31.08.12
Sossusvlei Lodge
Km: 120 Teer im Park
Tiere: Strauße, Springböcke, Oryx
Spruch des Tags: „Nee, der geht da nicht weg, der steht da schon länger!!“
Um 6 Uhr klingelt der Wecker-das Sossusvlei ruft- eine meiner persönlichen Highlights der Reise.
Wir holen an der Rezeption unser am Vorabend bestelltes „Frühstückspaket“ ab und trauen unseren Augen kaum: Zwei Leute tragen einen grossen Korb in unser Auto, der unseren Kofferraum ausfüllt. Dazu noch zwei grosse Thermoskannen- Kaffee und Tee. Im Korb befinden sich drei grosse Einweckgläser mit Joghurt, Obstsalat und Cornflakes. Dazu ein Korb mt verschiedenen Brotsorten, eine Aufschnittplatte mit verschiedener Wurst und Käse sowie eine Platte mit frischem Obst. Wir gucken uns sparsam an. Wer soll das nur alles essen????
Das Ganze wird begleitet von einer blütenweiße Tischdecke und Geschirr.
Wir fahren also zum 4x4 Parkplatz und steigen dort auf den Allrad Shuttle um, der uns ins Sossusvlei bringt.
Dort stoppt der Fahrer und verkündet überzeugt, wir sollen nur ins Sussusvlei gehen,der Weg ins Deadvlei durch die Dünen sei für uns nicht zu schaffen. Enttäuschung machte sich breit, wollte ich doch unbedingt ins Deadvlei.
Also teilen wir dem Fahrer mit dass wir es dennoch versuchen wollen. Er warnt uns vor- die Shuttles würden aber nur bis 16 Uhr fahren- wohlgemerkt war es gerade 9 Uhr.
Wir starte also den Marsch zum Vlei und schaffen es tatsächlich. Ich bin natürlich besonders stolz. UND: Es hat sich gelohnt! Wir werden mit Wahnsinns Fotomotiven belohnt, ehe wir uns auf den Rückweg machen.
Im Deadvlei macht ein netter Mann ein Foto von uns. Er fragt, woher wir kommen. „Aus dem Ruhrgebiet“ erklärt Torsten. „Ja, wir haben auch ein paar Kölner dabei“, entgegnet der Mann worauf Torsten ganz trocken entgegnet:“Ach naja, manchmal kann man es sich nicht aussuchen“. Lachend verabschieden wir uns.
Nach vielen Fotos machen wir uns auf den Rückweg. Am Parkplatz wartet unser Fahrer. Entgeistert fargt er,ob wir es geschafft hätten. Wir bejahen und er ist richtig fassungslos.Er ergänzt noch, vor 15 Uhr hätte er uns nicht zurück erwartet. Hey, es ist gerade mal 11 Uhr- man unterschätzt uns!
Er nimmt das zum Anlass, erstmal seinem entgegen kommenden Kollegen zu erzählen, dass wir den Marsch ins Deadvlei geschafft haben.
Zurück am Parkplatz bauen wir auf einem der Picknicktische unser Frühstück auf und genießen unser Frühstück in beeindruckender Kulisse.
Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg in Richtung Düne 45. Da der grosse Ansturm sich gelegt hat, haben wir die Düne für uns allein und versuchen einen Aufstieg.
Ich gebe auf etwa der Hälfte auf. Torsten schafft es bis fast zur Spitze. Aber selbst mein halber Aufstieg hat sich gelohnt. Ich sitze auf dem Dünenkamm und schaue auf die grandiose Landschaft herab, während Torsten fast bis zum Gipfel klettert.
Der Sand fegt durch alle Ritze
n- noch Tage später hole ich ihn mir aus den Ohren. Aber es ist cool, richtig cool. Ich bin total stolz auf mich, dass ich sogar so aktiv war.
Gegen 14 /Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Wir bezahlen unser Permit und ich finde im Shop noch das passende Gegenstück zu Torstens Hut. Am Flughafen war er ja leider ausverkauft, aber nun hab ich auch einen und fühle mich gleich wie in „Jenseits von Afrika“.
Wir fahren noch zum Sesriem Canyon und wandern ihn ein Stück hindurch.
Auf dem Rückweg kreuzt vor uns eine Pavianfamilie die Strasse. Es sind bestimmt 20 Tiere, zum Teil mit Jungtieren auf dem Rücken. Wie cool!
Zurück in der Lodge macht Torsten ein Nickerchen.
Ich sitze auf der Terrasse unseres Zeltes und bestaune die grandiose Landschaft im Abendlicht. Während die Bergkette neben mir im Licht des Sonnenuntergangs zu glühen scheint, genieße ich die unglaubliche Stille.
Abend widmen wir uns wieder dem leckeren und mehr als reichhaltigen Buffet. Ich probiere dieses Mal Kudu, stelle aber fast, dass ich lieber beim Gnu bleibe. Außerdem probiere ich die namibische „Boreworst“, eine Art grober Bratwurst, nur eben würziger. Sehr lecker.
Am Nachbartisch sitzen zwei Paare, mit denen wir ins Gespräch kommen. Ein Pärchen davon fällt durch den kölschen Akzent auf. Wir unterhalten uns eine ganze Weile, über den Urlaub an sich, unseren Unfall vom letzten Jahr und unsere Herkunft. Torsten setzt gerade an, die Geschichte aus dem Deadvlei (von wegen „wir haben auch ein paar Kölner dabei“) zum Besten zu geben: „Wir haben heute im Deadvlei jemanden getroffen……“, als er von einem der Männer ganz trocken unterbrochen wird: „Ja! Das war ich- ist das Foto gut geworden?“ Das Gelächter ist gross und wir schnacken noch ein bißchen, ehe es zu kalt wird und wir uns in unsere Zelte verziehen.
Torsten sorgt zum Abschied noch für einen Brüller, als einer der Männer anmerkt, dass wir uns ja noch zum „breakfast“ sehen und Torsten ihm antwortet (Schwerhörigkeit lässt grüssen) : „Ja, da sind wir auch öfter, bei den Bläck Fööss“. Lachend trennen sich unsere Wege.