THEMA: 4x4 oder 2x4 ?
27 Aug 2016 18:43 #442638
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  • leser am 27 Aug 2016 18:43
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Hi, ich sehe das so, vielleicht auch falsch, also alles m.E…..für zuschaltbare, alte, Allradtechnik (@Turi)…..

Löcher (Dellen bis Waschbrett) in der Fahrbahn entstehen durch Schlupf („Durchdrehen“) zwischen Rad und Untergrund, wenn das Antriebsmoment höher ist als vom Rad auf den Untergrund übertragen werden kann, was wiederum von vielen Faktoren abhängt, wie die absoluten Größen (Kraftlackeln, Fahrweise, Gummigeben) … Geschwindigkeit … Beladung ….Reifen und - druck …. Zustand der Fahrwerkes, Stoßdämpfer ….. Beschaffenheit des Untergrundes….. Wenn das „Loch“ einmal da ist, wird es durch die Folgefahrzeuge, die auch in gleich schädlicher Weise unterwegs sind aber auch, weil sie jetzt leichter ausgehoben werden (also eher Schlupf auftritt), verstärkt und ausgebreitet, etc. ….. es entstehen Waschbrett u.a. miese Pisten. Wenn nun durch Zuschalten der zweiten Achse das Antriebsmoment halbiert wird, wird auch die erstgenannte Ursache „halbiert“ und daher die Piste „geschont“.*
Ich finde, dass das vielleicht (?) nicht gebührlich berücksichtig wird und schließe mich da unbedingt ein, die Angst/Scheu vor den Nachteilen von unpassend aktivierten H4 ist einfach zu groß..…..trotzdem hat jemand, wohl nicht umsonst und wo weiß ich nicht mehr, auf einer „ganz normalen“ Schotterstraße ein Schild aufgestellt: „please engage 4wd if you have one“…oder so ähnlich.

Natürlich ist obiges bei geringer Geschwindigkeit unbedeutend. Aber bei höherem Rollwiderstand (etwas Sand, loser Schotter und bergauf), wird man im 2x4 immer mehr Gas geben und diese STELLEN (nicht den ganzen KTP) mehr umpflügen als im Allradmodus…. und der Fahrer sieht das nie, nur der Nachfolgende.

*Außerdem schont man auch den Antriebsstrang und Fahrwerk, weil dann auch die Kräfte von den Lastwechselreaktionen infolge wechselnder Traktion entsprechend reduziert werden.

Was bitte ist falsch daran?
Grüße
Letzte Änderung: 27 Aug 2016 19:20 von leser.
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28 Aug 2016 10:33 #442676
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  • Turi am 28 Aug 2016 10:33
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Hallo zusammen
Wenn nun durch Zuschalten der zweiten Achse das Antriebsmoment halbiert wird, wird auch die erstgenannte Ursache „halbiert“ und daher die Piste „geschont
Das stimmt zum Teil;
Auf gerader Piste wird die Wellblechneigung verringert und es ist spurtreuer zu fahren, nur wo haben wir nur gerade Pisten.
Ok, in Namibia gibt es einige davon, man sollte aber tunlichst den Allrad vor der Kurve rausnehmen, oder mit viel Vorsicht und sehr verhalten in die Kurve fahren um im Notfall noch anhalten zu können, ein Entkoppeln des Allradantriebs in der Kurve ist nicht mehr möglich.
In Kurven ist der Abtrag des Schotters an den Kurvenaussenrand sehr hoch, dieser Effekt gleicht die Spannungen im Antriebsstrang aus und macht in die Kurven der Pisten tiefe Rinnenviel mehr als im 2x4, .

Fährt man mal mit eingelegtem Allrad um die Kurve, merkt man wie sich alles verspannt, eine Entriegelung des Allradantriebs ist dann auch nicht mehr möglich.
Fährt man mit eingelegtem Allrad um die Kurve und ist zu schnell, lässt sich das nur schwierig kontrollieren, die vorderen Räder schieben zum Kurvenaussenrand, wie ich schon weiter oben geschrieben habe.
Lasst mal den Allrad auf Asphalt eingeschaltet und fahrt um eine Kurve, da spürt ihr wie es im Antriebsstrang würgt, das Gewürge nimmt auf den Pisten der Schotter oder Sand auf.
Aber bei höherem Rollwiderstand (etwas Sand, loser Schotter und bergauf), wird man im 2x4 immer mehr Gas geben und diese STELLEN (nicht den ganzen KTP) mehr umpflügen als im Allradmodus…. und der Fahrer sieht das nie, nur der Nachfolgende.

Diese Aussage trifft zu, fühlt man Schlupf in den Antriebsrädern macht es natürlich Sinn im Allrad zu fahren, man wird dann in den Kurven auch nicht zu schnell sein, vernünftigerweise, was wiederum bergab, wenn man mal ins rutschen kommt ziemlich eklig werden kann, das Fahrzeug lässt sich dann nur noch schwierig kontrollieren, bremst man stärker ab, rutscht man wieder über die Vorderräder und das geht zum Kurvenaussenrand und dann runter.

Zuschaltbarer Allrad braucht viel Erfahrung im Umgang, besser für reine "Urlaubsfahrer" ist ein permanenter Allrad mit den modernen Helferchen, wie ESP, ABS und Bergan- und Abfahrhilfe.

Ich habe im Fernreisefahrzeug einen zuschaltbaren Allradantrieb, nicht weil er besser ist, sondern weil er einfacher zu reparieren ist und ist er mal eingelegt, man sicher ist, dass er auch funktioniert.
Zu Hause fahre ich 4x4 mit all den Helferchen, da ist es kein Problem wenn mal ein Sensor ausfällt, macht auch mehr Sinn auf Asphalt und Schnee.

Gruss Turi
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28 Aug 2016 10:51 #442679
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  • Can am 28 Aug 2016 10:51
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Hallo,
ich wollte nur noch einmal darauf hinweisen, das es sich hier eingangs um jemanden handelt, der das erste Mal in Namibia ist, vielleicht noch nie auf Schotterpsten unterwegs war, eventuell auch nicht mit einem Geländewagen bzw. Pickup und das noch mit einer heckgetriebenen, leichten Hinterachse fahren will/muss. (im 2x4)

Also sollte doch der Rat dahin gehen, die größte Sicherheit zu ermöglichen, welche das Fahrzeug bietet. Also auf unbefestigten Straßen unbedingt 4x4 einzuschalten!!!!!! Daran ist weder etwas falsch, noch kann etwas kaputt gehen, geschweige denn, dass es eine Verschlechterung beim Fahren bringt.
Da ist es doch egal, warum, weswegen, was an dem Auto geschieht und was es mit den Straßen macht. Er wird nicht in solches Gelände fahren, wo man in etwa wissen sollte, was passiert, wenn ich das und das mache.
Die Ratschläge, was ich mache nach x tausend Kilometern helfen doch demjenigen nicht.
Ich würde auch niemanden aus Namibia raten, der das erste Mal hier in Dtl ist: "Wenn das weiße, durchgestrichene Schild auf der Autobahn kommt fahre ich 240 km/h im Schnitt - kein Problem....."
Was nützt es, wenn ich sage, ich fahre auch ohne 4x4 bis hinter ins Sossusvlei - nix.

Nach den ersten paar tausend Kilometern wird derjenige dann schon ein Gefühl für das Auto, die Straßen und Bedingungen entwickeln und kann dann seine Fahrweise anpassen.
Aber Anfangs??? Also weiterhin mein Rat: 4x4 auf unbefestigten Straßen!!!!! Und eine angepasste Geschwindigkeit!!!!!! Eher zu langsam als zu schnell!!!!! Nicht von andren zum schnelleren Fahren "verleiten" lassen!!!! Besonders aufmerksam auf Schotter zu sein!!!! Und die Fahrt durch die Landschaft genießen!!!!!
Gruß
Letzte Änderung: 28 Aug 2016 11:16 von Can.
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28 Aug 2016 12:25 #442686
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  • Turi am 28 Aug 2016 10:33
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Hallo Can
Nach den ersten paar tausend Kilometern wird derjenige dann schon ein Gefühl für das Auto, die Straßen und Bedingungen entwickeln und kann dann seine Fahrweise anpassen.
Aber Anfangs??? Also weiterhin mein Rat: 4x4 auf unbefestigten Straßen!!!!! Und eine angepasste Geschwindigkeit!!!!!! Eher zu langsam als zu schnell!!!!! Nicht von andren zum schnelleren Fahren "verleiten" lassen!!!! Besonders aufmerksam auf Schotter zu sein!!!! Und die Fahrt durch die Landschaft genießen!!!!!

Grundsätzlich kann ich Dir da recht geben, nur sollte man sich, bevor man in ein 4x4 Fahrzeug setzt und evtl. sich und andere gefährdet, während er ersten paar tausend Kilometer, mit der grundsätzlichen Technik vertraut machen und diese auch verstehen, die Physik des Fahrzeugs können nur ein paar geübte Rallyefahrer überlisten.
Wenn ich hier im Forum so lese, dass Tagesetappen von 400 und mehr km eingeplant werden, da ist mit Landschaft geniessen nicht mehr viel und mit langsam fahren erst recht nicht, nur ein Schnitt von 50 km/h bedeutet da schon 8 Std Fahrzeit und ein 50er Schnitt ist dann schon verdammt schnell.
Da wird dann ein zugeschalteter Allrad auf kurvenreicher Strecke zur Gefahr .
Soll jeder machen wie er will, ich habe nur die physikalischen Eigenschaften der verschiedenen Systeme erläutert und die sollte man kennen und verstehen und wissen mit was man unterwegs ist, ansonsten in einem Safarifahrzeug mit Fahrer Platz nehmen.
Ich habe in Afrika schon viele Unfälle mit 4x4 Fahrzeugen gesehen, und die sind in erster Linie durch nicht sachgemässe Behandlung, Überschätzung des 4x4 und überhöhte Geschwindigkeit entstanden, aber was rede ich, Du kennst das dort unten sicher auch.


Gruss Turi
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28 Aug 2016 13:01 #442690
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Can schrieb:
Aber Anfangs??? Also weiterhin mein Rat: 4x4 auf unbefestigten Straßen!!!!! Und eine angepasste Geschwindigkeit!!!!!! Eher zu langsam als zu schnell!!!!! Nicht von andren zum schnelleren Fahren "verleiten" lassen!!!! Besonders aufmerksam auf Schotter zu sein!!!!

... mein Rat wäre, mal in das Handbuch des entsprechenden Fahrzeugs zu schauen. Meines rät z.B. ganz klar dazu, bei Trockenheit und auf flachem Terrain auf unbefestigten Wegen (und sogar im Gelände) mit 4x2 zu fahren.

Und dann auch gleich mal schauen, ob beim Einschalten von 4H oder 4L automatisch ESP abgeschaltet wird. Das dürfte für die meisten Fahrer deutlich wichtiger sein als 4x4.

Und ganz wichtig ist, 4x4 auf Asphalt direkt wieder auszuschalten, falls man ihn doch verwendet.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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28 Aug 2016 14:02 #442693
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Hallo,
im 4H Modus ist das ESP immer an, im 4 L nicht.
Stellst du bitte mal ein Foto von deinem Handbuch ein, wo das von dir geschriebene dargestellt ist? Wäre interessant.
Gruß
Die Logik, dass Allrad in Kurven gefährlich wird???? Tut mir Leid - ich lass es, dass ist mir zu hoch... Allrad ist gefährlicher als 2x4.....man, man,man...
Bitte noch einmal meinen Rat genau lesen!!!
Also weiterhin mein Rat: 4x4 auf unbefestigten Straßen!!!!! Und eine angepasste Geschwindigkeit!!!!!! Eher zu langsam als zu schnell!!!!! Nicht von andren zum schnelleren Fahren "verleiten" lassen!!!! Besonders aufmerksam auf Schotter zu sein!!!! Und die Fahrt durch die Landschaft genießen!!!!!
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