Kapitel 13: "Zu Besuch bei Freunden"
03.05.2014
Wie schon am Vortag, so stand auch an diesem Morgen die Otjibamba Lodge für Ausspannung und Gemütlichkeit. So schliefen wir zur Freunde des grauen Löwen nicht nur eine gute Runde länger, sondern ließen uns auch alle Zeit der Welt beim Frühstücksbuffet. Da wir unser Mindestreiseziel "mindestens einen wilden Löwen zu sehen" ja schon mehrfach erreicht hatten, stand für heute nur der gestern spontan gefasste Beschluss auf dem Plan, Christians Farm "Otjikoko" zu besuchen. Neben vielen anderen hier im Forum, wie z.B. "Tiggi" und Christian/"travelNAMIBIA", hat uns vor allem Christian/"Otjikoko" bei unserer Planung sehr viele Tipps und Ratschläge per Email und am Telefon gegeben, weswegen wir uns zumindest mit einem Besuch auf seiner Farm bedanken wollten.
Da Christians Farm (okay, eigentlich gehört die Farm seinem Onkel) wirklich direkt neben Erindi liegt, war der geplante Umweg eigentlich überhaupt nicht erwähnenswert. Von Otjibamba startend, fuhren wir zunächst die B1 Richtung Süden und biegten dann auf die D2187 Richtung Westen und Erindi ab. Am Eingangstor von Erindi hatte dann der schwarze Löwe zunächst ein unheimliches Erlebnis mit dem Torwächter, welcher steif und fest behauptete unserem "Kanu" am Steuer schon einmal begegnet zu sein. Aber da unser schwarzer, genau wie ich, das erste Mal in Namibia war, konnte es sich hier nur um eine Verwechslung handeln. Wir jedenfalls fuhren weiter und folgten den Wegweisern nach Otjikoko und "Kanus" Orientierungssinn über die teils ausgewaschenen Feldwege. Als wir gegen 10 Uhr auf der Farm ankamen, wurden wir zunächst überschwänglich von "Bonny" dem Farmhund und danach auch von Christian begrüßt.
Nach einer kleinen Erfrischung mit gekühlten Getränken ließen wir uns gerne zu einem kleinen Farmrundgang überreden. Durch die noch eingezäunte Zitrusplantage (welche sogar mit Stacheldraht vor den Pavianen beschützt werden muss), kletterten wir zunächst auf einen kleinen Hügel, um einen Überblick über die Weite des Farmgeländes zu bekommen.
Von dort aus sehen wir dann auch die ersten Tiere, erst in echt…
… und dann auch als Felsenmalerei.
Danach führte uns Christian dann noch zum nahegelegenen Stausee und zeigte uns den daran anschließenden Canyon und weitere Felsmalereien.
Zurück bei der Farm bekamen wir vor dem Mittagessen dann auch noch eine Führung über die Farm selber, mit ihrem Farmladen, der Schlachterei und den verschiedenen Lagerräumen und –Hallen. Da die Otjikoko-Farm in erster Linie eine Jagdfarm ist, sahen wir natürlich auch die verschiedensten Trophäen und trafen dann auch beim Mittagessen auf drei weitere Jagdgäste aus Deutschland.
Gelegentlich kann es ja verbal kritisch werden, wenn normale Touristen auf Jagd-Touristen treffen. Aber da wir ja auch Foto- und Souvenirjäger waren, stimmte die Mischung aus Badisch, Fränkisch, Sächsisch und Kölsch genauso gut, wie das Mittagessen, nämlich wunderbar.
Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns dann auch schon wieder von Christian und der Otjikoko Farm. Einem Tipp von Christian folgend, fuhren wir über die wesentlich kürzere und schnellere Lieferantenzufahrt (immer den "No Entry"-Schildern folgend
) zur Old Traders Lodge auf Erindi. Dort kamen wir dann auch noch so rechtzeitig an, so dass wir beim Einchecken auch gleich noch den Game-Drive am Nachmittag mitbuchen konnten. Unsere anderen Wunschbuchungen für den Cheetah-Walk und den Private-Photo-Game-Drive konnte man uns allerdings noch nicht versprechen, da die Lodge an diesem Wochenende voll ausgebucht war.
Im Vergleich zu unseren anderen Unterkünften, war unser Standard-Zimmer auf der Old Traders Lodge das offensichtlich luxuriöseste noch vor Dolomite.
Dafür war allerdings die voll ausgebuchte Lodge von der Atmosphäre her eher mit einem Hotel zu vergleichen und daher bei weitem nicht so persönlich wie bei Christian auf Otjikoko oder bei Hans-Jürgen in Swakopmund. Und auch bei den Gästen merkte man schnell, dass man sich hier gleich in einer ganz anderen sozialen Schicht bewegte. Bis auf die Dame an der Rezeption waren jedoch alle Bedienstete und auch alle Gäste der Lodge sehr freundlich, weswegen wir uns keine Sorgen machten es die letzten Tage hier nicht auszuhalten. Dass wir aber dennoch in einer Touristenhochburg gelandet waren, merkten wir schnell auf unserem ersten Game-Drive. Neben unserem Guide und Fahrer, war unser Wagen mit 10 Personen aus aller westlichen Welt und allen Alters voll besetzt, weswegen uns natürlich auch eine Standard-Tour gezeigt wurde. Neben Zebras, sahen wir Giraffen, Gabelracken und diesen Raubadler.
Doch wider Erwarten, sollte die Tour dann noch interessanter werden, als ein kleines Mädchen mit ihren Adleraugen doch tatsächlich zwei Milchuhus hoch oben auf einem Baum entdeckte.
Das kleine Highlight für mich an diesem Tag war aber natürlich dieser knuffige Kerl hier.
Bedingt durch sein GPS-Halsband musste er wohl schon öfters als Fotomotiv für die Touristen auf Erindi herhalten, was er, wie man ja an den Bildern sieht, mittlerweile sehr gut konnte. Dies war dann, vor dem etwas verspäteten Sundowner, auch unsere letzte Station, bevor es zurück zur Lodge ging.
Zurück in der Lodge wartete dann nicht nur auf uns schon das reichhaltige Abendbuffet im Restaurant. Auch ein paar Wildhunde und Tüpfelhyänen labten sich an den Resten einer Giraffe beim beleuchteten Wasserloch, direkt in bequemer Sichtweite unseres Tisches. Zumindest so lange, bis sie von einer kleinen Herde Elefanten verscheucht wurden. Vollgefressen wankten wir danach in unser Zimmer, machten es uns in unserem Bett gemütlich und träumten von ganz viel Afrika!
Eure Safari =^.^=