THEMA: Island - Eisländ, die Eins im Winter
09 Feb 2021 22:47 #606766
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  • Kiboko am 09 Feb 2021 22:47
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Liebe FoMis,

vielen Dank für Eure Anteilnahme.

In den Tagen und Nächten im Pflegeheim am Bett von Mama-Kiboko gehen tausende von Gedanken durch den Kopf.
Kiboko kennt ihren Krankheitsverlauf und hat ähnliche Gene.
Wenn es Kiboko einmal schlechter geht, wird niemand für ihn da sein.
In den nächsten Monaten stehen wichtige Entscheidungen an.

Jetzt geht es mit dem Reisebericht weiter.
Die einzelnen Beiträge habe ich schon vor längerer Zeit geschrieben.
Sie spiegeln nicht die aktuelle Stimmung wieder.

Traurige Grüße
Bernd
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09 Feb 2021 23:04 #606768
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Island Tag 8-5: Jökulsárlón

Kiboko steht auf einem Hügel der End­moräne des Breiðamerku­jökull. Im Jahr 1890 reichte er noch bis hierher. Der Gletscher hatte nur 250m Abstand vom Atlantik.

Abfluss Jökulsá

Wenn die Eisberge auf einer Seite in den Jökuls­árlón rein­fallen, müssen sie auf der anderen Seite wieder raus­fallen. Dafür ist der Gletscher­fluss Jökulsá zu­ständig. Es ist der kürzeste Fluss Islands. Im Sommer treiben die Roh­diamanten in Form von Eis­berge lang­sam zur Diamanten­schleiferei, dem Atlantik ent­gegen. Im Winter sind sie fest­gekeilt und fest­gefroren im Fluss ver­ankert.


Bild 284: Jökulsá - der kürzeste Fluss Islands


Festgesetzte Eisberge ver­stopfen den Jökulsá. Der Fluss hat sie zusammen­geschoben und kom­primiert. Dann sind sie zusammen­gefroren. Hier schiebt sich nix. Der Jökulsá benötigt dringend Ab­führ­mittel, damit die Eis­berge ab­fließen und der See ent­leert wird.


Bild 285: Der Abfluss ist verstopft


Der dunkle Himmel droht mit Schnee­massen. Ob aus dunkel­grauen Wolken auch dunkel­grauer Schnee fällt? Die dunkel­grauen Klein­busse mit den Touristen­klein­gruppen streben dem nächsten Ziel ent­gegen. Kiboko geht zur Diamanten­schleiferei an den Diamanten­strand, bevor Frau Holle das Schüttel­fieber packt.

Diamantenschleiferei

Der Gletscherfluss Jökulsá befördert die Roh­diamanten als Ei­sberge in den Atlantik. Der Atlantik verweigert die An­nahme. Große Wellen spülen die Eis­berge zurück an den Strand. In der Brandung be­findet sich die Diamanten­schleiferei. Die Eis­berge werden von den Wellen be­arbeitet. Mit brachialer Gewalt wird schwarzer Lava­sand gegen die Eis­blöcke ge­schleudert. Die Wellen schieben die Eis­blöcke über den Sand. Dabei werden sie gedreht, abgerundet und poliert.

Kiboko beobachtet die Arbeit der Wellen in der Diamanten­schleiferei. Mit hoher Ge­schwindig­keit sausen die Wellen heran. Dann knallt die Welle auf einen Eisblock. Das Wasser spritzt in alle Himmels­richtungen. Un­vorsichtige Foto­grafen bekommen hier schnell nasse Füße, nasse Knie, nasse Beine und einen nasse Mütze. Auch die Knips­kiste bekommt eine Dusche.

Die Bilder sprechen für sich.


Bild 286: Diamantenschleiferei



Bild 287: Eisblöcke in der Schleiferei



Bild 288: Eisblock im Vollwaschgang



Bild 289: Schnell weg! Die Welle kommt an den Strand gesaust



Bild 290: Die nächste Welle kommt



Bild 291: Ein Eisblock wird geschliffen



Bild 292: Es spritzt. Gleich ist Kiboko nass.
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09 Feb 2021 23:05 #606769
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Kiboko schrieb:
Wenn es Kiboko einmal schlechter geht, wird niemand für ihn da sein.

Diese Gedanken kenne ich, nachdem ich das von Dir Erlebte schon einige Zeit hinter mir habe.
Aber so schwer der Verlust damals für mich war, so war ich dennoch andererseits froh, als meine Mutter es endlich hinter sich hatte. Die letzten ca. acht Wochen waren einfach nur noch eine Qual für sie.

Danke, dass Du Deinen Bericht jetzt nicht an dieser Stelle abbrichst.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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09 Feb 2021 23:30 #606771
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Island Tag 8-6: Jökulsárlón

Das Arbeitsergebnis der fleißigen Diamanten­schleifer liegt dann am Strand herum. Weiße und hell­blaue Dia­manten in unter­schiedlichen For­men und Größen werden auf schwarzem Sand präsen­tiert. Bei der Viel­falt kann sich Kiboko einfach nicht ent­scheiden. Zu groß und zu un­über­sichtlich ist das An­gebot an Dia­manten. Preis­schilder sind nicht dran. Ver­mutlich sind sie un­bezahlbar.


Bild 293: Strand der Diamanten



Bild 294: Hellblaue Diamanten am schwarzen Strand



Bild 295: Reichhaltiges Angebot



Bild 296: Kleiner Diamant ganz groß



Bild 297: Dieser Diamant sieht wie ein eingegrabenes Schwein aus, dessen Schnauze in den Himmel zeigt.



Bild 298: Minieisberg auf schwarzem Sand


Fernab der Touristen­ströme stolpert Kiboko über ein ganz besonderes Ob­jekt. Auf dem ersten Blick sieht es wie das ab­gebrochene Horn eines Ein­horns aus. Kiboko hat nachgeforscht und ist auf eine sagenhafte Ge­schichte gestoßen.

Elfenðilðó

Das edle Fundstück gehört der Elfen­königin Borghilður.


Bild 299: Der Elfenðilðó



Am 20. März 2010 fand eine heiße Party auf dem Vulkan statt. Dabei hat die Elfen­königin Borghilður diesen per­sönlichen Ge­gen­stand ver­loren. Im Blue-Curaçao-Rausch ist er ihr während der Be­nutzung aus der könig­lichen Hand ge­flutscht. Er rutschte abwärts über das frisch fest­getrampelte hell­blaue Eis. Dann ver­schwand er in einer Gletscher­spalte. Beim Auf­prall am Boden der Spalte wurde leichte seismische Aktivi­täten gemessen. Isländische Geologen waren beunruhigt und haben die Umgebung evakuiert.

Borghilður fluchte laut über ihr Miss­geschick. Durch den Lärm wurde der schlafende Riese Eyjafjalla­jökull ge­weckt. Der Riese wurde sauer und ließ erst einmal Dampf ab. Borghilður fluchte und zeterte weiter. Da wurde es Eyjafjalla­jökull zu viel. Er spuckte Feuer und Asche. Das legte den Luftverkehr über den Nord­atlantik und sogar in Europa lahm. Der Gletscher schmolz. Wasser­massen schossen schlag­artig in den Atlantik. Sie haben Straßen und Brücken mitgerissen. Erst im Juni 2010 beruhigte sich die Elfenkönigin und der Riese wieder. Der Elfenðilðó blieb verschollen.

Durch das Hoch­wasser im Gletscher­fluss wurde der Elfenðilðó in den eis­kalten Atlantik be­fördert. Der Atlantik hat die An­nahme ver­weigert. Das edle Stück wurde post­wendend an den Strand gespült.

Nun liegt der Elfenðilðó Kiboko zu Füßen. Ehr­führchtig macht Kiboko ein Beweis­foto und zieht sich dis­kret zu­rück. Niemand weiß, welche Krank­heits­erreger und kälte­liebenden Vieren an einem gebrauchten Fund­stück haften können.



Das Ende vom Elfenðilðó

Ein besoffener Troll hat Kiboko folgende Sage er­zählt. Drei­einhalb Jahre später passierte das Un­glück. Im Herbst 2019 soll eine Chi­nesische Reise­gruppe aus Wuhan dieses Fund­stück ent­wendet haben. Sie hielten den Elfenðilðó für ma­gisches Horn vom Ein­horn. In Wuhan wurde das Teil zer­stückelt und pulveri­siert. Anschließend soll es als magisches Potenz­mittel in einer Gar­küche auf dem Wild­tier­markt von Wuhan ver­kauft worden sein. Die Elfen­königin Borghilður erzürnte über den end­gültigen Verlust Ihres Lieblings­ðilðós. Ihre Rache war grenzen­los.
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09 Feb 2021 23:52 #606772
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Island Tag 8-7: Jökulsárlón - Vík

Der Diamantenstrand bietet eine Fülle von Foto­motiven. Hier könnte Kiboko noch viele Stunden ver­bringen. Aber die Zeit drängt. Kiboko muss weiter­fahren.

Jökulsá Brücke

Die Hängebrücke über den Jökulsá ist auch ein­spurig. Mehr als dreißig Autos dürfen nicht gleich­zeitig über die Brücke fahren. Die Tem­peratur­anzeige ist ein­gefroren.


Bild 300: Brücke über den Jökulá


Hinter der Brücke hat der Schnee die Straße frei­geweht. Der starke Seiten­wind drückt an der Renn­semmel. Aber Kiboko stemmt sich tapfer da­gegen und schlingert über die Ring­straße.


Bild 301: Seitenwind auf der Eispiste


Stigá

Große und kleine Gletscher­flüsse streben den Atlantik ent­gegen. Die Stigá plätschert ge­mächlich aus den Bergen durch den Schnee.


Bild 302: Der Gletscherfluss ist fast vollständig erstarrt.



Litlahof

Während Kiboko über die vereiste Fahr­bahn schlittert, fährt der Is­länder un­gerührt mit maxi­maler Ge­schwin­dig­keit. Die Spikes beißen sich auf der Eis­piste fest.


Bild 303: Gegenverkehr auf der Eispiste


Bei ungemütlichen Wetter kämpft sich Kiboko durch den Schnee. Eis und Wind­böen er­fordern höchste Kon­zentration am Lenk­rad. Trotzdem kommt Kiboko nur langsam voran.


Bild 304: Fahrt im Schneesturm



Bild 305: Schwarz-weiß Landschaft


Skaftafell Nationalpark

Eine Eispiste führt zum nahen Skafta­fell National­park. Der Park­platz ist ver­weist. Es schneit unter dunklen Wolken. Kiboko tastet sich bis zu einer Info­tafel vor. Bis zum Svarti­foss ist es nicht wirk­lich weit. Der Svarti­foss ist ein mit Basalt­säulen ge­schmückter Wasser­fall an einem Über­hang. Von hinten kann durch den Wasserfall fotografiert werden. Kiboko hat vom Svarti­foss schon hervor­ragende Bilder im Gegen­licht ge­sehen. Bei den aktuellen Wetter­bedingungen sind keine guten Auf­nahmen zu er­warten. Der Weg zum Wasser­fall ist im Schnee­treiben nicht zu er­kennen. Kiboko hat keine recht Lust. Der Svarti­foss und die anderen Natur­schönheiten im National­park müssen auf den nächsten Besuch von Kiboko warten.

Schnee

Kiboko klemmt sich wieder hinter das Lenk­rad. Die Renn­semmel kriecht über die National­straße 1. Es schneit. Alles ist weiß. Die Verkehrs­schilder haben jetzt eine Tarn­kappe an­gelegt. Es wird dunkel in Is­land. Im Schnee­sturm ist die Straße kaum noch zu sehen.


Bild 306: Alles weiß


Vík í Mýrdal

Dann tauchen ein paar Häuser an der Straße auf. Kiboko ist heile in Vík í Mýrdal angekommen. Auch die Renn­semmel hat sich eine Tarn­kappe zu­gelegt.


Bild 307: Rennsemmel mit Tarnkappe


Während draußen der Schnee­sturm tobt, kann sich Kiboko im Zimmer aus­ruhen. Bei Schnee­sturm sind keine grünen Lichter am Himmel zu er­warten.


Bild 308: Trübe Aussichten
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10 Feb 2021 13:28 #606806
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  • Tommy54 am 10 Feb 2021 13:28
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Hallo Kiboko,
endlich eine plausible Erklärung für dieses komische Virus
VG Tommy
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