27.08.10
07:00 Uhr: Wow! 2 schwarze Mähnenlöwen stehen am Wasserloch. Genüsslich schlabbern sie das morgenkühle Wasser, ihre Mähnen spiegeln sich an der Oberfläche. Von Osten naht eine Braune Hyäne. Sie wittert jedoch ihre Feinde und kommt nicht zum trinken, sondern tritt leise den Rückzug an. Schade, sie ist zu weit weg, als dass wir sie gut fotografieren können. Wir frühstücken in aller Ruhe und schauen den Königen der Tiere noch eine Weile zu, wie sie sich satt und träge im Gras wälzen. Dann trennen sich unsere Wege; die Löwen verlassen die Wasserstelle und wir das Camp Gharagab.
Wieder führt die schmale Fahrspur durch tiefes Grasland bergauf und bergab durch die roten Dünen. Teilweise sind die Auffahrten sehr, sehr steil und tiefsandig. Ein kleiner Schakal kommt uns von der anderen Dünenseite auf dem Weg entgegen, bleibt auf dem Weg stehen, schaut uns frech nach dem Motto an: “So, und wer von uns beiden weicht jetzt aus?“ O.K., er weicht aus, aber nicht mehr als 1 Meter, denn in der sandigen Spur lässt es sich besser laufen als im hohen Gras.
Doch schon naht das nächste unserer 3 Fahrzeuge und wieder muss der kleine Kerl Platz machen. Als dann auch noch Fahrzeug Nr.3 über die Düne kommt wird es ihm zu bunt und er gibt auf. Wenig später liefert sich ein Strauss mit uns ein Rennen. Dieses blöde Federvieh rennt permanent panisch neben uns her, bis er nach einigen Hundert Metern merkt, dass er problemlos zur Seite ausweichen kann. Tja, viel Hirn ist in dem kleinen Kopf wohl nicht drin. Nach etwa 1 ¾ Stunden und ein paar Fotostops haben wir die Hauptpad wieder erreicht. Dabei sind es lt. Karte nur 17 km.
Kurz vor Polentswa huscht ein Gepard direkt vor uns über die Strasse und bleibt nach etwa 10 Metern unter einem Baum stehen. Hier pausiert er und beobachtet uns durch das Buschwerk, ehe er das Interesse an uns verliert und seinen Weg fortsetzt. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Polentswa Camp, denn wir sind neugierig wie das Camp ausschaut und wie seine Lage ist. Es gefällt uns gut. Merken für das nächste mal! Die weitere Fahrt bis zum Nossob Camp verläuft relativ unspektakulär, lediglich die altbekannte Savannen-WG (Gnus, Strausse und Oryxe) lässt sich bewundern. Wir checken in Nossob ein, trinken erst einmal gemütlich Kaffee und fahren dann noch einmal raus.
Wie immer haben wir bei Marie se draai Pech. Lediglich ein paar Oryxe und ein Schakal betreten die Szenerie. Aber gen Norden, kurz vor Qubit`je Quap treffen wir auf einen Schwarzbrust-Schlangenadler, der gerade eine Puffotter zu Abend verspeist. So wie es ausschaut, hat er ihr zuvor den Kopf abgebissen. Das Blut läuft noch am Schlangenkörper herunter. In mehreren grossen Happen verschlingt er das Kriechtier. Nur wenige Kilometer weiter entdecken wir einen Gaukler in der Baumkrone sitzen. Leider ist das Licht zum fotografieren nicht optimal, denn der Greifvogel sitzt genau im Gegenlicht und denkt nicht einmal daran seinen Platz zu verlassen. Dabei ist die Wasserstelle Qubit`je Quab nur 200m entfernt und ich telepathiere ihm immer wieder wie durstig er doch ist... Klappt nicht!
Schwarzbrust-Schlangenadler