28.07.2016: Ein etwas holpriger Start
In diesem Jahr hatten wir uns erstmals dazu entschieden, statt von Frankfurt aus von München nach Johannesburg zu fliegen, weil die Rückflugzeit von Upington aus mit dem etwas späteren Rückflug ab JNB besser gepasst hat. Soweit zumindest die Theorie.
Unser Vorteil war, dass in Bayern die Sommerferien einen Tag nach den baden-württembergischen anfangen, so dass zwar auf dem Weg zum Flughafen das übliche Chaos geherrscht hat, es aber am Flughafen laut Auskunft am Sicherheitscheck geradezu paradiesisch ruhig war. Der Check unseres Kamera-Equipments verlief deutlich oberflächlicher als in Frankfurt, unser Bohnensack musste dieses Jahr nicht zum Röntgen….
Das Boarding startete bereits 20 min später als geplant und verlief im Gegensatz zu Frankfurt chaotisch: Nichts mit Business und Familien mit Kind zuerst, sondern alles auf einmal. Entsprechend ging es dann auch im Flugzeug zu. Und dann kam die schöne Durchsage, dass ein Passagier offenbar wichtige Einreisedokumente im Koffer vergessen habe, das gesamte Gepäck also nochmals ausgeladen werden müsse.

Das hat rund eine Stunde gedauert, so dass wir statt um 21:05 Uhr erst gegen 22:30 Uhr glücklich Richtung Startbahn gerollt sind. Alles nicht wirklich schön, auch der Service während der Flugs war echt bescheiden, aber egal: Endlich wieder in Südafrika!
Ich war nur froh, dass wir in Johannesburg nach Berichten im Forum über die lange Wartezeit an der Immigration für rund 75€ einen Meet&Greet-Service gebucht hatten, der uns zügig zu unserem Weiterflug nach Upington bringen sollte. Wir hatten zwar ursprünglich mit guten 3 Stunden reichlich Zeit für den Weiterflug, aber wir wollten mit Mara nach einem langen Flug nicht ewig lange in der Schlange stehen. Nun war ich echt dankbar für die Buchung. Gelandet sind wir dann in Johannesburg statt um 07:40 Uhr gegen 08:45 Uhr.
Wir wurden direkt am Ausstiegsgate erwartet und innerhalb von 5 min durch die Immigration gebracht. Danach nur schnell das Gepäck holen, im Domestic-Terminal wieder neu einchecken und wieder durch die Sicherheitskontrolle. Uns wurde noch kurz gezeigt, wo wir unser Abflug-Gate finden und schon war unser Service-Mann wieder verschwunden. 75€ sind zwar nicht gerade wenig für ca. 20 min Unterstützung, aber für uns war es sehr angenehm und stressfrei. Wir sind am überlegen, ob wir das nächstes Jahr wieder nutzen. Die Schlangen an der Immigration waren übrigens ewig lang....
Nach einem kurzen Frühstück für Mara ging es dann auch schon weiter mit einer hübschen kleinen Embraer nach Upington, wo wir kurz vor halb eins ankamen.
Froh, endlich da zu sein und auch ein bisschen erschöpft, steuerten wir den Europcar-Schalter auf dem doch sehr übersichtlichen Flughafen von Upington an. „Something borrowed“ ist natürlich unser Fahrzeug, dieses Jahr ein Ford Ranger, genannt „Major Tom“.
Bislang waren wir mit Europcar immer sehr zufrieden und hatten jeweils Fahrzeuge in sehr gutem Zustand bekommen. Allerdings war die Fahrzeugübernahme bislang immer in Johannesburg. Dieses Mal lief es leider nicht ganz so glatt. Das Fahrzeug selbst war zwar mit knapp 80.000 km bis auf die defekten Gurtstraffer weitestgehend in Ordnung, aber die Reifen ließen deutlich zu wünschen übrig: Auf den beiden Vorderreifen war sehr wenig Profil, an der Innenseite waren sie schon deutlichst abgefahren. Die Hinterreifen waren etwas besser, aber auch nicht wirklich tauglich. Der einzig wirklich gute Reifen mit tollem Profil war das Ersatzrad unter dem Auto…
Tja, was tun? Ein Ersatzfahrzeug gab es nicht und ein Reifenwechsel wäre laut den wenig motivierten Mitarbeitern von Europcar frühestens am Montag möglich gewesen, da sie neue Reifen auch Johannesburg hätten kommen lassen müssen. Also nicht wirklich eine Option. Wir haben das Fahrzeug dann genommen wie es war, allerdings mit ungutem Bauchgefühl. Und waren im Laufe der Reise auch an unseren beiden Ersatzreifen froh…..
Im Nachhinein hätten wir wohl darauf bestehen sollen, beim örtlichen Reifenhändler wenigstens die beiden Vorderreifen in etwas Tauglicheres umzutauschen. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Eindeutiges Fazit an dieser Stelle: Keine Anmietung mehr bei Europcar an Stationen, an denen ein Fahrzeugwechsel mangels Auswahl höchstwahrscheinlich nicht möglich ist. Nächstes Mal würden wir bei Kalahari 4x4 in Upington mieten. Und bei einem Start in Windhoek wird es definitiv ein Fahrzeug eines örtlichen Vermieters, auch wenn diese preislich deutlich teurer sind. Wir haben im Laufe dieser Reise viele Bereifungen mehr oder minder neidisch angeschaut und eindeutig beschlossen, dass wir diesen Fehler nicht mehr machen werden.
Danach ging es weiter ins River Manor Guesthouse, wunderschön am Orange gelegen.
Nachdem das je mehr oder minder
das Forums-BB in Upington zu sein scheint, hatten wir uns auch dazu entschieden. Wir hatten einen hübschen Family Superior Room.
Nach einer kurzen Pause starteten wir zu unserem Großeinkauf in die Kalahari-Mall. 6 Tage Selbstversorgung im KTP standen vor uns. Dank eines inzwischen schon erprobtem Einkaufszettel ging es recht zügig. Micha und Mara kümmerten sich um Kühlbox und Grillutensilien, ich übernahm den Rest. Das Fleisch wollten wir am nächsten Morgen im Upington Slaghuis holen. Noch schnell die Grundversorgung an Savanna geholt und fertig mit den Pflichtaufgaben für den ersten Urlaubstag.
Den Abend beschlossen wir mit einem leckeren Abendessen im Bi-Lo Restaurant. Mara freute sich besonders über den Spielplatz und den Garten mit den Tieren.
Morgen geht es dann richtig los: Wir fahren in den KTP nach Twee Rivieren.