Hallo Alex,
Die Idee, auf dem van Zyl´s Paß oben zu übernachten, ist sehr gut! Hier kann man so richtig die Seele baumeln lassen!
Ich möchte Dir jedoch ein paar Tipps zum Hartmanntal geben:
In Deine Planung hast Du zu wenig Zeit für das Hartmanntal einfließen lassen. Bedenke, daß Du Zeit benötigst um überhaupt bis zum nördlichen Ende mit den Dünen zu gelangen. Der Weg dorthin auf der westlichen Route von Green Drum aus ist auch schön, …da möchtest Du bestimmt ein paar Abstecher in die flachen Wanderdünen oder auf eine der „Koppies“ machen. Auch glaube ich, daß Du mehrmals Luft ablassen mußt, da einige „Weichsandpads“ auch bergauf führen. Das alles benötigt Zeit! Ich würde Dir dringend empfehlen, zwei Nächte im Hartmanntal zu übernachten. Dann hast Du einen ganzen vollen Tag vor Ort Zeit. Es gibt zu viel zu sehen, zu besteigen und zu befahren!
Lasse Dich auch nicht durch diese sogenannten „Verbots“-Schilder „verkackeiern“! Wie schon hier im Thema wunderbar von Guido aufgezeigt: Wilderness bläst sich damit nur auf!
Meine Routenempfehlung:
Van Zyl´s Paß morgens runter und dann die direkte Pad (Abzweig: S17 39 45.9 E12 40 02.4) via Red Drum, Blue Drum, Orange Drum und Green Drum auf die Westroute ins Hartmanntal einfahren.
Kurz eingeworfen: Vor Red Drum kannst Du an einer (noch) funktionierenden Wasserstelle Deine Trinkwassertanks auffüllen. S17 47 19.5 E12 32 06.8 Das darfst Du! Lasse Dich nicht von Himbas am Wasserschöpfen hindern! Habe neulich Selbstfahrer wieder 2 Km mit zurückgenommen, weil Himbas ihnen angeblich verboten hätten Wasser zu nehmen. Es ging dann doch, …ohne Probleme!
Solltest Du noch vor Erreichen des Dünengürtels von der Dämmerung überrascht werden, so kannst Du ohne Probleme eine der Spuren folgen die von der Piste abzweigen. Meist geht es auf eine Koppie oder zu einem Baum oder in ein kleines Rivierbett.
Auch hier ein kurzer Einwurf: Ich möchte Dich und auch die anderen Hartmanntalbesucher darum bitten, keine neuen Spuren zu ziehen! Es gibt genügend alte Tracks die gut zu nutzen sind, also kein Grund neue Spuren zu erzeugen. Dies gilt natürlich nicht für den Dünengürtel. Hier halten sich Spuren manchmal nur für wenige Minuten, …wenn der Südwester anständig bläst!
Der neue Tag sollte dann früh beginnen, denn durch den niedrigen Sonnenstand gibt es einzigartige Schatten und Kontraste zu erleben! Das sollte niemand verpassen! Begib Dich (…bitte mit äußerster fahrerischer Vor- und Umsicht!) in den Dünengürtel. Fahre nie über die Dünenkämme ohne zu wissen was Dich dahinter erwartet.
Die zweite Übernachtung könntest Du Dir auf einer Kuppe suchen, von der Du eine wahnsinnige Rundsicht genießen kannst! Ich habe es aber bisher erst einmal geschafft den Gipfel zu erreichen, …allerdings fahre ich immer mit Anhänger. Jedenfalls waren die Nacht und der anschließende Sonnenaufgang wirklich atemberaubend! S17 12 34.6 E12 06 31.9
Die Rückfahrt aus dem Hartmanntal kannst Du dann getrost über den „Shortcut“ wagen. Es geht nur bergab. Insgesamt gibt es nur zwei steile Passagen: S17 33 50.2 E12 26 02.5 und S17 33 23.8 E12 28 02.6 Anschließend geht es problemlos bis zum Camp Syncro.
Die Rückfahrt geht dann wieder über Red Drum. Dort schon würde ich nach Süden abbiegen um bei Orupembe irgendwo im Khumib Rivier zu übernachten. Das ist ein schöner Tagestrip. Anschließend ist es nicht mehr weit bis Purros.
Viel Spaß! Vielleicht sehen wir uns in Purros am 4.Mai?
Herzliche Grüße aus Windhuk,
Olli
p.s.: zur Einstimmung noch ein paar Bilder: