Wir möchten diesen ganz besonderen Tag in vollen Zügen genießen, fahren also zum
Uluru und merken, dass wir einen großen Fehler gemacht haben! Wir glaubten im Vorfeld erfahren zu haben, dass man nicht nur nicht mehr den
Uluru besteigen darf, sondern, dass es auch nicht mehr möglich ist den Berg zu Fuß zu umrunden. Ersteres stimmt, letzteres ist falsch; man darf noch auf einen gut begehbaren Weg den Berg umrunden (er hat einen Umfang von 9,4 km, also realistisch ca. 10-12 km Fußweg) und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten aus nächster Nähe betrachten.
Da es mittlerweile bereits Nachmittag ist und die (steile, Sommer-) Sonne schon arg den Bewegungsdrang abbremst, entscheiden wir uns für eine „Umfahrung“ des Bergs mit gezielten Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten.
(Der ("Tweespoor-") Pfad der über Jahrzehnte von den Besteigern des Uluru in den Fels gezeichnet wurde ist immer noch gut zu sehen. Damals gab es eine im Fels verankerte Kette an der man sich, Kette zwischen den Beinen, breitbeinig hochgezogen hat; daher die zwei Parallelspuren)
(Interessante Erosionserscheinungen die (mich zumindest) immer etwas an ein Hirn erinnern!)
(Heilige Wasserstelle der Ureinwohner)
Wir fahren die kurze Strecke zurück ins Camp, machen uns frisch, essen etwas und…..
O JÉ….. der Himmel zieht sich zu und es fängt tatsächlich an, hier in der Halbwüste und ausgerechnet
Heute, zu regnen! Wir sind enttäuscht und wissen nicht so richtig was wir machen sollen; im Camp bleiben und im Restaurant unseren Frust mit australischem Bier und Wein „dämpfen“?.....oder doch zum Aussichtspunkt fahren und hoffen, dass sich doch noch, zumindest eine kleine, Wolkenlücke auftut?
Wir sind hin und her gerissen, mal heißt es hü, mal hott! Am Ende setzen wir uns ins Auto und fahren, mit wenig Hoffnung, in den Regen hinaus!
Am Aussichtspunkt angekommen sieht es genauso aus wie wir es uns vorgestellt haben…..trüb und grau, überall Wolken und ein
Uluru im nebligen Regen verschleiert…..
Wir sitzen im Auto, trinken unseren GaT und…..was ist denn das??? Es scheint ein wenig aufzuklären…..
…..und dann kommt die Sicht/ Stimmung die man, wenn man Glück hat, wahrscheinlich nur einmal im Leben erlebt! Die Farben, die Stimmung, die Größe des ganzen Geschehens ist einfach überwältigend. Es ist ein Sonnenuntergang, der auch ohne „Rock“ zu den schönsten gehören würde. Ich denke mir, dass ist schon was sehr besonderes, wenn der
Uluru, der sonst jeder Postkarte als zentralen Fokuspunkt schmückt, hier fast zum „Beiwerk“ einer noch viel größeren, imposanteren Erscheinung degradiert wird!.....einfach bombastisch…..
(
Das ist selbstverständlich einer meiner Lieblingsbilder der Reise!)
Es kommt noch ein dekorativer Regenbogen dazu und spätestens jetzt bin ich froh, dass ich mich doch dazu durchgerungen hatte das, nicht ganz leichte, 14 mm Objektiv mit zu nehmen…..
Das dramatische Wolkenbild zieht sich immer mehr auf und geht dann in eine friedliche, „als ob nichts gewesen wäre“, blaue Stunde über…..
Wir fahren total (auf Neudeutsch!) "geflasht" zum Camp zurück und lassen einer der schönsten Tage der Reise bei einer guten Flasche Wein und Snacks Revue passieren.....so viel sieht man sonst nur in einer Woche!