THEMA: Video: Lion in my tent - Mabua
18 Dez 2023 19:09 #679011
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  • tacitus am 18 Dez 2023 19:09
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Seyko schrieb:
Jeder wie er will. Es geht immer um Respekt! Geniesst die Welt jetzt wie sie ist. Keiner weiss was morgen kommt. Solch ein Verhalten ist das Ergebnis von Marketing. Bis ein Ereignis ein neues Verhalten hervorbringt....
Also,
falls ernst gemeint B) ,
ist das nun mal ein echt philosophischer Zugang, :cheer:
den man nur annehmen und weiterempfehlen kann,
mit dem man alle Irritationen des Lebens gelassen ertragen kann,
Z. B auch die failed-state-Zustände und das bisschen Touristenabstieren in Afrika ;) :cheer: .
Letzte Änderung: 18 Dez 2023 19:15 von tacitus.
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19 Dez 2023 14:43 #679044
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Hallo Tacticus,

Nun ja, nenn es, wie du möchtest, aber ich meine das ernst. Ich habe mglw. eine andere Haltung zu verschiedenen Situationen.  Obwohl ich gelernt habe, mit «dangerous game» in der Nähe gut umzugehen und keineswegs panisch werde, wenn bspw. Löwen durch mein Camp ziehen, würde ich persönlich dennoch nie auf die Idee kommen, ein Camp zu buchen, weil da – aufgrund der Gegebenheiten – Löwen regelmässig neben meinem Camper liegen.  Selbst bei grossem Know-how und viel Erfahrung bleibt ein unkalkulierbares Restrisiko für unvorhergesehene Katastrophen jedweder Art. Ich bin schon mit einem der erfahrensten Instruktoren Botswanas unvermittelt in eine Herde Elefanten gelaufen. Keiner hat den anderen bemerkt. Die Elis sind trompetend geflüchtet – unser Glück. 
Jetzt gibt es diese «berühmte»  Campsite in der Mabua-Region, wo die Leute Schlange stehen. Ich persönlich bevorzuge die Overflow Campsite in Mpaya, weil man da allein ist und das Wasserloch im Blick hat und morgens direkt am Geschehen ist, wenn man will. Der Star im Netz ist aber Mpaya 1. Weil da die Löwen liegen, trinken, in der Dusche und im Klo herumlaufen und vereinzelt mit baumelnden Ferngläsern an Stühlen spielen.  Unzählige Videos zeugen davon, wie cool der Platz ist und dass es so was wie eine Kuschelkatzen-Garantie im Camp gibt. Zur Sicherheit solltest du einfach 3 Nächte buchen und dann ist das Erlebnis weitestgehend «sicher». Wenn die Behörden dieses Marketing nicht wollen würden, hätten sie längst diesen Wasserhahn abgebaut und die Leitung stillgelegt. Ich empfinde es nicht als fair, unwissenden Menschen, wie in dem Video, Vorwürfe zu machen, wenn das Marketing ein cooles Erlebnis mit netten Löwen verspricht. Solche Typen werden durch das «Marketing» doch erst angezogen. Sie haben keinen Respekt vor der Tierwelt, denn sonst würden sie sich so nicht verhalten. Diese Entwicklung MUSS einmal schiefgehen. Dann ist es so und da ich persönlich nichts daran ändern kann, nutze ich die Möglichkeiten JETZT. Genauso wie in Baines Baobab. So zu campen, wie auf dem Bild, ist nicht mehr möglich. Es ist sehr schade und unnötig. Plätze dieser Art werden für Übernachtungen geschlossen, weil sich Menschen nicht benehmen können. Sie haben keinen Respekt vor der Natur. Ich liebe diesen, wie du sagst philosophischen Lebensansatz, denn er sorgt dafür, dass ich im Jetzt lebe, mich da bewege, wo ich mich wohlfühle und den Rest meide. Das tue ich und ich würde nie auf die Idee kommen, von den Südafrikanern (failed state) zu verlangen sich zu ändern. Ich meide das Land einfach und besuche nur noch ausgewählte Regionen, wo ich das Risiko einigermassen einschätzen kann. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und kann nicht von der Welt verlangen, sich anzupassen. In diesem Sinne gibt es ganz wunderbare Möglichkeiten, die sich alle jetzt präsentieren und anbieten. Einige werden verloren gehen durch zu zögerndes Handeln und/oder der Notwendigkeit, sich zwischen einigen Möglichkeiten zu entscheiden. Mit Glück geht das in Mpaya noch länger gut, mit Pech ist nächsten Monat alles vorbei.
Was die Irritationen des Lebens betrifft, so empfiehlt sich ein Blick in die Natur. Die Bäume, die Stürme gut überleben, sind diejenigen, die in einem Sturm nachgeben.

Liebe Grüsse
Guido
Anhang:
Letzte Änderung: 19 Dez 2023 14:52 von Seyko.
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20 Dez 2023 10:08 #679065
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Danke Seyko für die ausführliche und sorgfältige Antwort. Die mir klar machte, dass ich die Botschaft in deiner Zuschrift nicht bloß miss- sondern überhaupt nicht verstanden habe. Ich sollte/müsste meine nun eigentlich löschen, mache das aber nicht, weil folgend dann keinen Kontext hätte.

@die negative Entwicklung in Mabuasehube gebe ich dir völlig recht. Die Diskussion über Risiken und Schaden durch den Missbrauch des Wassers dort durch Touristen ist jedoch uralt. Genauso der Vorschlag überhaupt alle Pumpen stillzulegen. Dann würden halt nur mehr Leute kommen, die damit umgehen können und zufrieden sind, mit dem was sie auch so sehen und der Platz könnte wieder werden, was er ein Mal war. Der Ausgang der Debatte ist bekannt. Die Entwicklung ist die Konsequenz von jahrzehntelangem „Safaritourismus“ von Leuten mit unreflektiertem Naturverständnis und unrealistischen Erwartungen an das „afrikanische Abenteuererlebnis“ und einer Industrie, die das Klischee bedient und befördert. Mit ein paar Ausnahmen interessiert es niemanden, mit welchen Schädigungen und negativen Auswirkungen das erkauft wurde und wird. Denn ein Urlaub ohne mehrere „spektakuläre“ Sichtungen war nix, hat sich nicht gelohnt. Die sogenannten sozialen Medien sind ein Vehikel dieser Denke und lizitierten die Erwartungslage ständig nach oben; dieses hier ebenso, seit Jahren.

@failed state verstehe ich dich nicht. Weniger weil man nicht diese Meinung haben kann, sondern wegen der Anlässe, zu denen er ausgerufen wird. Es gibt viele gute Gründe RSA so zu sehen und letztlich ist es eine (abstrakte) Ermessensfrage, ob noch „failing“ oder schon „failed“. Aber Eigentumskriminalität gegen Touristen (die es dort immer schon gab und so auch vielerorts auf der Welt vorkommt), ist dabei nur eine Randerscheinung. Bei derart niedrig gelegter Latte gäbe es viele touristisch gut frequentierte failed states. Es würde mich interessieren, welche Länder bei dir nicht darunter fallen. Das ist aber nicht der Platz für diese Diskussion aber vielleicht ist es dir eine PN wert.
Grüße
Letzte Änderung: 20 Dez 2023 10:11 von tacitus.
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21 Dez 2023 12:52 #679118
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Also wir haben das damals auch so erlebt. Kommen auf Mpaya an und da steht eine Wasserschüssel und noch ein Stuhl. Wir dachten, da hat sich wieder jemand einfach unsere Campsite angeeignet. Aber nein, da war ein Pärchen vor uns und die wollten dann zurückkommen und sich den Löwen noch einmal ansehen, der 20 Meter von uns entfernt im Busch lag. Er kam dann auch tatsächlich noch mal raus zum trinken. Wir waren dann ziemlich schnell im Auto und den ganzen Nachmittag/Abend hatten wir kein gutes Gefühl, als wir draußen saßen. Ich finde so ein Verhalten echt nicht witzig, wenn Löwen extra angelockt werden und die nachkommenden Touristen keine Ahnung davon haben, dass er irgendwo liegt. Es kamen dann auch noch die Camper von der Nachbarsite und saßen den ganzen Nachmittag im Auto auf unserem Platz. Das war keine schöne Erfahrung. Für uns ist das immer noch Wildnis und so hat man sich auch zu verhalten. Schade, dass viele das anders sehen.
Viele Grüße
Silke
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21 Dez 2023 15:44 #679122
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  • Giselbert am 21 Dez 2023 15:44
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Hallo,
auf der Campsite Mabua 1 war dieses Jahr September auch ein Eimer in Sand eingegraben, der war als wir die Löwen von ca. 11 Uhr bis 19 Uhr beobachteten, aber ohne Wasser bzw. Vielleicht schon leer getrunken. Manche Löwen gingen zu dem Eimer und wollten trinken. Wahrscheinlich war das der Grund, warum es sich dort die Löwen bequem gemacht haben. Den nächsten Tag konnten wir sehen, dass wohl die Camper von der Campsite den Eimer mit Sand zugeschüttet haben. Ein Löwe blieb in der Nähe des Camps und suchte Mabua 1 und 2 immer wieder in der Nacht auf und brüllte gar fürchterlich.
Giselbert
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21 Dez 2023 18:58 #679142
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Wenn man das hier liest, verliert man zwar den Glauben an Denkvermögen und Hausverstand, gewinnt dafür aber den an die Schutzengel für Menschen und sozialen Fähigkeiten von Löwen.
Denn GsD gibt es diese, wie Camplöwen, Freunde und Helfer




und Alles Gute für das Neue Jahr,
und immer schön g'sund bleiben....
... in Mab.......... B)
Letzte Änderung: 21 Dez 2023 19:08 von tacitus.
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