21.03.2018
Tja, wo fang ich an?
Vielleicht so:
Vor ein paar Tagen wurden wir von unserem Vermieter eingeladen, ein wenig das wahre Afrika, wie er es nannte, zu erleben.
Und so fuhren wir heute morgen nach Hazyview und trafen uns dort mit zirka 30
Südafrikanern (Mitglieder einer dortigen Kirche), auch deren Kinder waren dabei. Jeder hatte ein paar Sachen mitgebracht, von selbstgebackenem Kuchen, Konserven, Kleidung, Wasserflaschen bis zu Malheften, Stiften, Bällen und auch ein paar Süßigkeiten. Alles wurde in einem Transporter verstaut und dann ging es nach Bushbuckridge in eine Townhall. Dort erklärte uns Chris alles.
Ein Verein betreut dort um die 300 Kinder jeden Alters. 70% haben keine Eltern, werden von Verwandten oder älteren Geschwistern groß gezogen. Der Rest hat Eltern, die schwer krank,
alkoholsüchtig oder einfach nur mittellos sind.
Der Staat unterstützt den Verein so: Für 70 Kinder mit jeweils 800 Rand pro Monat.
Die… ich nenne sie mal Streetworker erhalten 1000 Rand im Monat. Alles andere, was der Verein zur Verfügung hat sind Sachspenden.
Chris sagt, von 1000 Rand im Monat kann auch hier niemand mehr leben, auch wenn wir in
Europa verbreitet andere Vorstellungen haben. Diese Leute machen das, weil sie ein gutes Herz haben, nicht wegen der Geldbörse.
Der Verein betreut nicht etwa in festen Häusern. Nein, die Kids werden nach der Schule
in schlechteren Carports (also 4 Pfähle und ein Dach drauf) betreut. Dort werden die Hausaufgaben erledigt, ihnen werden Spielsachen zur Verfügung gestellt und ihnen wird
laut Chris der richtige Lebensweg aufgezeigt, um nicht auf die schiefe Bahn zu geraten.
Die Kirchenmitglieder, mit denen wir heute da sind, unterstützen den Verein, in dem sie
3 bis 4 Feste im Jahr ausrichten und zu diesem Anlass viele Sachspenden mitbringen.
Als wir ankommen warten die Kids schon. Sie haben ihre besten Sachen an, denn auch für sie ist es ein besonderer Tag.
Zu Beginn bekommen sie eine Banane und eine Flasche Wasser.
Dann füllt sich die Stadthalle und eine Kirchenband aus Hazyview spielt Songs und singt mit den Kindern, unterbrochen von Gebeten, in denen den Kiddys Selbstvertrauen beigebracht wird.
Menschen, egal ob groß oder klein, die auf der Straße anhalten, werden gebeten mit zu feiern.
Viele machen davon Gebrauch. Es herrscht eine wundervolle Atmosphäre.
Anschließend bereiten die Hazyviewer Hotdogs zu, auch der mitgebrachte Kuchen findet reißend Absatz.
Schön, in so viele strahlende Kinderaugen zu schauen.
Schön, Menschen kennen zu lernen, welche den Kindern dieses Strahlen ermöglichen,
wenigstens für ein paar Stunden.
Wie gut geht es doch unseren Kindern!