus dem Auto und erklimmen die Plattform.



Direkt vor der Plattform liegt ein Krokodil und es sind auch viele Antilopen unterwegs:-)



Dann fahren wir weiter bis Xaxanaka - hier ist mehr Wild unterwegs als in Savuti, wir machen aber keine wirklich erwähnenswerten Sichtungen. In Xaxanaka angekommen checken wir ein und fahren gleich mal auf unsere Campsite.
Direkt neben dem Fluss - wunderschön hier. Paviane sind keine zu sehen - scheint also recht angenehm zu sein. Wir machen etwas Pause und dann kann uns hier nichts mehr halten. Wir gehen auf Leopardensuche!

Gestern wurden bei den Paradise Pools Leoparden gesichtet - also nichts wie hin.
Direkt bei der Campsite stehen ein paar Zebras neben der Straße - wir lieben diese Tiere!




Bei den Paradise Pools ist viel los - sehr viele Game Drive Autos. Wir grüßen immer ganz freundlich - vielleicht bekommen wir ja mal einen Tipp! Die Reaktionen auf uns sind aber eher verhalten. Man mag halt Selbstfahrer nicht so wirklich.
Die Landschaft ist wunderbar - es ist aber nicht viel los.



Wir kommen zu einem langen River Crossing und bleiben davor stehen.


Ich denke mir - das muss doch machbar sein. Aber sollen wir das wirklich riskieren?
Dann kommen ein paar Game Drive Autos von der "Insel" auf uns zu:


Wir trauen uns aber nicht und fahren aufgrund der fortgeschrittenen Zeit langsam wieder zurück zur Campsite.
Heute also kein Leopard - zwei Tage haben wir ja noch!

Auf der Campsite angekommen werden wir von den mittlerweile eingetroffenen Nachbarn namentlich begrüßt - auf österreichisch :-)
Das Päärchen aus Wien hat beim Einchecken gesehen, dass wir Landsleute sind. Wir bauen alles auf und wollen uns Fleisch grillen. Das riecht aber gar nicht mehr gut - wir entsorgen es zur Sicherheit.
Es gibt also nur mehr eine kleine Wurst - ansonsten esssen wir heute viel Kürbis und Kartoffel.

Nach dem Abwasch laden wir die Nachbarn zu uns auf einen Gin Tonic ein. Wir merken, dass die beiden kein Lagerfeuer haben.
Sie erzählen, dass sie heute von Maun hergefahren sind und im Sand stecken geblieben sind. Nachdem sie herausgezogen worden sind, haben sie den Reifendruck reduziert.
An Feuerholz haben Sie nicht gedacht und als Taschenlampen dienten die Handys. Morgen würden Sie wieder zurück nach Maun fahren. Die beiden sind froh, dass sie bei uns am Feuer sitzen. Ihnen war schon etwas mulmig zu Mute bei Ihnen auf der Site "im Dunklen"".

Wir genießen jedenfalls das kalte Bier, dass die beiden mitbringen und unseren Gin Tonic. Dabei unterhalten wir uns nett - die beiden haben heute einen Leoparden gesehen.
Die Gegend rund herum wird immer wieder abgeleuchtet und plötzlich hören wir hinter uns etwas. Wir leuchten hin - da gehen doch tatsächlich zwei Hippos seelenruhig 40 Meter hinter uns vorbei.
Uns stockt der Atem und wir ziehen uns Richtung Auto zurück. Die Hippos sind aber an uns überhaupt nicht interessiert und gehen langsam weiter.

Zur Beruhigung gibt es dann noch einen Gin-Tonic. Weil wir fast direkt an den Waschhäuschen stehen, gehen wir ausnahmsweise nochmal Zähneputzen und klettern dann ins Dachzelt.
Letzte Änderung: 01 Nov 2015 17:23 von Hobi.
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02 Nov 2015 13:14 #405893
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Tag 17, 26.09.2015 - Xaxanaka Campsite
Wir stehen wieder mit der Sonne auf und beeilen uns dann alles zusammenzupacken. Gestern Abend hat man anscheinend bei den Paradise Pools wieder einen Leoparden gesichtet (laut Tafel) - wir leider nicht. Also nichts wie hin!

Die Gegend bei den Paradise Pools ist wirklich wildromantisch. Das übliche (was natürlich Spitze ist) treffen wir schon am Weg dort hin:







Immer wieder trifft man auf den wunderschönen Fish Eagle:


Schlussendlich stehen wir wieder vor dem selben River Crossing wie gestern.


Dann kommen aber zwei Selbstfahrer und fahren durch - die beiden merken, dass wir uns nicht so wirklich trauen und einer der beiden wartet auf der anderes Seite und winkt uns.
Also nichts wie los - wir haben gesehen wo wir fahren müssen, da kann nix passieren. Rein mit der Untersetzung und los gehts.

Das ganze klappt problemlos und macht richtig Spass! Wir drehen eine Runde auf der Insel - es ist aber nicht wirklich etwas zu sehen.
Der Blick aufs Wasser ist aber toll - gestern war der Leopard laut einem Guide mit dem wir kurz quatschen auf dieser Insel.

Nach kurzer Zeit fahren wir wieder auf dem gleichen Weg zurück. Hier ein Video der Durchfahrt - am Video sieht das überhaupt nicht tief aus, das Wasser kam aber kurz bis zur Motorhaube:


Auf der Rückfahrt von den Paradise Pools werden wir aufgehalten - gefühlt sind es 50 Elefanten die vor uns die Straße queren:






Hier wieder ein kleines Video des willkommenen Road Blocks:


Wir fahren nun etwas Richtung Third Bridge - unglaublich schön hier.




In einer etwas abgelegenen Gegend treffen wir auf einen stehenden Game Drive Wagen - die Hoffnung steigt natürlich ins unermessliche. Vielleicht sehen die einen Leoparden.
Als wir näher kommen sehen wir, dass die Leute im Auto in unterschiedliche Richtungen schauen. Offenbar keine Sichtung.

Wir bleiben stehen und ich grüße den Fahrer und frage wie es so geht. Er meint, nicht so gut und erzählt von einer Panne. Der Motor springt nicht mehr an - offenbar die Batterie.
Ich soll Ihn abschleppen und dadurch Starterhilfe geben - na da machen wir natürlich gerne mit. Ich setzte mich vor ihn, wir befestigen das Abschleppseil und los gehts.
Sein Motor springt sofort an und er ist happy - und natürlich unglaublich freundlich. Wir quatschen ein wenig und er fragt mir was er nun im Gegenzug für uns tun könne.
Ich sage: Naja - ein Leopard wär super :-)
Er lacht und bemüht sich wirklich, gibt uns ein paar Tipps - aber er hat natürlich auch gerade keinen eingesteckt. War jedenfalls eine witzige Situation - leider gibt es keine Bilder von der Aktion.

Wir fahren weiter und machen kurze Zeit später an einem Hippo Pool Pause (die Stelle hat uns der Fahrer emfpohlen) und Essen Müsli. Aber im Wagen - draußen wollten wir nicht zu lange bleiben bei dem Ausblick:


Hier beim Wasser ist viel los:






Irgendwann haben wir genug und fahren zurück Richtung Campsite - dort angekommen reservieren wir für den Nachmittag bei der Bootsanlegestelle eine Boat Cruise.
Dann machen wir ausgiebig Mittag.



Und dann startet die Boat Cruise - es ist noch hundert mal schöner als wir uns das vorgestellt haben. Wir haben das Boot für uns alleine und genießen die schöne Zeit einfach.








Nach Sonnenuntergang kehren wir zurück auf die Campsite und machen uns etwas zu Essen. Wir sitzen noch lange am Lagerfeuer und genießen die Geräuschkulisse.
Morgen ist unser letzter ganzer Tag im Moremi - mehr oder weniger die letzte Leopardenchance. Wir schicken noch einige Stoßgebete zum Safarigott.
Dann klettern wir ins Dachzelt und sehen eine Hyäne beim Mistkübel herumschnüffeln. Dann schlafen wir aber bald ein.

Gegen 01:00 Uhr werde ich wach - ich höre ein Knacksen. Ich drehe mich um und schaue durch das Moskitonetz nach draußen - am Baum hinter uns frisst gerade ein Elefant.
Ich wecke sofort meine bessere Hälfte und wir beobachten das Schauspiel voller Respekt. Unglaublich wie nah der Elefant bei uns ist. Nach einigen Minuten zieht er langsam weiter und wir schlafen wieder ein.

Fazit Xaxanaka:
Top. Die Campsites sind etwas näher beieinander wie in Savuti und etwas kleiner (zumindest unsere), aber dafür waren wir direkt an der Lagune mit Blick darauf. Die Gegend ist einfach genial - wir würden sofort wieder hin. Preislich gilt natürlich dasselbe wie Savuti - aber diesbezüglich weiß man ja schon vorher auf was man sich einlässt.

Preis: US$ 50 pro Person pro Nacht.
Letzte Änderung: 02 Nov 2015 13:25 von Hobi.
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02 Nov 2015 15:26 #405909
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Hi,
ziemlich coole Bilder habt Ihr gemacht. Auch habt Ihr Eure Erlebnisse toll im Text formuliert.
Vieles kommt mir so bekannt vor. Wir waren auf einer ähnlichen Route, allerdings einen Monat früher unterwegs.
Falls Ihr meinen Film "Dreams of wild Africa" noch nicht gesehen habt. Ihr werdet dort sicherlich einiges wieder erkennen :)
Danke für den schönen Bericht.
Ciao Matthias
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02 Nov 2015 15:40 #405912
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Hallo Matthias,

Deinen Film kannte ich noch nicht - den zieh ich mir jetzt rein :-)
Aber ich kenne "Savuti Elefantenbesuch" ... den haben wir noch einige Tage vor Abflug gesehen und der hat uns ganze 2 Tage in Gedanken begleitet. Bei uns ist am Tag aber kein Elefant so nahe gekommen. Und da bin ich jetzt gar nicht böse :-)

Danke für die netten Komplimente!

Lg
Robert
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02 Nov 2015 19:16 #405948
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Tag 18, 27.09.2015 - Third Bridge Campsite
Aufgestanden wird wie immer - die Fahrt zur Third Bridge Campsite ist heute nicht weit. Wir nutzen die Fahrt dorthin also als Game Drive und brechen gegen 06:30 auf.
Wir fahren wieder zu den Paradise Pools und hoffen dort natürlich wieder auf einen Leoparden. Irgendwie ist das schon etwas lähmend - wir halten eigentlich nur mehr nach einem Ausschau.
Komisch wie man sich da selbst unter Druck setzt - und trotz der fantastischen Umgebung irgendwie unzufrieden ist.

Bei den Paradise Pools ist nicht viel los - nur die beiden Kerle erwischen wir ganz gut:



Nach einer kleinen Runde drehen wir um und fahren langsam weiter Richtung Third Bridge.
Wir drehen ausgiebige Runden und treffen auf (selten gesehene) Gnus und sehen wieder einige Fish Eagles bzw. Maribus:




Wir als absolute Vogel-Unexperten sind trotzdem immer wieder von den kleinen Kerlchen begeistert.


Und dann sind wir schon an der Fourth Bridge:


Gegen 09:30 Uhr kommen wir bei Third Bridge an und "beziehen" unsere Campsite:


Wir drehen eine kleine Runde zu Fuss auf der Campsite und gehen zu den Abolutions. Außerdem schauen wir uns auch Campsite #1 ein (wir haben die #4). Wir stellen beide fest, dass die #1 echt cool gelegen ist - die dürfte aber aufgrund der Größe eher an größere Gruppen vergeben werden.

Dann sehen wir in den Himmel und bemerken, dass viele Geier unterwegs sind und über einer Stelle kreisen. Außerdem entdecken wir im hohen Gras etwas weiter entfernt 4 Game Drive Autos.
Da scheint was los zu sein! Also zurück zur Campsite und rein ins Auto - eigentlich wollten wir was essen, also packen wir zumindest ein paar Kekse mit ein!

Wir wissen nicht wie wir auf die andere Seite der kleinen Lagune kommen - schätzen aber wir müssen zuerst mal über die Brücke. Vor der Brücke kommt uns ein Auto entgegen. Wir fragen ob Sie etwas besonders gesehen hätten - das wird verneint.
Nach der Brücke fahren wir links einen Weg rein. Dieser wird immer schlechter - immer wieder geht es auf der linken Seite durchs Wasser - rechts bleibt man aber trocken. Die Geier kommen aber immer näher und wir werden immer angespannter.

Bei den Geiern angekommen ist gar nichts los. Keine Autos zu sehen - kein Riss. Komisch, da wir aber keine Autos sehen, fahren wir trotzdem weiter.
Nach einigen Minuten sehen wir die Autos abseits der Straße stehen. Es dürften ca. 20 Meter sein - normal ist das nicht erlaubt und wir finden das auch gut so.

Da stehen 5 Autos - 3 davon "offizielle Game Drive" Autos - also da trauen wir uns jetzt auch rein. Also ausnahmsweise die Straße verlassen.

Wir näheren uns langsam und sehen überhaupt nix. Offenbar hat man nur von einer ganz bestimmten Stelle einen guten Blick - in einem Game Drive Auto werden nämlich Fotos gemacht.

Alle starren auf einen alten umgefallenen und verwachsenen Baumstamm. Ein anderes Auto flüstert uns zu: It's a Leopard. You can only see it from over there.

IT'S A LEOPARD! :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Wir sehen ihn zwar nicht - aber was solls :whistle:

Wir sind einfach mal happy - und warten ab. Wir haben Zeit. Wenn notwendig den ganzen Tag.

Dann verschwindet das erste Game Drive Auto und wir bekommen einen etwas besseren Platz. Langer Rede kurzer Sinn - so sah das dann in etwa aus:




Dann bewegt er sich auf einmal - wir sehen fast nichts. Als ein weiteres Auto wegfährt, wechseln wir den Platz. Dabei erzählt uns jemand: Der Leopard hat ein Impala gerissen und es unter dem Baumstamm versteckt.
Ein Leopard mit Riss :woohoo:

Nach dem Wechsel der Position, sehen wir Ihn sogar kurz beim Fressen:


Der Leopard geht alle paar Minuten fressen und kehrt dann wieder zurück zu seinem Schattenliegeplatz.
Ein paar Fotos gelingen uns noch:



Dann sind wir nur mehr zwei Autos und wir denken uns jetzt geben wir dem Leoparden etwas mehr Raum. Wir fahren ein Stück zurück - das zweite Auto macht dasselbe und wir kommen ins Gespräch.

Es ist eine nette Familie aus der Schweiz die mit einem coolen Landy unterwegs sind. Wir verquatschen uns total und irgendwann sehen wir (aus der Ferne) wie der Leopard den Baumstamm verlässt und nach weiter hinten davongeht.

Mist - jetzt haben wir ihn verpasst. Naja - wir quatschen weiter und fahren dann irgendwann gemeinsam zurück auf die Campsite.

Hier noch ein Video von der Third-Bride-Überquerung:


Dort machen wir Pause - die Familie muss dann weiter Richtung Xaxanaka und wir machen uns ein leichtes Mittagessen.

Wir sind total happy - wir haben endlich unseren Leo.
Alles ist irgendwie total entspannt - der ganze "wir müssen einen Leo sehen"-Druck ist weg. Nur schade das wir den Leo nicht besser fotografieren konnten - aber man kann nicht alles haben.

Die Campsite ist ein traum und wir relaxen richtig schön.



Am frühen Nachmittag sehen wir uns die Route für den Abend-Game-Drive an - wir haben gehört, dass zwischen Fourth und Third Bridge im Moment am meisten los ist.
Als wir wieder aufbrechen entscheiden wir uns nochmal zur Leopardenstelle zurückzufahren. Wir glauben zwar, dass der Leo nicht mehr dort ist und seinen Riss mitgenommen hat - aber wer weiß.

Wir fahren also wieder den beschwerlichen Weg und kommen wenig später an. Wieder verlassen wir den Weg und rollen langsam auf den Baumstamm zu. Plötzlich schreit meine Beifahrerin: Stopp!
Ich bleibe stehen und blicke vom Baumstamm nach links - gefühlte 5 Meter (wahrscheinlich sind es 10) liegt der Leo auf einer relativ freihen Fläche im Schatten.



Der Leo bemerkt offenbar, dass er uns den Rücken zudreht und sagt sich: So können die doch nie ordentliche Fotos machen! Deshalb dreht er noch eine kleine Runde :whistle:



Und dreht sich dann zu uns:





Wir sind einfach nur ferti (im positiven Sinn). Beim Shop in Third Bridge haben wir uns ein kaltes Bier gekauft. Das öffnen wir jetzt - und genießen es.

Nach ungefähr 20 Minuten bekommt der Leo offenbar wieder Hunger und verschwindet wieder im Baumstamm.
Zum Abschied zwinkert er uns nochmal zu:



Und da soll nochmal einer sagen es gibt keinen Safarigott. Wir lassen den Leo in Ruhe und fahren weiter - dieses Erlebnis werden wir mit Sicherheit nie mehr vergessen.

Wir fahren also weiter Richtung Fourth Bridge und stoßen noch auf einen einzelnen Elefantenbullen der uns sehr Nahe kommt:


Dann sehen wir ein steckengebliebenes Auto auf einer "parallelen Route". Ein zweites Auto ist schon dabei - wir fahren aber trotzdem hin.

Als ich aussteige versucht gerade das nicht steckengebliebene Fahrzeug das steckengebliebende im Rückwärtsgang bergauf rauszuziehen.

Ich grüße freundlich auf Englisch und bekomme nicht gleich eine Antwort - ich frage ob ich helfen soll (mittlerweile fühl ich mich mit unserem Hilux hier sehr sicher - auch im Tiefsand).
Zuerst wird das verneint und man versucht es nochmal bergauf im Rückwärtsgang. Ich sage, dass ich außen herum fahren könnte (neben der Straße im tiefen Sand) und von vorne abschleppen könnte. Ich hätte einen 3.0er Motor der das packen sollte.

Die beiden stimmen zu, ich fahre problemlos vorbei und setze mich vor den steckengebliebenen Wagen. Dann bemerken wir, dass wir auch Deutsch reden können - es handelt sich um drei Franzosen aus dem Elsass die in zwei Fahrzeugen unterwegs sind.
Jedenfalls ziehen wir das Auto problemlos raus - der Hilux ist echt ein Hit:


Dann fährt der zweite Wagen nach und bleibt ebenfalls stecken - an der selben Stelle wie der erste Wagen. Man hört "Oh mon dieu! Oh mon dieu!" der mitreisenden Frau :-)
Na gut - dann ziehen wir halt den auch noch raus. Klappt wieder problemlos - ich frage dann ob sie den Reifendruck reduziert haben.
Das wird verneint - ich hole meinen Manometer und schlage vor den Reifendruck auf 1,7 zu reduzieren. Das mache ich bei einem der beiden Autos und gebe den Manometer dann weiter.

Nach einer herzlichen Verabschiedung fahren wir noch die recht Tiefsandige Passage vor und dann trennen sich unsere Wege endgültig. Die drei wollen heute noch bis Xaxanaka fahren - in etwas mehr als einer Stunde ist das Gate zu. Das wird spannend!

Wir fahren also weiter - eine Runde neben den Hippo Pools wo viel los ist und wir sogar zwei große Krokodile sehen.




Und dann wird es auch für uns Zeit umzudrehen. Wir fahren auf der "Hauptstaße" Richtung Third Bridge.

Kurz vor Third Bridge hat der Safarigott nochmal etwas für uns vorbereitet. Ein Rudel Wildhunde wird gerade als wir ankommen so richtig schön aktiv. Wir genießen das Schauspiel.







Sorry es gibt noch mehr Bilder :-)





Dann wird es Zeit zurück zum Camp zu fahren. Ein grandioser Tag neigt sich dem Ende, wir bauen das letzte Mal in diesem Urlaub das Zelt auf und kochen unser Abendessen.
Wir hatten heute keinen Pavianbesuch (obwohl man hier wirklich eindringlich gewarnt wird) - jetzt warten wir auf die Hyäne.

Die kommt uns besuchen als wir gerade mit dem Essen fertig sind - sie schleicht einmal ums Lagerfeuer, sieht das es nichts gibt und läuft weiter zur nächsten Campsite :-)
Tolles Erlebnis! Mit kaltem Bier aus dem Shop und etwas Gin Tonic beenden wir dann unseren letzten Tag in der Wildnis.


In der Nacht werden wir zweimal wach - einmal besucht uns ein Elefant und beim zweiten Mal eine Giraffe die unsere Campsite als Toilette benutzt. Giraffen haben offenbar eine grooooße Blase :-)

Fazit Third Bridge:
Mein absoluter Favorit - jetzt nicht wegen dem Leo, sondern wegen der Umgebung und dem Tierreichtum. Wir hatten hier die meisten Besucher und es ist einfach schön hier.
Toll wäre eine Campsite etwas näher bei den Abolutions - aber man kann nicht alles haben. Für den Preis gilt dasselbe wie überall anders ...

Preis: US$ 50 pro Person pro Nacht.
Letzte Änderung: 25 Nov 2015 09:26 von Hobi.
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