Fortsetzung
Reisebericht 2009
Am nächsten Morgen dieselbe Prozedur mit der Gasflasche beim Kaffeekochen. Im Laufe des Urlaubs gewöhnten wir uns aber daran.
Wir starteten diesen Morgen recht früh, so gegen 6 Uhr 30, um nach wenigen Kilometern festzustellen, daß unser Tachometer seinen Geist aufgegeben hat. Dementsprechend natürlich auch der Kilometerzähler, mmhh….
In Tsumkwe hielten wir uns nicht weiter auf, bis ich die Tankstelle mit recht neuen Zapfsäulen sah.
Es gibt wieder Benzin und Diesel in Tsumkwe, und das soll laut Tankwart auch so bleiben. Also noch mal volltanken.
Von Tsumkwe bis zum Khaudum Eingang ließ sich gut fahren. Sandige Abschnitte wechselten sich mit festem Untergrund ab und so erreichten wir das Sikereti Camp gegen 15 Uhr.
Durch den Khaudum Park bin ich vor 9 Jahren schon einmal gefahren und hatte ihn fahrtechnisch gesehen in nicht angenehmer Erinnerung. Mein Mann wollte ihn nun auch einmal kennenlernen.
Was macht man nicht alles aus Liebe……
Da das Office nicht besetzt war, fuhren wir direkt zum Camp site und bauten unser Zelt auf. Wir waren alleine dort.
In all den Jahren hat sich nicht viel geändert. Die maroden Toilettenhäuschen ( sogar mit Spülkasten) existierten noch, ebenso die 2 Duschen plus der Badewanne, die aber glaube ich schon länger kein Wasser mehr gesehen hat. Sogar den kleinen, überdachten Unterstand zum Geschirr abwaschen gab es noch.
Nur egal, welchen Wasserhahn wir aufdrehten, es kam nichts….
Am späten Nachmittag hörten wir ein Autogeräusch. Der Ranger kam und begrüßte uns.
Ich fragte ihn, was mit dem Wasser passiert sei. Darauf fragte er mich, ob ich denn unbedingt Wasser brauche. Ich antwortete: nein, ich brauche nicht unbedingt Wasser, aber es wäre trotzdem nett, welches zu haben. Worauf er meinte, er versucht, die Leitung zu reparieren. Ca. 2 Stunden später ruft der Ranger uns von weitem zu: das Wasser kommt. Wasser Marsch. Ist doch herrlich, so eine Dusche.
Über einen kleinen Obolus am nächsten Morgen für seine Mühe, freute er sich riesig.
Auf dem Weg ins Khaudum Camp wurde es deutlich sandiger. Die Landschaft im Khaudum besteht überwiegend aus dichtem Mopanebusch, so war es eine Wohltat für das Auge, als wir auf der Suche nach den Wasserlöchern in ein großes , weites, natürlich ausgetrocknetes Flußbett kamen.
Und wir hatten auch Glück. Wir sahen eine ca. 30 köpfige Elefantenherde, die sich um einen kleinen Tümpel scharrte. Beim näherkommen war zu Erkennen, wie unruhig die Tiere waren. Laut trompetend drängten sie sich gegenseitig weg und drohten sich. Das Wasserloch war nur noch eine Pfütze. In so einer Situation wollten wir uns den eh schon angespannten Tieren nicht noch weiter nähern und fuhren weiter.
Einige Kilometer weiter steht wieder eine kleine Herde dösend unter einem Schattenbaum, vielleicht 50 Meter neben dem Weg. So etwas ist immer schön zu beobachten. Diesmal aber nicht……
Wir fahren ganz langsam vorbei, da löst sich ein Jungbulle aus der Herde und rast ohne Vorwarnung laut trompetend auf uns zu.
Wir nichts wie weg. Doch da wir noch den untersetzten Gang drinhatten, kamen wir nicht sehr schnell voran. Und während der Fahrt kann man ja nicht auf normalen Allrad umschalten. Anhalten kam gar nicht in Frage. Wir waren beide erschrocken, über den schnellen Antritt des Elefanten. Bis wir in Fahrt kamen, kam er immer näher, immer noch trompetend, hörte sich richtig wütend an. Doch das Schlimmste war, dies war kein Scheinangriff, das Tier jagte mehrere Hundert Meter hinter uns her.
Gott sei Dank kam dann eine Kurve und wir sahen unseren Verfolger nicht mehr……
Dafür aber eine Elefantenkuh mit ihren kleinem Kalb, direkt auf dem Weg. Also anhalten, mit der Möglichkeit schnell in den normalen Allrad umzuschalten. Die Kuh drohte uns nicht, sie war besorgt um ihr Baby und drängte es langsam die Böschung hoch, sodaß wir vorbei fahren konnten.
Im Rückspiegel sahen wir dann den Bullen um die Kurve kommen, im Schritt. Ihm wurde es in der Hitze dann wohl doch zuviel.
In gewissem Abstand mußten wir dann auch erstmal anhalten, uns beruhigen und den Adrenalinspiegel auf Normalmaß senken. Ein kaltes Bierchen half uns dabei. …..
Ich muß sagen, so etwas habe ich in 10 Jahren Afrika mit Elefanten noch nicht erlebt, und möchte es auch nicht mehr erleben.
Da wir von Elis erst einmal genug hatten, begaben wir uns wieder auf den Hauptpad. Durch tiefsandiges, völlig buschiges Gelände und in der Hoffnung, hier nicht auf Elefanten zu treffen, fuhren wir Richtung Khaudum Camp
Josef hält plötzlich an, ich dachte sofort, ich hätte im dichten Mopanebusch einen Elefanten übersehen und mein Pulsschlag erhöhte sich augenblicklich, als mein Mann sagte : Der Motor wird zu heiß.
Da war ich aber beruhigt….
Also im Stand Motorhaube auf, Motor laufen lassen….aber er wurde immer heißer. Also Motor aus zum Abkühlen.
Da standen wir nun mitten im Busch, ohne Schatten und mit nicht sehr freundlichen Elefanten in der Gegend und warteten.
Nach ca. 1 Stunde in der Sonne hatte der Wagen wieder normale Temperatur und wir setzten unsere Fahrt fort,…….für die nächsten 7 Kilometer. Dann dasselbe Procedere.
Wasser war genug im Kühler, aber wir bemerkten, daß die Lamellen des Kühlergrills so dicht zusammen gepreßt waren( wodurch auch immer), daß bei dieser extremen Anstrengung des Motors nicht genug Luft zur Kühlung durchziehen konnte.
Und noch 20 Kilometer bis zum Khaudum Camp. Das kann ja noch lustig werden……
Fortsetzung folgt…
LG
Birgitt