THEMA: Humphrey Bogart meets Coco Chanel
04 Mär 2015 21:09 #376032
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  • eggitom am 04 Mär 2015 21:09
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Liebe Fomis
zwischendurch hat man ja mal was Anderes zu tun, aber deswegen gleich den Faden zu verlieren... Mal sehen, ob ich ihn wieder aufnehmen und das Angefangene zu einem guten Ende führen kann :ohmy:

Freitag, 24. Oktober 2014: Punda Maria – Tsendze Rustic Camp
Auch hier haben die Affen morgens um fünf etwas zu streiten, beruhigen sich aber sofort wieder.

Um sechs Uhr schlüpfen wir aus den Schlafsäcken, machen Frühstück und sind nach einem kurzen Abstecher zum Wasserloch genau um sieben Uhr beim Shop. Dort kaufen wir die gestern geplanten Dinge plus ein herabgesetztes Polo-Shirt für mich ein und fahren los. Glücklicherweise haben die Bodyguards, welche eine traditionell gebaute Dame zu ihrem Fahrzeug eskortieren, nichts dagegen.


Braunkopfpapageien(?)


Muss eine wichtige Dame sein...

Der erste kurze Loop ist die Dzundzwini-Schleife, welche eigentlich nur die Kreuzung der Zufahrt zu Punda Maria mit der H1 abschneidet. Ausser einem Bergsteiger-Kudu gibt es dort nicht allzuviel zu sehen. Doch, etwas: Dumm sind Elefanten nicht (hat eigentlich auch niemand behauptet). Überall stehen Wasserreservoirs in Form von kreisrunden, gemauerten Wannen. Diese sind gegen 3m hoch, also gerade hoch genug, um mit dem Rüssel oben hineinzulangen und einen tüchtigen Schluck zu nehmen – es sei denn, man resp. Elefant ist zu klein dafür!








Gabelracke


Clevere Bürschchen, diese Elefantenboys!

Dann geht es ein gutes Stück südostwärts die H1 entlang. Bei Babalala gibt es eine Biopause; dann fahren wir weiter bis Shingwedzi, schauen uns das wirklich schön über dem Fluss angelegte Camp an und möchten dann eine Schleife über die S50 den Shingwedzi entlang fahren. Dagegen hat aber ein Elefant etwas, der mit seinem Mittagessen mitten auf der Abzweigung steht und niemanden durchlässt. Ein Paar, das nach uns kommt, berichtet uns, der habe sie schon vor einer halben Stunde an der Weiterfahrt gehindert. Sie wollten nach einem Kaffee in Shinwedzi probieren, ob der Weg jetzt frei sei!



Wir fahren zurück zum Camp; laut unserer Karte gibt es einen zweiten Weg zum Fluss. Vorher aber sehen wir noch eine Hippo-Gruppe in demselbigen und endlich gelingt mir mal eines dieser „Gähn-Bilder“! Noch nicht perfekt, aber ich werde ja noch mehr Hippos sehen.



Im Camp wird unsere Annahme bestätigt: Es hat einen Hinterausgang, der in einem Bogen hinter dem Rücken des Polizeielefanten auf die gleiche Strecke führt. Dor geht’s dann auch weiter, zuerst ein gutes Stück den Shingwedzi entlang und dann direkt südwärts Richtung Mopani.




Einfach wunderschöne Tiere, diese Nyala-Böcke!






Hagedasch


Ein spezielles Ruheplätzchen hat sich diese Schildkröte da ausgesucht...




Haben Warzenschweine eigentlich WiFi – oder wozu sind die Antennen da?


Kampfadler (@fotomatte: Danke für die Berichtigung)

Als wir kurz unterhalb von Mopani wieder auf die asphaltierte H1 stossen, machen wir den Fehler, direkt südwärts zum Tsendze Rustic Camp zu fahren. Bei der Abzweigung steht dann aber ein Schild, laut welchem man bei der Reception in Mopani einchecken muss. Also rechtsumkehrt und die gut 8 km nach Mopani hochgefahren. Später werde ich den gleichen Spruch auch auf unseren Reservationsunterlagen entdecken und mich erinnern, ihn schon einmal gelesen zu haben. Aber eben: Wer keinen Kopf hat, der hat Beine oder in unserem Fall ein Gaspedal!

Auch Mopani ist ein schön angelegtes, gemütliches Camp mit einem modernen Restaurant mit Terrasse über den Fluss; hier ist es der Tsendze. Den Kruger als Selbstversorger ohne Zelt zu befahren wäre also durchaus eine Alternative.

Wir erhalten Platz Nr. 8 zugewiesen und als wir erfahren, dass wir für die Gamedrives am Gate des Zeltplatzes abgeholt werden, buchen wir gleich auch noch die Sunset-Tour. Dann fahren wir die 8.4 km wieder hinunter, richten uns auf Platz Nr. 8 häuslich ein und fahren ein erstes Mal unser Sonnendach aus. Dann rufe ich Anja (Bamburi) an, um zu sehen, ob wir für morgen etwas abmachen können. Sie und Christoph sind nämlich heute und morgen in Satara und wir haben im Vorfeld die Handynummern ausgetauscht. An Anja’s Stelle antwortet aber deren Sekretärin, sprich: die Mailbox.



Auf dem Platz nebenan tauchen kurz nach uns zwei Fahrzeuge auf, eines davon ein alter VW-Bus, ein sogenannter Bulli, mit komplettem Wohnwagenaufbau! Allerdings klingt er ziemlich asthmatisch und beim Manövrieren geht der Motor mehrmals aus. Als ich kurz hinübergehe, um ein Foto zu schiessen, bestätigt der Besitzer denn auch, dass der Motor durch sei. Er fahre jetzt noch, so weit er komme! Dann fragt er mich, ob ich so etwas denn aus Europa nicht kenne und lacht herzlich, als ich zur Antwort gebe: Beides getrennt schon, aber zusammen nicht.




Freiluftdusche auf dem Campingplatz


Portapotti à la Südafricaine – wär doch was für unseren Picco!


Zu dem Burschen brauche ich wohl kaum etwas zu sagen...

Etwas vor vier Uhr gehen wir zum Eingangstor und warten auf unser Safarifahrzeug. Während der Wartezeit kann ich für diverse ankommende Fahrzeuge den Pförtner spielen: Kette vom Balken lösen, Tor öffnen, Fahrzeuge durchlassen, Tor und Kette wieder schliessen. Die Leute sind bass erstaunt, dass hier jetzt ein Torwächter seinen Dienst tut und dieser erst noch weiss ist!


Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Ziemlich genau um vier Uhr kommt ein riesiges Safarifahrzeug angerollt und der Fahrer stellt sich als „Wonderful“ vor. Sogleich entschuldigt er sich, dass wir jetzt ziemlich schnell wieder nach Mopani hochfahren um die restlichen sechs Gäste aufzuladen.

Aus den sechs werden nach einigem Warten dann schliesslich zwei zusätzliche Gäste; die übrigen vier tauchen nicht auf. Also erklärt uns Wonderful in ziemlich gut verständlichem Englisch den Ablauf der bevorstehenden Tour, und wir fahren los. Weil es jetzt schon halb fünf ist und die Tour drei Stunden dauern wird, werden wir in die Nacht kommen und dann auch die Handscheinwerfer benutzen.

Bei jedem Tier, das wir sehen, stoppt Wonderful kurz und erklärt einiges zu Lebensweise, Essgewohnheiten und weiterem. Sind es am Anfang eher bekannte Spezies wie Burchell-Zebras, Impalas und Büffel, so tauchen mit zunehmender Dauer auch Tiere auf, die wir bisher nicht oder nur selten gesehen haben, wie z.B. Tsessebes und Steinböckchen. Auf dem Rückweg, schon in tiefster Nacht, bremst er einmal und ruft „Porcupine!“ und tatsächlich rennen zwei Stachelschweine aus dem Lichtkegel. Dann entdecken seine scharfen Augen auch eine Zibetkatze (welche für mich langsamen Berner aber viel zu schnell weg ist) und auf einem Flussübergang, wo wir die Hippos mit ihren orangen Nachtaugen beobachten, entdeckt er ein ca. 30cm langes Krokodil direkt neben unserem Fahrzeug.






Leierantilopen


Was könnte das denn sein?


Der Fotograf...


...fotografiert – deshalb heisst er ja auch so!




Im Westen zucken Blitze durch den nachtschwarzen Himmel und wir machen uns Sorgen, ob wir wohl nachher nasse Schlafsäcke haben, denn Ruth hat wie üblich als erstes die Fenster (sprich: die Planen) in unserem Schlafgemach geöffnet, so dass sich zwischen Regen und Schlafsäcken nur noch die Moskitonetze befinden.

Es ist halb neun vorbei, als wir die beiden Deutschen in Mopani abliefern und dann fährt uns Wonderful ziemlich rasant durch die finstere, aber milde Nacht dem Campingplatz zu. Plötzlich eine Vollbremsung: Ein Hippo zuckelt gemütlich über die Strasse, schlägt sich dann aber ziemlich schnell in die Büsche- wohl auch zur Erleichterung unseres Drivers.

Zum Glück habe ich das Handy dabei; es gibt uns für den Weg vom Tor bis zu unserem Fahrzeug etwas Licht. Beim Fahrzeug hole ich als erstes die Stirnlampen hervor, dann die Gaslampe. Ruth setzt Wasser auf und bereitet Salat und Spaghettisauce vor; ich höre Anjas Rückruf auf der Combox ab, rufe sie dann noch einmal an und erwische sie auch (im Bett, wie die beiden Tags darauf zugeben, als ich mich darüber beklage, dass meine Frau meistens schon um halb neun im Bett ist). Nachdem sie von sich aus offerieren, morgen noch einmal nach Olifants hochzufahren, sind Treffpunkt und Zeit schnell vereinbart: Mittagessen im Restaurant.

Leider hat der Wind etwas dagegen, dass unser Spaghettiwasser innert nützlicher Frist Betriebstemperatur erreicht. Und die zahlreich und in allen Grössen herumschwirrenden Insekten können sich keinen schöneren Freitod als denjenigen im Aceto Balsamico vorstellen. Also stelle ich a) den Salat ins Auto und b) den Wasserkocher windstrategisch etwas günstiger. Als b) nicht die erhoffte Wirkung zeitigt, setze ich mich mit meinem Campingstuhl direkt daneben und diese Massnahme ist erfolgreich (ob ich wohl etwas abnehmen sollte?). Inzwischen haben wir den Apérowein geleert und mit den Spaghetti zusammen leeren wir auch noch die Rotweinflasche. Danach muss meine Frau abwaschen, damit sie wieder etwas klarer wird. Und viel mehr als unser Dachzelt liegt dann auch nicht mehr drin.
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
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05 Mär 2015 10:32 #376082
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  • fotomatte am 05 Mär 2015 10:32
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Hallo Thomas,

dein "Habicht" ist ein veritabler Kampfadler.

Und der Bulli tut mir leid--kein Wunder, dass der Motor hinüber ist.

Grüsse, Matthias
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05 Mär 2015 11:25 #376095
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Hoi Thom
eggitom schrieb:
...ob ich so etwas denn aus Europa nicht kenne und lacht herzlich, als ich zur Antwort gebe: Beides getrennt schon, aber zusammen nicht.
Den gabs vom T3 als Karmann Gipsy (klick mich) auch in Europa. Ob's das auch von T2 gab weiss ich aber nicht.
eggitom schrieb:
Portapotti à la Südafricaine – wär doch was für unseren Picco!
So was hatten wir ja am Kili! ;) :laugh: B)

:P
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05 Mär 2015 12:34 #376109
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  • eggitom am 04 Mär 2015 21:09
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picco schrieb:
So was hatten wir ja am Kili! ;) :laugh: B)
Ich hab's gesehen - war aber nicht dein eigenes :laugh:
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  • picco am 05 Mär 2015 11:25
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eggitom schrieb:
Ich hab's gesehen - war aber nicht dein eigenes :laugh:
Das auf dem Foto da oben schon...wir hatten auch eins! :laugh: :P B)
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05 Mär 2015 12:53 #376113
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  • eggitom am 04 Mär 2015 21:09
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...das jetzt bei dir zuhause im Garten steht?
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