THEMA: Humphrey Bogart meets Coco Chanel
08 Mär 2016 18:40 #422671
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Hallo Thomas,
das letzte Bild, die Rundhütte, ist das im Olifants Restcamp? Weißt Du noch welche Nr. und Hüttenart das war?
Was kannst Du empfehlen?


Gruß
Gisela
Viele Grüße von
Gila
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08 Mär 2016 18:59 #422674
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Hallo Gisela

Deine Vermutung ist richtig. Wir hatten Riverview-Chalet Nr. 7, auf der Karte als BD2V bezeichnet (s. Pfeil). Von dort aus hast du einen grandiosen Blick auf den River (ein paar meiner Bilder habe ich von dort geschossen). Vom Lookout Deck aus hast du allerdings ebenfalls einen schönen Ausblick resp. westwärts (wo der Fluss einen Bogen nach Süden macht) vielleicht sogar noch den besseren.



Auf der Karte sieht man ziemlich gut, wo die Bungalows mit der schönen Aussicht stehen. Sind aber vermutlich auch die teuersten...

Gruss
Thomas
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11 Mär 2016 12:27 #423088
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Montag, 27. Oktober 2014: Forever Blyde Canyon – Hazyview

Zuerst haben wir nicht gut geschlafen, aber als ich trotz Affenwarnung ein kleines Fenster öffne, bessert sich die Situation schlagartig. Dass wir trotzdem um fünf Uhr wach sind, hat damit nichts zu tun: das ist im südlichen Afrika einfach so!

Heute bleiben wir allerdings noch ein Weilchen liegen und schauen uns dann die Situation an. Es hat in der Nacht geregnet und ist immer noch bewölkt und kalt; der gestrige Entscheid war also mehr als richtig!

Gegen neun Uhr sind wir allerdings trotzdem verpflegt und bereit zu neuen Taten. Erster Halt ist der ober Lookout des Resorts, von welchem man wunderschön an die drei Rondavels sieht. Dann fahren wir zum unteren Lookout, der nicht ganz soviel hergibt. Ein paar letzte Bilder von der wirklich schönen Anlage (Pool mit Wasserfall, Kinderspielplatz mit Minigolf), und unsere Reise geht weiter.



The Three Rodavels





Nach ein paar Minuten biegen wir zum offiziellen Lookout für die drei Rondavels ab. Eintritt ZAR 10, oben in der Schleife warten Busse, Autos, Marktstände und tonnenweise Touristen – viel mehr, als vor 12 Jahren. Die Sicht ist nicht allzu schlecht und ab und zu lassen die Nebelschwaden sogar einen Blick auf resp. ein Foto von den drei Rondavels zu.










Bei den Marktständen suchen wir Perlhühner für Ruth’s Arbeitskollegin, werden aber nicht fündig.

Nächstes Ziel ist die Lowveld Viewsite, aber die macht ihrem Namen heute keine Ehre: alles im Nebel. Also fahren wir gleich weiter zu Bourke’s Luck Potholes. Und was wir dort sehen, haut uns buchstäblich aus den Socken. Wo vor 12 Jahren ein Parkplatz, ein Trampelpfad zum Bach hinunter und unten ein paar Metallbrücken zu sehen waren, prangt heute ein riesiger Park mit Picknick-Arealen, Häuschen, mehreren Toiletten, einer Reception und einem Infozentrum. Und mehr ist im Bau. Erst unterhalb des Infozentrums sieht die Sache wieder ungefähr so aus, wie wir sie in Erinnerung haben.








Beim Rückweg von den Potholes wundern wir uns, was die Leute abseits des Pfades suchen, merken aber schnell, dass dort ein paar Exemplare einer wunderschönen, rot leuchtenden Blume wachsen, die ich später mit Hilfe des Internets als Protea identifiziere.




Das nächste Ziel sind die Berlin Falls. Nun ja: Wer die Niagara- und die Victoria-Fälle gesehen hat, findet wohl höchstens Iguacu noch erstrebenswert. Trotzdem besuchen wir auch noch die London-Falls; die restlichen ca. 15 Wasserfälle, die es in der Gegend haben soll, lassen wir dann bleiben.



Berlin Falls






Lisbon Falls

Stattdessen fahren wir noch hoch zu God’s Window – und auf der anderen Seite gleich wieder hinunter, denn hier sieht man im Nebel noch knapp 2m weit. Zwölf Jahre vergangen, zweiter Versuch auch in the Mist... Macht nichts: kommen wir halt ein drittes Mal!



Schon bald sind wir in Graskop und suchen die Galerie, in welcher wir 2002 den wunderschönen Teppich gekauft haben, der heute noch in unserem Schlafzimmer hängt. Fündig werden wir nicht: in den zwölf Jahren hat sich hier einiges verändert.

Gehen wir halt auf die Suche nach einer Unterkunft. Damit wir morgen nicht allzu weit bis zum Krüger haben, schlägt Ruth statt der Panorama-Chalets ausserhalb von Graskop, die ich im Internet gefunden habe, Hazyview vor: Idle & Wild mit laut Lonely Planet „hervorragende Rondavels in einer traumhaft tropischen Gartenanlage“ oder Summerfield, wo vor allem die Kulinarik hochgelobt wird.

Durch die Ausläufer der hier über die Jahre flächendeckend angelegten (und inzwischen kräftig bewirtschafteten) Pinien- und Eukalyptuswälder geht es hinunter nach Hazyview. Zuerst suchen wir das Idle & Wild auf. Robert, ein junger Südafrikaner (aus Kapstadt, wie ich später erfahre) nimmt uns sehr professionell und kompetent in Empfang und zeigt uns unser Zimmer mit eigenem Gärtchen. Der Entscheid fällt uns leicht. Wir bleiben hier, denn der Lonely Planet hat nicht gelogen (s. Bilder). Essen im Summerfield sollte kein Problem sein, liegt es doch gerade mal 50m weiter oben an der Strasse. Dass es trotzdem nicht klappt, liegt daran, dass das Summerfield heute Wirtesonntag hat! Robert gibt uns mit dem Kuka einen alternativen Tipp in Hazyview; gehen wir halt dorthin.

Gepäck hineintragen, Facebook und Whatsapp konsultieren/beantworten (hier funktioniert das Wifi), Fotos von der Anlage schiessen, Tagebuch schreiben, Swaziland planen, ein Bierchen… Leute, die Welt ist doch schön!














Gegen fünf Uhr verziehen wir uns ins Häuschen; die Mücken werden immer agressiver.

Eine Stunde später sind wir hungrig und fahren nach Hazyview. Das Lamm-Curry, das ich eigentlich wollte, gibt es nicht mehr; das Lamm ist ausgegangen. Wechsle ich halt zum Kudu-Steak und dieses ist wirklich lecker und schön zart. Ruth kriegt zu ihren Calamari einen grossen griechischen Salat, der auch für mich noch ausreicht. Die gebrannte Creme zum Dessert kommt mit einem Ballon Zuckerwatte resp. von der Konsistenz her eher Zuckerstahlwolle daher. Ich schaffe es dann doch, die Ware ohne grössere Verletzungen zu vertilgen. Und der Espresso ist nicht ganz wie beim Italiener, aber durchaus passabel.

Nach der Rückkehr planen wir den noch offenen Tag in Swaziland; wir müssen irgendwo übernachten, von wo aus wir am nächsten Morgen um 10:00h am Eingang zur Mkhaya Game Reserve stehen können. Ruth möchte zu Swazi Candles und mit BaseCamp und etwas Geduld finden wir doch noch ein paar Möglichkeiten heraus.

Dann nimmt Ruth noch ein Bad mit (vorhandenem) Badezusatz.
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Letzte Änderung: 11 Mär 2016 12:49 von eggitom.
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12 Mär 2016 13:02 #423225
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Dienstag, 28. Oktober 2014: Hazyview – Lower Sabie
Irgendwann gestern muss ich den Videoton an meiner Kamera abgestellt haben; ab hier haben sie durchwegs keinen Ton mehr. Aber das merke ich natürlich erst viel später bei der Verarbeitung. Wobei „Ton“ ein Euphemismus für vorwiegend Windgeräusche und überflüssige Off-Kommentare ist; der Verlust hält sich also in Grenzen...

Da es erst ab 07:30h Frühstück gibt, können wir auch heute etwas länger liegenbleiben. Das Frühstück wird auf der Terrasse serviert; dazu sind zusätzliche zwei Tische hinausgestellt und liebevoll gedeckt worden. Robert begrüsst uns, fragt, ob wir gestern Abend gut gegessen haben und will dann unsere Frühstückswünsche betreffend Toast (white or plain), Tee, (Five Roses oder Rooibos) und später noch Eier wissen.

So gestärkt fahren wir gegen halb neun nach Hazyview und kaufen im Superspar ein. Dieser ist allerdings etwas komisch sortiert und dazu riecht es in diesem Laden auch merkwürdig. Chips gibt es in Dutzenden von Varianten aber Biltong, Trockenfrüchte oder Cashews finden wir nicht. Kaufen wir halt, was wir finden, und fahren los.

Zuerst landen wir auf der falschen Strasse, drehen dann um und merken, dass die Abzweigung direkt beim Superspar gewesen wäre. Und direkt dahinter kommt auch noch der Pick’n’Pay. Wir überlegen kurz, ob wir den Rest hier kaufen wollen, aber das wirklich Notwendige haben wir; also fahren wir weiter.

Beim Phabeni Gate checken wir ein und fahren die Hauptstrasse entlang bis Skukuza, unterbrochen von den üblichen, wenn auch nicht allzu zahlreichen Fotostopps. In Skukuza machen wir Biobreak und gehen kurz durch den Shop; dann fahren wir weiter die Hauptstrasse und den Sabie entlang Richtung Lower Sabie. Bei Nkuhlu stossen wir auf einen Rastplatz und benützen die Gelegenheit, die Elefanten am anderen Flussufer etwas genauer in Augenschein zu nehmen: Eine Riesenherde, fast wie seinerzeit am Chobe. Allein hier sind es um die 30 Stück, wo wir herkommen hatte es immer wieder grössere Herden und auch auf der Weiterfahrt entdecken wir am anderen Ufer immer wieder Gruppen von bis zu 30 Elefanten.















Der Rastplatz Nkuhlu ist sehr gross, hat eine lange Aussichtsterrasse und sogar einen kleinen Shop, in dem ich mir ein Eis leiste.

So gestärkt nehmen wir das letzte Stück Weg unter die Räder, werden aber ca. 11 km vor Lower Sabie von einer Ansammlung von Autos aufgehalten. In einer der unteren Astgabeln eines Baumes am Flussufer steckt ein totes Impala; nur der Leopard dazu fehlt. Einige Touristen wollen offenbar warten, bis der Hausherr zurückkommt. Wir rechnen uns wenig Chancen aus und fahren nach kurzem Stopp weiter. So nahe waren wir einem (lebenden) Leoparden noch nie!








Versuchen wir uns wieder mal etwas in Ornithologie: Schreiseeadler, Blauwangenspinte, Reiher (aber welcher?)

In Lower Sabie checken wir ein und buchen gleich einen Morning-Drive für morgen früh. Heute haben sie nämlich die gesamten Big Five gesehen! Da er schon um 04:30h losgeht, beschliessen wir, uns geruhsam niederzulassen. Ein Platz ist schnell gefunden: Als ich unser Stromkabel einrichte und keinen Strom habe, probiere ich so lange an den Sicherungsschaltern herum, bis der Strom fliesst. Allerdings steht zu diesem Zeitpunkt auch schon der Platznachbar hinter mir und reklamiert, ich habe ihm den Strom abgestellt…

Ruth macht einen Rundgang zum Lookout und geht dann zum Pool; ich selber setze mich in den Schatten unseres Wagens und lese ein wenig. Dann folgt das übliche Programm: Tagebuch schreiben, duschen, Apéro, Grill. Letzterer passt zeitlich wieder mal nicht so ganz mit der Küche zusammen, so dass das Fleisch am Ende gut durch und die Teigwaren kalt sind. Aber essbar ist’s dennoch!

Und dann schnell in die Heia: Morgen müssen wir früh auf!
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Letzte Änderung: 12 Mär 2016 13:06 von eggitom.
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12 Mär 2016 13:09 #423227
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Mittwoch, 29. Oktober 2014: Lower Sabie – Marloth Park
Nach einer äusserst kurzen Nacht – ich konnte bis Mitternacht nicht einschlafen und habe meinen Jaumann in einem Stück fertiggelesen – dudelt mein Handy um vier Uhr die gestern programmierte Melodie. Trotz wenig Schlaf stehe ich problemlos auf; eine Viertelstunde später stehen wir mit ein paar anderen Leuten bereit: einer deutschen Hummeldumm-Truppe und einem weiteren, ebenfalls deutschsprachigen Paar.

Unser Guide für heute ist eine hübsche junge Dame namens Michelle. Nach der üblichen Einleitung geht’s los, vorerst mal zum Sunset Dam, wo wir die Hippos und Krokodile in der Morgendämmerung betrachten. Dann fahren wir rund 20min die Strasse Richtung Skukuza hoch, sehen das eine oder andere und erklären zwischendurch denjenigen an den Handscheinwerfern, wie sie diese zu bedienen haben. Offenbar haben sie vorher bei Michelle’s Instruktionen nicht zugehört.

Kurz vor Sonnenaufgang gibt Michelle plötzlich Gas und sagt: „There’s something on the road in front of us.“. Das „something“ entpuppt sich als ein Löwenpärchen, das mitten auf der Strasse Siesta macht. Während wir noch unsere Kameras schussbereit machen, erhebt sich der Herr, macht sich vor all den Kameras kurz über seine Partnerin her und legt sich dann wieder hin! Wie geil ist denn das!!!












Michelle erklärt, das laufe im Normalfall so bis zu 24h.

Als wir um das Paar herumkurven, fühlen sie sich doch gestört und verziehen sich in die Büsche.

Auf der Weiterfahrt sehen wir so allerhand: In der Nähe des gestrigen Leopardenrisses einen Geier, später ziemich weit weg ein Nashorn, Hippos, Kudus, Buschböcke. Mit steigender Sonne steigt auch die Temperatur.












Kurz vor Acht sind wir wieder im Camp. Frühstücken, zusammenräumen, ein paar Vögel rund um unseren Platz fotografieren und um ca. 10:00h geht’s weiter, vorerst mal die Mondozi Road, wo wir erst ein paar Büffel, dann drei Elefanten ganz nahe an der Strasse und auf der richtigen Seite (!) zu sehen bekommen. Einer davon ist ein Riese, wie ich ihn noch kaum je gesehen habe.



Gelbsteissbülbül


Keine Ahnung, was das ist


Maskenweber


Rotschulterglanzstare


Auf der Mondozi Road

Kurz darauf grast direkt neben der Strasse ein Breitmaulnashorn; auf dieser Reise das erste, das wir in voller Grösse ablichten können. 2011 in Namibia war das ja ganz anders; da mussten wir denen fast ausweichen!



Am Ntandanyathi Lookout machen wir kurz Pause, aber weil eine grössere Gruppe von Südafrikanern hier ein umfangreiches Braai veranstaltet, ziehen wir gleich weiter. Die nächste Sichtung ist wieder ein Nashorn, gefolgt von zwei Buschböcken – irgendwie läuft immer etwas.


Lower Sabie Restcamp

Als wir die Rundfahrt abgeschlossen haben, fahre ich direkt weiter Richtung Crocodile Bridge. Beim Makhohlola Wasserloch gebe ich auf und wir machen Fahrerwechsel: Ich bin so müde, dass ich am Steuer einnicke. Auf der Beifahrerseite döse ich so vor mich hin und blinzle zwischendurch auf der Suche nach einem Leoparden höchstens mal in einen Baum.

Bevor ich definitiv einnicke, tauchen plötzlich 1 + 4 + 3 Nashörner kurz hintereinander auf! Sofort bin ich wieder hellwach und kurz vor Crocodile Bridge quert auch noch eine grosse Herde Büffel die Strasse.







In Crocodile Bridge schauen wir uns noch kurz im Shop um und finden doch noch das lustige Elefanten T-Shirt für Yann, welches uns in Punda Maria schon aufgefallen ist, aber dazwischen nicht mehr auffindbar war. Glück gehabt!

Dann geht’s raus und westwärts Richtung Marloth Park. Weil wir Susi nicht glauben, landen wir zuerst am Osteingang, der für unsere Zwecke suboptimal ist, und müssen umkehren. Durch den Haupteingang finden wir dann gemäss Silke’s Beschreibung zuerst die Sicherheitsfirma, die uns den Schlüssel aber nur gegen eine Reservationsbestätigung geben will. Und die habe ich zwar auf dem Netbook, aber auszudrucken vergessen. Starte ich halt meinen HP hoch und danach klappts.

Dann kaufen wir in den danebenliegenden Shops ein, was es halt hier so gibt. Sogar eine Metzgerei hat es, die aber kein Game verkauft. Nehmen wir halt ein riesiges Rumpsteak für uns beide. Und im Supermarkt entdecken wir eine Magnum „Black Espresso“: Ein Ersatz für die früheren „Coffee“?

Der Eintritt ins Häuschen mit Deaktivierung des Sicherheitscodes funktioniert dank Silke’s Beschreibung problemlos. Besichtigung, Sachen hereinräumen, einrichten. Ruth wagt einen kurzen Versuch im nagelneuen Pool und setzt damit die ganze Terrasse unter Wasser: müssen wir Silke berichten! Ich parkiere unseren Wagen, spritze die versandeten Gasflaschen und Proviantboxen ab, stelle einen Tisch und zwei Stühle auf und wische dann das Wasser von der Terrasse, so gut es mit den vorhandenen Utensilien geht. Dazwischen schiesse ich ein paar Fotos vom Haus. Und dann gehe ich an’s Tagebuch. Ach ja: Ruth hat ein paar Pellets ausgelegt um Tiere anzulocken (ist erlaubt!), kriegt aber nur Warzenschweinbesuch!






Am späteren Nachmittag taucht eine Nachbarin auf und legt im Garten Luzerneballen aus: Die Kudus sollen danach verrückt sein. Mal sehen.

Gegen sechs geht die Sonne unter; ich stelle den Sundowner auf den Tisch und drei Mangusten marschieren vorbei. Irgendwann mache ich Feuer, diesmal mit Holz, was mir erst beim dritten Versuch gelingt, nachdem ich eines dieser knochentrockenen und zähen Scheiter zu Anfeuerholz verhackt habe. Wenigstens ist die Axt diesmal scharf!

Ruth macht den Salat bereit und dann warten wir, bis wir eine schöne Glut haben. Danach geht es noch eine gute Viertelstunde, bis das Rumpsteak durch ist.

Das Essen nehmen wir letztlich drinnen; draussen surren dicke Käfer andauernd in die Lampe und stürzen dann unkoordiniert ab. Espresso gibt’s keinen: Der Shop hatte nur gefriergetrockneten Kaffee und eine Mischung aus Kaffee und Zichorie.

Später lösche ich noch das Grillfeuer mit einem Eimer Wasser, denn die Dächer ringsum sind aus Riedgras.
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Donnerstag, 30. Oktober 2014: Marloth Park

Ab sechs Uhr sind wir immer wieder wach, ab sieben Uhr lesen wir und um halb acht stehen wir auf und frühstücken. Dann packen wir unsere Wäsche zusammen und bringen sie in die Laundry.



Unser Ziel für heute ist Lion Spruit, der vom Marloth Park umgebene Löwenpark, wie er beworben wird. Ein erster Anlauf ist ergebnislos: Die Tickets müssen im Municipality Centre gelöst werden. Fahren wir also hinunter und sehen dabei gleich nebenan noch das Restaurant, das wir uns für heute Abend überlegt haben.

Im Park fahren wir während zwei Stunden fast alle Wege ab, sehen aber nur ein paar wenige Impalas, Gnus, eine Giraffe und sonst lauter gar nichts. Von ebenfalls ausgeschriebenen Elefanten ist nichts zusehen, nicht einmal der kleinste Dunghaufen. Der Park ist zudem in einem schlechten Zustand: Die Wege sind lieblos durch den Busch gehauene Schneisen, schlecht gewartet, die Toilettenhäuschen alt und verfallen, die Unterstände nicht allzu gepflegt. Irgendwann glauben wir nicht mehr an den ultimativen Löwen oder Leoparden.









Im Bushhut macht Ruth aus den restlichen Teigwaren von gestern und dem übriggebliebenen grünen Salat zwei Salate und später mit ein paar Äpfeln, Bananen und der gestern gekauften kleinen Ananas einen Fruchtsalat. Den Nachmittag verbringen wir am Pool beim Lesen und Tagebuchschreiben. Gegen vier holen wir die Wäsche ab und treffen dabei auf einen euphorisierten Inhaber: Er hat bei einem Wettbewerb heute einen kleinen Alpenkreuzer gewonnen! Als wir wegfahren, posiert er ganz stolz davor und lässt sich von seiner Frau ablichten.

Zurück beim Häuschen haben wir Besuch: Eine Gruppe von vier Kudus! Eines wagt sich an die immer wieder hingestreuten Pellets, die anderen sind zu scheu. Und die gestern vielgerühmte Luzerne interessiert sie überhaupt nicht, obwohl ich einen Haufen davon direkt neben die Pellets lege.





Bevor wir unter die Dusche gehen, räumen wir um Pool und Grill noch etwas auf.

Beim Restaurant setzen wir uns auf die Terrasse über dem Crocodile River. Als die Bedienung nach unseren Wünschen fragt, unterbricht sie sich und fragt eher rhetorisch:“ Was ist das dort draussen?“ Ich blicke hoch und auf der anderen Seite, weit entfernt, wandert ein Löwenpärchen. Dass ich trotz der Distanz und der Dämmerung richtig gesehen habe, wird durch diverse Feldstecher bestätigt. Und der Restaurantbetrieb kommt vorübergehend zum erliegen, weil Gäste und Personal den Löwen nachschauen.

Dann bestellen wir erst mal Drinks und ein Knoblauchbrot, welches allerdings mit Käse überbacken und deshalb weich ist. Nun gut, essen kann man es trotzdem.

Als wir den Hauptgang bestellen wollen (für beide den grillierten Kingclip, eine Flasche Chardonnay und stilles Wasser), ist die junge Dame, die uns bedient, momentan nicht da; ein Kollege nimmt die Bestellung auf. Den Wein bringt wieder die Dame; sie lässt mich den Wein (mit Schraubverschluss) probieren und schenkt dann die Gläser fast randvoll ein. Das Wasser kommt nicht.

Nach ca. einer halben Stunde kommt der Bescheid, dass wir noch etwas auf das Essen warten müssen: Kein Gas mehr für den Grill! Dafür schenkt der junge Mann Wein nach- diesmal wirklich bis zum Rand. Da das Wasser immer noch nicht da ist, fragen wir bei ihm nach – es kommt nicht. Also reklamieren wir noch einmal (wieder beim jungen Mann: unsere Serviererin hat auch im oberen Stock viel zu tun) und haben dann wir die Alternative zwischen gefrorenem und warmem Wasser. Nehmen wir halt das gefrorene und tauen die Flasche etwas auf – so haben wir wenigstens etwas zu tun.

Zwischendurch habe ich mein Löwenbild von gestern morgen auf Facebook gepostet und geniesse die Likes, die fast minütlich eingehen.

Dann kommt irgendwann die ca. 40-jährige Chefin im Minirock angewackelt (sieht aus, als hätte sie einen in der Krone) und fragt, ob alles gut sei. Als wir sagen, wir warten auf’s Essen, kurvt sie mit der gemurmelten Bemerkung davon „mal sehen, wie weit sie sind“ – und ward vorläufig nicht mehr gesehen.

Dann taucht wieder die junge Kellnerin auf und entschuldigt sich und schon bald kommt auch das Essen, tatsächlich genau so, wie bestellt und es schmeckt auch. Als wir gegessen haben, kommt wieder die Chefin und fragt, ob wir immer noch auf’s Essen warten! Nein, tun wir nicht, aber einen Espresso hätte ich gerne. Den bringt die Kellnerin auch, aber einen doppelten und in einer Kaffeetasse; sie entschuldigt sich aber sofort, sie hätte leider keine Espressotasse.

Als wir zahlen wollen, ist sie wieder nicht da und eine Kollegin plus Chefin kommen mit der Kreditkartenmaschine. Sorry, aber wem das Trinkgeld gehört, ist für mich klar! Zum Glück hat unser Engel einen sechsten Sinn und kommt dazu, so dass ich ihr ihren Obolus direkt in die Hand drücken kann und mit einem dankbaren Lächeln belohnt werde. TIA kann man da nur sagen: This is Africa!

Dann geht’s zurück ins Häuschen und ziemlich schnell ins Bett, denn mit all den Verzögerungen ist es letztendlich schon halb neun.
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