08. Juli, Onguma – Düsternbrook , 528 Km – 10°C, 8.30 AM
Wir packen ein letztes Mal die Dachzelte zusammen und und fahren zur Rezeption des Bushcamps.
Erst um 8.30 rollen wir vom Hof, um die letzte Etappe unserer Reise in Angriff zu nehmen. Mit 500 Km ist es auch die Weiteste, aber da wir fast ausschließlich auf Teer fahren ist es gut zu schaffen. Unterwegs gibt es wenig zu sehen. Auffällig ist, dass die Rastplätze am Straßenrand ganz frisch mit Stacheldraht gesichert wurden.
Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Hörspiel und fahren die ganze Strecke in einem Rutsch durch, so dass wir schon um 13.30 Uhr nach Düsternbrook abbiegen.
Die Pad kreuzt mehrfach den Fluss und so kommen wir auch noch zu einer kleinen aber harmlosen Wasserdurchfahrt. Die Umleitungsschilder lassen ahnen wie viel Wasser hier in der Regenzeit fließen kann.
Auf der Farm ist niemand zu sehen. Nach einigem Suchen finden wir eine etwas wortkarge Angestellte in einem düsteren Büro vor, die aber unsere Buchung für's Hippo Chalet sogleich findet und uns den Weg beschreibt.
Wir würden gern mit etwas Wildfleisch unsere Vorräte aufstocken, sollen dafür aber in einer Stunde noch einmal vorbei kommen.
Gar nicht böse, dass wir nicht hier auf der Farm übernachten fahren wir los zu unserer letzten Unterkunft. Der Weg kreuzt noch einmal einen Fluss und wird ziemlich rau bevor wir den kleinen See erblicken.
Die süße grüne Holzhütte liegt ganz allein am Ufer des Sees, an dessen gegenüber liegendem Ufer die Hippos in der Sonne dösen. Das ist mal wieder ganz nach unserem Geschmack.
Leider ist sie verschlossen und wir haben keinen Schlüssel bekommen. Das kommt Gesche ganz gelegen, kommt sie doch so noch zu einer kleinen sportlichen Betätigung. Während wir einen Spaziergang zu den Hippos machen joggt Gesche die 3 Kilometer zurück zur Farm und holt den Schlüssel.
Als wir zurück sind kommt auch Gesche von ihrem "Game Run" zurück und erzählt von einer Horde Paviane, Kudus und mehreren Cheetahs, die plötzlich direkt am Wegesrand standen und ihr einen gehörigen Schrecken eingejagt hätten. Den dazugehörigen Zaun hatte sie erst auf den zweiten Blick wahrgenommen.
Den Schlüssel hat sie mitgebracht und so können wir uns häuslich einrichten.
Die Hütte selbst ist ganz einfach, aber sehr charmant in ihrem unprätentiösen Stil. Wir sind total begeistert hier unsere letzte Nacht – allein mit den Hippos – zu verbringen.
Kurz vor Sonnenuntergang fahre ich mit den Mädels noch einmal zur Farm, um das bestellte Fleisch abzuholen. Die Dame im Büro reicht uns wortlos eine Tüte mit einem tiefgefrorenen Klotz. Auf meine Feststellung, dass man das Fleisch wohl heute nicht mehr grillen könne antwortet sie nur lapidar: " That depends on when you will eat." Na Prima!
Auf dem Rückweg begegnen uns die Pferde, auf denen Gesche und die Kinder morgen früh ausreiten möchten. Sie werden schon mal ausgiebig begrüßt. Nach einschlägigen Erfahrungen in Costa Rica und der Tatsache, das ich morgen noch 10 Stunden im Flugzeug sitzen muss, habe ich gerne auf den Ausritt verzichtet.
Zurück bei unserer schnuckeligen Hütte bekomme ich natürlich Schimpfe, ob des mitgebrachten Klotzes und mache mich sogleich an die fachmännische Zerlegung. Das Schneidebrett von Asco wird dabei gleich mit zerlegt.
Das Grillen fällt natürlich aus und die mundgerechten Stücke wandern in den Pojte.
Sundowner auf dem Steg. Die Hippos haben sich mittlerweile ins Wasser begeben und schnorcheln zwischen den abgestorbenen Bäumen umher.
Als wir später im Dunklen auf der Terrasse sitzen und essen, kommen sie ganz nah heran. Jedesmal wenn sie laut prusten und schnauben zucken wir zusammen, könnte man doch meinen sie kämen gerade die Treppe herauf marschiert, so nah klingt es.
Im Licht der Taschenlampe sehen wir sie aber noch direkt am Ufer schwimmen und uns neugierig beäugen.
Auch diese Nacht ist wieder sehr kalt und wir sind froh zusätzlich zu den Decken in der Hütte noch unsere Schlafsäcke zu haben.