THEMA: Die Eulenmuckels auf Birding-Tour
22 Dez 2014 16:09 #366789
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Samstag, 26. Juli 2014 – An die Küste

Okaukuejo, Etosha – Meikes Gästehaus, Swakopmund

Die Abschlussrunde im Etosha bestand heute Morgen aus Gemsbokvlakte, Olifantsbad, Nebrownii und wieder Okaukuejo. Bei knapp über drei Grad war es den meisten Tieren aber wohl noch zu kalt. Wir sahen nur einige Springböcke und Oryx.



Weißflügeltrappe



In Okaukuejo machten wir neben der Tankstelle Jagd auf einen Nektarvogel. Das hyperaktive Kerlchen war ständig in Bewegung und flog hektisch von einem Sitzplatz zum nächsten, wo es aber nie länger als ein paar Sekunden verweilte. Glücklicherweise hatten ein paar Aloenblüten aber genau seinen Geschmack getroffen, so dass er dieses Ziel immer wieder anflog.

Bindennektarvogel







Kurz vor der Ausfahrt aus dem Etosha besuchten wir noch das Wasserloch Ombika. Dort sahen wir die wohl letzten Zebras für diesen Urlaub. Dann verließen wir den Park und fuhren die knapp 100 Kilometer nach Outjo. Zu unserer großen Freude hatte die Bäckerei dort wieder geöffnet, und wir setzten uns in den sonnigen Hof und bestellten uns ein Omelett, strammen Max und Kaffee. Es war herrlich, sich am späten Vormittag dort aufzuwärmen und ein leckeres Frühstück zu genießen. Da unser Tisch der einzige war, der Platz in der Sonne bot, fanden wir aber schnell ungefragten Anschluss, als es sich eine Reisegruppe wie selbstverständlich neben und um uns herum bequem machte. Halt, stopp! Wir gehören doch gar nicht zu dieser Gruppe. Eigentlich sind wir ja gar nicht so kontaktscheu, ein klein wenig Höflichkeitsabstand wäre hier aber nett gewesen. Trotzdem beschlossen wir, nicht ganz doof zu sein und ließen uns in ein Gespräch verwickeln. Die Gruppe war gerade mit einem Tag Verspätung und dem Umweg über Leipzig mit Air Namibia und einigen Scherereien angekommen und auf dem Weg in den Etosha. Wir hörten Geschichten über verlorengegangenes Gepäck, Zwischenlandungen und Zeitverlust, wollten uns mit diesen Dingen aber jetzt noch nicht beschäftigen. Ist doch bisher immer alles gutgegangen bei uns und der Rückflug noch ein wenig hin.
Anschließend fuhren wir weiter Richtung Süden. Zunächst nahmen wir die M63 und freuten uns, wieder auf einer namibischen Schotterstraße unterwegs zu sein. Die Aussicht über die hügelige, endlos weite Landschaft war traumhaft. Am Straßenrand trippelten unzählige Familien von Warzenschweinen durch das gemähte Gras. Das Antennenschwänzchen steil aufgerichtet liefen sie in der Reihe vor unserem Auto davon oder wühlten völlig unbeeindruckt direkt neben der Straße mit ihren Hauern im Sand. Wir hofften jedes Mal, dass sie es sich nicht doch anders überlegten und noch schnell vor unserem Wagen kreuzen würden. Wir sahen jede Menge rote Termitenhügel, die in die Landschaft eingestreut waren.
In Kalkfeld war nicht viel los, und die Unterkünfte lagen im Gegensatz zum regen Treiben im Caprivi und vor Rundu recht verlassen da.



Über die C33 kamen wir über Omaruru nach Karibib und von dort über die B2 nach Usakos und gegen halb vier schließlich nach Swakopmund. Es war ziemlich windig und auch nicht besonders warm. Wir wurden wie immer sehr herzlich von Meike und Klaus begrüßt. Bei Kaffee und Keksen erzählten wir ein wenig. Dann räumten wir das Auto aus und verwüsteten das gemütliche Zimmer der Pension mit unserem Krempel. Bei einer Dusche spülten wir den gefühlten Staub der letzten drei Wochen ab, da es mit Meike und Klaus zum Abendessen ins Cosmopolitan ging. Dort gefiel es uns ausgesprochen gut. Wir saßen auf gemütlichen Polstermöbeln und aßen ganz besonders leckeren Kingklip. Es war wieder ein sehr netter Abend mit den beiden.

Kilometer: 575
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22 Dez 2014 16:11 #366790
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Sonntag, 27. Juli 2014 – Auftragsarbeit

Meikes Gästehaus, Swakopmund

So eine Nacht in einem weichen Bett hat schon etwas. Wir schliefen aus und gingen den sonnigen Tag sehr gemütlich an. Also frühstückten wir spät und lange. Dabei unterhielten wir uns nett mit Lara, Meikes Mitarbeiterin. Am späten Vormittag saßen wir ein wenig im Hof in der Sonne. Meike hatte eine Flasche mit einer süßen Lösung in die Büsche gehängt, auf welche die Sunbirds sehr flogen. Die Blüten der Aloen gefielen ihnen aber ebenso gut.

Rußnektarvogel









Gegen Mittag gingen wir in die Innenstadt und bummelten etwas ziellos durch die Gässchen. Die Sonne schien, und es gab keinen Nebel. Am Meer schlugen hohe Wellen um, in denen ein paar Surfer ihr Geschick versuchten.
Dann suchten wir den Souvenirmarkt in der Nähe des Leuchtturms auf, da Ruth von einem Freund den Auftrag erhalten hatte, einen Affen aus Afrika mitzubringen. Nun sind Affen scheinbar nicht die beliebtesten Tiere und daher auch nicht so gefragt, so dass alle ihre bisherigen Versuche, ein solches Tier aufzutreiben, vergebens waren. Neben Reihen aus Holzelefanten, Hippos, Tokos und den Big 5 gab es auf dem ganzen Markt nicht das kleinste Äffchen aus Holz. Nein, wir wollten weder Tischdecken, noch Schmuck, keine „Seiffenschallä“ oder ein Salatbesteck, ein Affe musste her! Gerade wollte Uwe die Makalani-Nussverkäufer abwimmeln, als Ruth ihre Chance witterte. Ob die Jungs wohl noch eine nackige Nuss hätten, keine solche, in der bereits die schönen, typischen Tiere, wie Zebra, Kudu, Nashorn oder Elefant eingeschnitzt wären, sondern eine, in welcher noch Platz für einen Affe wäre? Solche Makalanis hatten die beiden Nussverkäufer zum Glück noch, aber einen Affen konnten die beiden nicht zeichnen. Daher wurde aus Ruths Wunsch schnell ein Spezialauftrag, der in Gemeinschaftsarbeit erstellt wurde. Wir folgten den beiden zu ihren Freunden und sahen zu, wie einer der Jungs den Affen malte, ein anderer die Buchstaben zeichnete, die Ruth ihm zuvor auf einem Schnipsel Papier vorgeschrieben hatte und sich ein dritter an der Schnitzerei versuchte.



Eine solche Nuss hatten sie in ihrem ganzen Leben noch nicht geschnitzt. Neben dem Namen von Ruths Fußballfreund durften die Buchstaben BVB 09 neben dem Affen, der vielleicht ein ganz klein wenig an ein Pferd mit einer etwas zu langen Schnauze erinnerte, natürlich nicht fehlen. Dazu gesellte sich auf der anderen Seite noch ein Fußball, bis Ruth endlich mit dem Ergebnis zufrieden war. Während zwei der Jungs mit Ruths speziellen Motiven beschäftigt waren, führte ein dritter mit uns die Preisverhandlungen. Zunächst wollte er gar nicht über Geld sprechen, versicherte uns, dass Borussia Dortmund ebenfalls sein Lieblingsverein wäre (;-)) und machte uns klar, wie viel Arbeit doch an dieser besonderen Nuss hängen würde. Schließlich startete er sein Angebot bei aberwitzigen 350 Dollar, und wir konterten mit 30. Das Feilschen zog sich in die Länge, und wir hatten wirklich Spaß mit den Nussschnitzern. Es war schon erstaunlich, welche Geschichten sie sich einfallen ließen, um uns doch zu einem höheren Preis zu überreden. Hungrige Familien, stundenlanges Schnitzen an den kompliziertesten Motiven, die einzige Kundschaft heute zu sein wurden dabei ebenso in die Runde geworfen wie der Zusammenhalt unter zwei Dortmund-Fans. Hatte Uwe noch gehofft, es bald geschafft zu haben und endlich einen Kaffee trinken zu dürfen, gab Ruth nach der ersten fertigen Nuss gleich noch eine zweite in Auftrag. Auch hier war das Motiv nicht weniger speziell. Erdmännchen sollten es sein. Uwe ergab sich resigniert in sein Schicksal und nahm auf der Bank neben den Schnitzern Platz.



Doch auch für ihn hatten die Verhandlungsgespräche mit den Jungs erstaunlichen Unterhaltungswert, und wir können einen Besuch bei ihnen nur empfehlen, wenn man in Swakopmund genügend Zeit und Humor für solche Spielchen hat. Nach einer guten Stunde ließen wir uns schließlich auf einen Preis von 100 Dollar für beide Nüsse ein. Das ist sicherlich nicht günstig, war uns den ganzen Spaß aber allemal wert.
Zurück in der Pension wollten wir mit dem Auto noch eine kurze Runde zum Swakop-Fluss fahren, um vielleicht den ein oder anderen Wasservogel zu fotografieren. Aber leider sprang der Wagen nicht an. Der Anlasser gab kaum einen Mucks von sich. Die Autobatterie war leer. Das konnte eigentlich nicht sein, da wir gerade gestern sehr lange gefahren waren. Die Batterie hätte voll geladen sein müssen. Wir hatten auch kein Licht oder sonstigen Verbraucher angelassen. Also telefonierten wir mit Savanna und verabredeten, uns morgen mit einer Werkstatt in Verbindung zu setzen.
Zu Fuß gingen wir zur Jetty ans Meer und betrachteten den Sonnenuntergang.



Bis zum Ende der Landungsbrücke spazierten wir und ließen uns den kalten Wind um die Ohren wehen.







Als wir richtig durchgepustet waren, gingen wir ins Tug zum Abendessen. Dort gönnten wir uns ein tolles Menü. Es gab Zwiebelsuppe, Bruschetta mit Lachs und Butternut, scharf gewürzten Fisch und ein Oryx-Steak. Anschließend waren wir zwar schon pappsatt, ließen uns aber noch zu einem Nachtisch hinreißen: Ebony and Ivory sowie ein heißes Schokoladenküchlein mit flüssigem Schokoladenkern und Vanilleeis. Es war dermaßen mächtig, dass wir uns nicht vorstellen konnten, jemals wieder etwas zu essen. Super satt schleppten wir uns zur Pension.

Kilometer: 0
Letzte Änderung: 22 Dez 2014 16:12 von Eulenmuckel.
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24 Dez 2014 09:06 #366902
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Hallo ihr zwei,
danke erst mal, daß ihr auf uns gewartet habt.
Wir hatten nämlich Probleme mit unsrem Router und somit ein paar Tage kein Netz. Somit gab es vor der Arbeit beim Frühstück keine Eulenmuckels...
Eine harte Zeit. Jetzt sind wir aber wieder voll einsatzbereit, ihr braucht euch also nicht mehr zu bremsen ;)

Habt ihr eigentlich kein Foto von der Affen/BVB Nuss?

Und - seid ihr Euch sicher, daß das keine Voodoo-Nuss war, mit der ihr die Borussia zu den "Affen der Liga" gemacht habt?

Fliegt lieber über die Weihnachtszeit nach Swakop und lasst bis zum Beginn der Rückrunde eine BVB-Löwen Nuss machen. :woohoo:

Euch und allen Fomis wünschen wir Frohe Weihnachten

Katja und Christian
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26 Dez 2014 20:32 #366993
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Ach du Schande, liebe Katja und lieber Christian! Da habt ihr völlig Recht. Ich bin alles schuld. Die Voodoo-Nuss! Seit die hier in Deutschland angekommen ist, geht es mit dem BVB wirklich stetig steil bergab.
Die Idee, sofort eine Löwen-Nuss zu besorgen, finde ich großartig. Leider spielt da unser Geldbeutel nicht ganz mit. Was meint ihr: Sollte ich mal bei der BVB Geschäftsstelle anrufen und um ein Sponsoring bitten? Denn so kann es ja auf keinen Fall weitergehen. Und wenn ein Problem so leicht zu beseitigen ist, müsste das ja auch für jeden klar einsichtig sein.

Liebe Grüße und Danke fürs Augen öffnen
Ruth
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26 Dez 2014 20:35 #366994
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Montag, 28. Juli 2014 – Walvis Bay

Meikes Gästehaus, Swakopmund

Wir standen etwas früher auf, und Uwe lief nach dem Duschen schnell über die Straße zu Diesel-Elektrik, um die Sache mit der Autobatterie zu klären. Sie versprachen, jemanden zu schicken. Dann frühstückten wir, und als die Starthilfe kam, warfen wir den Motor an und brachten das Auto zur Werkstatt. Dort wollte man die Batterie bis Mittag nochmal aufladen, um dann zu entscheiden, ob sie ausgetauscht werden müsse.
So erledigten wir am Vormittag alles zu Fuß. Erst brachten wir alle schmutzigen Klamotten in die Wäscherei. Dann erstanden wir ein paar Souvenirs. Bei einer ziemlich großen Holzmaske war schnell klar, dass wir sie haben wollten, nicht aber, wie wir das Trumm nach Hause transportieren sollen. Also blieb sie vorerst an Ort und Stelle im Laden.
Im Büro des NWR besorgten wir uns die Permits für den Namib-Naukluft-Park, die wir in den kommenden Tagen brauchen werden. Als das Auto fertig war – zum Glück hatte es eine neue Batterie – fuhren wir zu Fruit & Veg zum Großeinkauf. Dort bekamen wir neben Gemüse und Milchprodukten auch Rauchfleisch, eingeschweißte Wild-Steaks und Boerewors. So können die nächsten Lagerfeuer-Abende kommen. Im Bottlestore kauften wir noch Wein und verstauten bei Meike alles ordentlich im Wagen.
Im Innenhof der Pension beobachteten wir ein paar Vögel am Wasserle.

Wellenastrilde





Orange River White Eye (ein Brillenvogel)







Es war schon nach drei Uhr, als wir uns auf den Weg nach Walvis Bay machten. Südlich der Stadt hielten wir an der Lagune und sahen unzählige Flamingos. Es waren bedeutend weniger als letztes Jahr, aber immer noch beeindruckend viele.









Bei den Salzfeldern schwammen Enten, und viele Watvögel liefen durchs flache Wasser. Wir fotografierten Regenpfeifer und Steinwälzer im späten Nachmittagslicht.

Weißstirnregenpfeifer







Sichelstrandläufer







Schwarzhalstaucher



Kapente



Wir waren froh, im warmen Auto zu sitzen, da ein eisiger Wind pfiff und am Wagen rappelte.







Als die Sonne unterging, kehrten wir um und fuhren in der Dunkelheit zurück nach Swakopmund. Zum Abendessen waren wir im Erich’s. Von dort hatten wir kürzlich sowohl bezüglich des Service als auch des Geschmacks nichts Gutes gehört, aber bei uns war wie in den letzten Jahren auch alles prima. Ruth aß einen Fischteller mit verschiedenen Sorten und Uwe das Fleisch-Pendant, den Safari-Teller. Es war wie immer superlecker.
Leider neigt sich unsere Zeit bei Meike mal wieder dem Ende zu. Aber andererseits freuen wir uns auch auf die kommenden Tage im südlichen Namibia.

Kilometer: 101
Letzte Änderung: 26 Dez 2014 20:38 von Eulenmuckel.
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27 Dez 2014 11:11 #367017
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Wow, die Flamingo-Bilder sind dieses Mal meine Favoriten, v.a. das Yoga- Flamingo-Foto und der einzelne Flamingo im Flug !!! Genial :cheer: :cheer: !! Hab' bei unserer letzten Tour jedes Mal, wenn wir an Flamingos vorbei kamen, versucht ein nettes Foto hinzubekommen, seufz, :S ; immer zu weit weg; kein einziges scharf.... :(
Freu mich schon sehr aufs südliche Namibia, da sind wir 2015 dann auch ...

LG, Nane :)
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