30.05.2016 - Vom Talamati Bushveld Camp geht’s über Skukuza zum Biyamiti Bushveld Camp
Wieder ging der Wecker um fünf. Dieses Mal packten wir alles zusammen, da wir die lange Strecke bis nach Biyamiti vor uns hatten. Über die S36 schlängelten wir uns in Richtung unseren ersten Etappenziels: Skukuza.
Die ersten Kilometer waren zäh, nix zu sehen und die Straße war schlecht. Nur Wellblech!
Das Wasserloch Nhlanguleni lag ausgetrocknet vor uns...
Cape-Turtle Dove
Nach 1,5 h Fahrt stand wie aus dem Nichts eine Hyäne am Straßenrand. Neugierig sah sie uns an, bevor sie im Gestrüpp verschwand.
Kurz drauf kamen wir an einer Elefanten Herde vorbei, die im Dickicht am Straßenrand frühstückte.
Wenige Kilometer später lief ein Rhino über den Weg!
Unser erstes in diesem Urlaub...
Daran wurde uns so richtig bewusst, dass wir mittlerweile einen völlig anderen Teil des Krügers erreicht hatten, was sowohl Flora als auch Fauna betraf.
White-backed-vulture (Weißrückengeier)
Kurze Zeit später sahen wir vier weiter Rhinos, die sich allerdings gut versteckt hielten und keine Anstalten machten, aus dem Dickicht zu kommen.
Weit entfernt nahm Markus eine Bewegung wahr. Wir guckten und rätselten und guckten...
Dann lief sie einen Hang hinauf und man erkannte sie: eine Sable Antilope.
Unsere allererste überhaupt! Leider sehr weit weg und schlecht zu erkennen...
Büffel am Wasserloch Manzhimhlophe
Und auch die N'watindlopfu Pan lag ausgetrocknet da...
außer einer Warthog Familie war hier weit und breit kein Tier zu sehen.
Auf unserer Fahrt Richtung Süden wurde die Landschaft immer trockener und grauer...
An der Mutlumuvi Bridge machte uns ein südafrikanisches Pärchen darauf aufmerksam, dass auf der linken Seite ein Leopard am Flußufer zu sehen war... Wir drehten, doch im Gegensatz zu den Game-Drive Mitfahrern konnten wir mal wieder nix erkennen...
Anscheinend saßen wir einfach zu niedrig?!
Nochmal scannten wir die Umgebung am Flußufer ab... Aber außer einem weit entfernten Fish Eagle sahen wir nichts!
Wir gaben auf (wir nahmen uns vor, einfach unseren "eigenen" Leo zu finden
), drehten erneut und kamen um kurz nach zehn im Skukuza Camp an. Am Flussufer suchten wir uns ein Plätzchen und aßen, mit Blick auf die Eisenbahnbrücke, das restliche Couscous vom Vorabend.
Diese Gesellen (Epauletten-Flughunde/Epauletted Fruit Bat - vielen Dank Birgit!
)hielten mitten im rummeligen Betrieb im Maincamp neben dem Shopgebäude ihr Schläfchen. Kein Wunder, dass sie mit offenen Augen schlafen, bei dem Verkehr dort...
Nachdem wir gestärkt waren, wurde auch der Toyota aufgetankt und es ging weiter. Gerne wären wir noch am Lake Panic Hide vorbei gefahren, doch aufgrund der noch bevorstehenden Strecke, entschieden wir uns dagegen.
Es ging über staubige S-Wege und die Landschaft war wie ausgedörrt - eine Schande, schließlich stand der Sommer ja erst noch in den Startlöchern...
Kurz hinter Skukuza machten wir bei Renosterkoppies einen erneuten Stopp. Auf einer Anhöhe gibt es ein Stevenson Hamilton Memorial und die Aussicht ist wahrlich wunderschön...
Unverständlich ist allerdings, wie Menschen auf die Idee kommen, an einer Gedenkstätte ihr "Geschäft" zu erledigen und überall Toilettenpapier rumliegen zu lassen...
Und das, keine 15 km entfernt vom Maincamp - so lange hält man es doch wohl aus oder etwa nicht?!
Schließlich erreichten wir die S23 und folgten dem Biyamiti Loop in Richtung Biyamiti Camp...
Doch dann gab es mal wieder eine Straßensperre!
Die Überreste eines nicht mehr eindeutig zu identifizierenden Böckchens lagen auf dem Weg.
Und an diesem Bild erkennt man deutlich, dass wir mal wieder dem grauen Riesen den Vortritt ließen und ein gutes Stück zurückfuhren...
Bis er den Weg räumte, begnügten wir uns mit der Beobachtung von Impala Bullen, die schon wieder mal in Balzkämpfen involviert waren.
Kurz vor dem Abzweig zum Biyamiti Camp kamen wir an einem Dam vorbei, der in der Krügerkarte als Wehr eingezeichnet ist.
Beim Überqueren ist man (zumindest in einem normalen PKW) fast auf Augenhöhe mit der Wasseroberfläche...
Von der linken Seite näherte sich langsam eine Gruppe Elis.
Wir überquerten die Brücke und fuhren eine Anhöhe hinauf, um von dort oben die Elefanten beim Trinken zu beobachten.
Die beiden Riesen wateten immer weiter ins Wasser und tranken genüsslich. Vorsichtig fuhren wir den Weg wieder hinunter in Richtung Brücke. Rechts von uns sahen wir einen Water Monitor, der sich in der Sonne aalte.
Links von uns befanden sich die beiden Riesen auf Augenhöhe und plantschten wie schwerelos im Wasser, dass es nur so überschwappte...
Hiervon gibt es leider nicht allzu viele Bilder, aber dafür folgt später noch ein Video!
Die Elefantenherde näherte sich derweil und querte den Weg...
... auf dem Weg zum Wasser. Besonders entzückend fand ich das Hippo im Vordergrund, welches wahrscheinlich die Krise bekommen hätte, wenn statt der beiden Bullen eine ganze Herde ins Wasser marschiert wäre...
Insgesamt verbrachten wir bestimmt eine Stunde an dem Wehr, um den Elis beim Trinken und Baden zuzusehen... Es war einfach zu süß!
Ein paar hundert Meter hinter dem Wehr ging es auch schon der Weg zum Biyamiti Bushveld Camp ab...
Na, wenn das mal kein guter Empfang war?!
Steenbok
Lilac-breasted Roller
Eine Horde Zebra Mangusten überquerte den Weg, doch sie waren so flott, dass dies noch das beste Foto von ihnen ist...
Im Flußtal entdeckten wir eine Nashorn Mutter mit Jungtier...
Gegen halb drei erreichten wir schließlich das Camp und bezogen den Bungalow Nr. 10 - offiziell ohne View und trotzdem konnte man einige Elefanten von der Terrasse aus zur Wasserstelle laufen sehen.
Auch hier wurde mit einem Schild vor Affen gewarnt und in der außen liegenden Küche, war der Kühlschrank so gedreht, dass ihn niemand ohne Weiteres öffnen konnte. Also gingen wir sehr sorgfältig vor und schlossen bei jedem Gang die Türen des Autos als auch des Bungalows immer wieder... Nachdem alles verstaut war, wollte ich ein paar Bilder machen - doch die Vervet Monkeys hatte ich wahrlich unterschätzt.
Nach dem Auspacken schnappte sich ein frecher Vervet Monkey unsere Couscous Dose, die ich zum Abwasch in die Spüle gestellt hatte. Und so erwischte ich auf frischer Tat einen Vervet Monkey, wie er sich mit unserer Dose aus dem Staub machte...
Bevor er sie jedoch öffnen konnte, hatten wir sie ihm zum Glück wieder abgejagt...
Auf das Biyamiti Camp hatten wir uns aufgrund von Berichten besonders gefreut. Es ist auch toll gelegen und die Bungalows sind großzügig geschnitten und man hat seine Privatsphäre. Allerdings wirken sie ziemlich ungepflegt. Die außen liegende Küche gefiel uns ganz gut, allerdings war die Sitzgruppe so verdreckt, dass man sich kaum hinsetzen mochte...
Schade, denn die Lounge Möbel an sich waren schon ziemlich edel im Vergleich zu anderen Camps.
Wir schnappten uns Getränke, eine Tüte Chips und etwas zu lesen, genossen die Ruhe im Camp und setzten uns zum Lesen auf eine Bank mit Blick auf den Fluss bzw. die Wasserstelle. Dort lagen vier gelangweilte Büffel im Sand und einzelne Elefanten waren zu sehen. Wie idyllisch...
ist das Leben nicht schön?!
Zum Lesen kamen wir allerdings nicht...
Bereits nach einer Viertelstunde kamen nach und nach viele Elefanten mit Kleinen zum Trinken ans Wasser. Eine grandiose Show!
ACHTUNG: Jetzt folgen wirklich viele Eli-Fotos...
Zu putzig waren die kleinen Dreikäsehoch, die einfach die ganze Zeit Quatsch machten und mehr durch den Sand rutschten, als alles andere...
Von der linken Seite kam eine weitere Gruppe heran. Ob es sich um die Elefantenfamilie handelte, die wir vorher am Wehr bereits gesehen hatten?!
Es war kurz vor fünf und das Flußbett lag mittlerweile im Schatten. Überall standen Elefanten Mütter verteilt und gruben im Flußbett nach Wasser...
... da muss man doch mal genauer hinsehen, was Mama so macht!
Es gab überall soviel zu sehen, dass man gar nicht wußte, worauf man den Focus legen sollte.
Dann näherten sich von links zwei Nashörner und wir waren gespannt, wie sich die Tiere untereinander verhalten würden.
Die meisten blieben ganz gelassen...
... doch dieser Zwerg wollte wohl zeigen, wer der wahre Herrscher im Krüger ist...
Todesmutig lief er auf die Rhinos zu!
Und wir hielten den Atem an...
Doch dann wurde es ihm wohl doch zu heikel und er zog die Notbremse...
Mit ein paar Metern Abstand läuft es sich dann doch entspannter...
Während sich die einen mutig zwei Rhinos in den Weg stellten, waren andere mittlerweile fast in einem Loch versunken...
Doch da zeigt sich wieder die außerordentliche Fürsorge, die unter den grauen Riesen herrscht.
Wir konnten nicht genug bekommen und es war schade, dass das Licht immer schlechter wurde...
Ein Elefant kam auf den Wall in Richtung Zaun hoch und wir hielten den Atem an, da er nun nur noch wenige Meter von uns entfernt stand...
Auch die Kleinen mühten sich ab, aber trotz Unterstützung von hinten, klappte der steile Aufstieg nicht...
Mucksmäuschenstill beobachteten wir das große Tier aus der Nähe, bevor wir dann vorsichtig den Rückzug antraten.
Um halb sechs machten wir den Grill bereit und es gab das letzte Rinderfilet mit Kartoffeln und Zwiebeln aus der Glut sowie Schafskäse Päckchen und Salat. Dazu gab es diverse Gin Tonics.
Auch wenn die Kartoffeln und Zwiebeln etwas kross wurden, schmeckte es außerordentlich gut!
Aber wahrscheinlich liegt das auch immer an der Abenteuerstimmung in Afrika...
Da wir am Hide nach dem Essen nichts mehr sehen konnten, schrieben wir bei einem letzten Gin Tonic unsere Tagesberichte und vielen gegen halb neun erschöpft ins Bett.
Tageskilometer: 149