Tag 18: Samstag, der 27.Juni 2015 – ab nach Swakopmund
Heute haben wir eine recht lange Strecke vor uns und wir wissen noch nicht wirklich wie genau wir fahren wollen. Wir haben das Permit für den Naukluft Park ja schon in Sesriem geholt und haben damit einige Optionen.
Deshalb stehe ich auch wieder um 6 Uhr auf. Es ist aber heute so richtig kalt, deshalb bleibe ich noch etwas liegen. Irgendwann muss ich dann aber aufstehen und traue meinen Augen nicht:
Raureif – die ganze Wiese ist weiss – und auch dieser Strauch ist normalerweise nur grün. Das Thermometer zeigt minus 2 Grad, das Wasser ist gefroren und an unseren Weingläsern haben sich Eisblumen gebildet
Aber der Sonnenuntergang hat heute früh was ganz besonders
Da hilft nur eins: ein Lagerfeuer – wir haben das Holz gestern doch nicht ganz verfeuern können.
An die Dusche zum warm werden habe ich nicht gedacht, schade.
Herr Crantz empfängt uns mit den Worten: „ihr habt´s überlebt, da bin ich aber froh – die Kaltfront bringt das kalte Wetter mit sich“
Unsere erste Station der
Gamsbergpass der bekannteste und wohl auch der schönste Pass Namibias, steht im Reiseführer – Zurecht.
Und diese Strassenführung – da macht das Autofahren richtig Spass.
Keine Menschenseele ist um diese Uhrzweit unterwegs, ausser diese Kerlchen.
Dann wird die Landschaft wieder etwas „ruhiger“.
Aber nur bis wir den
Kuiseb Pass erreichen.Und uns bleibt wieder der Atem stehen vor so einer tollen Landschaft.
Wir finden einen ganz tollen Picknickplatz mit einer super Aussicht. Wir haben nämlich noch nicht gefrühstückt.
Aber hier ist es richtig windig – auch wenn der Himmel wieder zu strahlend blau gewechselt hat.
Laut meiner Karte soll an der Brücke über die Kuiseb Schlucht nochmals ein Picknickplatz kommen. Also fahren wir weiter.
Hier sollte er sein – aber wo bitte geht es hier zum Picknickplatz. Mist. Aber vielleicht können wir ja am Kuiseb Canyon, an der Henno-Martin-Shelder frühstücken.
Wir fahren und fahren und suchen den Abzweig. Dann kommt das hier:
Hä? Dann sind wir zu weit – Abzweig verpasst. Wir können nun hier nach Süden abbiegen und über Homeb nach Walvis Bay und weiter nach Swakokpmund fahren. Wir sind aber heute etwas entscheidungsunfreudig und auch nicht wirklich unternehmungslustig und ausserdem haben wir Hunger. Deshalb fahren wir weiter
Kurz darauf kommt ein weiterer Abzweig nach Norden, für den wir uns entscheiden. Die Landschaft wird wieder eintönig. Man könnte auch fragen: Welche Landschaft? Aber wenigstens kommt hier endlich mal ein Picknickplatz in Form eines Campingplatzes. Frühstückstime.
Mitten im "Nichts", taucht dann plötzlich diese Erhebung auf, danach wieder "Nichtlandschaft"
Und was die hier wohl machen?
Wir kommen wieder auf eine Hauptstrasse, die C28 und hier würde es zur Blutkuppe weitergehen (4x4 only). Da will Hansi natürlich hin
, aber dafür haben wir in diesem Urlaub leider keine Zeit dafür. Im nächsten Jahr ist die Blutkuppe aber fest eingeplant.
Nach ein paar Kilometern geht aber die Abzweigung zum
Welwitschei-Drive ab (auch hierfür braucht man das Permit), und diese Abzweigung nehmen wir. Und es dauert auch nicht lange, bis wir die ersten Exemplare, richtige Prachtexemplare, zu sehen bekommen. Und diese Pflanzen sollen bis zu 1000 Jahre alt werden? Wahnsinn.
Und auch Dollarbüsche gibt es hier:
Und dann – sozusagen aus dem Nichts – taucht die
Mondlandschaft auf.
Was für eine Landschaft und das mitten im Nichts. Und wie heiss das hier ist. Es gibt drei Viewpoints, die wir natürlich alle anfahren müssen.
Und dann nähern wir uns auch schon
Swakopmund.
Meike´s Guesthouse ist schnell gefunden. Wir werden sehr herzlich empfangen und freuen uns heute nacht auf ein weiches Bett (wobei unsere „Koje“ im Camper auch sehr sehr angenehm ist) und eine warme Dusche.
Meike hat uns für heute abend einen Tisch im
22Degree im Leuchtturm reserviert. Unser Fahrer heisst Pelé und natürlich ist auch er wieder viel zu früh da. Während wir in Windhoek eine Karte des „Taxiunternehmens“ bekommen haben, sind hier in Swakopmund die Fahrer bei den Restaurants „gelistet“ und man verlangt dann einfach nach „seinem“ Fahrer. Bezahlt wird erst bei der Rückfahrt. So viel Vertrauen muss sein.
Während in Windhoek auch nachts jede Menge los ist auf den Strassen, wirkt Swakopmund wie ausgestorben. Fast schon gespenstisch.
Und was soll ich sagen: Das Essen war super: Game Carpacchio für mich, fritierte Meeresfrüchte für Hansi (und die waren mal richtig lecker), RiesenPrawns für mich und eine Pizza für Hansi, dazu natürlich ein leckerer Weisswein. Ein wirklich sehr nettes und gemütliches Restaurant. Das hat uns sehr gut gefallen. Und verglichen mit dem Tug, wo wir am nächsten Tag gegessen haben und Kuckie´s Pub haben wir hier wirklich am besten und eigentlich auch recht preisgünstig gegessen.
Pelé bringt uns wieder zurück und wir sind dann wirklich froh, wieder „daheim“ zu sein. Und was entdecke ich da?
Eine elektriscche Wärmeflasche, ich glaub´s nicht. Zusammen mit unseren Kuscheldcken, die wir noch zusätzlich geholt haben, ist es nun mollig warm. Auch in Swakopmund ist es kalt.