28.8. Mittwoch, Etosha, Etosha Village Lodge
Der Wecker klingelt um 5.35. Nach einer Katzenwäsche treffen wir uns alle um 6 am Bus, zum frühmorgendlichen Game-Drive vorm Frühstück. Wir sehen aber nur eine Hyäne aus einiger Entfernung und ein paar Giraffen. Francois fährt mehrere Wasserlöcher an, aber sie sind alle leer. Als wir auf dem Rückweg sind, huscht etwa 200m vor uns etwas über die Straße. Ein Leopard! Es reicht aber nur für ein verschwommeness Bild im Gebüsch.
Zurück im Camp, gehen wir zum Frühstück ins Restaurant. Das Bufett ist gut bestückt, ich lasse mir zudem ein frisches Omelett zubereiten mit Schinken, Salami, Paprika und Tomaten drin. Dann holen wir unser Gepäck aus dem Zimmer und bringen es zum Bus. Um 10 Uhr starten wir. Wir sehen viele Zebras und Antilopen.
Dann fahren wir raus zum Look-Out in der Etosha Pfanne. Das ist mal viel Nichts. Wir probieren verschieden Fotos aus, unter anderem ein Jumping-Group Picture. Francois bekommt von jedem von uns eine Kamera und wir hüpfen somit acht Mal in die Höhe – Sporteinlage. Leider ist auf meinem Bild vom Sprung nichts zu sehen, wir holen alle gerade erst Schwung. Aber die Gruppendynamik ist danach einfach super. Wir lachen über uns selber, alle machen mit.
Dann geht es noch einmal ins Camp, wo wir den Lunch einnehmen. Einige freche Vögel, Galnzstare und auch ein Rotschnabel-Toko, versuchen, etwas zu stibitzen.
Es gibt Salat, dazu Reissalat mit Thunfisch, Brot mit Wurst bzw. Käse. Wir spülen. Während Francois den Truck startklar macht, haben wir frei. Wir gehen zum Pool, wo wir die Füße reinhängen. Im Shop erstehe ich ein paar Postkarten, Wasser und gönne mir eine Wassereis. Dann fahren wir los. Erst sehen wir nicht viel, an einem Wasserloch dann aber eine Herde Elefanten, Zebras und eine trinkende Giraffe. An einem anderen stehen mehrer Antilopenarten, die nach und nach zum Trinken kommen, ua Kudus. Ich bitte Francois zu warten, bis auch die Kudus ans Wasser kommen. Francosi spornt die Tiere an, als wären es Models: "Come on Baby, hold that pose, give me some more drama, beautiful"...usw.
Das tut er zwar, doch dann drängt er zum Aufbruch. Wir wollen doch Löwen sehen, fragt er. Alle wollen, ich frage mich ob und woher er weiß wo wirklich welche sind. Dann düst er los, fast eine Stunde durch den Park. Dabei hält er sich glaube ich nicht an Geschwindigkeits-Regeln. Jedenfalls rumpelt es so arg, dass auch unser offenes Dach mit einem lauten Knall zufliegt.Ich frage mich, ob die oder der Löwe wirklich dort sind, wo wir hinwollen - und auf uns warten. Am Olifantsbad halten wir, und mit uns ca. 10 andere Autos. Was ein Auflauf. Am Wasser ist aber auch einiges los, eine Herde Elefanten planscht rum.
Während wir fotografieren, starrt Francois durchs Fernglas und fragt dann, ob wir „ihn“ sehen. Teleobjektive werden ausgefahren, ich hole mein kleines Fernglas raus. Unter irgendeinem Baum…ich sehe erst nichts, bis ich den richtigen Baum im Visier habe. Tatsache, dort liegt ein Löwe, aber mit dem Rücken zu uns und sehr weit weg. Wir sollen uns setzen, Francois parkt um. Wieder aufstehen, tatsächlich sieht man ihn etwas besser, aber immer noch weit weg. Hm. Dafür kommt die Elefantenherde in Bewegung, geht vom Wasserloch weg, zieht auf ihrem Pfad am Löwen vorbei.
Nur ein imposanter Bulle bleibt am Wasser zurück. Und dann hebt der Löwe plötzlich den Kopf und steht auf.
Er läuft Richtung Wasser, über die offene Fläche. Das Klicken der Fotoapparate ist fast schon ohrenbetäubend.
Auch der Bulle setzt sich in Bewegung, und die beiden laufen aneinander vorbei (Die Begegnung gibt es nur auf Video). Dann dreht sich der Bulle plötzlich um und kommt direkt auf die Autos zu. Ich halte die Luft an, kann seine Schritte hören. Erst kurz vorm Parkplatz dreht er ab, folgt der Herde in den Busch.
Der Löwe, ein junges Männchen, läuft weiter zum Wasser, trinkt kurz und brüllt zwei Mal. Hinter unserem Bus stehen Kuh-Antilopen. Sie wollten wohl nach den Elefanten ans Wasser, aber nun müssen Sie weiter warten. Der Löwe lässt sich nämlich im Schatten des Betonsockels der Wasserpumpe nieder, wieder mit dem Rücken zu uns.
Danach müssen wir aber los. Im Camp Okaukuejo machen wir halt, Francois muss tanken. Wir entern den Shop und fotografieren dann die bezaubernden Webervögel-Nester im Baum davor.
Die Sonne sinkt schon wieder. Eine Giraffe präsentiert sich im Abendlicht, ein Oryx kratzt sich mit seinem horn (dafür ist es also da, genüsslich im Fell, dann halten wir an einem trockenen Wasserloch für den Sonnenuntergang. Tiere sind leider keine da, nur ein Schakal in der Ferne.
Wir verlassen den Park, um kurz dahinter ins Etosha Village zu fahren. Die Rezeption sieht sehr schick aus, es gibt sogar einen Begrüßungsdrink. Wir sind alle aus dem Häuschen, mit einer so schicken Unterkunft hat keiner gerechnet. Leider haben wir nicht viel davon, weil es nun schon dunkel ist und wir morgen wieder früh los müssen. Wir laufen durch den Restaurant-Bereich, wo ein riesiges, vielversprechendes Bufett lockt. Aber wir denken noch, dass Francois wieder für uns kocht. Über kleine Wege geht es zu den Unterkünften. Natasha und ich sind aus dem Häuschen: Es sind Bilderbuch-Lodge-Zelte, erhöht gebaut, mit einer Art Kraal-Zaun drumrum. Neben der Terrasse ist eine kleine Küchenzeile, die Treppen hoch, und man steht quasi im halboffenen Badezimmer, die Dusche ist ein halbrunder Anbau, auch die Toilette ist luftig. Wir sperren das Zelt auf, auch innen schön eingerichtet. Vor dem Bett die Zeltwand lässt sich öffnen, so dass man mit Blick auf den Busch darin liegen könnte. In den Genuß kommen wir aber nicht, die Zeit reicht nicht. Es wird noch dunkel sein morgen früh.
Wir ruckeln wieder die Betten auseinander, dann gehe ich duschen. Fühlt sich gut an nach dem Etosha-Staub. Während Natasha duscht, trinke ich schon mal ein Savannah aus der Bar. Ein Schrei ertönt, denke an einen Pavian. Als Natasha ins Zimmer kommt, erfahre ich dass sie es war. Irgendwas habe sie am Rücken „angeflattert“ beim Duschen. Da ihr Schrei im ganzen Camp zu hören war, wird abends noch viel darüber gelacht. Wir vermuten, dass es eine Fledermaus war. Wir treffen uns alle an der Bar. Ich war fest der Meinung, dass wir von Francois bekocht werden und nur gegen Aufpreis im Restaurant gegessen wird. Doch nun ist davon keine Rede. Wir bekommen einen Tisch und stellen uns am Bufett an. Wie das geregelt wurde, weiß ich bis heute nicht. Am Grill kann man sich aus Schüsseln Gemüse und Fleisch (Game) auf seinen auffüllen und eine Sauce aussuchen. Das wird dann vom Teller auf die Grillplatte gegeben und von den eifrigen Mitarbeitern angebraten, dazu gibt es Nudeln. Ich lasse mir dann noch ein extra Stück Gnu grillen. Es schmeckt alles fantastisch, die Stimmung am Tisch ist fröhlich. Dann noch mal ans Bufett für Dessert. Kaffee, dazu ein dicker Windbeutel und ein Türmchen aus Vanille-Creme. Wir kommen mit Francois ins Gespräch, erfahren sein Alter (25) und dass seine Mutter auf der Suche nach einer Frau für ihn ist. Vor der hochzeit müsse er dann noch einen Bullen schlachten. Er hat auch schon einen Song in petto, den er auf seiner Hochzeit singen will. Er singt uns kurz vor, und es klingt richtig gut. Danach gehen wir kurz in die Lobby, wo es gratis W-Lan gibt. Ich logge mich kurz mit meinem Smartphone ein und schicke Grüße aus Afrika in die Welt. Um etwa 21.30 geht es ins Bett.