Die Weiterfahrt nach Twyfelfontein, ca. 150km, dauerte 2,5h.
Am Wegesrand fanden wir erste Herero und Himba Frauen, die jedoch wie Prostituierte dort standen und nur auf Geld aus waren, schrecklich sowas zu sehen.
Ebenfalls warnten hin und wieder Straßenschildern vor kreuzenden Elefanten, wir sind in Afrika angekommen. :
Zwischendurch haben wir immer mal wieder angehalten, um mit ein paar Menschen ins Gespräch zu kommen.
In Twyfelfontein hatten wir einen schönen Stellplatz bei Mowani. Dass man als Camper in der Lodge jedoch nicht gerne gesehen wird und doch lieber, sollte man nicht selbst kochen wollen oder etwas einkaufen möchten, in das 100km entfernte Khorixas fahren soll, fanden wir nicht gerade sehr einladend. Aber es hat sich gelohnt .
Sonnenuntergang bei uns vor der Haus-, ähh Autotür:
Ausblick aus der Dusche:
Nachmittags haben wir uns die berühmten Felsgravuren von Twyfelfontein angeschaut, Unesco Weltkulturerbe, das mich mehrfach zum Gähnen brachte. Doch der Reihe nach: Schon zu Beginn sahen wir das ,,Information Center”. Schnell beschloss ich, dass es vermutlich besser sei, einen großen Bogen um selbiges zu machen, doch die Rechnung haben wir ohne die unsympathische Frau der oben genannten Institution gemacht. Nach einer kurzen Entschulding, dass wir gar nicht sahen, dass dort der Eingang sei (doof stellen klappt sonst doch immer
), erfuhren wir, man könne sich die Gravuren nur mit persönlichem Guide anschauen. Juhu!
Naja, nen bisschen Kultur muss sein, also Geld abgedrückt und nun hatten wir 1 Minute später unseren persönlichen Guide an der Seite. Die Frau hinterließ noch das Kommentar, wir sollten dem Guide später noch etwas Trinkgeld geben. What the hell? Wofür haben wir gerade bezahlt? Wegzoll? Naja, der Guide, dessen Name mir leider entfallenen ist, war in seinem früheren Leben vermutlich Boxer und seine schwache Seite war vermutlich die Rechte, denn dort entdeckte ich nach kurzer Erhebung des Dentalstatuses das Fehlen sämtlicher Zähne. Auf Nachfragen gab er jedoch an, gerade mit der Schule fertig zu sein.
Also die Tour war schon ganz nett, er hat sich Mühe gegeben und war sehr freundlich, wir dachten es ginge 1,5h, doch nach 45min waren wir wieder dort, wo wir herkamen. Wir lernten, dass diese Gravuren vermutlich früher der Kommunikation dienten oder Schamanentum waren. Übrigens haben wir auf unserem Weg noch andere Guides mit ihren Gruppen getroffen, vermutlich Exkursionen Deutscher Altenheime, was da angekarrt wird, ist echt unglaublich. Die Guides sprechen dann teilweise sogar Deutsch, fließend Deutsch ohne Akzent.
Von diesem Erlebnis ein wenig geflashed, haben wir uns dann noch einige Kilometer entfernt die Orgelpfeifen, Steinformationen, die wie Orgelpfeifen aussehen angeschaut, bevor es zurück ins Camp ging und das erste Mal Brotbacken überm Feuer im Potje auf dem Programm stand. Das Brot war lecker, unten nur ein bisschen angekokelt, aber über sowas hilft ein Amarula als Sundowner gut hinweg.
Wenn ich eines aus Afrika mit nach Deutschland nehme, dann ein Alkoholproblem.
Der nächste Tag sollte ein ganz großer werden. Die Fahrt nach Palmwag, um von dort ins Palmwagkonzessionsgebiet und Kaokoveld zu kommen.
Nachdem Alvinus unseren Donkey gefeurt hatte, ein bisschen Luxus muss auch mal sein, duschten wir ausgiebig und wuschen anschließend unsere Wäsche.
Voller Tatendrang und extrem gut in der Zeit liegend machten wir uns auf den Weg.
Ca. 27km waren wir gefahren, wir hielten kurz an und da merkte ich, dass unser Motor kocht.
Die Anzeige war im äußersten roten Bereich, also Motor aus.
Das Kühlwasser war ziemlich leer und wurde dann mit einer unserer Gallonen Wasser aufgefüllt. Hubert redete bei der Autoübergabe irgendwas von ,,Kühlerdicht”, der sich im Auto befindet. Gesucht, gefunden, für gut befunden und in die Kühlflüssigkeit gekippt, in der Hoffnung, dass Haarrisse dadurch gestopft werden.
Also nachdem der Motor abgekühlt war, neugestartet und nach einiger Zeit war der Motor wieder zu heiß. So, nun hatte ich die Nase ganz schön voll.
Handy gezückt, Hubert gewählt und festgestellt, dass wir mal wieder keinen Empfang haben. Glücklicherweise funktionierte dieses Mal das Satellitentelefon und er wollte Hilfe aus Khorixas, ca 72km entfernt, schicken.
Dorit mit dem Satellitentelefon und ersten Schaulustigen:
Wir machten es uns in der Zeit bei ein paar Afrikanern gemütlich, die vor ihrem Mini-Laden direkt an der kleinen Kreuzung, den ganzen Tag vor dem einzigen Straßenschild weit und breit warten. Worauf sie dort warten, erschloss sich mir nicht, vielleicht auf einen Geldtransporter der frontal gegen eine Baum crasht? Man weiß es nicht…
Jedenfalls waren sie echt nett und erzählten gerade heute hier Elefanten gesehen zu haben.
Dorit wurde dann auch noch von einem Hund am Finger geleckt, was für sie das Worst Case Szenario bedeutete. Ich habe mich auf eine Amputation unter asterilen Bedingungen mit meinem Taschenmesser eingestellt, doch der Finger konnte erhalten bleiben. Die Mechaniker wollten natürlich direkt losgefahren sein. Nach über 2h waren sie endlich da, this is Africa.
In der Zwischenzeit wurden mir Schuhe gezeigt, dessen Sohlen nicht mehr vorhanden waren, ich wurde nach Schulgeld für die Kinder gefragt und was sonst noch so ansteht.
Man merkt die Armut schon sehr deutlich, viele Menschen fragen auch gar nicht nach Geld, sondern direkt nach Essen. Doch die Mehrzahl bettelt gar nicht. So erschloss sich mir auch, warum man in Supermärkten am Ausgang seinen Kassenbon zeigen muss. So ein Supermarkt muss wie eine Oase in der Wüste für die Menschen wirken.
Bei unserem Auto war jedenfalls ein Kühlerschlauch undicht, der behelfsmäßig getauscht wurde, sodass wir die 72km vor dem Auto der Mechaniker nach Khorixas fahren konnten, dort in der Werkstatt den Schlauch tauschen lassen und die 72km nach Einkauf und Tanken wieder zurückfahren konnten.
Da es eh schon sehr spät war, entschieden wir uns eine Nacht im Aabadi Mountain Camp auszuprobieren, was schließlich nur halb so teuer war und am nächsten Morgen wollten wir eh sehr früh aufrbrechen.
Und was lernen wir aus dieser ganzen Pannerei? Nächstes Mal den ADAC anrufen, but this is Africa!
Mowani Campsite:
Die Campsite ist sehr schön angelegt und man findet eine gute Ausstattung vor. Ein bisschen schade ist, dass die Campsites teilweise sehr dicht aneinander liegen, hier muss man Glück haben und einen Stellplatz erwischen, der mehr Abstand zum Nachbarn bietet.
Die Aussicht ist natürlich toll und direkt im Felsen zu duschen, ist wirklich klasse.
Ansonsten sind die Angestellten am Gate wirklich sehr nett.
Note: 1
Aabadi Mountain Camp
Für uns war es absolut kein Vergleich zu Mowani. Ich finde die Campsite sehr lieblos angelegt, die Besitzer waren ein bisschen wortkarg zu uns und die Dusche war die schlechteste im ganzen Urlaub. So hat beispielsweise auch niemand den Donkey angeheizt, so blieb uns mangels Feuerholz nur die kalte Dusche früh morgens. Die Aussicht ist auch nicht berauschend.
Wegen des günstigen Preises ist ein direkter Vergleich zu Mowani natürlich auch nicht gerecht.
Note: 4-