THEMA: Erst fotografiert, dann serviert (Tierschutz)
29 Jun 2014 14:04 #342715
  • Andrea60
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  • Andrea60 am 29 Jun 2014 14:04
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Hallo liebes Forum,
seit kurzem sind wir wieder von unserer 3-wöchigen Namibiareise zurück und ich muss sagen, es war für mich als aktiver Tierschützer wirklich fürchterlich.In jeder Guestfarm unter deutscher Führung wird einem nur Wildfleisch angeboten, dh. Oryx, Zebra, Springbock, Elan, Kudu und sogar Giraffe. Geparden werden als Schädlinge be-
zeichnet. Die Idiologie ist, erst die Tiere zu fotografieren und danach werden sie dir auf dem Teller serviert.
Dies habe ich bis jetzt in keinen anderen afrikanischen Land erlebt. Die Guestfarmbetreiber (Deutsche) fühlen
sich als Gutsherren und haben die selbe Jagdmentalität wie in Deutschland. Diskutieren zwecklos!
Wir waren drei Wochen unterwegs, bis hinauf nach Angola, wir sahen fast keine Tiere und wenn, waren sie
unheimlich scheu. Namibia ist wircklich nicht Afrika und erst recht kein Safari-land. Die natürliche Auslese gibt es
nicht mehr, alles ist eingezäunt und die Raubtiere werden wie bei uns durch die Jagd (Eldorado für Jäger) ersetzt.
Das einzige schöne ist die Landschaft und die kann man ja jetzt frei von gefährlichen Tieren sicher durchwandern.
Schade für das Land und die indigene Bevölkerung .

Grüsse
Andrea60







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29 Jun 2014 14:15 #342716
  • chrigu
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  • chrigu am 29 Jun 2014 14:15
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Hallo Andrea

Willkommen im Forum.

Dein Einstig hier ist ja ein bisschen heftig und auch sehr fragwürdig.
Wie kommst Du darauf, dass Namibia kein Safariland ist?
Welche andere Vergleiche hast Du?
Warst Du auch in Nationalparks oder vergleichst Du einfach das was Du im Fernsehen siehst mit dem was Du auf offener Strecke erlebt hast?
Wie warst Du unterwegs? In einem 40 Personen Bus oder einem Offroad Fahrzeug?
Seid Ihr selber gefahren?
Wart Ihr auch früh morgens und Abends in der Dämmerung unterwegs?

Zum Thema Tierschutz und Jagd wurde im Forum schon sehr viel geschrieben. Da gibt es zwei klare Lager.
Eines steht für mich aber fest. Tierschutz ohne Tiernutzung ist nicht möglich. Dann werden die Tiere einfach nur abgeknallt und durch Rinder ersetzt. Wenn Sie aber genutzt werden dürfen, dann wird auch zum Bestand der Tiere geschaut.

Ich kenne einige Länder in Afrika. Ich kenne aber keines (ausser vielleicht Botswana), in dem Du ausserhalb der Nationalparks so viele Tiere wie in Namibia siehst. Seien das nun Antilopen, Zebras, Giraffen oder gar Löwen und Elefanten. In vielen Ländern wie Sambia, Tansania etc. wird ausserhalb von NP alles für den Kochtopf weg geschossen.

Sag mir ein Land wo Du ausserhalb von NP noch viele Tiere siehst. Ich fahre gerne dahin.

Herzliche Grüsse
Chrigu
Letzte Änderung: 29 Jun 2014 14:23 von chrigu.
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29 Jun 2014 15:18 #342728
  • Jens_Dietzel
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  • Jens_Dietzel am 29 Jun 2014 15:18
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Hallo Andrea,
wir wohnen in Namibia auf einer Farm, d.h. haben das ehemaliger Farmverwalter-Häuschen gemietet. Auf den 12.000ha, die unserem deutschstämmigen Vermieter seit Generationen gehören, tummeln sich neben etwa 800 bis 1200 Rindern Springböcke, Hartebeest, Kudus, Elands, Gemsböcke und viele Bergzebras neben allem anderen wildlebendem Getier.
Ja, es ist eingezäunt, sonst würden die Rinder verduften oder auf der Strasse stehen.
Auch hier wird gejagt, zum einen für das Fleisch, was natürlich günstiger ist, als den Gemsbock beim Superspar zu holen. Ab und zu kommen auch Jagdgaeste mit Jagdführer und schiessen etwas, meist als Trophaenjaeger. Das Fleisch wird auch für die auf der Farm lebenden genutzt.
Ich bin kein Jäger, fotografiere sie gerne, habe aber auchmal Hunger. Und nein, ich bin kein Vgetarier.
Die Weide, die auf der Farm ist, dient dazu, die Rinder gross zu bekommen, damit irgendwann Geld durch den Verkauft reinkommt. Die Jäger oder das Wild tragen ihren Teil dazu bei, das Wild frisst das gleiche Gras, was die Rinder gerne haetten. Und wenn ich die Herdengrössen anschaue, vorgestern 180 Zebras gesehen, dann ist das viel.
Raubkatzen sind je nach Betrachtundweise auch Schädlinge. User Farmer verliert jedes Jahr einige Kälber durch Grosskatzen. Das ist ein finanzieller Verlust. Und wenn Du an eine Tränke kommst und 6 Geparden davonflitzen, dann haben wir eine Menge. Nur sieht man sie viel zu selten. Glücklicherweise ist unser Vermieter auch Naturfreund, er bringt die Rinder vor dem Kalben in die Nähe der Farmgebäude, anstatt die Katzen zu jagen. Das machen nicht viele.
Wenn wir Hyänen hätten. könnte er die Rinderhaltung zumachen. Die gehen auch auf ausgewachsene Tiere.

Wenn Du in Deinem Urlaub nix gesehen hast, warst Du entweder zur falschen Zeit am falschen Ort oder blind. Ich schaffe es nichtmal ins Büro nach Windhoek zu fahren, ohne daß es ein Gamedrive wird. Schakale, African Wildcat, Warzenschweine, eine Herde Hartebeester auf der Pad....

Und das hat mit Deutsch, Afrikaans usw. nix zu tun, jeder Farmer bzw. Lodgebetreiber muss wirtschaftlich denken und das Wild von der eigenen Farm ist das günstigste Fleisch und man weiss, wo es herkommt.

In Deutschland mit em Biofimmel und dem ganzen Beschiss darum, weil es um sehr viel Geld geht. Kaufst Du Dein Fleisch vom Biometzger oder im Supermarkt. Hast Du mal gesehen, wie die Tiere mit den Subventionstransporten in Europa leiden??? Das gibt es hier nicht.

Und was glaubst Du wird auf den Lodges serviert? Das, was der Kunde wünscht. Wir haben selber Lodges geleitet und kennen das. Aber wenn die Gäste fragen und man ihnen das Drumherum erklärt, hat es noch keinen gestört.

Glaubst Du, Rinder, die erst nocht zum Schlachthof transportiert werden, ergeht es besser?

Du kennst einfach nur die eine Seite und die ist ein bisschen heile Welt in Afrika. Was sollen denn die Menschen hier essen?

LG Jens
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29 Jun 2014 15:43 #342734
  • Schneewald
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  • Schneewald am 29 Jun 2014 15:43
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Hallo Andrea,
die von Dir erwähnten Oryx, Zebra, Springbock, Elan, Kudu und Giraffe können Farmzäune, sofern es keine Wildzäune sind, überwinden und ziehen als freie Tiere über das Farmland. Meine Tochter, die seit 20 Jahren aus Tierschutzgründen Vegetarierin ist, sagt: "Wenn ich Fleisch essen würde, dann nur in Namibia. Denn hier verbringen die Tiere ein freies und selbst bestimmtes Leben. Sie erhalten weder künstliches Futter noch Medikamente. Und wenn sie geschossen werden, ist es ein plötzliches Ende ohne quälende Transporte." Wir haben in Namibia auf Farmland immer viele Tiere gesehen. Wenn sie nicht scheu wären, wären es keine Wildtiere.
Gruß Ewald
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29 Jun 2014 15:58 #342735
  • Andrea60
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  • Andrea60 am 29 Jun 2014 14:04
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chrigu schrieb:
Hallo Andrea

Willkommen im Forum.

Dein Einstig hier ist ja ein bisschen heftig und auch sehr fragwürdig.
Wie kommst Du darauf, dass Namibia kein Safariland ist?
Welche andere Vergleiche hast Du?
Warst Du auch in Nationalparks oder vergleichst Du einfach das was Du im Fernsehen siehst mit dem was Du auf offener Strecke erlebt hast?
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Eines steht für mich aber fest. Tierschutz ohne Tiernutzung ist nicht möglich. Dann werden die Tiere einfach nur abgeknallt und durch Rinder ersetzt. Wenn Sie aber genutzt werden dürfen, dann wird auch zum Bestand der Tiere geschaut.

Ich kenne einige Länder in Afrika. Ich kenne aber keines (ausser vielleicht Botswana), in dem Du ausserhalb der Nationalparks so viele Tiere wie in Namibia siehst. Seien das nun Antilopen, Zebras, Giraffen oder gar Löwen und Elefanten. In vielen Ländern wie Sambia, Tansania etc. wird ausserhalb von NP alles für den Kochtopf weg geschossen.

Sag mir ein Land wo Du ausserhalb von NP noch viele Tiere siehst. Ich fahre gerne dahin.

Herzliche Grüsse
Chrigu

Hallo Chrigu,

danke für deinen Willkommensgruss,
findest du es ethisch und moralisch nicht verwerflich Tiere zu erst zu fotografieren und dann zu essen?
Also nun zu deinen Fragen:
Wir waren Offroad zu viert unterwegs ab Soussovlei bis Palmwag. Dann buchten wir zu viert eine ein wöchige
Campingreise mit Privatguid im Kaokoland bis hinauf zu den Epupa Wasserfällen mit dem Schwerpunkt
Tiere und Wüstenelefanten. Danach ging es in den Etosha Nationalpark, dann weiter zum Waterberg. Wir besuchten viele Nationalparks in Namibia, leider auch für ein Safariland wenige Tier.

Also keine Reise in einen40zig Personenbus.

Mein Mann und ich waren schon in ganz Südafrika, Kenia, mit Schlangensafari und machten eine drei wöchige geführte Campingreise durch Botswana.
Also glaube mir bitte, ich rede nicht wie ein Blinder von der Farbe über Afrika! Ich finde auch an guten
Dokus im Fersehen über Tieschutz, Aufklärung ,Wildlife nichts auszusetzen.
Warum funktioniert es in anderen afrikanischen Ländern, ohne so einen rabiarten Tierabschuss?
Jagd hat überhaupt nichts mit Tierschutz zutun, dieses wird nur von Jägern und Jagdverbänden vorgeschoben, um das Jagen zu rechfertigen und um ihre niedrigsten Begierden zubefriedigen.Wo der Mensch eingreift, geht doch das natürliche Gleichgewicht dem Bach hinunter! Das "Jägerlatein" ist total veraltet und in unsere Zeit nicht mehr tragbar (Infos in Büchern und Internet) . Du schreibst in vielen anderen Ländern Afikas wird viel ab-
geschossen! Warum bist du dann dafür? Absch ussquote namibia 67% samiba 2% Südafrika4% Botswana ab
2014 0% Tansania 6% Kenia kein Abschuss.

Viele Grüsse
Andrea
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29 Jun 2014 16:02 #342737
  • Tom Swiss
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  • Tom Swiss am 29 Jun 2014 16:02
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Hallo Andrea

So ein nachdenklicher Bericht hat bei mir unter anderem folgende Fragen ausgelöst:

Aktiver Tierschützer - ist das was gutes, worin unterscheide ich mich da.Bin ich deshalb schlecht ?

Da wird einheimisches Wild gegessen - ja wäre denn Rind, Huhn, Schaf besser, auch wenn es nicht ins Land passt ? Oder ist nur vegetarisch oder gar vegan akzeptabel ?

Gutsherren - ja gilt das nicht auch für alle Bauern oder andere die Nutztiere halten ?

Auf Besuch in Namibia - warum um himmelswillen machen die das anders als sich das Andrea vorstellt ?

Wilde Tiere sind scheu - ja haben den die indigenen Einwohner es verpasst da einen Streichelzoo für aktive Tiere zu errichten ?

Ja da hat es schon noch viele Fragen offen ?

Gruss
Tom
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