Quito
Nach Quito brachte uns wieder ein Pkw-Shuttle. Das Embassy Hotel ist als 4-Sterne-Hotel angepriesen, aber wenn es nach deutschem Standard 3 Sterne hätte, wäre es schon gut bedient. Ausserdem liegt es in einer Strasse mit vielen Kneipen und Bars, was Lärm bis tief in die Nacht garantiert. Nach einem Fussball-Länderspiel hatten wir sogar in der letzten Nacht bis zum Morgengrauen eine Gruppe Partygänger, die sich nach Barschluss noch auf der Strasse unterhielten, als müssten sie gegen Fluglärm anschreien.
Für den ersten Tag hatten wir eine Stadtführung mit Guide reserviert. Dies war insofern gut, als dass er mit seinem Auto einige etwas ausserhalb gelegene Punkte angefahren hat, die wir sonst nicht erreicht hätten. Spektakulär war das alles nicht, aber doch nettes Sightseeing. Wir sind zum Aussichtspunkt des Pululahua gefahren, um einen Blick in den Krater zu werfen, dessen Caldera etwa 3 Kilometer Durchmesser mißt.
Dort oben gibt es auch eine Sonnenuhr, anhand derer wir die Sonnenkultur der Ureinwohner erklärt bekommen. Haften geblieben ist das Wissen an mir aber nicht. Es gibt wohl verschiedene Touristenstätten, die den Mittelpunkt der Erde ausrufen. Wir waren im kleinen Örtchen Calacali, dort gibt es auch eine Gedenkstätte dafür, kostet keinen Eintritt unter freiem Himmel. Bei der Reiseplanung hatte ich unserem Reisebüro gesagt, dass ich für den Mittelpunkt der Erde kein zusätzliches Eintrittsgeld ausgeben möchte, auch wenn man es mir in den Telefonaten mindestens 3-mal ans Herz gelegt hatte.
Kirche in Calacali
Es sieht aus wie Eiscreme und würde zum Wetter passen, aber es ist Espumilla, so eine klebrige Eiweißschaumspeise. Scheint recht beliebt zu sein in Ecuador, und probieren tut nicht weh und schmeckt fruchtig, ist aber auch nichts, was man ständig essen muss.
Danach gings zum Teleferiqo, was eine ziemliche Autofahrt von Calacali bedeutete. Auf dem Weg dorthin hat der Guide uns alle möglichen Stories über die Geschichte Quitos erzählt, wie die alten Herrscher Quitos, die Inka, die Einwohner unterjocht haben und diese daraufhin mit den spanischen Belagerern gemeinsame Sache gemacht haben, was erst zur Eroberung dieser eigentlich uneinnehmbaren Stadt führen konnte etc. Ob das alles so stimmt – ich habs nicht nachgelesen, aber jedenfalls war es unterhaltsam. Leider wurde das Wetter immer schlechter. Morgens bei der Abfahrt sagte der Guide, dass es doch schade sei, wenn wir nicht den schönen Blick in die Caldera geniessen könnten und empfahl, solange das Wetter gut ist zum Pululahua zu fahren und hinterher zum Teleferico. Tja, schlechtes Wetter am Teleferiqo ist aber auch nicht so toll, denn es ist dann blöde kalt auf 4.000 Metern und die Sicht , falls man überhaupt noch was sehen kann, eignet sich nicht für Fotos. Hier noch ein schnelles Foto, bevor die Stadt unter uns endgültig unsichtbar wurde und es regnete.
Unten in der fotogenen Altstadt angekommen, klarte es wieder auf. Hier der Präsidentenpalast am Plaza Grande
Am Folgetag machten wir uns per Taxi auf in die Altstadt, die wir mit dem Guide nur kurz durchstreift hatten. Der Taxifahrer setzte uns an der Basilika Del Voto Nacional ab.
Danach suchten wir einen höher gelegenen Punkt, an dem wir einen guten fotografischen Überblick über die sehr langgestreckte Stadt (ca. 50km Länge) bekommen konnten. So landeten wir am Restaurant El Ventanal, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die Stadt hatten. Wir sind dann abends zum guten Essen dorthin zurückgekehrt.
Von dort sind wir wieder zurück Richtung Altstadt gewandert, die bei der UNESCO als Weltkulturerbestätte eingetragen ist. Wir kamen an Häuserzeilen mit kleinen Läden vorbei, die ein gemeinsames Thema hatten, z.B. Schuhe, dann wiederum Plastikschmuck usw. Wir haben auch eine sehr alte Heidelberg Druckmaschine durch ein offenes Fenster erspäht. Wir haben uns etwas durch die Strassen treiben lassen.