Tag 2: unser erster Tag in Namibia mit Überraschungen:
Unser Auto, einen
Toyota Avanza, hatten wir schon bald ein Jahr im Voraus bei Savanna Car gebucht. Bereits das zweite mal, dass wir bei Savanna buchen, das Angebot war in Ordnung, ebenso das Auto, das wir mit einem Tachostand von 55.578 km übernahmen, bei der Rückgabe hatte die Kiste 3.856 km mehr auf dem Buckel. Wie immer haben wir im Vorfeld unsere Fahrkilometer ausgerechnet, wie immer haben wir uns verrechnet, die Pirschfahrten im KTP fressen mehr Kilometer, als wir dachten. Aber das ist schon immer so gewesen.
Kommen wir zur negativen Überraschung des Tages: Conny nutzt die Zeit beim Autoverleiher Savanna-Car, um die warme Jacke, die bei Flügen grundsätzlich nötig ist, in den Koffer zu packen. Der Koffer ist noch gar nicht ganz offen, da seh ich schon im Augenwinkel, dass da was nicht passt. Selten zuvor hab ich meine Conny so verdutzt dreinschauen sehen wie in diesem Moment.
Der gesamte Inhalt des Koffers ist nass. Und zwar nicht nur nass, sondern
pitschnass. Es war zum weinen, und wir übertreiben nicht: man konnte die Wäsche auswinden und drunter ist das Wasser rausgelaufen!
Meine erste Frage war natürlich, ob da eventuell etwas ausgelaufen sein könnte. Da wurde aus dem anfänglich verdutzen Blick ein höchst ärgerlicher Blick, denn es war im Koffer nichts als Wäsche und ein paar Bücher.
Alles durchtränkt. Wie das passiert ist weiß keiner, aber den Salat haben wir nun. Mein Koffer war "trocken", immerhin etwas, aber man kann sich gut vorstellen, wie´s um die Stimmung von Conny bestellt war.
Trotzdem, unseren Einkauf für den KTP haben wir noch durchgezogen. Im Super-Spar bei der Maerua Mall in Windhoek haben wir alles bekommen, was für ein 6-tägiges self-catering nötig war, und im bottle-store waren anschließend ein paar Fächer der Weinregale leergefegt.
Wir wundern uns, welche Mengen man für einen 6-tägigen Aufenthalt im KTP braucht, aber wir wollen es uns ja gut gehen lassen.
So gegen 13.00 Uhr kommen wir in unserer
"Teufelskrallen-Lodge", die wir ja ursprünglich für zwei Nächte gebucht haben an und unterwegs hegen wir die Hoffnung, dass es in der Lodge irgendeinen freundlichen Menschen gibt, der uns mit der nassen Wäsche behilflich ist.
Und so ist es auch, Frau Ruby, die Managerin der Teufelskrallen-Lodge, bietet uns spontan Hilfe an und der gesamte Kofferinhalt wandert auf die Wäscheleine zum Trocknen. Welch ein Service, wirklich toll!
Aber es geht weiter, wir haben nämlich grad eine
Glücksphase:
nach der Wäscheleinenaktion erklärt uns die äußerst sympathische Ruby, wir würden, da wir ja nur eine Nacht bleiben können, nicht in der "Teufelskralle", sondern in einem der Bungalows in der main-Lodge, der "Red Dunes Lodge" ,untergebracht . Falls wir zustimmen. Es sei bereits alles veranlasst und vorbereitet, wir brauchen nur die 6 km bis zur Red-Dunes fahren, man erwartet die Herrschaften schon (damit meinte sie uns).
Und das Alles selbstverständlich nur dann, wenn wir auch damit einverstanden sind, denn wir könnten natürlich auch in der Teufelskralle bleiben, aber die Red-Dunes wäre, grad weil sich´s ja nur um eine Nacht dreht, die eindeutig bessere Wahl. Und außerdem läuft das alles zum gleichen Preis, es sei alles geregelt.
Hhmm .....
So was lassen wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen, denn wir wissen, dass die Red-Dunes eine andere Liga ist als die Teufelskralle und in Anbetracht dessen, dass wir hier eh leider nur eine Nacht bleiben können/dürfen, ist es uns mehr als angenehm, ein derartiges Luxus-upgrade zu bekommen.
Des Rätsels Lösung, wie es zu diesem völlig unerwarteten upgrade kam:
unsere Forumsfreundin Hanne dachte sich, der Schorsch und seine Frau, die sind so was von fertig mit der Welt, schau doch mal, was man denen Gutes antun kann. Und da die Hanne den Besitzer der Red Dunes Lodge bzw der Teufelskralle persönlich kennt, hat sie via e-mail um dieses kostenlose upgrade gebeten. Immer natürlich unter der Voraussetzung, dass wir das auch wollen.
What a nice surprise, wir haben uns da so richtig gefreut,
Hanne - hier drei dicke Bussis für Dich aus Bayern:
Oh je - ich schreib wieder mal viel zu viel, darum hier ein paar Bilder von dieser herrlichen 5-Sterne-Luxus-Lodge:
Am Nachmittag machen wir einen game-drive mit Utz, dem Driver auf der Red Dunes Lodge. Die Kalahari ist wunderschön und wir sehen bei unserem ersten Drive auch schon viele Tiere.
Uns geht´s wie vor ein paar Jahren, als wir das erste Mal in Namibia waren - wir sind hin und weg, diese roten Dünen, die ersten Tiere, einfach Klasse!
Nach dem game-drive dann mal wieder so eine Aktion, die uns nicht unbedingt Freude macht: unsere Essensvorräte für den KTP, die wir,
schlau wie wir sind , in Pappkartons in unserem Bungalow gelagert haben, sind übersäht von Ameisen.
Dicke, fette Dinger sind das, aber wir machen alles sauber und haben die Sache wieder fest im Griff. Das Fleisch ist ja erstens Vakuumverpackt und zweitens im Kühlschrank gelagert, da kann also nichts passieren, und den Ameisen machen wir den Garaus. Trotzdem ist es wieder mal eine Aktion der besonderen Art.
Ameisenjagd, ich fass es nicht! Und es waren nicht wenige Ameisen.
Gleichzeitig wurde dann auch die trockene Wäsche vom Koffer geliefert. Alles tip top, die verknitterten Blusen wurden sogar gebügelt, eigentlich läuft doch alles wie am Schnürchen.
Das zahme Erdmännchen, das auf der Red Dunes Lodge seine Heimat hat, hat´s uns natürlich besonders angetan. Jetzt sind wir schon zum vierten Mal in Afrika und haben bisher noch nie ein Erdmännchen gesehen. Und dann so was Putziges:
(da strahlt sogar der bayern schorsch)
Das Dinner in der Red Dunes Lodge ist vorzüglich. Wir sind die einzigen Gäste, trotzdem lässt sich die Küche nicht lumpen.
Zur Vorspeise griechischen Salat und ein Tartar im Blätterteig, zum main-course wird Oryxfilet mit püriertem Gem Squash, buntem Gemüse und Kartoffeln serviert, und als Dessert gibt´s Aprikosenkuchen mit Vanillesoße. Dazu eine feine Flasche Nederburg Rot, und wir trinken auf das Wohl unserer Freundin Hanne.
So geht unser erster Tag bzw. Abend in Namibia zu Ende. Viel Aufregung, viel Verdruss, aber auch viel Freude. Wie gesagt - Höhen und Tiefen.
ÜN Red Dunes: wir haben in diesem Fall "nur" 2.360 ND bezahlt incl. Frühstück und incl. einem prall gefüllten Kühlschrank
Dinner Red Dunes: 185 ND pro Person + Getränke
Game-Drive: 250 ND pro Person incl. Getränke
Es grüsst Euch herzlich,
der bayern schorsch