Ich möchte Dir gerne etwas konkreter antworten:
Andrea60 schrieb:
Hallo liebes Forum,
vielen Dank für euere Feedbacks, habe mir im voraus schon gedacht, dass ich ein riesiges Fass aufmache und mit vielen Emotionen und Rechtfertigungen rechnen musste.
Wie ich sehe seid ihr eine eingeschworenen Gemeinschaft, die andere Eindrücke und Empfindungen nicht
akzeptiert.
Ich denke, da kann ich für praktisch alle hier reden:
Es werden auch andere Meinungen hier akzeptiert.
Was hast Du Dir erwartet? Du gehst in Deinem ersten Beitrag hier erstmal auf uns hier los.
Ich bin mir nicht im Klaren darüber, wer hier andere Meinungen und Empfindungen nicht akzeptiert.
Andrea60 schrieb:
Schon lange beschäftige ich mich mit" Afrika", bereise dieses Land mit offenen Augen und Sinnen, am liebsten mit
Zelt oder in kleinen Unterkünften, um sehr nahe der Natur und der Bevölckerung zu sein. (Also weit weg vom Massen-
tourismus). Kenne und verstehe die Probleme u. Nöte der indigenen Bevölkerung außerhalb der Nationalparks.
Suche immer den Kontakt mit den Einheimischen u. höre mir ihre Sicht der Dinge an.
Wie oft bist Du wirklich in Afrika gewesen?
Was Du hier ansprichst denken 90% der User bestimmt auch von sich.
Massentourismus dürfte in praktisch allen Ländern des südl. oder auch östlichen Afrika kaum eine Rolle spielen.
Kontakt mit Einheimischen ist doch das was viele von uns suchen. Glaubst Du allen Ernstes Du machst anders Urlaub wie die meisten von uns?
In diesem Forum sind auch viele Einheimische der betreffenden Länder aktiv. Zugegeben unterscheidet sich deren Meinung manchmal von der durchschnittlichen Forenmeinung. Und manches ist auch extrem. Aber gerade deshalb sind diese eine Bereicherung. Ich denke, ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, man lernt dazu mit diesen Kontakten. Auch wenn man manchmal ganz anderer Meinung ist. Aber genau dies zeugt von der Offenheit der Forianer hier.
Andrea60 schrieb:
Auch haben wir bei unserer drei wöchigen Camping Tour durch Botswana von eine einheimischen Guide, (der mit
viel Enthusiasmus und Herzblut dabei war),vieles über das Ökosystem u. der Bevölkerung ( Sans ) des Landes
gelernt und erfahren. Botswana hat auch Wasserprobleme, wie auch Kenia u. viele afrikanische Länder und trotzdem
wurde kaum Wild verzehrt. Unser Guide verabscheute, wie wir alle in unserer Gruppe,dass viele Jagen in Namibia
Das Jagen veranscheuen auch viele hier. Das wird oft kontrovers diskutiert. Botswana geht einen anderen Weg wie Namibia. Bei auch komplett anderen Vorbedingungen. Das wird von vielen hier gut geheißen. Ist aber auch ein Weg der eben spezifisch ist für Botswana, das lässt sich nicht 1:1 auf andere Staaten übertragen.
Andrea60 schrieb:
Natürlich ist es schwer für Afrika den enormen Bevölkerungszuwachs mit der Tierwelt u. Natur in Einklang zu
bringen um jeden gerecht zu werden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Tourismus (am besten Öko-
toursimus) die Tierwelt mit ihrer Natur diese erst wertvoll macht.
Das ist vollkommen richtig.
Was ist daran nicht Ökotourismus, wenn sich eine Farm auf Wildtierhaltung spezialisiert? Mehr Öko kann es doch gar nicht geben?
Oder ist für Dich öko, wenn alle Farmer mitsamt ihren vielen 100.000 Angestellten ihr Land verlassen und in die Stadt ziehen? Wer soll das bezahlen? Was sollen die arbeiten? Wer soll die ernähren?
Oder ist Ökotourismus für Dich nur, wenn diese Farmen täglich 40 Touristen über ihre Farm führen? Wo sollen denn all die Touristen herkommen? Von was sollen sie ernährt werden? Dürfen das nur Vegetarier sein? Oder sollen sich die Farmer Rinder und Schweine im Stall halten, die dann geschlachtet werden dürfen obwohl es genug Wild gibt?
Andrea60 schrieb:
Wir bereiteten uns wirklich auf die Namibiareise gut vor, mit Büchern, Reiseführer ,DVDs, Internet u.s.w. Wir
wussten von der Trophaenjagd, doch nicht, dass uns nur Wild serviert wird. Darum mein Beitrag im Forum.
Wir selber essen wenig Fleisch und wenig Fisch( Überfischung) ,desshalb konnte ich auch in Namibia gut auf
Fleisch verzichten. Natürlich bin ich gegen Massentierhaltung, die mit Leid und Elend verbunden ist u. die ich aktiv
ablehne, doch müssen dann auch noch Wildtiere für uns ihren Kopf hinhalten? Man kann sich natürlich alles schön
reden!
Warum bist Du nicht vorher im Forum gewesen und hast gefragt?
Es ist jedem selber überlassen Vegetarier oder Veganer zu sein. Oder so wie ich z.B., der sagt lieber weniger Fleisch und dafür Fleisch aus argerechter Haltung.
Nur was ist artgerecht?
Gibt es eine argerechtere Haltung wie die von Kudus auf einem riesigen Gelände? Tiere, die sich selbst ernähren und unbeeindruckt dort leben, graßen und sich vermehren. Das ist doch Natur pur.
Und was ist schlechtes daran, wenn der Farmer rausgeht und einige der Tiere schießt, da es ja eh zu viele werden und das Fleisch verkauft. Für mich ist das 100% bio!
Und wenn das Tier statt von einem Farmer von einem Jäger erlegt wird, der vorher dick Geld bezahlt wird, ist die Haltung dann weniger artgerecht?
Ich bin kein Jäger und kann auch nicht verstehen wie jemand Spaß daran empfindet so ein Tier zu schießen, trotzdem akzeptiere ich das. Es hilft eigentlich allen.
Andrea60 schrieb:
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ohne die Jagd das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht kommt.( siehe
Internet, Bücher, Dokus usw z.B. Yellostone Ausrottung und wieder Einführung der Wölfe.
Ohje!
Yellowstone ist ein Nationalpark. Ein geschlossenes Ökosystem. So wie die NPs in Afrika auch. Der Wolf wurde da wieder angesiedelt, weil er da schon immer lebte. kein Farmer in den USA würde einen Wolf auf seinem Gelände dulden.
Ich denke Du vergleichst da Äpfel und Birnen.
Oder stellst Du Dir allen Enstes vor die Farmer sollen das Land verlassen? Sowie, gezwungenermaßen, in Zimbabwe? Die Auswirkungen wären dramatisch und würden das Land ins Verderben stürzen.
Da ist doch die Lösung viel besser auf den Farmen zusätzlich oder auch nur Antilopen und Co. zu halten.
Ein Nachholbedarf besteht sicher auf vielen Farmen was kleine Katzen angeht. Die hat man zum großen Teil ausgerottet (im Yellowstone hat man nahezu alle Jäger ausgerottet. Und das ist NP). Aber auch hier findet ein Umdenken statt.
Mich würde mal interessieren was Du unter "Natur im Gleichgewicht" verstehst. Das erschließt sich mir nicht. Und wie soll der Weg dahin sein?
Gruß!
der Joe