THEMA: Nam das halbe Dutzend-der (ganz alte) Südwesten
08 Aug 2014 20:31 #348928
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  • fotomatte am 08 Aug 2014 20:31
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immer noch der 02.Februar:

Nachdem wir erfolgreich von der Jagd heimgekommen sind,zeigt man mir die Herstellung der Schnüre,wie man sie z.B. zum Fallenstellen braucht.Dazu wird eine gurkenähnliche Frucht solange windelweich gegen einen Stein geprügelt,bis das ganze Mark mit einem Holz rausgepresst werden kann.Die letztlich übrig bleibenden Fasern werden dann zwischen Oberschenkel und Handfläche gezwirbelt,bis eine perfekte,überdies sehr reissfeste Schnur entstanden ist.Das Anschauungsobjekt darf ich behalten.



Zwei Frauen zeigen mir dann,wie aus Strausseneiern immer kleinere Fragmente gebrochen werden,diese dann mit einem Faustkeil perfekt rund getrimmt werden,und letztlich noch mit einer Ahle gelöchert werden,bis sie aufgefädelt zu hunderten eine Kette ergeben.Diese Ketten werden nicht nur für Touris produziert,sondern hauptsächlich selbst getragen.





In der Zwischenzeit sind die vier Männer,ihre Frauen und die Kinder in allen Grössen versammelt und bereit,ein paar Tänze vorzuführen.Die Frauen sitzen mit den Kindern auf dem Boden,und klatschen und singen.Die Männer umrunden sie dabei immerzu,stampfen in den Sand und erzeugen rythmische Geräusche mit ihren Fussrasseln.Nach geraumer Zeit verfallen sie scheinbar in einen tranceähnlichen Zustand.Jedenfalls haben alle viel Spass dabei,und ich habe nicht den Eindruck,dass sie extra für meine Unterhaltung tanzen,sondern weil sie Lust darauf haben.Ist ja schliesslich Sonntag!












Cosmos,der Chef der Gemeinschaft

Als letzten Tanz führen sie einen Regentanz vor,der dann in eine Art Polonaise übergeht.








Nach rund drei Stunden bin ich geplättet von den ganzen Eindrücken,und ich bin dankbar und zufrieden,dass ich diese Menschen ein kleines bisschen kennen lernen durfte,und einen kleinen Einblick in ihre traditionelle Lebensweise erhalten habe.Hey,das hat echt Spass gemacht. B)
Ich gehe zurück zum Camp,baue schnell das Zelt auf,und schnappe mir ein Bierchen und kraxel auf einen dieser hier so schön pittoresk rumstehenden Felsblöcke,um da oben den Blick schweifen zu lassen.Leider wird es nichts mit einem schönen Sonnenuntergang,denn immer mehr Wolken ziehen auf,und es sieht nach Regen aus.




Letztlich muss ich mich sputen,wieder von diesem Felsen runter zu kommen,was aber gar nicht so einfach ist--hochklettern war definitiv einfacher.Ein paar Detours muss ich einlegen,und im letzten Licht-Lampe natürlich Fehlanzeige-finde ich eine gangbare Möglichkeit.
Dann gilt es,ein Feuerchen zu starten,um Spagetti mit Sauce zu kochen.Dabei fallen diverse Motten,und leider auch eine grosse Gottesanbeterin den Flammen zum Opfer.
Einen weiteren Krabbler aber bemerke ich rechtzeitig,und schnell tausche ich Zwiebel und Messer gegen die Kamera.




Anschliessend bugsiere ich den Skorpion mittels eines Holzscheites ein Stück weit weg vom Camp,nicht dass ich noch drüber stolpere und ihm weh tu. :whistle: :blink:
Nachdem die Pasta al dente ist,setze ich mich mit meiner Mahlzeit und einem Bierchen entspannt ans Feuer und lasse den Tag noch einmal Revue passieren.Irgendwann fängt es an zu tröpfeln,und ich gehe ins Zelt.Es bleibt aber bei den paar Tropfen--wieder kein Regen.Die Farmen hier hätten ihn dringend nötig.




Viele Grüsse,hoffentlich war das auch für ein schwäbisches Zeitraster kurz genug. :whistle: :P
Matthias
Letzte Änderung: 08 Aug 2014 21:09 von fotomatte.
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09 Aug 2014 17:24 #348996
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  • Lukas am 09 Aug 2014 17:24
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Die Farm Omandumba sieht ja wirklich toll aus! :woohoo:
Ameib und die Spitzkoppe sind ja auch beeindruckend aber das wäre etwas neues und die Führung von den San klingt ja auch sehr schön. Habe ich mir gleich mal abgespeichert für mein nächstes mal Namibia. ;)
Die Fotos sind auch sehr schön, löst aber gleich den Namibia-Virus aus. :angry: dann musst du halt bald weiter schreiben. :)
Kairo - Kapstadt mit dem Fahrrad
2-wheels-south.de
Letzte Änderung: 09 Aug 2014 17:26 von Lukas.
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11 Aug 2014 16:16 #349298
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  • Champagner am 11 Aug 2014 16:16
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Hallo Matthias,

das Tolle an deiner Reise ist ja, dass du deine Leser immer wieder in ganz unbekannte Ecken entführst - zumindest ich kenne viele Stationen noch nicht! Alleine dafür liebe ich deinen Bericht! Aber auch die Fotos - gerade von den San - sind beeindruckend. Da verstehe ich schon, dass dir die Auswahl schwer fällt...

Aber vielleicht kannst du dich ja trotzdem mal wieder zu einem Kapitelchen durchringen?? Ich mach hier Krankenwache und würd mich freuen :) !

Liebe Grüße von Bele
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11 Aug 2014 23:36 #349350
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Hallo Lukas,

danke Dir für deine Zeilen--und ich wüsste noch ein paar Ziele.wo ich noch nicht war,aber unbedingt hin will.Und momentan zeichnet sich ja ganz zart am Horizont die Möglichkeit der nächsten Tour ab...Mal sehen,was kommt.

Hallo Bele,

Krankenwache?Hab ich was verpasst?Lag´s an den gerauchten Genussmitteln?
Bilder sind schon rausgesucht,spätestens morgen Abend gibt´s wieder ein Kapitelchen,versprochen.

Matthias
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12 Aug 2014 12:55 #349397
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03.Februar:

Nach einer herrlich ruhigen Nacht-war mal wieder alleine im Camp-,ist es morgens stark bewölkt.Nach dem Frühstück stelle ich mich noch kurz unter die kalte Dusche,dann packe ich meinen Krempel ins Auto.
Nachdem ich ein Nachtpfauenauge,welches die Nacht nicht überstanden hat und schon teilweise durch Ameisen wieder in den Stoffwechselkreislauf der Natur integriert worden ist,sowie eine farbenprächtige,grosse Raupe fotografiert habe, fahre ich zur Farm, bezahle bei Deike meine bill und unterhalte mich eine Weile mit ihr über die Hintergründe,wie es zur Gründung des "Living Museums" hier auf dem Gelände der Farm-weitab vom Buschmannland-gekommen ist.


durch ein bisschen Suche im Netz habe ich den Namen des Nachtfalters gefunden : es sollte ein Southern Marbled Emperor sein.Und witzigerweise passt die Raupe zum Falter--also Generationenwechsel gewissermassen.

Dann mach ich mich auf,und nehme die D 2315 weiter Richtung Osten,Richtung Omaruru.



Und nun gibt´s doch zwei Vertreter der "Big Five" zu sehen-irgendwie. :whistle:




Das Rhino stammt wohl aus der Werkstatt von Tikoloshe Africa und steht am östlichen Eingangstor zur Erongo Conservancy.
In Omaruru tanke ich voll,und dann cruise ich mit für mich rekordverdächtigen 100 km/h auf der Teerpad Richtung Otjiwarongo,aber in Kalkfeld fahre ich rechts ab auf die D 2414.Nun habe ich es nicht mehr weit bis zur Farm von Freunden,wo ich pünktlich wie vereinbart um Highnoon zum Mittagessen aufschlage.
Nachmittags mache ich mich zu Fuss auf und erkunde die Gegend um den Hausdamm.Der wenigstens hat schon Wasser,hier hat´s doch schon ein paar Mal geregnet,wenn auch noch nicht zuviel.
Im Wasser stehen die allgegenwärtigen Blacksmith Plover-Waffenkiebitze und warnen ununterbrochen.



Auch ein paar Blumen hat der Regen schon hervor gelockt.


Eine Lilie. Dank Susi 65 weiss ich,dass es eine Nerine ist,und Gockel wusste dann auch den Artnamen laticoma.


eine Malve(?)


eine Zwiebelpflanze,aber Name???


erinnert an Weidenröschen,sogar mit Raupe

An einem Termitenbau entdecke ich ein paar Omajovas,die gerade durchbrechen.Da müssen wir heute Abend nochmals hin zum Ernten.


Im Übrigen gelingen mir ein paar Fotos eines Long-tailed Blue,eines Grossen Wanderbläulings


sowie eines Yellow Pansy-Männchens.Das tiefe Blau ist unglaublich intensiv,wenn die Sonne drauf fällt.


An Vögeln kann ich zwei African Spoonbills-Löffler bieten,


sowie einen dieser unsäglichen,kleinen,braunen LGB´s,den ich überhaupt nicht zuordnen kann.



Was es sonst noch so zu Sehen gibt auf einer durchschnittlichen Rinderfarm,gibt es im nächsten Kapitel zu schauen.
Ach ja, irgendwelche Tipps zu unbestimmten Arten würden mich sehr freuen.Aber auch sonstige Kommentare erfreuen den Schreiberling
Matthias
Letzte Änderung: 13 Aug 2014 18:42 von fotomatte. Begründung: Ergänzung eingefügt
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12 Aug 2014 13:32 #349410
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  • AndreasG2523 am 12 Aug 2014 13:32
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Hallo Matthias,

Danke für die schönen Bilder. Das Living Museum hat mich tief beeindruckt. Blüten in Namibia würden mich auch sehr erfreuen, aber dazu wars zu trocken im August 2012. Ich hoffe ich bekomme davon noch mehr zu sehen!

Gruß Andreas
Aktueller Reisebericht September/Oktober 2018: Wüste, Wind und der KTP
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