THEMA: Australien -12000 km, oder einmal um den Südosten!
06 Nov 2023 19:11 #676651
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  • Makra am 06 Nov 2023 19:11
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Sooooo schöne Fotos - ich bin begeistert !

Habt ihr euch eigentlich das Auto gekauft ? Es sieht nicht nach Mietwagen aus....
Liebe Grüße
Makra
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06 Nov 2023 23:51 #676674
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  • Old Women am 06 Nov 2023 23:51
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Hallo Busko,

da bin ich aber gespannt wo es hin geht. Australien ist riesig, Tasmanien wäre noch einmal etwas und dann die Westküste hoch bis zum Top End, aber dafür braucht man mindestens 6 Wochen wenn man es einigermaßen entspannt angehen möchte.
Die West Mac Donnells, einfach nur wunderbar. Standley Chasm, einmalig schön, wenn gegen Mittag die enge Schlucht ein wenig von der Sonne beleuchtet wird. Am Ormiston Gorge spiegelten sich die roten Felsen im Wasser. Das war magisch, und wir haben dort 2 sehr entspannte Stunden am See verbracht. Es hatte wohl gut geregnet, und so mussten wir uns den Weg zu den Felsenzeichnungen erschwimmen.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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07 Nov 2023 16:17 #676705
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  • busko am 07 Nov 2023 16:17
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Weiter geht es auf der Larapinta loop, wie der Rundweg von Alice durch die West McDonnell Ranges heißt. Wir kommen zu den Ochre Pits, in denen die Ureinwohner ihre Farbpigmente für die schönen Malereien und Stofffärbung gewonnen haben…..





Wir staunen ob der großen Palette von, ja, eben „Ocker“ Farbtöne die hier dicht an dicht aufgeschichtet, in der Form weicher, wenig konsolidierter Protogesteine, vorkommen. Es handelt sich um eine Farbpalette die von fast Weiß, über Creme, Gelb, Orange, Rot und alle Schattierungen von Braun geht…..sehr beeindruckend!

Wir fahren bei bestem Licht durch typischer australischer Buschlandschaft…..die Erde ist Rot, gespickt mit gelbem Gras, grüne Bäumchen (es hatte offensichtlich vor Kurzem geregnet!); der Himmel ist blau, mit dekorativen Wölkchen…..






(Soooo typisch Australien.....eines meiner Lieblings fotos!)



…..WAS???.....wir sind in die Süd Heide gebeamt worden…..



Hermannsburg wurde tatsächlich von Missionaren aus dem gleichnamigen Ort in der Südheide gegründet und diente als Stützpunkt zur Missionierung und Unterstützung der Urbevölkerung. Heute macht das Dorf leider einen recht runtergekommenen Eindruck wobei man schon, bei Betrachtung der Kirche und umliegenden Gebäuden, merkt, dass hier sehr viel Herzblut seitens der Missionare rein geflossen ist!



Es geht zurück nach Alice Springs; dunkle Wolken kommen im Osten auf und bilden einen wunderschönen Kontrapunkt zu den magisch von der Nachmittagssonne angeleuchteten Rücken der McDonnell Range…..


( Larapinta Loop; Blick nach Osten, Richtung Alice Springs)



Wir kommen nach Alice Springs, kaufen kurz für die nächsten Tage ein und suchen verzweifelt nach Stoffe mit „australischen“ Mustern…..in Alice soll es die beste Auswahl geben….und werden fündig. Wir kaufen einige Meter verschiedener Stoffe, die inzwischen bereits zum großen Teil zu Kleidern und Tischdecken verarbeitet worden sind!
Weiterhin suchen wir typisch australische Gemälde aus der „Traumzeit“. Wir steuern wohl gut 6-8 Läden an, teilweise von Ureinwohner betrieben. Die Bilder sind entweder zu klein, nicht ansprechend oder zu teuer!.....wir finden leider nichts was passt!

Also fahren wir, etwas enttäuscht, zu dem uns von unseren Camping-Nachbarn bei Karlu Karlu empfohlenen „Road Transport and Ghan Museum“.
Das Museum ist geschlossen, es ist absolut keiner vor Ort. Überall stehen, auf einem riesigen Gelände, Fahrzeuge aller Art (Lastwagen, Schienenfahrzeuge, Landwirtschaftsmaschinen usw.) herum; rosten und gammeln leise vor sich hin. Es ist ein wirklich surrealer Platz!
Wir sehen am Tor eine Telefonnummer, rufen an und werden ca. 20 Minuten später von einer Mitarbeiterin, die aus Alice Springs nur zu diesem Zweck gekommen war, rein gelassen und dürfen dort, total allein, (für 7 AUD) die Nacht verbringen…..wunderbar!

Wir bauen unser Camp schnell auf und streifen bestimmt 1-2 Stunden bis zum Sonnenuntergang verzaubert durch das Gelände…..diese Vielfalt, diese Schmuckstücke die leise vor sich hin gammeln, irgendwann wohl wieder zu einem Häufchen Eisenoxid zurück verwandelt werden; genau das Material aus der sie auch ursprünglich entstanden sind!
















(Unser Landcruiser steht hinten, rechts vom Eisenbahnwagon.....herrliche Gewitterstimmung kurz vor Sonnenuntergang)



[P.S.: Zum Thema „Dreamlines“ kann ich das wunderbare, mystische Buch; „Songlines“ von Bruce Chatwin stärkstens empfehlen…..und zwar nicht nur für Australien-Reisende!]
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 07 Nov 2023 17:35 von busko.
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08 Nov 2023 09:43 #676742
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@Makra;
Hallo Makra, erstmal danke für die netten Zeilen.....ja, das motiviert schon!
Du hast recht.....den Cruiser haben wir nicht gemietet. Der ist aus einer Generation die Heute zur Rubrik "definitiv unvermietbar" gehört!
Wir haben den Wagen privat ausgeliehen, Dachzelt (gebraucht) und "awning" (von XLT - sehr empfehlenswert!) dazu gekauft.....und fertig war die Laube!

@Old Women;
Hallo Beate, deine Vermutungen zur zukünftigen Tour sind schon sicherlich sinnvoll und naheliegend......aber.....falsch!
Ich möchte die Antwort noch ein wenig im Dunkeln lassen, werde mich aber im Laufe des Berichtes noch dazu äussern.
Ich merke, dass unsere Reise bei dir schöne Erinnerungen weckt.....das freut mich ganz besonders!
Ein Bericht (meine zumindest) hat nämlich viele Zielrichtungen; Tipps geben, ästhetisch anspruchsvoll sein, Erinnerungen wecken und nicht zuletzt, den Berichteschreiber erlauben das erlebte zu ordnen und nochmal zu erleben.
Ja, die McDonnells sind schon sehr sehenswert! Deine Erinnerungen decken sich gut mit den Meinigen!

Liebe Grüße,
busko
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Letzte Änderung: 08 Nov 2023 10:17 von busko.
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08 Nov 2023 12:22 #676753
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busko schrieb:
Ein Bericht (meine zumindest) hat nämlich viele Zielrichtungen; Tipps geben, ästhetisch anspruchsvoll sein, Erinnerungen wecken und nicht zuletzt, den Berichteschreiber erlauben das erlebte zu ordnen und nochmal zu erleben.

Sehr treffend, so hat das hier noch niemand definiert. Mich hat der RB veranlasst, das passende Fotobuch hervorzukramen und nachzulesen, wie wir das 2009 erlebt haben: Die Farben!, die Landschaften wie z.B. die McDonnell Ranges! usw. ...

Herzlichen Dank sagt
freshy
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08 Nov 2023 15:10 #676768
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  • busko am 07 Nov 2023 16:17
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Am nächsten Morgen fahren wir auf der Stuart Highway weiter nach Süden, bis zum Erldunda Roadhouse, wo wir kurz einkehren und uns ein wenig umschauen. Die Anlage sieht ganz gut aus, es gibt Zimmer zu vermieten aber keinen Campingplatz.



Es geht auf der Lasseter Highway (A4) weiter nach Westen. Wir sehen Emus und eine schöne Blütenpracht…..





Was sieht sie dann da gerade.....





Was ist das? Wir stoppen an einem Aussichtspunkt an der Seite der Straße und fragen uns; „Sind wir bereits am Uluru?“.....



…..Nein, es ist der Mt. Connor, ein imposantes Plateau südlich der A4 und, nicht genug des Guten, steigen wir auf eine kleine Anhöhe auf der anderen Straßenseite und sehen einen schönen, trockenen Salzsee der nicht von der Straße aus zu sehen ist…..



.....und viel "typisch Australien!".....





Wir fahren weiter und dann sehen wir ihn…..DAS sehnsuchtsziel schlechthin eines jeden Australien-Reisenden…..den Uluru…..







[Bei unserer ersten Australien Reise in 1994 war ich noch vor Sonnenaufgang auf den (damals noch als Ayers Rock bekannten) Monolithen gegangen und hatte von dort einen wunderschönen Sonnenaufgang in Richtung Kata Tjuta, (damals die Olgas) sehen dürfen.
Ein Paar Wochen vorher während der gleichen Reise, in einer in einem ausgemusterten Zug gebauten Lodge auf dem Atherton Tableland, hatte mich ein auf Crocodile Dundee getrimmter Australier (Khaki Kleidung, Buschstiefel, Lederhut und, natürlich, ein großes Messer am Gürtel!), der deutlich über seinen Durst getankt hatte, auf die Schulter geklopft und bedeutungsvoll gelallt; „You haven`t been in Australia until you`ve put your hand on the Rock!“ Damals lachen wir herzlich über diese Episode, aber im Nachhinein merken wir, dass er doch ein wenig Recht gehabt hat! Es ist genau so…..man muss dieses einmalige Phänomen gesehen haben!]


Wir fahren am späten Nachmittag zum Aussichtspunkt, parken und machen es uns auf unseren Campingstühlen bequem.
Plötzlich hält ein uralter amerikanischer „Straßenkreutzer“ neben uns. Drei Ureinwohner (1 Mann und 2 Frauen) steigen aus, begrüßen uns freundlich und sprechen uns an in einer Mischung von Zeichensprache und einer Sprache die uns völlig fremd ist (offensichtlich sprechen sie nur ganz rudimentär Englisch!). Sie rollen einige Gemälde vor uns aus und wir verstehen, dass sie uns ein Gemälde verkaufen wollen. Eines hat eine ideale Größe und gefällt uns besonders gut. Kurz entschlossen kaufen wir es und es hängt Heute schön bei uns an einer Wand…..



jetzt sind wir froh, dass wir nicht in Alice Springs ein "unter-Druck-Verlegenheitskauf" getätigt haben!

Wir schauen gebannt zu wie sich die Stimmung kontinuierlich ändert.





Irgendwo brennt ein Buschfeuer…..die Rauchschwaden sind deutlich zu sehen.



Der Rauch reicht bis ans Nordwestende des Uluru.....



Die Sonne geht unter und es wird empfindlich kühl, also fahren zum zum Camp zurück und verbringen eine windige und laute (ein nerviger Generator läuft ständig) Nacht im Dachzelt.
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Letzte Änderung: 08 Nov 2023 16:12 von busko.
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