THEMA: Sicherheitshinweis - Dachzelt vorn
06 Aug 2012 09:56 #247576
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  • Erika am 06 Aug 2012 09:56
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Hi gk

Wahrscheinlich soll das Dachzelt verhindern, dass die Kabine bei einem Überschlag eingedrückt wird. Sozusagen ein Dämmschutz oder Dachairbag oder wie man es nennen will :blink: . Ist das so, Herr Möhle?

Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
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2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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06 Aug 2012 10:11 #247577
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  • kowo am 06 Aug 2012 10:11
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Wahrscheinlich soll das Dachzelt verhindern, dass die Kabine bei einem Überschlag eingedrückt wird.

Kann ich mir ehrlich gesagt ganz schwer vorstellen. Wenn einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt tut es doch auch (fast) genauso weh ob ein Cap auf oder nicht, oder? Der Schutz dürfte bei den riesigen Kräften minimal sein. Abgesehen davon bleibt das Dachzelt sowieso nicht drauf sondern wird doch wohl meist schon abgerissen noch bevor man auf dem Dach landet (im Moment indem man auf der Seite liegt und sich weiterdreht). Und das jemand so einen Abflug macht, dass er ohne Rolle gleich eine 180 Grad Drehung macht? Dann ist eh egal.

Vielleicht sollte man mal mit einem Crashtester des ADAC reden.

Gruß aus Windhoek
Kowo

P.S. ich würde eher drauf bestehen, dass alle Vermieter Rollbars einbauen.
Letzte Änderung: 06 Aug 2012 10:15 von kowo. Begründung: Ergänzung
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06 Aug 2012 10:41 #247581
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  • kowo am 06 Aug 2012 10:11
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hier steht ein wenig:

www.adac.de/infotest...ault.aspx?tabid=tab4

habe die mal kontaktiert (Icon auf der Seite). Vielleicht reagieren die auch eher, wenn es mehrere machen? Ich glaube auch, dass ein Hilux mit zwei Dachzelten, vier Personen, Zusatztank, noch ein Ersatzreifen und Kühlschrank, Klamotten, Wasser, Campingausrüstung, Essen, Souvenirs......oft einfach total überladen ist. Da wäre es verantwortungsbewusster, wenn die Vermieter evtl. neben Rollbar auch andere Fahrwerke und Bereifung draufziehen würden. Aber das kostet eben.

Gruß aus Windhoek
Kowo
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06 Aug 2012 10:50 #247582
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  • toumtoum am 06 Aug 2012 10:50
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Hallo Kowo,

ich glaube, daß Erika recht hat. So ein Dachzelt kann eine Menge Energie absorbieren (im Endeffekt vernichten). Desweiteren ist das Dachzelt an vier Punkten befestigt, machst du jetzt einen Überschlag, dann knallt das Auto meist mit einer Dachkantenseite zuerst auf den Boden. Das Zelt überträgt dann einen Teil der Kräfte auf die gegenüberliegende Seite über die Befestigungspunkte. Diese Befestigungspunkte sind auch mit dem Teil der Karosse verbunden, der am stabilsten ist (Rahmen). Also macht diese Aussage schon Sinn.

Ich spreche da auch etwas aus eigener Erfahrung. Ich habe zu Hause auch ein Dachzelt aus Glasfaser (Hartschalendachzelt). So ein Dachzelt hat mir vor Jahren wahrscheinlich mein Leben gerettet. Ok, es war kein Überschlag, aber ich bin mit meinem Auto auf der Autobahn unter einen LKW gefahren (ohne Unterfahrschutz) und die rechte hintere Kante ist auf meiner Seite in den Fahrgastraum eingedrungen und ich mit dem Kopf gegen die Kante geknallt - im Endeffekt Schädeldachfraktur. Ich habe dann festgestellt, daß das Dachzelt eine Menge Energie aufgenommen hat. Das Dachzelt aus Glasfaser war quer in der Mitte durchgebrochen. Um eine laminierte Glasfaserbox durchzubrechen, braucht es eine Menge Kraft. Hier noch der link zu den Bildern damals:
www.feuerwehr-gefree...son-eingeklemmt.html
Schau dir die Bilder an. Wie du siehst, ist die Box noch oben drauf. Nur die Halterung auf meiner Seite war abgerissen. Mein Arzt meinte zwar ironischweise, daß ich froh sein kann, so einen Sturkopf zu haben, aber mein Schutzengel war wohl das Dachzelt. Ohne Dachzelt wäre die Ecke weiter eingedrungen und ich wäre wohl nicht mehr am Leben oder im Rollstuhl oder ähnliches.
Unfallursache war wohl Sekundenschlaf meinerseits.

Holger
Letzte Änderung: 06 Aug 2012 12:10 von toumtoum.
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06 Aug 2012 11:00 #247586
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Ich sehe es auch wie Kowo.

Wenn man sich die Befestigungshalterungen eines Dachzeltes anschaut, etwas Grundkenntnisse der Physik besitzt, dann kann man sich schlecht vorstellen, daß ein Dachzelt einen schützen können soll, es sei denn, das Fahrzeug macht einen Überschlag und landet direkt in 180° Winkel auf dem Dachzelt. Nur dann kann es schützen. Aber wie häufig kommt dieses vor?

Beim Abrollen knacken diese leichten Halterungen ganz schnell weg bei den physikalischen Kräften, die freigesetzt werden. Da tritt dann m.E. eine größere Gefährdung auf weil das Dachzelt als Hindernis wirkt, das überrollt "werden muß" und die Kabine zusätzlich eindrückt wo jemand sitzen kann.

Wie es letztendlich abläuft kann es sich im Notfall eh niemand aussuchen.

Die 30-40 kg eines Dachzeltes machen da auch nicht viel aus im Verhalten eines Fahrzeuges, egal ob vorne, mittig, oder hinten montiert, wenn es ins Trudeln gerät.

Viel schlimmer wird es m.E., wenn ein 3/4 oder 1 Tonner Pickup auf der Hinterachse im Verhältnis zu vorn viel zu wenig Ladung hat, d.h. im Vergleich zur zusätzlich noch mit einem Dachzelt, 4 Insassen und Motor belasteten Vorderachse. Da darf man sich nicht wundern, wenn man in einer Kurve bei etwas höherer Geschwindigkeit durch die Hinterachse überholt wird.

Zur Schotterpistenpraxis gehört deshalb auch noch Erfahrung mit dem Umgang von Pickups. Man sollte wissen, daß man Strecken, wo man mit einem Pickup höchstens 80 km/h fahren kann, mit geschlossenen Fahrzeugen wie Pajero oder geschlossenem Ladcruiser/ Prado oder sogar PKW z.T. nicht unerheblich schneller fahren kann (so man die Praxis besitzt). Kurven mit losem Schotter sind für alle Fahrzeugtypen "tödlich". Aber Pickups laufen hier am schnellsten und massivesten aus dem Ruder, und wenn Leute das Steuer verreißen und noch wilde Bremsmanöver ausführen, dann geht leider all zu oft alles schief.

Außerdem haben noch einige der älteren Pickups Scheiben, die nicht als zerfallendes Sicherheitsglas ausgeführt sind. Ich weiß von mindestens einem Fall, wo jemandem das ganze Gesicht durch die Scheibe in zwei Hälften aufgeschnitten wurde und er vor Ort (zwischen Kamanjab und Opuwo) binnen weniger Minuten verblutete. Hier spielte auch das Nichtanschnallproblem sicherlich eine Rolle.

Vielleicht sollten sich die Autovermieter wirklich überlegen, Geschwindigkeitsbegrenzer in solche Pickups, egal ob Nissan, Mazda oder Toyota, einzubauen, denn man erlebt immer wieder viel zu viele Besucher, die ihr Können und die Fahrzeuge falsch einschätzen. Noch vor wenigen Monaten überholte uns ein gemieteter Pickup mit 2 Dachzelten auf der Strecke Solitaire nach Walvis Bay mit geschätztem Tempo von mindestens 140 km/h, obwohl mindestens 2 Straßenhobel unterwegs waren und die Pad mittig Aufhäufungen hatte.

Das alles ist leider eine tragische und endlose Geschichte, und leider sind viele, auch Einheimische, lernresistent.
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06 Aug 2012 11:10 #247588
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  • gk am 06 Aug 2012 11:10
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Es ist besser, jeder macht seine Erahrungen selber - aus dem Grund Beitrag gelöscht

Gruß
gk
Letzte Änderung: 09 Aug 2012 08:40 von gk.
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