THEMA: Mondlicht über der Kalahari - Reisebericht
20 Okt 2010 15:49 #159784
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  • lisolu am 20 Okt 2010 15:49
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Barbara, ich mag Deine Reiseberichte und lachen musste ich darüber, dass ihr Euch immer in der mittleren Hütte zusammensetzt. Sind das immer die besseren Gastgeber oder ist es dort einfach kuscheliger?

Eine gar nicht neugierige
lisolu
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20 Okt 2010 16:44 #159799
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  • myrio am 20 Okt 2010 16:44
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hallo, du gar nicht neugierige lisolu,
ich habe gerätselt und bin endlich draufgekommen.
Die "Mittleren" spielen unter diesen Bedingungen sehr gern Gastgeber, damit s i e nachts wegen der "Löwengefahr" nicht wieder i h r e Hütte verlassen müssen :woohoo: , um gefahrlos in die seitlich gelegenen Hütten zu kommen.
Mit einem Augenzwinkern grüsst dich
"Frank der Rätsellöser" :P
Letzte Änderung: 20 Okt 2010 16:45 von myrio.
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20 Okt 2010 16:45 #159800
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  • jaffles am 20 Okt 2010 16:45
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Hallo Barbara,

schön, dass du dich wieder zum Reiseberichtschreiben aufgerafft hast.
Deine Berichte sind immer so schön kurzweilig und humorvoll. Einfach Spitze, genau wie eure Bilder!!!
Freu mich auch schon auf die Fortsetzung.

LG
Claudia
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20 Okt 2010 17:41 #159809
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  • Pascalinah am 20 Okt 2010 17:41
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Hallo lisolu,

das ist uns bisher noch gar nicht aufgefallen, dass wir uns immer in der mittleren Hütte getroffen haben :blush: . Aber nicht immer hatten wir die selbe Reihenfolge. Es war einfach des halb, weil dann jedes der anderen Paare den gleichen Weg hatte ...grins...

@ Claudia: wie machen wir das im Februar? Treffen wir uns dann auch in der Mitte?

LG Barbara
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
Letzte Änderung: 20 Okt 2010 17:41 von Pascalinah.
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20 Okt 2010 17:45 #159811
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  • Pascalinah am 20 Okt 2010 17:41
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27.08.10

07:00 Uhr: Wow! 2 schwarze Mähnenlöwen stehen am Wasserloch. Genüsslich schlabbern sie das morgenkühle Wasser, ihre Mähnen spiegeln sich an der Oberfläche. Von Osten naht eine Braune Hyäne. Sie wittert jedoch ihre Feinde und kommt nicht zum trinken, sondern tritt leise den Rückzug an. Schade, sie ist zu weit weg, als dass wir sie gut fotografieren können. Wir frühstücken in aller Ruhe und schauen den Königen der Tiere noch eine Weile zu, wie sie sich satt und träge im Gras wälzen. Dann trennen sich unsere Wege; die Löwen verlassen die Wasserstelle und wir das Camp Gharagab.







Wieder führt die schmale Fahrspur durch tiefes Grasland bergauf und bergab durch die roten Dünen. Teilweise sind die Auffahrten sehr, sehr steil und tiefsandig. Ein kleiner Schakal kommt uns von der anderen Dünenseite auf dem Weg entgegen, bleibt auf dem Weg stehen, schaut uns frech nach dem Motto an: “So, und wer von uns beiden weicht jetzt aus?“ O.K., er weicht aus, aber nicht mehr als 1 Meter, denn in der sandigen Spur lässt es sich besser laufen als im hohen Gras.



Doch schon naht das nächste unserer 3 Fahrzeuge und wieder muss der kleine Kerl Platz machen. Als dann auch noch Fahrzeug Nr.3 über die Düne kommt wird es ihm zu bunt und er gibt auf. Wenig später liefert sich ein Strauss mit uns ein Rennen. Dieses blöde Federvieh rennt permanent panisch neben uns her, bis er nach einigen Hundert Metern merkt, dass er problemlos zur Seite ausweichen kann. Tja, viel Hirn ist in dem kleinen Kopf wohl nicht drin. Nach etwa 1 ¾ Stunden und ein paar Fotostops haben wir die Hauptpad wieder erreicht. Dabei sind es lt. Karte nur 17 km.



Kurz vor Polentswa huscht ein Gepard direkt vor uns über die Strasse und bleibt nach etwa 10 Metern unter einem Baum stehen. Hier pausiert er und beobachtet uns durch das Buschwerk, ehe er das Interesse an uns verliert und seinen Weg fortsetzt. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Polentswa Camp, denn wir sind neugierig wie das Camp ausschaut und wie seine Lage ist. Es gefällt uns gut. Merken für das nächste mal! Die weitere Fahrt bis zum Nossob Camp verläuft relativ unspektakulär, lediglich die altbekannte Savannen-WG (Gnus, Strausse und Oryxe) lässt sich bewundern. Wir checken in Nossob ein, trinken erst einmal gemütlich Kaffee und fahren dann noch einmal raus.



Wie immer haben wir bei Marie se draai Pech. Lediglich ein paar Oryxe und ein Schakal betreten die Szenerie. Aber gen Norden, kurz vor Qubit`je Quap treffen wir auf einen Schwarzbrust-Schlangenadler, der gerade eine Puffotter zu Abend verspeist. So wie es ausschaut, hat er ihr zuvor den Kopf abgebissen. Das Blut läuft noch am Schlangenkörper herunter. In mehreren grossen Happen verschlingt er das Kriechtier. Nur wenige Kilometer weiter entdecken wir einen Gaukler in der Baumkrone sitzen. Leider ist das Licht zum fotografieren nicht optimal, denn der Greifvogel sitzt genau im Gegenlicht und denkt nicht einmal daran seinen Platz zu verlassen. Dabei ist die Wasserstelle Qubit`je Quab nur 200m entfernt und ich telepathiere ihm immer wieder wie durstig er doch ist... Klappt nicht!



Schwarzbrust-Schlangenadler

Anhang:
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Letzte Änderung: 20 Okt 2010 23:01 von Pascalinah.
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20 Okt 2010 18:21 #159816
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  • Pascalinah am 20 Okt 2010 17:41
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28.08.10

Wir fahren schon eine ganze Weile, es lassen sich kaum Tiere blicken. Plötzlich flattern in einiger Entfernung immer wieder zwei Singhabichte vom Boden hoch. Wir stoppen und entdecken etwa 100m weiter im Gebüsch einen Honigdachs, der wie wild in der Erde gräbt. Leider versteckt sich der Frechdachs immer wieder hinter dichtem Buschwerk, sodass wir ihn nicht fotografieren und auch nicht ausmachen können, nach was er gräbt und warum er ständig die beiden Singhabichte attackiert. Alles warten nutzt nichts, schliesslich fahren wir weiter. Um nach Twee Riveren zu gelangen nehmen wir lieber gleich den grossen Bypass, denn dieses Garappel zwischen Dikbaardskolk und Kij Kij wollen wir uns kein zweites mal antun. Auf rechter guter Piste geht’s wiegend durch die Dünen. Eine kleine Rappenantilopenfamilie verweilt am Strassenrand, aber auch nur so lange, wie wir fahren. Als wir anhalten machen sie sich rasch aus dem Staub. Ein Straussenmännchen bietet seiner Holden ein Schaulaufen, flattert mit den Schwingen und wiegt seinen Kopf hin und her. Die Henne ist beeindruckt. Na ja, wenigstens für kurze Zeit. Wenige Kilometer hinter Vaalpan sonnt sich eine dünne, längsgestreifte Schlange auf der Fahrbahn. Wir stoppen, doch das Reptil hat sich schon auf die Kriechspur verzogen und schlängelt sich in die Ferne. So kann sie wenigstens nicht mehr überfahren werden. Schade, ich hätte sie mir gerne noch ein wenig genauer angeschaut. Das Auob Revier ist erreicht. Nun sind es nur noch rund 70 Kilometer bis Twee Rivieren, wo wir unsere letzte Nacht im Kgalagadi Transfrontier Park verbringen werden. Am Gemsbokplein steht eine kleine Herde Gnus in der Mittagshitze. Sie lassen die Köpfe hängen. Nein, eine Schönheit ist das gemeine Gnu nun wirklich nicht. Eine Legende der San besagt, dass der liebe Gott beim Erschaffen der Tiere noch ein paar Teile übrig gehabt und daraus das Gnu geschaffen habe. Ja, so sieht es auch aus...seufz.



Aber es kann ja nicht jedes Tier so hübsch sein, wie die kleinen zierlichen Springböckchen mit ihren niedlichen Gesichtern. Wir stehen inmitten einer Herde und wollen Porträtaufnahmen von ihnen machen. Doch das Ziel der Begierde spielt nicht immer so mit, wie wir es gerne hätten. Gut, dass wir im Zeitalter der digitalen Fotografie sind. Im Twee Rivieren Rastlager angekommen beziehen wir unsere Quartiere und relaxen erst einmal. Doch lange halte ich es nicht aus. Ich brauche mal wieder meine kleine Auszeit, Zeit, in der ich ganz alleine bin. So setzte ich mich ins Fahrzeug und fahre bis Leeuwdril und ein Stück die Umgehung nach Rooiputs hoch. Tiere sehe ich auch hier keine, doch ich geniesse die Stunde des Alleinseins.



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Letzte Änderung: 20 Okt 2010 18:43 von Pascalinah.
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