Hallo Flip,

sehr sehr schöner Reisebericht und so schöne Bilder. Wir fahren auch im April nächsten Jahres in den Park. Toll gleich Geparden beim ersten Gamedrive!! Dein Reisebericht ist abbonniert.
Kann man auf die Farm Tranendal auch hin, um nur Fleisch einzukaufen oder muss man Gast dort sein?
Wo habt ihr denn euren Groß-Einkauf gemacht? Schon in Windhuk? Wo macht man am besten seinen Großeinkauf, wenn man in den KTP fährt?

Bin gespannt, wie es weitergeht.

Gruß Giselbert

19. Juni, Kalahari Tented Camp - Rooiputs,  139 Km Gamedrive

7.45 Uhr Abfahrt. Wir biegen um die erste Ecke und ich rufe spontan "EUULE"!
Aber nein, keine Eule – so ähnlich: Es ist ein Gepard, der oben auf einem Kamm in der Morgensonne sitzt und seine Frühgymnastik macht.

















Das fängt gut an und macht Lust auf mehr. Und so dauert es auch nicht lange bis uns eine kleine Autoschlange im Schritttempo entgegenkommt. Begleitet wird Sie von einem im Tal dahin schreitenden Löwen. Leider biegt er genau in dem Moment landeinwärts ab als wir ihn erreichen und verschwindet schnell in den Dünen. Durch die anderen Autos haben wir nur eine kurze Sichtlücke und ich vermassel in der Hektik das Foto. 





Ein Stück weiter südlich steht ein Wagen aus dessen Fenster ein Riesenrohr auf einen Baum zeigt. Der Fahrer deutet auf eine Astgabel in der es sich eine African Wildcat gemütlich gemacht hat. Die hätten wir im Vorbeifahren niemals gesehen! 





Wir nehmen den Loop zum Veertiende Boorgart Wasserloch und in der letzten Kurve schon wieder Stau. Man sagt uns ein Gepard läge mitten auf der Pad auf der Lauer! Leider können wir aus unserer Position nichts sehen aber wir haben den Blick frei auf die möglichen Opfer im Tal und hoffen auf einen Angriff. Als diese Lücke dann trotz unserer Zeichen von einer südafrikanischen Gruppe zugestellt wird drehen wir um und versuchen über die Hauptpad die noch freie gegenüber liegende Seite zu erreichen. Mittlerweile haben aber auch die, auf der etwas erhöht liegenden Hauptpad fahrenden Wagen die Situation erkannt und treffen vor uns am Ort des Geschehens ein. Wir können wieder nix sehen und sind etwas angenervt von dem Trubel. Als der Gepard dann los jagt bekommen wir ihn aber doch noch zu Gesicht. Die Jagd bleibt leider wieder erfolglos und wir flüchten Richtung Kamqua, wo wir eine Pause einlegen.





Mittlerweile verdichten sich die aufgezogenen Schäfchenwolken und es sieht nach schlechtem Wetter aus.











Wir fahren weiter und sehen auf einem Dünenkamm in einiger Entfernung einen weiteren Geparden der aber kurz darauf hinter der Düne verschwindet.





Wir scherzen, dass als Steigerung jetzt eigentlich mal ein Leopard dran wäre. Aber bitte exklusiv und ohne andere Autos! 500 Meter hinter Montrose schlägt Toni an und meldet Gepard auf 11 Uhr. Ich zücke das Fernglas und kann es kaum glauben. Es ist ein Leopard der gemächlich auf der anderen Talseite seine Weges zieht. Er ist relativ weit entfernt und wir folgen ihm auf unserer Talseite. Langsam quert er das Tal und kommt dabei immer näher.










Wir können unser Glück kaum fassen und sind total aufgeregt als er immer weiter zu uns herüber kommt und schließlich genau vor uns auf die Sandpiste tritt. Er legt sich hinter die Böschung und ist so für den kleinen Kapfuchs, der jetzt zielstrebig das Tal quert nicht mehr zu sehen.









Er kommt näher und näher genau auf den Leo zu, der sich jetzt sprungbereit in Lauerstellung begibt. Unser Herz bleibt fast stehen als wir realisieren, dass es jetzt jeden Moment zum Angriff kommen muss und wir in der ersten Reihe sitzen.





Aber der schlaue Fuchs riecht in allerletzter Sekunde Lunte und stiebt davon. Unser Leo schaut Ihn noch etwas belämmert hinterher und quert dann die Piste, um langsam entlang der Böschung weiter zu ziehen.





Jetzt erst kommt ein weiterer Wagen mit einem südafrikanischen Paar und wir machen die beiden, zugegebenermaßen ein wenig stolz auf unseren Leo aufmerksam.




















Sie sind total aus dem Häuschen, sprechen von "Big Deal" und dass sie jetzt schon 5 x im KTP waren und noch nie einen Leoparden gesehen haben. Tja, Glück muss man haben!

Am nächsten Picknickplatz machen wir kurz halt und vertreten uns die Beine. Es ist noch ein älteres Paar dort, dass uns von einem Leoparden mit Riss kurz vor Munro erzählt. Er hat einen Kapfuchs auf einen Baum nahe der Pad gebracht. Wir lassen uns nicht lumpen und revanchieren uns mit unserem Leo. 

Gespannt fahren wir weiter und hoffen, dass wir die beschrieben Stelle auch finden. Als wir in der Ferne einen Pulk von 5 oder sechs Autos sehen ist natürlich alles klar. Der Leopard kommt in dem Moment vom Baum als wir uns nähern und legt sich zwischen die hohen Büsche zum dösen. Wir können grad noch einige Bilder machen, bevor er vom Gras verdeckt wird. 








Wir warten nicht mehr allzu lange, da es allmählich spät geworden ist und wir noch den Abstecher nach Twee Revieren machen müssen um für Rooiputs einzuchecken und unsere Vorräte etwas aufzufrischen.






Gabar Goshawk




Die Einreise nach Botswana und das Einchecken erfolgen im gleichen Gebäude an unterschiedlichen Schaltern und sind schnell erledigt. 

Tiere genießen hier wirklich hohes Ansehen!





Die Straße nach Nossob ist immer noch im Bau, so dass wir die schönere Umleitung nehmen dürfen. Endlich in der "echten" Wildnis angekommen, stellen wir etwas enttäuscht fest, dass die Bauarbeiten momentan genau auf Höhe Rooiputs stattfinden und überall Baumaschinen und Material herumstehen. Auch einige Arbeiter sind noch beschäftigt. Wir biegen zu unserer Campsite 4 ab, wo von Baustelle nichts mehr zu sehen ist und freuen uns über die tolle Aussicht und das schöne Camp.














Die beiden Nachbarsites sind nicht belegt und so sind wir ganz für uns. Die Wolken sind inzwischen ganz schön dunkel und wir beeilen uns mit den üblichen Aktivitäten.





Es bleibt dann aber trocken und durch die Wolken wird es ein richtig angenehm milder Abend. Obwohl wir einige Löwenspuren auf der Campsite finden, sind wir erstaunlich entspannt. Erst nach Einbruch der Dunkelheit verlege ich doch lieber unser Feuer vom Schattendach in Autonähe und sitze noch eine ganze Weile draußen, während die Mädels schon im Zelt in ihren e-books schmöckern. 

Hallo Flip,

danke für den schönen Bericht und die tollen Fotos. Ich kann es kaum erwarten, dass es weiter geht, zumal wir im nächsten Jahr eine zumindest z. T. ähnliche Reise machen wollen.

Da habt Ihr ja in kurzer Zeit echt viel gesehen.
Gibt es auch von dem Leo Fotos ?

Freu mich schon auf die Fortsetzung

Montango

Hallo Montango!
ja, war ganz schön was los.

Leo Bilder sind jetzt drin. Immer wenn das Baustellenschild da steht bin ich noch am Bilder laden.

LG
Philipp

... wow - sind das tolle Bilder! Und so ne schöne Stimmung. Ich bin echt begeistert! Jetzt haben wir uns ja doch für Caprivi, Chobe, Moremi/Khwai Moremi und Dombo Farm im nächsten Jahr entschieden (nicht zuletzt nach Beles tollen Schilderungen von Sango in ihrem RB), aber bei diesen Katzenbildern könnte ich ja grad wieder umplanen ... man muss ja noch Ziele haben.
Freu mich auf Fortsetzung, sehr verzückte Grüße
Franzicke

Mann oh Mann, hattet ihr ein Glück! Und so tolle Fotos geschossen! Kann es kaum noch abwarten bis Dezember.
Gruß Edith