Noch eine Anmerkung zu den Postings - hier wurde behauptet, dass der Jagddruck dafür verantwortlich ist, dass man wenig Tiere sieht. Kann meiner Meinung nach nicht sein. Stellt man die Anzahl der Jäger mit der Jagdfläche gegenüber, kommt man auf viele KM² Land pro Jäger. Diese werden zwar in Fahrzeugen von den Farmen weggefahren, bewegen sich aber (logischerweise) so leise und unauffällig wie möglich. Meist merken die Tiere die Anwesenheit der Jäger nicht, noch extremer ist die Situation bei den Bogenjägern.
Grundsätzlich sind Wildtiere immer vorsichtig und schreckhaft, das liegt in der Natur der Sache und hängt mit der Bedrohung durch Prädatoren zusammen.
Für mich hängt die Anzahl der gesichteten Tiere von folgenden Faktoren ab:
1. Wo beobachtet man? Im offenen Land, z.B. Namib und anderen Gegenden mit geringem Bewuchs, sind die Tiere leicht zu beobachten. Hier besteht wenig Gefahr durch Angreifer, weil Antilopen usw. die Bedrohung früh erkennen. Im Gegensatz dazu Buschland, wo Kudus extrem scheu sind, weil sich durch die geringe Sichtweite die Bedrohung erhöht. Bei einer Autofahrt zum Deadvlei stehen Springböcke ein paar Meter neben der Straße und bewegen sich kaum.
2. Wie groß sind Tiere - Elands und vergleichbare Tiere sind relativ einfach zu beobachten, während kleine Tierarten, z.B. Duiker, immer nervös sind und sich zu verstecken versuchen.
3. Herden machen Tiere ruhiger, nur bei offensichtlicher und aktueller Bedrohung kommt die Unruhe.
Ich kenne sowohl die Situation auf Jagdfarmen, in Nationalparks und im offenen Land - am meisten Erfolg hat man, wenn man sich vorher überlegt, welche Tiere man sehen möchte und sich erkundigt, wo diese Tiere zu sehen sind. Dann eine Walkingsafari mit Guide buchen, der die Windrichtung einschätzen kann und die Gäste betreut - so kommt der Erfolg bestimmt.
Vielleicht hat die geringe Tierdichte von Andrea etwas mit der Vororganisation der Reise zu tun?