THEMA: Die Tinochikas! Hier parkste richtig.
12 Mai 2024 22:29 #687161
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21.11.23

Mahlzeiten 


Nach diesem tollen Vormittag haben wir es nicht so eilig. 
Wir genießen die Stille in Urikaruus. Wir denken an die Zeit zu Hause, die Zeit des Wartens und die Zeit der Vorfreude. 
Jetzt sind wir in Uri und einfach nur glücklich. Das Leben kann so schön sein.
Wir genießen jede Minute, die wir hier verbringen dürfen. Auch die Zeit des Nichttuns ist für uns wichtig und gehört zu einem schönen Urlaub und einer entspannten Reise einfach dazu.Selbst unsere Kameras liegen im Bungalow und nicht griffbereit neben uns und das soll schon was heißen.

Es ist gegen 16:00 Uhr und das Licht wird immer besser. 
Jetzt hält uns nichts mehr.
Das Gefühl, etwas zu verpassen, bleibt immer bestehen und dieses können wir auch bei jeglicher Entspannung wahrscheinlich nie ausschalten. 
Die Wildnis ruft, da gibt es kein entrinnen.
Nach einem kurzen Schlangen-Check rund um unser Auto kann’s losgehen.
In Richtung Kamqua und Rooibrak zu fahren ist eigentlich vorprogrammiert, schließlich hatten wir die letzten Tage auf dieser Strecke durchs Auobtal unsere besten Sichtungen.
Ein erstes schönes Motiv zeigt sich in Form einer Giraffe.



Erstaunlich, wie gut getarnt diese Tiere sind. Sie hebt sich kaum von der Umgebung ab.Kurz hinter Rooibrak liegen immer noch die Löwinnen bei ihrem erbeuteten Gnu.Es sieht fast so aus, als hätte sich die Löwin, welche die Pad heute Vormittag blockierte, kaum vom Fleck bewegt.



Wir fahren langsam auf sie zu. Das Katzenglück hat uns auch jetzt nicht verlassen. Kaum kommen wir näher, macht sie eine Rolle und räkelt sich im Sand.



Dann schaut sie desinteressiert an uns vorbei, irgendetwas scheint wichtiger zu sein. 



Das geht ja gar nicht. :) :) :) :)
So verlassen wir die Lioness nicht.
Wir warten noch einen kurzen Moment und sie zeigt sich gnädig, so dass wir noch ein paar schöne Fotos von ihr machen können, bevor sie ihr Haupt wieder niederlegt.









Schlaf schön weiter, wir besuchen dich auf der Rückfahrt wieder.
Anscheinend ist die Sandstraße ein beliebter Ort zum Ausruhen. Kurz vor Montrose sucht eine kleine Giraffe Schutz vor der prallen Sonne.



Sie liegt friedlich im Schatten eines Baumes auf der Pad.
So sieht man Giraffen eher selten und es ist sicher der großen Hitze geschuldet, dass sich die Tiere tagsüber ohne großen Schutz auf der Straße ausruhen. Sie suchen einfach jedes schattige Fleckchen auf und verlieren dabei jegliche Vorsicht, die ihnen sonst zu eigen ist.

Etwas weiter entdecken wir ein Erdhörnchen. 
Eigentlich nichts Besonderes, aber wenn man seine Mahlzeit betrachtet, könnte man denken, es wäre an einer Kebab-Bude gewesen. Auf jeden Fall scheint der Imbiss am Spieß gut zu schmecken.







Es ist mittlerweile fast 18:00 Uhr und wir möchten heute nicht mehr weiter fahren. Kurz nach Montrose drehen wir wieder um und machen uns auf den Rückweg.
Der heutige Nachmittag scheint auch ein Giraffentag zu sein.
Jetzt sehen wir im Tal eine kleine Gruppe im schönen Abendlicht.



Die Blätter eines Kameldornbaums sind eine leckere Mahlzeit für die Langhälse. 



Wir haben bewusst viel Zeit für den Rückweg eingeplant.
Schließlich wollen wir die Löwinnen am Gnu-Riss noch etwas länger beobachten. Morgen sind sie sicher nicht mehr dort anzutreffen. Also nutzen wir diese Gelegenheit, um die Großkatzen wieder in unmittelbarer Nähe fotografieren zu können. Jetzt wo die Hitze des Tages nachlässt, erwachen sie tatsächlich aus ihrem Dämmerschlaf.





Wir bleiben gerne hier und verfolgen ihre Fressgewohnheiten. Wie unterschiedlich sie doch ihre Mahlzeit genießen und das alles in einer anscheinend festgelegten Reihenfolge.
Fast schon menschlich. Die eine Löwin kniet sich regelrecht ins Essen. Die Andere leckt sich, die Finger, nein eher doch die Pfoten und die Dritte verschlingt alles gierig, als sei es das Letzte, was sie bekommen könnte.













Solche Fotos sind sicher nicht für alle Betrachter einfach anzuschauen, denn man erkennt noch das arme Gnu, wie es mit Haut und Haaren verspeist wird.
Die Jagdszene, wie die Löwinnen das Gnu erlegt haben, konnten wir nicht beobachten und wir sind eigentlich auch froh darüber, nicht dabei gewesen zu sein. 
„Kills“ live zu sehen, ist nicht so unser Ding.
Sehen wir die Beute aber bereits tot, ist der Anblick für uns nicht mehr ganz so tragisch.
Die entstandenen Motive von dem Fressverhalten der Löwen hier zu zeigen ist daher für uns völlig in Ordnung. Manchmal sieht es sogar liebevoll aus, wie die Tiere mit ihrer Beute umgehen und wie sie ihre Mahlzeit genießen.





Es ist spät geworden und wir fahren ohne weiteren Stopp zurück in unser Honeymoon-Chalet.
Hartwig macht ein schönes Grillfeuer und würzt das Rinderfilet.
Ingrid bereitet einen Gurkensalat zu (typische Rollenverteilung).





Das Essen genießen wir allerdings etwas kultivierter als die Löwendamen und natürlich auch gemeinsam.
Hintereinander wie die Löwinnen zu essen, würde uns auch keinen Spaß machen. Ganz abgesehen davon, wie die Reihenfolge dann festzulegen wäre.
An unserem Filet hängt auch Gott sei Dank kein Kopf mehr dran und es sieht daher sehr appetitlich aus.



Wieder vergeht ein perfekter Kalahari-Tag.
Während wir essen sehen wir zum Abschluss des Tages noch einmal Giraffen am Wasserloch.



Morgen sind wir zum letzten Mal auf unserer Reise im Urikaruus Wilderness Camp.  Über den Abschied von diesem schönen Fleckchen Erde wollen wir aber jetzt nicht nachdenken.

Gute Nacht !

Gefahrene Kilometer: 236
Letzte Änderung: 13 Mai 2024 01:05 von Tinochika.
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19 Mai 2024 22:27 #687404
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22.11.23

Ein heißer Sommertag

Der letzte Tag in Urikaarus bricht an. 
Die Zeit ist wie im Flug vergangen. 
Als wir das Glück hatten, diesen Aufenthalt am Stück buchen zu können, dachten wir, wow sechs lange Tage in diesem schönen Camp zu verbringen, das ist ja schon fast eine Ewigkeit.   
Aber wie immer läuft die Uhr auf Reisen doppelt so schnell wie an der Arbeit oder im Wartesaal einer Praxis oder Behörde.
Wir haben das Glück, zur richtigen Zeit hier zu sein.
Auch die Löwen und Leoparden (und leider auch Schlangen) finden momentan das Gebiet rund um Uri so genial wie wir.
Also starten wir jetzt zu unserem vorletzten Morning-Game-Drive von diesem tollen Ort. Nach dem üblichen Schlangen-Check rund um unser Auto herum fahren wir zum Office und holen bei Eric den Laufzettel ab.
Auf dem Weg nach Rooibrak ist es ruhig. Um kurz vor sechs kommen wir gerade noch rechtzeitig an der Wasserstelle an und sehen eine wohlgenährte Löwin. Sie muss kurz zuvor hier Wasser getrunken haben.





Das Glück der letzten Tage haben wir bei ihr nicht. Sie kommt uns nicht entgegen, sondern entfernt sich immer weiter in Richtung der Bäume, die hier im Tal entlang der Abbruchkanten bzw. der Dünen wachsen. Einige schöne Blicke in ihr Gesicht, gönnt sie uns dennoch.





Wir sind froh, dass mit ihr unsere Serie der täglichen Katzensichtungen eine Fortsetzung erfährt.
Wir wollen noch ein kurzes Stück weiter fahren. Mal sehen, was vom Gnu-Riss der letzten Tage übrig geblieben ist.

Von der Sonne angestrahlt, fliegt ein Raubadler an uns vorbei. Im Schnabel hält er etwas nicht definierbares fest. Auf jeden Fall kann das Teil nicht ausreichen, um ihn satt zu machen.





Unter dem Baum nahe der Straße, wo die Reste des toten Gnus gestern noch von den Löwinnen bewacht wurden, ist nichts mehr zu sehen.
Unsere Nase sagt uns aber, es muss noch etwas von ihm da sein.
Wir schauen uns um und entdecken etwas oberhalb der Stelle wahrlich nicht mehr viel von dieser bedauernswerten Kreatur.



Die Löwinnen sind verschwunden und auch sonst scheint sich niemand außer uns für den Kadaver zu interessieren.
Aber so schön, um hier zu verweilen ist der Anblick und vor allem der Gestank auch nicht.
Wir fahren noch bis Bataluma. Dort trinkt ein Schakal am Wasserloch.



und verrichtet anschließend gleich seinen morgendlichen Toilettengang.



Wir beschließen hier umzudrehen um noch einmal an Urikaruus vorbei bis Dertiende Boorgat zu fahren.
Bei Rooibrak grinst uns die Löwin aus der Ferne an. Sie denkt, die schon wieder, sie haben wohl nichts Besonderes mehr gesehen und kommen daher zu mir zurück. 



Aber eher ist es so, dass sie dort liegt und zwei Gnus im Auge behält. Die wären sicher ein willkommenes Frühstück für sie.



Wir dagegen spielen in ihrem Leben keine Rolle. 



Wir fahren jetzt auch los, denn es sieht nicht so aus, als würde sich heute Morgen hier noch etwas ereignen.

Bei Kamqua sehen wir passend zum weichen Licht, friedliche Giraffen auf ihrem Weg durchs Tal.







Zwei Kuhantilopen suchen auf dem spärlich bewachsenen Boden nach Nahrung.







Sie sind ziemlich abgemagert. 
Es ist schon Ende November und der Regen lässt auch dieses Jahr auf sich warten.
Wir erfahren aber später aus anderen Reiseberichten und aus KTP-Foren, dass es von Ende Dezember bis weit im März immer wieder und gebietsweise auch ausgiebig geregnet hat.
Ein Segen für die darbende Tierwelt, denn es wurde höchste Zeit, da die vorhergehende Regenzeit so gut wie ausgefallen war.
Am 14. Bohrloch hält sich eine kleine Herde Gemsböcke auf. 





Etwas weiter hinter dieser Wasserstelle sitzt ein Geier auf einem großen Baum und schüttelt lose Federn in den stahlblauen Himmel.

Weißrückengeier





Von seinem Hochsitz überblickt er das gesamte Tal.

Letzte Änderung: 19 Mai 2024 23:52 von Tinochika.
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19 Mai 2024 22:36 #687405
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Wir fahren weiter in Richtung Mata Mata.
Außer einem Bienenfresser sehen wir nur noch zwei Mahaliweber bei der Morgengymnastik.

Schwalbenschwanzspint


Mahaliweber




Auf langen Beinen stolziert ein Kronenkiebitz an uns vorbei.



Er fühlt sich wohl gestört und hockt sich auf den Boden und beginnt dann lauthals zu schimpfen. Merkwürdig was manchmal den Tieren so durch den Kopf geht.





Gegen 09:30 Uhr sind wir schon in Mata Mata und gehen kurz in den Shop. Hier hat sich nach wie vor nichts getan. Irgendwie scheint Mata Mata zu weit vom Schuss. Frisches Obst oder Gemüse, Fehlanzeige. Auch sonst gibt es hier kaum etwas, was unser Interesse wecken könnte.
Wo wir gerade im Camp sind, suchen wir noch vergeblich nach der Erdmännchen-Kolonie, die hier sesshaft ist.

Wir tanken nur noch und dann machen uns wieder auf den Rückweg nach Urikaruus. 

Jetzt gibt es kaum noch einen Grund zu stoppen. Das Tal liegt wie ausgestorben vor uns und die Sonne brennt erbarmungslos auf das Land.
Nur in Dertiende Boorgart stehen ein paar Oryx und Strauße am Wasserloch.



Die 40 Grad Marke ist auch schon wieder geknackt.
In unserem Chalet angekommen, machen wir es uns bei einem guten Frühstück wieder gemütlich und genießen die Annehmlichkeiten des Faulenzens.



Um kurz vor vier starten wir zu unserer letzten Nachmittagsfahrt von Uri.
Glücklicherweise ist es nicht der letzte Game-Drive unseres Urlaubes, den wir am Nachmittag unternehmen.  Morgen fahren wir weiter nach Kieliekrankie und haben dort noch zwei Aufenthaltstage.
Die Klimaanlage im Auto kommt jetzt, nach der Hitze im Chalet und auf dem Balkon gerade richtig. 
Da wird die Fahrt geradezu zur Erholung.
Wenn die Straßen hier im Park nicht so staubig wären, hätten wir natürlich bei offenem Fenster lieber den Fahrtwind genossen.
Aber das hätte unserer Fotoausrüstung sicher nicht so gut getan. Je weniger Staub im Auto, desto besser.
Leider ist es auch den Tieren zu heiß. Auf unserem Weg Richtung Kamfersboom sehen wir gerade einmal einen Kaptriel im Schatten eines Baumes.





Der englische Name des Vogels, Thick-knee, gefällt uns eigentlich viel besser und ist auch einfach zu merken. 
Das dicke „Knie“ ist deutlich zu sehen, obwohl es sich dabei nicht wirklich um das Knie des Vogels handelt, sondern um ein anderes Gelenk.





Eine Weißflügeltrappe verschwindet schnell im Gestrüpp.



In Kamfersboom beobachten wir einen Raubadler wie er ständig auf und ab hüpft, bevor er sich in die Lüfte schwingt.









Ein Erdhörnchen kratzt die Kurve.



Wir drehen hier schließlich um, heute bei der unerträglichen Hitze ist von der Tierwelt am Tage nicht mehr viel zu erwarten.
In Rooibrak entdecken wir wieder die Löwin und beobachten sie dabei, wie sie die Dünen hinauf geht und an einer bestimmten Stelle mitten im Sonnenlicht stehen bleibt.



Das ist eher ungewöhnlich, denn eigentlich lieben die Löwen ein schattiges Plätzchen unter einem Baum viel mehr.
Plötzlich sehen wir, wie sie an etwas herumzerrt.



Die Hufe einer Antilope ragen aufrecht nach oben und die Löwin beginnt zu fressen.






Leider ist diesmal die Beute weit entfernt und wir vermuten, es handelt sich wieder um ein Gnu oder auch eine Kuhantilope, die diese Löwin erwischt hat.
Auf jeden Fall gut zu wissen, dass hier ein Riss liegt.
Morgen früh wollen wir uns gleich auf den Weg hierher machen. Mal sehen, was uns alles erwartet.
Heute grillen wir nicht, sondern essen noch das restliche Fleisch von gestern. Dieses braten wir kurz in der Pfanne an. Wir haben noch Rote Beete im Glas und Brot als Beilage.
Der Tag war nicht so ereignisreich wie viele andere Tage zuvor, aber er war trotzdem einfach nur schön.
Unsere letzte Nacht im Hooneymoon Chalet vergeht ruhig. Kein Jaulen von Schakalen oder Brüllen von Löwen „stört“ unseren Schlaf.
Gute Nacht bis morgen.


Gefahrene Kilometer: 219
Letzte Änderung: 20 Mai 2024 00:11 von Tinochika.
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