17.09.2013 Elephant Sands
Wir erreichen die sandige Zufahrt nach Elephant Sands, das nur als Zwischenstop eingeplant wurde.
Die sich uns bietende Szenerie ist irgendwie unwirklich.
Die Hüttchen sind im Halbkreis lose um ein etwas tieferliegendes Wasserloch gruppiert.
Die trockene Vegetation ist von Elefanten verwüstet. Ca 20 Eles stehen ganz ruhig um das Nass herum. Ihnen gegenüber sitzen ca. 4 Meter entfernt einige Touris auf der Terrasse gegenüber.
Wir stellen unser Auto ab und laufen in ca. 25 Metern Distanz zu den Eles zur Rezeption. Die nette Farbige zeigt uns unseren Bungalow, den wir nach einigen Minuten Überlegung tauschen werden. Es scheint zwei ganz alte und mehrere neuere zu geben, die sich schon erheblich unterscheiden. Wir bekommen dann Nr. 4, der etwas zurückversetzt liegt und innen ganz OK ist.
Aber hier setzt man sich auf die Terrasse und sonst nirgendwo anders hin ! Es ist genug Platz frei. Näher kann man Elefanten nicht kommen !
Wir sitzen kopfschüttelnd mit einem Kaltgetränk da und beobachten ein stetiges Kommen und Gehen der Dickhäuter.
Als ich geráde mein Tele gegen das Weitwinkel tauschen möchte, gibt mir ein netter Neuseeläänder aus Napier einen Tipp: „ Wait a moment and use your lens for the wilddogs lying under that small tree!“... Boaaa ! Tatsächlich! Da hätte ich hier ja nicht mit gerechnet. Die Wildhunde laufen nur kurz hin und her, legen sich wieder unter einen Busch und sind dann irgendwann weg.
Das Elefantenschauspiel geht weiter. Besonders interessant wird es, wenn sich fremde Elefantenherden treffen. Zwischendurch entsteht ein Gedrängel wie bei einem Rockkonzert, es wird auch einmal hektisch, aber niemals gewaltsam. Ab und zu trötet ein größerer Elefant einige andere weg. Aber die Interaktion aus so nächster Nähe zu beobachten ist einfach gigantisch.
Zwischendurch stürzt einer der Eles sogar in der Hektik. Und das keine 10 Meter von uns entfernt.
Gegen halb acht gibt es Abendbuffet. Allerlei Beilagen und an einer Grillstation bekommt man sein Rindersteak. Der Koch meint es gut mit mir und haut mir grindens ein Rekordsteak auf den Teller.
Das Essen ist ganz gut und macht satt. Was ganz interessant ist, ist die Reaktion der Elefanten auf Peaceful Sleep. Ich hatte mich ausreichend damit eingespüht. Als ich am Rande der Plattform stehe, nimmt ein halbwüchsiger Ele die Witterung auf. Er riecht und hält sich dann den nach hinten gebogenen Rüssel an die Stirn, kommt näher u.s.w. Schließlich muss ich einige Schritte nach hinten gehen
Irgendwann werden wir müde und werden die 50 Meter zu unserer Hütte gefahren, wo wir nach einer kurzen Dusche (Elefantenstaub muss weg) in die Hängemattenbetten fallen und sofort einschlafen.
Obwohl der Bungi diesmal nicht so komfortabel und sauber ist, haben wir wider Erwarten sehr gut geschlafen. Da wir es diesmal nicht so weit haben, klingelt der Wecker erst um 7:30 Uhr. Die Sieben-Sachen sind schnell gepackt und wir fahren mit dem fertigen Auto zum Frühstück, denn es ist schon wieder reger Eli-Verkehr am Wasserloch. Wir bestellen ein Lecker-Omelett, das ein Full-English-Breakfast umfasst und beobachten beim Essen das Treiben am Wasserloch. . Gegen 9:00 Uhr checken wir aus und brechen auf. Leider lässt sich auch bei mehreren Versuchen in der Ausfahrt die Kofferraumklappe immer noch nicht schließen.In der Ausfahrt sehem wir eine Familie um ihr 2x4 Auto herum im Sand liegen um ihr Auto aus dem Sand auszubuddeln.. Die Zufahrt ist wirklich nicht für normale PKWs gemacht. Ein Lodgelandy kommt aber gerade zum Helfen an.
Fazit Elephant Sands
Lage : ca. 50 KM ausserhalb von Nata in flachem Buschland, direkt an einem künstlichen "Wasserloch". In der Trockenzeit ein unfassbar intensives Elefantenerlebnis, irgendwie Surreal. Einzelne Chalets im Busch verteilt mit unterschiedlich gutem Blick auf das Wasserloch.
Zimmer : Sehr einfach und etwas lieblos. Es gibt alte Chalets, die sehr klein sind und noch einfacher. Könnte Mal wieder aufgehübscht werden. Salzwasserdusche. Für empfindliche Besucher grenzwertig.
Außenanlagen : Kein Pool, nur einer für Elefanten
Lodgelände Mitten im unabgezäunten Busch. Wegen der Vielzahl der Tiere kann man nur sehr uneingeschränkt herumlaufen. Terrasse am Haupthaus ist der Große Trumpf der Lodge und bietet in der Trockenzeit ein unvergleichlich intensives, weil nahes Elefantenerlebnis. Eigentlich muss man das einmal gesehen haben. Sandige Lodgezufahrt, 4x4 kann nicht schaden.
Essen : Ok. Relativ einfaches Frühstück. Abendbuffet nichts besonderes aber insgesamt in Ordnung. Bodenständig einfache Küche.
Gesamtbewertung : Wären die Bungalows in besserem Zustand, käme kein Botswanareisender an dieser Lodge vorbei. Der Gesamtzustand ist grenzwertig und steht im grassen Missverhältnis zu den Elefantenbeobachtungen.
Man muss es Mal gesehen haben. Die Bar kann man auch als Tagesgast besuchen. Einmal gesehen langt uns.