THEMA: Moskito-Tracking in Uganda
08 Jul 2012 12:23 #242673
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  • Bamburi am 08 Jul 2012 12:23
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Bloke schrieb:
Lil schrieb:
Hallo Anja,
Was mich an deinem Bericht so fasziniert ist dass ihr immer wieder den engen Kontakt zu den Einheimischen hattet.
Lag das jetzt an Willi oder ist das generell so in Uganda ???

Freue mich auf die Fortsetzung

Liebe Grüsse
Lil

Hi Lil

Kontackt zu den Einheimischen kriegste auch ohne Willi ;)
und das liegt auch NICHT an Uganda :whistle:


LG Bloke

Hallo Lil & Heinz,

tatsächlich hatten wir das Gefühl, dass die Einheimischen in Uganda wesentlich offener sind als im südlichen Afrika. Wir schätzen, das liegt wohl am Tourismus. Wir wurden stets sehr herzlich empfangen, in Gegenden, wo kaum Touris hinkommen. Je näher wir an Touristen Attraktionen waren, desto heftiger wurde die Bettelei - das ging bis zu geringfügigen Anfeindungen in der Nähe des Bwindi.

Die gesamten Kontakte zu den Einheimischen haben wir ja ohne Willi hergestellt. Er hat nur dafür "gesorgt" dass wir am A... der Welt liegenbleiben :laugh:

Als Selbstfahrer kommst Du automatisch mehr in Kontakt zu der Bevölkerung beim Einkauf etc. Hier liegt es an einen selber, ob man nachfragt, kleine Gespräche führt usw.

Grüßle
Anja
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Letzte Änderung: 08 Jul 2012 12:31 von Bamburi.
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09 Jul 2012 20:56 #242919
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15. Juni 2012

Das Handy reißt uns um 6.00 Uhr aus dem Schlaf. Es gibt zwar kein Licht, aber wir sind ja schon geübte „Mit-Taschenlampe-im-Dunkeln-Duscher“ :laugh: . Nach dem Frühstück geht’s Richtung Bwindi Impenetrable National Park. Also grob… denn in Wirklichkeit liegt unsere Lodge am Lake Mutanda, anderthalb Stunden vom Park entfernt.

Der erste Eindruck vom Bwindi ist traumhaft.





Dafür sind die Straßen eine Katastrophe. Kein Wunder, es ist ein Regenwald und so rutschen wir durch Schlamm und Morast.



Mir geht das Geröhre vom Landi inzwischen tierisch auf den Keks. Also hab ich meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt um mal was anderes als „rörrrrörrörrrr“ zu hören. Den Spaß am Gerüttel hab ich ja immer noch. Deshalb verpasse ich auch die Konversation und sehe nur, wie Christoph auf Willi einredet. Hm? Es fängt an zu stinken. Und… es qualmt. Aus der Motorhaube. Kopfhörer ab: „Willi! Whats that???“ Christoph zuckt nur die Schultern und meint, Willi sei bezüglich Qualm und Gestank beratungsresistent. Wir qualmen solange weiter, bis wir fast nichts mehr sehen. Dann findet auch Willi die Situation ungewöhnlich und wir halten bei einer kleinen Siedlung.

Sobald wir anhalten, sind wir wieder umringt von Leuten. Als der Landi endlich ausgequalmt hat, kann Willi die Motorhaube öffnen. Der Kühler hat einen fetten Riß. Sofort startet eine heftige Diskussion. Willi will Wasser nachfüllen. Gute Idee... :S Christoph meint, mit dem Riß sei das ziemlich zwecklos. Punkt für Christoph!





Als ich mich an die Seite setze, bis ich in Sekundenschnelle von Kindern umringt: „Some sweets?“ „Give me your pen!“ „Do you have books? Give me your books!“ “Give me money!” Okay, jetzt weiß ich immerhin, was Touris normalerweise abdrücken. Darauf hab ich jetzt gar keinen Bock! Verhandlungsbereit bin ich bei unseren letzten Keksen, die ich zum „Teilen“ rausrücke. Schwerer Fehler! Teilen zieht nicht. Dafür betteln die anderen Kinder noch mehr. Und der neue Keksbesitzer haut ab. Total blöde Idee!!! :angry:





Dafür sehe ich wie Willi nun Sand zusammen kratzt, um den Kühler zu reparieren. Christoph ist fassungslos – ich finde das Gemisch aus Sekundenkleber und Sand sieht super aus. Okay… mein technischer Sachverstand ist eher rudimentär bzw überhaupt nicht vorhanden. Aber schließlich haben wir ja keine Wahl…und nach anderthalb Stunden kann es sogar weitergehen. Punkt für Willi!

Am Lake Bunyonyi machen wir eine kurze Pause. Der See ist recht schön, zumindest von diesem kurzen Zwischenstopp aus. Trotzdem sind wir froh, als es weiter geht. Denn wir wollen endlich mal eine Lodge im Tageslicht sehen – und grade stehen die Chancen sehr gut!









Wir genießen die schöne Landschaft – die nächsten 20 min. Dann bockt der Landi. Und geht aus. „Something with the clutch!“ meint Willi. Wir stehen auf einem recht steilen Berg. Da wir vorwärts nicht rollen können – rollen wir rückwärts. Der Abhang hat natürlich keine Seitenbegrenzung. Und ist wirklich sausteil!! Dazu ist Willi ein Rückspiegel-Rückwärtsfahrer. Das heißt, er dreht sich nicht um, lässt die Karre rollen und ich starre den mörder Abhang runter. OMG! Außer Christophs gelegentlichem „Fuck!“ hören wir keinen Mucks. Also das ganze Spiel noch mal. :sick:

Aber nicht mehr auf grader Strecke – jetzt mit Kurve rückwärts. Bevor mein Herz ganz aussetzt kommt das erlösende „tucktucktuckrörrrörr“ des Motors. Die Freude ist kurz. Denn Willi kriegt keinen Gang rein. Würg, würg am Schaltknüppel und irgendwann ist der 3. Gang dann doch so freundlich und gibt nach. Phuuuu… jetzt darf die Karre nur nicht mehr ausgehen. Da wir nur den 3. Gang zur Verfügung haben und dieser ziemlich intolerant gegenüber niedriger Geschwindigkeit ist, müssen Fahrräder, Menschen, Ziegen und Rinder eben schauen, dass sie abhaun. Eigentlich... denn wer schon mal diesen dämlichen Rindern auf der Straße begegnet ist, kennt ja den Spaß. Also heißt es immer wieder Kuhslalom.

Das geht solange gut, bis eine Baustelle kommt. Rechts wird geteert – links fahren alle. Also auch der Gegenverkehr. Sprich, langsam an einander vorbei fahren ist nicht. Halten erst recht nicht. Macht nichts, der Gegenverkehr - vor allem die großen LKW – macht‘s genauso. Hier gilt normalerweise „das Recht des Stärkeren“. Das sind wir zwar eindeutig nicht – aber wer hat schon immer die Wahl? :unsure:









Willi heizt auf die menschlichen Stoppschilder (Fahnenschwenker) zu, saust an entgegenkommenden Lastwagen vorbei, umschlingelt Dampfwalzen… Augen zu und durch (zugegeben, das mache ich und hoffe, dass Willi nicht auf dieselbe Idee kommt :unsure: ).

Nach gefühlten 12 Herzinfarkten, nähern wir uns Kisoro. Die Bodenwellen (Humps) , die ca 5 km vor jeder Stadt mit Teerstrasse fürchterlich nerven, müssen wir ignorieren. Hopps hopps! Inzwischen hat der Galgenhumor gewonnen und wir machen nur noch blöde Witze. So hoppeln wir – immerhin lachend - bis zur nächsten Werkstadt.

Während der Landi „first Aid“ bekommt, sitzen wir auf einer ziemlich runtergekommenen Terrasse eines total abgefuckten Motels. Und beobachten das Treiben. Kisoro ist vor allem als Flüchtlingsstadt bekannt. Wir sehen UNHCR LKW, an der Kongolesischen Grenze Flüchtlinge einladen und zum Zeltcamp bringen. Die Vorstellung, dass wir in den Kongo fahren sollten, um Gorillas zu tracken – während uns an der gleichen Grenze um ihr Leben flüchtende Menschen entgegenkommen, ist total absurd…

Beim Drink lernen wir dann Joe kennen (bzw. er uns). Er sieht aus wie ein Rastafari und ist Reiseleiter. Scheinheilig frage ich ihn nach dem Zustand des Virunga National Park im Kongo (der ja lt. unserem deutschen Reiseveranstalter absolut sicher sein soll). Joe schaut mich an, als sei ich bescheuert (zu Recht). Da wurde letzte Nacht noch geschossen… Als er unser Interesse an der Situation und den Flüchtlingen bemerkt, bietet er uns stattdessen einen Borderdrive an. Bei dem er uns zum „Flüchtlings-Kucken“ an die Grenze fahren würde. NEIN DANKE!!!

Das Gespräch ist hiermit beendet :angry: . Und nach insgesamt 2 Stunden, ist der Landi fertig und wir können weiterfahren. Über die Berge geht es zu Lake Mutanda.











Eine gute Stunde später sind wir dann auch in der Lodge. Preisfrage: Gab‘s noch Tageslicht???
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Toll, Anja.....
endlich kommen die Gorillas....hoffentlich bei Tageslicht...:))

Liebe Grüsse
Birgitt
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09 Jul 2012 21:16 #242922
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  • KarstenB am 09 Jul 2012 21:16
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Hallo Anja,

ich glaub's einfach nicht. Eigentlich glaub ich schon lange nichts mehr! :P
Hattet Ihr eigentlich auch mal - Glück will ich gar nicht sagen - einfach einen normalen Tag?

LG aus Freiburg/ Elbe,

Karsten
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09 Jul 2012 21:17 #242923
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  • KarstenB am 09 Jul 2012 21:16
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Hallo Birgitt,

wie kommst Du auf Gorillas? MÜCKEN!!! Und die kommen in der Dämmerung! :evil:

LG,

Karsten
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  • Birgitt am 09 Jul 2012 21:16
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Manno, ....Karsten

lass mir doch meine Hoffnung....:unsure:

Lieben Gruß

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