THEMA: Mit "Safari" auf Safari (Namibia 2014)
22 Jun 2014 17:50 #341775
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AFRIKA...

Mein Herzenswunsch war es ja schon immer einmal nach Afrika zu reisen. Schon seit dem Tag, als ich das Licht der Welt erblickte. Zwar konnte ich in meinem bisherigen Leben schon viele andere schöne Orte kennenlernen, wie zum Beispiel Wien, Hamburg, Krakau und einmal sogar Novosibirsk. Aber meine eigentliche Reisesehnsucht hat mich schon immer nach Afrika zu meinen Artgenossen gezogen.
Zu meinem Glück aber, bin ich mit meiner Neugierde auf Afrika und ihre Savannen und Landschaften nicht alleine. Denn um ehrlich zu sein, habe ich meine Reise nach Afrika hauptsächlich dem schwarzen Löwen "Kanu" und seinem genauso verrückten graufelligen Freund "s-tlk" zu verdanken. Und um noch etwas weiter ins Detail zugehen, war diese Reise schon seit über 2 Jahren zusammen mit der weißen Löwin "Kirauni" geplant. Aber da Kirauni und Kanu im letzten Jahr eine kleine Löwin als Nachwuchs bekommen haben, musste sie zum Leidwesen des schwarzen Löwen Zuhause bleiben. Und da man einen Löwen ja unmöglich alleine lassen kann musste s-tlk und natürlich auch ich noch mit.

Oh, Verzeihung! Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt! Mein Name ist "Safari" und ich bin eine absolut reiselustige Plüschlöwin.



Upps... Entschuldigung! Falsches Foto, auch wenn es wunderbar meine Seele wiederspiegelt '^^



Zunächst hier erst einmal unsere Reiseroute:
Mo 21.04.2014	Frankfurt Flughafen
Di 22.04.2014	Düstenbrook Guest Farm, bei Windhoek
                Cats Unlimited
Mi 23.04.2014	Swakopmund, Veronika Bed & Breakfast
                Souvenir-Jagd
Do 24.04.2014	Swakopmund, Veronika Bed & Breakfast
                Delphin-, Robben- und Wüstentour (Laramon Tours)
Fr 25.04.2014	Brandberg White Lady Lodge, Camping
                Wanderung zur White Lady
Sa 26.04.2014	Otjitotongwe Bungalows & Campingplatz
                Geparden Tour (Geparden hautnah)
So 27.04.2014	Etosha, Dolomite Camp
                Game Drive mit Elefanten
Mo 28.04.2014	Etosha, Okaukuejo Camp
                Game Drive mit Löwen =^.^=
Di 29.04.2014	Etosha, Okaukuejo Camp
                Game Drive mit jagenden Löwinnen =^.^=
Mi 30.04.2014	Etosha, Halali Camp
                Game Drive mit Nashörnern
Do 01.05.2014	Game Drive mit Löwenjungen =^.^=
                Onguma Private Game Reserve
Fr 02.05.2014	Bush Walk
                Otjibamba Country Lodge, Otjiwarongo
Sa 03.05.2014	Otjikoko, Camelhorse Safari
                Erindi, Old Traders Lodge
So 04.05.2014	Erindi, Old Traders Lodge
                Cheetah Walk
                Private Game Drive
Mo 05.05.2014	Flughafen Windhoek
Di 06.05.2014	Frankfurt Flughafen



Kapitel 1: "Hilfe meine Kreditkarte!"

21.04.2014

Angefangen hat unsere Reise, so wie jede andere auch, Zuhause. Und da auch noch gerade Ostermontag war, hatten wir sogar noch Besucht da, von welchem man sich natürlich auch nur schweren Herzens verabschieden konnte.

Unsere erste Etappe führte mit zum Flughafen Frankfurt, wo wir unser Auto für 117 Euro für die nächsten 2 Wochen im Parkhaus 8 stehen lassen konnten.

Wenn eine Löwin einen Flughafen betritt, hätte man ja eigentlich erwarten können, dass alle panisch davonrennen. Aber da ich ja eine nette und kinderliebe Löwin bin, war genau das Gegenteil der Fall. Viele Leute drehten sich nach mir um, so als ob sie auch ein Stück von der Freude abhaben wollten, welche ich ausstrahlte. Oder war es doch eher von uns dreien? Ich weiß es nicht. Alles was ich noch weiß ist, dass wir und die beiden netten Damen am Check-In-Schalter, welche uns freundlicher Weise auch noch einen Fensterplatz organisierten, seht gut unterhalten haben. Danach ging es dann noch problemlos durch die Pass- und Sicherheitskontrolle, so dass wir 2 Stunden vor dem Boarding schon am Gate waren. Die Zeit vertrieben wir uns mit Flugzeuge beobachten, letzte Geschäfte verrichten und Handys aufladen (wer wusste schon, wann es dazu die nächste Gelegenheit gibt). Unser Flieger war die neue A330 von Air Namibia mit Entertaimentsystem und anderen Luxuriositäten. Aber da die Sitze in der Economie-Class, besonders für den 1.9 m großen schwarzen Löwen, einfach zu eng waren, war die Nacht dann doch alles andere als bequem. So kamen wir zwar ausgeruht, aber dennoch ein wenig müde nach 9.5 Stunden Flug in der Nacht auf dem Hosea Kutako International Airport an.

22.04.2014

Da wir in der Mitte des Flugzeuges saßen, konnten fast alle anderen Passagiere vor uns das Flugzeug vorne und hinten verlassen und die Passkontrolle im Flughafen erreichen. Zwar wiegten wir uns zunächst im Glück, als auch die Kontrollschalter für Afrikaner, Namibianer und Diplomaten für uns freigegeben wurden. Aber da das Ausstellen des Visums eine halbe Ewigkeit dauern kann, zumindest wenn man eine genauso übermüdete (und vermutlich auch erkältete) Zollbeamtin hat, welche sich darüber hinaus auch noch anderen Fällen an anderen Schaltern zuwendet, waren wir nicht wirklich viel schneller das Diejenigen in der großen Warteschlange. Letztendlich half uns unsere Vorfreude auf Namibia über die Wartezeit hinweg. Und nachdem wir dann auch schnell unser schon wartendes Gepäck vom Laufband gefischt hatten, kamen wir in den eigentlichen Flughafenbereich. Dort erwartete uns auch schon ein netter Namibianer von ASCO und teilte uns erst einmal mit, dass sich die Abfahrt bis ca. 6:50 Uhr, also noch etwas über eine Stunde, verschieben würde, da das Vermietungsbüro erst um 7:30 Uhr aufmacht.



Wir nutzen die Zeit und versuchten erst einmal Geld am ATM zu besorgen. Und das Wort "versuchten" traf die Sache auch so ziemlich auf den Kopf. Zuerst versuchte es "Kanu" mehrmals vergeblich mit seiner Kreditkarte Geld abzuheben. und auch "s-tlk" konnte mit seiner Kreditkarte dem Automaten lediglich 500 ND entlocken. Zum Glück hatte der graue Löwe aber von Zuhause noch 1900 ND mit nach Namibia gebracht, so dass wir mit dem Geld uns zumindest schon einmal mit SIM-Karten von MTC am Flughafen eindecken konnten (sollte man unbedingt gleich testen und wenn es nicht geht gleich reklamieren). So hatten wir zumindest einmal wieder Internetanschluss. Mit leichter Verspätung, da wir noch auf ein anderes Touristen-Paar warteten, ging es dann auch mit dem ASCO-Shuttle-Service nach Windhoek.

Dort angekommen erledigten wir die ersten Formalitäten, bis es dann an die Hinterlegung der Kaution ging. Die ADAC-Kreditkarte des schwarzen Löwen wurde kategorisch abgelehnt, da die Kreditkartennummer nicht fühlbar hervorgehoben war. Selbst nach mehrmaligen Nachfragen schmetterte die Bedienstete die Karte ab, da angeblich die Versicherung darauf bestand und die Kartennummer unbedingt mit einem Abpausgerät kopiert werden musste. Aber auch die Kreditkarte des grauen Löwen ging beim Autovermieter nicht, da die Bank die Abbuchung/Reservierung der Kaution nicht mehr akzeptierte, da sie (nach der Abhebung am Flughafen) einen Betrugsversuch vermutete. Erst als wir es schafften Mithilfe einer Internetrecherche eine gültige Hotline Nummer der Bank zu finden, konnten wir die Sperrung aufheben. Die Übernahme des Wagens verlief danach etwas gemischt. Negativ waren die Kühltruhe, das Reifenprofil und das CD-Radio. Nicht nur, dass die Kühltruhe nur 30, statt der versprochenen 40 l umfasste. Sie war darüber hinaus auch an der Hauptbatterie des Autos angeschlossen und funktionierte nur, wenn die Zündung an war. Eine zweite Batterie gab es nicht. Darüber hinaus war die Isolierung der Kühltruhe auch so schlecht, dass 3-6 C° erst nach 4 Stunden Fahrt erreicht wurden und dann auch gefühlt nur für 2-3 Stunden gehalten werden konnte. Mehr als zur Kühlung der Getränke war daher nicht zu denken. Bei den Reifen waren es die noch lediglich 6 mm Profil, welche zwar anscheinend noch im Rahmen waren, aber doch unangenehm auffielen und einem die ganze Zeit über leicht bangen ließen, dass der Reifen unterwegs platzt. Und zuletzt war da noch das CD-Radio, welches natürlich weder Bluetooth noch einen Line-In hatte. Zwar bot man uns an für 150 ND einen FM-Transmitter zu leihen, aber da wir ja immer noch knapp bei Kasse waren, begnügten wir uns halt mit Radio und Musik über die Handylautsprecher :/.

Letztlich kamen wir dann so um 9 Uhr endlich vom ASCO-Parkplatz los und stürzten und sehr vorsichtig in den Windhoeker Linksverkehr.

Als erstes steuerten wir den Superspar an und kauften dort für möglichst unter 2000 ND ein, da wir ja nicht mehr Geld hatten. Aber zum Glück sind in Namibia doch einige Dinge günstiger, so dass wir mit ca. 1200 ND uns mit dem nötigsten für die nächsten 2 Tage eindecken konnten. Und, oh Wunder, wurde dort auch die ADAC-Kreditkarte des Schwarzen problemlos akzeptiert. Beflügelt von diesem Erlebnis versuchten wir unser Glück am nächsten ATM (Standard Bank). Und was soll ich sagen, es klappte auf Anhieb ohne Probleme 3 mal 2000 ND abzuheben. Damit waren dann auch unsere Geldsorgen erledigt, so dass wir in der benachbarten Pizzeria/Schnellimbiss um 11:30 Uhr zu Mittag aßen. So um 12:30 Uhr fuhren wir dann auch aus Windhoek raus, da wir ja noch nach Düstenbrook zur Katzentour wollten. Also raus auf die B1, vorbei dann der Kontrollstation und dann nach ca. 40 km links ab auf die D1499. Nach der Durchquerung des ersten kleinen Bachbettes, welches der schwarze Löwe zuvor noch auskundschaften musste, war die Straße plötzlich ca. 8 km vor Düstenbrook gesperrt, wegen Hochwasser. Zum Glück gab es eine feldwegähnliche Umfahrung, über welche wir dann doch noch um 14 Uhr in Düstenbrook ankamen. Da die "Cats Umlimited" Tour auch schon wenig später um 14:30 Uhr starten sollte, haben wir nur kurz eingecheckt und unsere Sachen erst einmal im Auto gelassen.


Und hier noch ein paar Bilder von der Anfahrt :)


Die "Cats Unlimited"-Tour selber war für die beiden Hobby-Foto-Jäger grandios. Zunächst ging es, in einem offenen Tourwagen, in das Gepardengehege, wo wir auch gleich von zwei Geparden begrüßt wurden. Der Guide ist dann aber noch bis in die Mitte des weitläufigen Geheges gefahren, so dass von einem Zaun nichts mehr zu sehen war. Dort wurden die zwei Geparde dann mit kleinen Fleischstücken angefüttert, so dass man wunderschöne Fotos schießen konnte. Nur leider gab der Guide, selbst nach Bitte, keinerlei Zeichen, bevor er die Fleischstücke den Geparden zuwarf, so dass wirklich sensationelle Fotos ausblieben.





Nach den Geparden wiederholte sich das Spiel fast gleich dann auch beim Leoparden "Teddi". Hier legte der Guide die Fleischstücke, gut einsehbar auf einen Ast und suchte dann aber erst einmal den Leoparden XD. Naja, seht selbst. ich denke die Fotos sprechen Bände.





Nach der ca. 90 minütigen Tour, ließen wir uns von einem anderen deutschen Paar noch dazu hinreißen, noch den anschließenden Game-Drive mitzumachen. Zu sehen bekamen wir außer Onyx, Gnus, Strauße und Warzenschweine nichts Besonderes.



Und auch von den Hippos im Stausee war außer ein paar Augen und Nasenlöchern nicht wirklich viel zu sehen. Darüber hinaus war nach dem über 2 stündigen Game-Drive auch schon die Sonne untergegangen, so dass das Licht alles andere als optimal war. Als wir dann wieder am Farmhaus ankamen konnte man gerade noch ohne zusätzliches Licht was sehen. Wir also schnell ins eigene Auto und den Weg zum Chalet am Damm angetreten. Zum Glück kannten wir den Weg schon vom Game-Drive, so dass wir diesen dank unserem "GPS-Kanu" auch sicher im Dunkeln fanden. Nur die 5 wilden Pferde, welche uns im Dunkeln den Weg versperrten, verzögerten unsere Ankunft. Da es nun völlig dunkel war, trugen wir unsere ganzen Sachen im Sternenlicht in das kleine Häuschen, bevor wir die Tür schlossen und erst dann das Licht anmachten, um keine Mücken anzulocken. Wir haben dann auch nur das Nötigste ausgepackt und lieber noch etwas Zeit für wunderschöne Sternenhimmelfotos verwendet, bevor wir dann völlig erschöpft um ca. 21 Uhr ins Bett fielen.





Ich hoffe ich konnte bei dem ein oder anderen die Lust erwecken hier ein wenig mitzulesen und "mitzuerleben". Und auch wenn der Reisebericht noch nicht ganz fertig ist, so kann ich jetzt schon versprechen, dass es viele viele schöne Fotos geben wird! Also, bleibt an meiner Schwanzquaste!

Bis zum nächsten Kapitel: "Ein wunderschöner Morgen"
Eure "Safari" =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:23 von Black Lion.
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23 Jun 2014 20:46 #341972
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Ihr seid alle hier so nett ^^

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen so alle 3 Tage meinen Reisebericht fortzusetzen, da ich aktuell erst noch in Kapitel 5 stecke und ich vermutlich auch nur ein Kapitel pro Woche schaffe. Aber euch kann man ja nicht warten lassen =D

@loeffel: Wir wären bei der Anfahrt auf Düstnbrook vermutlich auch durchgekommen. Wobei... bei unserem grauen Löwen bin ich mir da mal nicht ganz so sicher...
Jedenfalls war da ein entsprechendes Schild mitten auf der Strasse und wir wollten am ersten Tag in Afrika keinesfalls in einem Flussbett steckenbleiben.
Ansonsten kann es gut sein, dass du mich beim Rückflug zusammen mit meinen beiden Löwen gesehen hast. Als Löwin fällt man eben doch schon etwas auf. Wobei man bei manchen vom Bodenpersonal am Flughafen hätte meinen können, sie hätten noch nie eine Löwin gesehen. Und dabei war ich doch das erste mal in Afrika! Wie die versucht haben mich mit ihren absolut unterirdischen Löwenakkzent aus der Reserve zu locken. Echt peinlich kann ich da nur sagen :P

@ANNICK: Ja, Verwandschaftsbesuch stand auch ganz groß auf unserer Reise(Wunsch-)liste. Ich hoffe aber du kannst dich noch bis Kapitel 5 gedulden, denn ab da geht es erst richtig los!


Kapitel 2: "Ein wunderschöner Morgen"

23.04.2014

Als wir früh morgens in unserem kleinen Chalet am Damm auf Düstenbrook aufwachten war es kalt, sehr kalt. Vermutlich so irgendetwas um die 7 C°. Und das lediglich unter einer kleinen Flies- und Daunendecke. Aber hart im Nehmen, wie wir Löwen nun einmal sind, gab es eine Katzenwäsche unter kaltem Wasser noch vor Sonnenaufgang. Der Durchlauferhitzer auf der Rückseite der Hütte half nicht wirklich warmes Wasser zu bekommen. Dafür entschädigte jedoch der idyllische Sonnenaufgang, welchen wir unter den etwas misstrauischen Augen der vier Hippos verbrachten.



Jetzt waren wir endlich auch Gefühlt in Afrika angekommen.





Da wir ja nur eine Nacht auf Düstenbrook gebucht hatten, packten wir das "Nötigste" wieder in das Auto und führen im immer noch schönen Morgenlicht zurück zur Farm. Auf der urigen und gemütlichen Terrasse wartete dann auch schon unser Frühstück auf uns.



Nachdem wir uns bei dem Besitzer der Farm versichert hatten, dass die Straße lediglich für normale Kleinfahrzeuge wegen dem Wasser im Fluss nicht passierbar war, fuhren wir die gerade gegräterte normale und kürzere Straße zurück. Und tatsächlich meisterte der schwarze Löwe die beiden Flussdurchfahrten problemlos. Da wir uns am Morgen, entgegen der ursprünglichen Planung, viel Zeit gelassen hatten, nahmen wir nicht den Weg über die C28 ab Windhoek, sondern die schnellere Teerstraße B1/B2 nach Swakopmund. In Usakos passiere es dann auch das einzigste Mal, dass wir falsch Abbogen und uns um 200m "verfuhren", was aber unser "GPS-Kanu" sofort bemerkte. Aber mal ehrlich, wer rechnet schon damit, dass eine Hauptstraße in einem kleinen Dorf abzweigt?


(Kleine Pause nach Usakos)

Vorbei am Erongo-Gebirge und an der Spitzkoppe wurde die Vegetation immer spärlicher, je näher wir uns Swakopmund näherten. Unterwegs mussten wir auch noch für 2 Minuten links anhalten, da uns ein überbreiter Schwertransport entgegen kam. Zum Glück wusste "Kanu", aus einem anderen Reisebericht, gleich was los ist.



Als wir Swakopmund dann schon um 15 Uhr erreichten, wurden wir sehr nett und natürlich auch gleich auf Deutsch von Hans-Jürgen begrüßt. Hans-Jürgen und seine Frau sind die Besitzer der Pension "Veronkia B&B", wo wir die nächsten 2 Nächte gebucht hatten. Gleich zu Beginn hat uns Hans-Jürgen nicht nur mit einem Stadtplan, sondern auch mit vielen Tipps und Empfehlungen versorgt. Daher war nicht nur die empfohlene 10 minütige Route zur Innenstad am Strand schön zu laufen, sondern auch die von uns gesuchten Geschäfte schnell gefunden. Neben jeder Menge an Souvenirs für die Daheimgebliebenen, haben wir uns auch noch einen FM-Transmitter für nur 125 ND gekauft (!). Vor allem für die kleine Tochter des schwarzen Löwen haben wir viele niedliche Kleidungsstücke für den Sommer gefunden, welche natürlich alle mitgenommen werden mussten. Nur einen Löwinnenring suchten wir vergebens. Aber dafür haben wir noch im Geschäft und kurz vor Ladenschluss eine bezahlbare Sonnenbrille für "Kanu" gefunden, welcher noch keine hatte und so etwas Zuhause auch nie anzieht.



Den Tipp von Haus-Jürgen folgend, betraten wir dann zum Abendessen um 17:30 Uhr "Erich's" Restaurant. Und es war unser großes Glück, dass wir so früh da waren, da für den Abend das gesamte Lokal schon vorreserviert war und wir auch so hungrig aussahen, so dass wir auf jeden Fall vor den ersten erwarteten Gästen fertig sein würden. Alle anderen Touristen, welche nach uns ihr Glück versuchten, mussten von Susi nett aber bestimmt wieder fortgeschickt werden. Zu Essen gab es unter anderem einen Safari-Teller (hihi), wo man sich durch vier verschiedene Wildfleischsorten durchprobieren konnte. Unsere persönliche Hitliste sah dann dementsprechend so aus: Kudu, Eland, Springbock, Oryx. Allerdings habe ich den beiden Löwen auch gleich gesagt, dass ich nicht immer Kudu würde zu fangen kriegen und dass sie sich gefälligst mit dem zufrieden geben sollten, was sie zwischen die Zähne bekamen.



Insgesamt haben wir für das vorgejagde Essen und Trinken nur ca. 430 ND bezahlt, was wir überraschend günstig fanden.
Nach der Dämmerung kamen wir dann zurück in unser Zimmer, widmeten uns mit warmen Wasser der Fellpflege und schliefen glücklich und zufrieden ein.

Und zumindest ich konnte eine gute und erholsame Portion Schlaf sehr gut gebrauchen, denn wie der Titel des nächsten Kapitels "Viel Wasser und noch mehr Sand!" schon andeutet, ging es am nächsten Tag in für Löwen eher ungemütliche Gefilde.

Eure Safari =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:24 von Black Lion.
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25 Jun 2014 21:34 #342235
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@Ziggy: Schön, dass du auch dabei bist. Darf ich neben dir dann auch noch deinen großen und deinen kleinen Löwen mit zu unserem Rudel dazuzählen?
Ansonsten kann ich mir gut votstellen, wie sehr euch eure Vorfreude gerade beflügelt. War bei mir nicht im geringsten anders =)
Ist es denn auch eure erste Reise nach Afrika?

Uii, schön! Wir sind ja schon auf Seite 3! Da kann ich doch gleich mein nächstes Kapitel einstellen :3



Kapitel 3: "Viel Wasser und noch mehr Sand!"

24.04.2014

Am nächsten Morgen sind wir zwar recht spät, aber für unsere noch an Deutschland gewohnten Verhältnisse früh aufgestanden, um bis 8 Uhr fertig zu sein. Wir hatten nämlich an diesem Tag eine ganztägige Robben- und Wüstenrundfahrt bei Laramon-Tours gebucht, dessen Transferbus nach Walvis Bay um diese Zeit ankommen sollte. Das geschah dann auch so, so dass wir nach einer kleinen Pinkelpause am Hafen um ca. 9 Uhr den großen Katamaran enterten, der uns für die nächsten 3 Stunden auf dem Atlantik bringen sollte. Neben den großen Robbenkolonien am Strand, haben wir auch viele Möwen und Pelikane gesehen, welche mit halben Fischen angelockt wurden.



Und da einer der Guides diesmal sogar von sich aus ein Zeichen gab, wann er den Fisch werfen würde, ist dieses sensationelle Foto des Tages entstanden.



Danach suchten wir noch die Delphine und fanden sie erst, als wir schon wieder auf dem Rückweg waren. Dadurch dass Delphine sich natürlich die meiste Zeit unter Wasser aufhalten, sehr schnell sind und auch das Wasser eher trüb und undurchsichtig war, waren die Delphine sehr schwer (mit der Kamera) zu jagen. Aber mein schwarzer Löwe hat es trotzdem geschafft =^.^=



Zum krönenden Abschluss kam dann noch eine der "zahmen" Robben zu uns aufs Boot gesprungen und lies sich, von denen die sich trauten, auch streicheln.


Für mich, als leicht wasserscheue Großkatze, war dass dann aber eher nichts.

Richtig abenteuerlich wurde es dann aber, als wir auf der anderen Seite der Hafenbucht vom Schiff in die warteten Geländewägen steigen mussten. Der Abstieg vom Schiff auf einen Verladesteg war ja noch problemlos. Etwas problematischer für die zwei Löwen war jedoch, dass vom Steg die letzten 8 Meter erst kürzlich von einem Sturm zerstört wurden und die Beiden daher mit ihren Pfoten ins kalte Wasser steigen und zum Strand waten mussten (ich wurde natürlich getragen =) ). Zum Glück war das Wasser ruhig und auch nur Knietief.



Mit dem Geländewägen ging es dann mit einem Affenzahn zunächst durch Sand und Dünen an die Grenze des Namib-Parks, wo wir eine kleine Pause machten und ich ein kleines Andenken fand (kleiner Knochen einer Robbe).





Unser Guide erklärte uns auch, dass dies auch für einige Zeit die Grenze zwischen Namibia und Südafrika war, als der Hafen und Walvis Bay noch zu Südafrika gehörte.



Nachdem wir uns noch mit einem kleinen Getränk gestärkt hatten ging es dann mitten in die Namib-Wüste und deren hohen Dünen hinein. Unglücklicher Weise saßen wir im Fahrzeug in der letzten Reihe, so dass wir rein visuell von der wilden Achterbahnfahrt nur wenig mitbekamen. Verstärkt wurde dies dann auch noch durch das gerade anhaltende neblige Wetter, welches sowohl den Sand, als auch den Himmel in einen einheitlichen Beige-Grauton hüllte. Das Ergebnis dieser optischen Orientierungslosigkeit und der etwas stärken Beanspruchung des Gleichgewichtsinns hatte dann eine leichte Übelkeit zur Folge, welche dann leider auch das schöne und abwechslungsreiche Mittagessen in der Wüste etwas trübte.





Nach einem kleinen Sparziergang auf einen nahegelegenen Dünenberg ging es mir jedoch dann schon wieder etwas besser, so dass ich dann auch die Fahrt zur "Sandwich-Habour" gut überstanden habe, auch wenn ich wie "Bolt" ab und zu einfach den Kopf aus dem Seitenfenster strecken musste. Die Sandwich-Bucht selber war, wegen des Nebels, zunächst etwas trüb. Jedoch klarte es etwas mit der Zeit auf, so dass man auch ein paar Flamingos im Wasser sehen konnte.



Auf dem Rückweg nach Walvis Bay versuchte unser Fahrer uns nicht nur seine tollkühnen Fahrkünste, sondern auch ein paar Tiere zu zeigen. Da es jedoch an diesem Tag eher kalt war, hatten sich die meisten Tiere, wie z.B. Schlangen, erst gar nicht an die Oberfläche getraut und somit auch keine Spuren für unseren Guide hinterlassen. Ein paar Tiere und dann auch noch einen Gecko haben wir trotzdem gesehen.





Und auch an einem über 100 Jahre altem Grab einer in der Wüste verstorbenen Frau, welches nur alle 3-5 Jahre zu sehen ist, sind wir vorbeigekommen.



Und an Wüstenimpressionen darf es natürlich auch nicht fehlen =D



Als wir dann gegen 16:30 Uhr mit unserer erlebnisreichen Tagestour fertig waren, mussten wir erst einmal noch 15 Minuten warten (Reifenluftdruckwechsel), ehe wir noch von unserem Fahrer zurück nach Swakopmund gebracht wurden. 15 lange Minuten, in welchen der schwarze Löwe in Versuchung geriet, geschäftliche E-Mails abzurufen. Aber zum Glück sah er dann dieses T-Shirt und ließ sich eines Besseren belehren =^.^=



Als auch das überstanden war, brachte unser Fahrer uns in Swakopmund noch gleich an die "Jetty", da der graue Löwe diese unbedingt noch sehen wollte. Ich selbst fand die "Jetty" ja eher langweilig, was vermutlich auch an dem wieder aufziehenden dichten Nebel und der krimi-düsteren Abenddämmerung lag. Viel besser fand ich dann aber das Abendessen in "Kucki's Pub", wo es neben einem großen und leckeren Kudu-Steak auch einen fast romantischen Stromausfall gab. Zumindest für 10 Sekunden. =^.^=



Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, denn im nächsten Kapitel heißt es "Das Wandern ist des Löwen Lust!"

Eure Safari =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:26 von Black Lion.
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lionfight schrieb:
Schön Tour, die Ihr da gemacht habt.
Was kostet der Spaß?
Am Ende von Seite 2, habe ich unsere Planungs-Excel-Liste verlinkt. Da müsste alles drin stehen.

@Topobär: Die Fortsetzung kommt sogleich ^^


Kapitel 4: "Das Wandern ist des Löwen Lust!"

25.04.2014

Da der vorherige Tag doch "etwas" anstrengend gewesen war, wurde schon am Vorabend einstimmig beschlossen an diesem Morgen "später" aufzustehen... also um 7 Uhr, statt um 6:30 Uhr XD
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns dann herzlich, und mit dem Versprechen irgendwann wiederzukommen, von Hans-Jürgen, seiner Frau und unserem "Löwenzimmer" im Veronika Bed & Breakfast verabschiedet.


(hier noch ein Bild vom Strand bei Veronika B&B)


Da für die kommenden zwei Nächte Zelten auf dem Plan stand, haben wir uns im Spar noch mit letzten Vorräten eingedeckt und unseren Tank mit 40 Liter noch einmal vollgemacht. Ich selbst hätte ja gerne im gegenüberliegenden (Wild-)Fleischmarkt mehr mitgenommen, aber da unsere Kühltruhe das Fleisch über längere Zeit hätte nicht wirklich kühl halten können, mussten wir unsere Grillabsichten auf den kommenden Abend beschränken :(.
Unser weiterer Weg führte uns zunächst die C43 nach Norden in Richtung "Hentis Bay". Da das Wetter richtig schön war, haben wir noch eine kleine Pause bei der "Mile 30" eingelegt und uns vom Atlantischen Ozean verabschiedet.





Kurz hinter "Hentis Bay" kam dann die Abzweigung auf die C35 in Richtung "Uis" und damit auch die Anweisung unseres Navigators: "Die nächsten 80 km immer gerade aus!". Wäre nicht ein paar Meter neben der öden Straße ein oberirdisches Telefonkabel verlaufen, wäre es nicht unwahrscheinlich gewesen, wenn wir mit unserem Auto unabsichtlich die Straße verlassen hätten. Es gab wirklich sonst nichts zu sehen! Nach ungefähr der Hälfte der Strecke Richtung Uis wurde die Landschaft mit zunehmender Entfernung zum Atlantik wieder grüner und am Horizont konnte man auch schon das Brandberg-Gebirge und noch einmal die Spitzkoppe sehen. So kam es auch, dass wir in der Ferne noch weit vor Uis eine Herde Antilopen gesehen haben und auch fast ein Chamäleon überfahren hätten, welches urplötzlich mitten auf der Straße auftauchte.



Nach der Abzweigung Richtung Khorixas kurz vor Uis wurde die Landschaft und auch die C35 wieder etwas hügeliger, so dass die Fahrerei wieder mehr Spaß machte. Es dürfte so um 13 Uhr gewesen sein, als wir dann schließlich die White Lady Lodge erreichten und uns dort auch gleich zum Campen anmeldeten. Da der schwarze Löwe bei der Tour-Planung davon ausgegangen ist, dass die Wanderung zur White Lady von der Lodge aus beginnt, waren wir doch etwas überrascht, dass dem nicht so war. Also wieder ab ins Auto und zurück in Richtung des gut 6 km Entfernten White Lady Parkplatz am Ende der D2359. Glücklicher Weise trauten wir es uns auch zu eine Abkürzung über einen Feldweg zu nehmen, welcher uns, von auffliegenden Vögeln begleitet, durch eine wunderschöne Landschaft führte.





Am Parkplatz angekommen wurden wir erst einmal vom Haus-Gecko begutachtet :)



Entgegen der ursprünglichen Annahme mussten wir für die Wanderung einen Guide und Eintritt bezahlen, was sich aber im Nachhinein auch eher als Vorteil erwiesen hat. Zwar hätten wir die Wanderung durch das traumhafte Tal bestimmt auch ohne unsere Führerin genossen, aber bestimmt nie so viele Tiere (eine winzige Schlange, Echsen, Libellen und Klippschliefer) entdeckt.









Was auch sehr schön war, dass der Weg oft das Fluss-/Bachbett gekreuzt hat und man, entsprechende Hosen und Schuhwerk vorausgesetzt, sich die Pfoten im erfrischenden Nass abkühlen konnte. Nach einer Wanderung von ca. 40 Minuten erreichten wir dann auch die Höhle/Felsaushöhlung mit den Felsenmalereien. Die White Lady und die anderen Malereien sind nur auf einer eher kleinen Fläche (ca. 4x2m) zu sehen und waren zumindest für mich jetzt nicht so beeindruckend (lag vermutlich auch daran, dass keine Löwen abgebildet waren :P ). Viel interessanter fand ich da schon eher die Tatsachen, dass man aus Schutzgründen, weder Rucksack noch Wasserflasche mit zur Malerei mitnehmen darf (muss man ca. 10m vorher in einem kleinen Informationsgang ablegen) und das die Schmierereien von früheren Touristen an der Stelle nach ein paar Jahren wieder fast verschwunden sind, während hingegen die White Lady selber mehrere tausend Jahre alt ist.



So blieben wir auch nur ca. 5 Minuten, bevor wir uns wieder auf den wunderschönen Rückweg machten. Dabei von unsere Führerin sogar noch eine Schlange, was vor allem für den grauen Löwen ein kleines Highlight war.







Den Campingplatz an der White Lady Lodge erreichten wir dann so um 16:30 Uhr, so dass uns gerade noch genug Zeit blieb, um (zum ersten Mal) die Zelte aufzubauen. Platz 3, welchen wir uns ausgesucht hatten, war wirklich ein schöner Fleck hinter einer dichten Hecke und unter einem großen Baum.



Jedoch hatten wir auch "Nachbarn", darunter eine Familie mit einem öfters quengelnden Kind und ein paar Afrikaner, welche bis ca. 23 Uhr den Campingplatz mit ihrer Musik beschallten. Aber all das störte uns weniger. Etwas nerviger war da schon eher, dass wir unsere Gaslampe nicht an bekamen. Gepaart mit den Anzündversuchen per Survival-Spezial-Messer, musste der schwarze Löwe dann mehr oder weniger das Wildfleisch im (Halb-)Dunkeln grillen. Nichtsdestotrotz schmeckte das Oryx- und Kudu-Fleisch auch im Dunklen super und wurde optisch durch die rote Abenddämmerung und einem Gewitter in der Ferne abgerundet.



Irgendwann, nach ein paar weiteren Sternenbildern, haben wir dann zwischen 20 und 21 Uhr in die doch sehr gemütlichen Zelte zurückgezogen. Ich weiß noch wie ich noch ein wenig der Musik unserer Nachbarn gelauscht und die schöne warme und frische Luft genossen habe. Aber gerade als ich mich endgültig dem Land der Träume hingeben wollte, kam mein Albtraum in Form eine zwar kleinen, aber laut summenden Mücke. Ich habe normaler Weise keine Probleme neben einer stark frequentierten Bahnstrecke zu schlafen, aber dieses erst leise, dann lauter summende Geräusch einer potentiellen Steckmücke macht mich wahnsinnig...

Ob wir die Nacht überlebt haben oder die Mücke von einer rasend-wilden Löwin in tausend Stücke zerfetzt wurde, erfahrt ihr im nächsten Kapitel "Wirklich große Hauskatzen!"

Eure Safari =^.^=
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03 Jul 2014 13:13 #343432
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Ich seh schon. Euch kann man nicht bestechen ;)

Naja, ihr habt es ja so gewollt. Hier kommt die nächste Bilderflut =^.^=


Kapitel 5: "Wirklich große Hauskatzen!"

26.04.2014

Ich weiß nicht mehr wann, bzw. ob wir überhaupt eingeschlafen sind, mit unserer summenden Terror-Mücke im Zelt. Aber nach einer schier nicht enden wollenden Nacht, sind Kanu und ich viel zu früh im ersten Dämmerlicht (so ca. 5:30 Uhr) aufgestanden. Getröstet wurden wir aber dafür von einer schönen Morgenstimmung, wobei dann auch diese Fotos entstanden sind.



Da wir an diesem Tag erst wieder am Nachmittag einen geplanten Termin hatten, ließen wir uns mit dem Frühstück und dem Abbau der Zelte ein wenig Zeit, so dass wir ganz gemütlich am Vormittag zurück zur C35 und dann in Richtung Kamanjab/Norden fuhren. Hinter der Brücke über den Ugab, welcher aber fast trocken war, wagten wir ein kleines "Abenteuer" und kauften einen Sack Feuerholz vom Straßenrand. Nachdem wir all die anderen Straßenverkaufsstände, wo man uns doch so freundlich zum Parken einwinken wollte, haben links liegen lassen, war es erst einmal überraschend, dass nachdem wir angehalten hatten, kein Verkäufer da war. Also begutachtete "Kanu" erst einmal das Holz, als dann aber auch schon gleich mehrere Jungs aus dem Busch angelaufen kamen. Dann wurde noch kurz über den Preis verhandelt (25 ND für einen Sack) und schon ging es weiter.



Nach zwei weiteren Stunden Fahrt durch das hügelige Damara-Buschland, kamen wir dann schließlich in Kamanjab an, wo wir uns für den Abend erst einmal noch mit zwei Flaschen "Tafel-Bier" eindeckten. Das eigentlich von uns benötigte Peaceful Sleep war jedoch ausverkauft. Da der schwarze Löwe natürlich, wie zu jeder Mittagszeit, einen riesigen Löwenhunger hatte, gingen wir noch im "Oppi Koppi"-Restcamp was Essen.



Ich weiß nicht genau, ob es nur die berühmte afrikanische Freundlichkeit war, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Kellnerin anfing mit meinem schwarzen Löwen zu flirten. Aber da ich ja genau wusste, dass das Herz von "Kanu" nur seiner weißen Löwin Zuhause gehörte, musste ich mir da zum Glück keine weiteren Sorgen machen.
Aber das nächste "Highlight" ließ nicht lange auf sich warten. Noch bevor wir unser Essen bekamen, kam die Kellnerin leicht aufgeregt zu uns und teilte uns mit, dass sie gerade um die Ecke eine Schlange gesehen hätte. Neugierig wie wir Katzen nun mal sind, mussten wir der Sache natürlich auf den Grund gehen. Allen voran unser grauer Schlangen-Maniac "S-TLK". Und tatsächlich entdeckten wir eine monströs große Schlange an der Gartenmauer ;). Eine Weile beobachteten wir die Schlange, wie sie sich hinter ein paar Bausteinen versteckte, wobei wir den grauen Löwen immer wieder dazu ermahnen mussten ihr nicht zu nahe zu kommen, was auch der kurz darauf mit einem Revolver eintreffende Lodge-Besitzer noch einmal deutlich machte, da es sich um eine gefährliche und speiende Zebraschlange handelte. Und weil die Schlange so giftig war, "erschoss" und zerhackte der Lodge-Besitzer die Zebraschlange auch sofort.
Nach diesem kleinen Abenteuer, konnten wir dann auch unser Essen genießen :)



Von Kamanjab bis zur Otjitotongwe Cheetah Farm war es dann nicht mehr weit, so dass wir diese überpünktlich um ca. 13:45 Uhr erreichten. Auch wenn von den Geparden am Eingangstor zum Farmhaus nicht viel zu sehen war, hielten wir uns an die schriftliche Anweisung nur zu Klingeln und das Gelände nicht zu betreten. Das alles natürlich nur zum Schutz der Geparden vor UNS! :P
Es dauerte nicht lange, bis dann auch Herr Nel in Begleitung von zwei Geparden uns am Sicherheitstor begrüßte. Da die Geparden-Tour erst um 15 Uhr los ging, nutzen wir die Zeit, um uns einen der 4 Campingplätze auszusuchen und schon einmal unsere Zelte aufzubauen. Mittlerweile waren die beiden Löwen sogar schon so geübt darin, dass er Aufbau inklusive Einrichten der Nachtlager nur geschätzte 10 Minuten dauerte. Daher verschwand der schwarze Löwe auch für ein paar Minuten, um sich (anstatt zu Duschen) im kühlen Pool erfrischte. Ich selbst genoss die Zeit eher nach Löwenmanier. Na, wer von euch findet mich auf dem folgenden Bild? =^.^= (Auflösung gibt es im nächsten Kapitel)



Fast pünktlich um 15 Uhr wurden wir dann auch zur Geparden-Tour mit dem Jeep vom Camping-Platz abgeholt. Es ging zurück zum Farmhaus wo noch schätzungsweise 10 andere Touristen warteten. Nach einer Verhaltenseinweisung zum Schutze der unerfahrenen Touristen (bei uns wohl eher zum Schutze der Geparden XD ) öffnete sich dann auch das Tor und ein wildes Rudel von drei Löwen stürzte..., ich meine natürlich näherte sich mit Bedacht und Vorsicht den vier großen Hauskatzen, welche auch schon auf uns zu warten schienen. Was soll ich sagen, wir waren sofort alle beste Freunde =^.^=



Und eine Runde "Fang den Hut" durfte bei dieser besonderen Begegnung natürlich auch nicht fehlen =^.^=



Jeder, der schon einmal eine Hauskatze gestreichelt und zum Schnurren gebracht hat, wird es sich vielleicht ein ganz klein wenig vorstellen können wie es ist, wenn die Katze plötzlich 15-mal so groß ist und beim Schnurren dementsprechend viel viel mehr Volumen hat. Da vibriert sogar die Pfote beim Streicheln und Kraulen XD
Besonders angetan war ich ja von "Sue", welche sich nicht nur mit Wonne hinter den Ohren kraulen lies, sondern mir auch liebkosend das Fell leckte.

Video: "Liebkosungen mit Sue"

So im Nachhinein war dies auch einer meiner schönsten Momente unserer Reise. Und ich hätte gewiss noch den ganzen restlichen Nachmittag mit den vier Gepardendamen auf der grünen Wiese unter den schattenspendenden Bäumen verbringen können, wenn nicht noch ein Ausflug zu den etwas wilderen Geparden als nächstes auf dem Tourprogramm gestanden wäre. So verließen wir die Vier, während diese sich gerade über ihr verdientes Abendessen hermachten und führen mit zwei Jeeps in das Gehege der "wilden" Geparden in der Nähe unseres Campingplatzes.

Ähnlich wie auf Düstenbrook wurden auch hier die Geparde gefüttert, während meine beiden Fotografen-Löwen ihre DSLR-Kameras heißrattern ließen.





Was neben der Fütterung noch zusätzlich für Bewegung sorgte war, dass eine der Gepardenweibchen gerade in die Paarungszeit kam. Hierbei lernte ich, dass Geparde, neben sehr schnell rennen, auch "bellen" können.



Video: "Geparden-Attacke"

Auf dem Rückweg zur Farm wurden wir dann vorher bei unserem Campingplatz abgesetzt. Dabei stellten wir fest, dass neben uns lediglich nur noch ein weiteres Paar aus Deutschland die Nacht auf dem Camping- und Bungalowplatz mit uns verbrachte. Da wir also das gesamte Areal quasi für uns hatten, verabredeten wir uns noch schnell zum "Sundowner" auf dem Aussichtsturm.
Während die beiden Löwen ihre ersten Fotosicherungskopien machten und zum Abendessen die Grillreste vom Vorabend vernichteten, machte ich es mir auf einem Ast gemütlich und genoss die wärmenden Strahlen der afrikanischen Abendsonne.



Wie verabredet gingen wir noch vor Sonnenuntergang auf den Aussichtsturm und genossen unser "Savannah-Light" während sich hinter dem Hügel wieder ein Gewitter zusammenbraute. Zum Glück zog das Wärmegewitter aber an unserem Campingplatz vorbei, so dass wir uns mit dem deutschen Paar (deren Namen ich leider wieder vergessen habe ^^') gemütlich unterhalten konnten.





Ich hoffe es ist okay, wenn ich das Foto von den Beiden hier einstelle. Zwar haben sie versprochen sich beim schwarzen Löwen zu melden, nachdem sie dessen Visitenkarte mit der E-Mail-Adresse abfotografiert haben. Aber da bisher keine Antwort kam, kommt vielleicht auf diesem Wege das Bild zu seinen eigentlichen Besitzern.



Wie man weiter oben schon sieht, wurde auch wieder versucht Sternenhimmelfotos zu machen. Aber da der Turm im leichten Abendwind doch leicht schwankte, sind die meisten Langzeitbelichtungen leider nichts geworden.
Gegen 20 Uhr lagen wir dann in unseren Löwenhöhlen (Zelten) und freuten uns, dank zuvor gefundener und zugestopfter Moskitolucken (unten an den Gelenken für das Zeltdach), auf eine wunderbar erholsame Nacht im namibianischen Nirgendwo.


Im nächsten Kapitel "Voll cool!" geht es dann endlich auf richtige Safari im Etosha-Park. Also liebe Leser, bleibt dran!

Eure Safari =^.^=
Letzte Änderung: 17 Okt 2014 21:29 von Black Lion.
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07 Jul 2014 22:06 #344032
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Hier erst einmal die Auflösung des Safari-Such-Spiels für all diejenigen, welche meine Finte im letzten Kapitel nicht bemerkt haben =^.^=


Kapitel 6: "Voll cool!"

27.04.2014

Ich denke es gibt wohl kaum etwas schöneres, als ausschließlich mit buntem Vogelgezwitscher und anderen Naturgeräuschen im ersten Licht der Morgendämmerung geweckt zu werden. Wie man schon erahnen kann war die vergangene Nacht wahrlich traumhaft gewesen und so starteten wir, bis auf unseren grauen leichten Morgenmuffel, mit guter Laune in den Tag. Anstatt einer Dusche, nutzte der schwarze Löwe noch einmal die für ihn natürlichere Möglichkeit eines Bades im ca. 30000 Liter Pool mit kostenlosem Naturspektakel (Sonnenaufgang), bevor dann wieder mit einer Gelassenheit und Ruhe, welche man in Europa fast nirgendwo mehr findet, gefrühstückt und die Dachzelte zusammengepackt.

Video: "Morgenstimmen"





Auf dem Rückweg vom Campingplatz zur C40 machen wir noch einmal am Farmhaus halt, um uns abzumelden und zu bezahlen. Und da es uns hier außerordentlich gut gefallen hat und der schwarze Löwe auch eine kleine/große Spende hinterlässt, dürfen wir uns netter Weise auch noch einmal persönlich von den Geparden verabschieden.



Letztendlich müssten wir aber, mit dem Versprechen irgendwann wieder zu kommen, die Cheetah Farm verlassen. :(

Da wir in den nächsten 3 Tagen quasi Vollverpflegung haben, verschenken wir unsere verderblichen Salami und Käsereste an vier Kinder, welche zum Dank auch für ein Foto Spalier stehen.



Auf unserem Weg zum Dolomite Camp, machen wir noch einmal einen kurzen Zwischenstopp in Kamanjab zum Tanken (ca. 70 Liter). Dabei sehen wir auch einen mobilen ATM-Geldautomaten, welcher im Kofferraum eines Transporters untergebracht ist. Schon originell auf welche Ideen Namibianer kommen können. Was allerdings an diesem Sonntag nicht ganz so optimal war, dass der Supermarkt zu hatte und wir auf unser gerade lieb gewonnenes Savannah Light würden verzichten müssen.

Der weitere Weg über die nun asphaltierte C35 war zwar Landschaftlich schön, aber eher unspektakulär, so dass wir ohne Probleme das Galton Gate erreichten wo wir neben der Baustelle unser Permit für die nächsten 5 Tage abholten.



Die Etosha-Gebühr selber, mussten wir an der Ranger-Station "Otjovasandu", 12 km später bezahlen, was wir aber schon im Vorfeld von "Otjikoko" wussten. Das sieht man auch gut auf dieser Karte vom Westteil von Etosha.



Auf dem Weg zum Dolomite Camp sah man dann auch schon die ersten Tiere, wie Zebras, Giraffen, Oryx und Warzenschweine. Allerdings brauchte man dazu in der doch recht dichten Buschsavanne dazu etwas Glück, da einige Pfützen darauf hindeuteten, dass es erst kürzlich geregnet haben musste und die Wasserlöcher dementsprechend schlecht besucht waren. Dafür war die Flora aber schön grün und teilweise sogar noch am Blühen.



Mit zwei kleinen Abstechern zu den Wasserlöchern "Ranostervlei" und "Rateldraf" (die andere Strecke über "Luiperdskop" war leider gesperrt) erreichten wir dann auch gegen 12:30 Uhr das Dolomite Camp, wobei wir zuerst noch einen Abstecher am (wieder unbesuchten) "Dolomitpunt" machten.



Beim Einchecken bekamen wir das Chalet Nr.15 zugewiesen und kaufen uns gleich noch eine Etosha-Karte für 50 ND mit den wichtigsten Tierabbildungen. Das Chalet Nr.15 befindet sich auf der Ostseite des Domolitehügels und ist, bis auf Chalet Nr.17, sichtgeschützt. Wir waren also quasi ganz unter uns, was ich natürlich gleich ausnutzte um den Liegestuhl auf der Terrasse in Beschlag zu nehmen. Die Aussicht war einfach nur fantastisch.



Ich lag da also ganz tiefenentspannd auf der Terrasse und lies meine Blicke über die Savanne streifen, also uns plötzlich "s-tlk" herbeirief. Was war los? Tja, anscheinend waren wir doch nicht so alleine wie wir dachten, denn beim Einlagern der Cola in den Kühlschrank, hatte der graue Löwe doch tatsächlich _im_ Kühlschrank eine Gottesanbeterin entdeckt. o.O
Die wusste eben wo es zur Mittagszeit am kühlsten war...



Während "s-tlk" die Gottesanbeterin auf einem Löffel nach draußen jonglierte und ich es mir wieder auf der Terrasse gemütlich machte, ging "Kanu" auf Entdeckertour. Dabei entstanden nicht nur schöne Fotos, sondern hob er dabei auch den Dolomite-Geocache im Camp.







Nachdem ich fast schon im Liegestuhl eingeschlafen wäre, brachen wir so gegen 15 Uhr zu unserem ersten "richtigen" Game Drive auf. Unser Weg führte uns noch einmal nach Westen zum Wasserloch "Rateldraf" und dann nach "Klippan" wo die Büsche dann auch weniger wurden und man etwas weiter in die Savanne blicken konnte.



Auf dem Weg nach "Klippan" erlebten wir auch unsere erste namibianische Zebrastreifen-Sperre :D



Irgendwie glaubten wir schon irgendetwas bei unserem ersten Game Drive falsch zu machten, da wir noch keinerlei Sichtungsglück bezüglich der "Big Five" hatten, als vor uns halb quer auf dem Weg ein Wagen voller Touristen stand. Und tatsächlich! Noch ehe wir das andere Fahrzeug erreichten, entdeckten wir am Rande eines Buschwaldes eine ganze Herde Elefanten!
Okay, zugegeben, Löwen wären mir lieber gewesen, aber in der Wildnis nimmt man was man kriegt.



Nachdem wir bestimmt eine gute halbe Stunde die Elefanten beobachtet hatten, fuhren wir auch schon wieder zurück zum Camp, da es keine Wasserstelle mehr in der Nähe gab, welche wir noch nicht gesehen hatten. Dabei hätten wir fast diesen süßen Tausendfüßler überfahren, welcher unbedingt auf die andere Straßenseite wollte.


Überpünktlich zum "Sundowner" waren wir dann auch wieder im Camp, wo sich natürlich wieder "Kanu", "das Boot", im kühlen Pool breit machte und dabei von den Klippschliefern argwöhnisch beäugt wurde.



Aus dem anschließenden Abendmenü suchten wir uns natürlich, als einzigstes Wildfleischgericht, das Oryx-Steak aus, welches vorzüglich schmeckte. Und auch der Koch, welcher persönlich bei seinen Gästen vorbeikam, blieb uns positiv in Erinnerung. Nur das wir drei Löwen dann die paar Meter zum Chalet mit dem... Golfwagen (?)... zurückgebracht werden mussten, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Angeblich aus Sicherheitsgründen vor wilden Tieren, wie... z.B. uns?! =^.^=

Resümee des Tages. Leider keinen einzigen Löwen, geschweige denn eine andere Raubkatze gesehen, was uns schon ein wenig betrübt hat. Aber das sollte sich zum Glück am nächsten Tag ändern!

Eure Safari =^.^=
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