THEMA: … und das Beste kommt zum Schluss!
30 Mär 2016 15:51 #425637
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16.02.2016 Regnerische Fahrt zum Kap Aghulas „Where the Oceans meet“

Nach einem sehr guten Frühstück wird es Zeit aufzubrechen. Direkt vor unserem Zimmer entdecke ich noch diesen hübschen Malachite Sunbird (Danke Matthias :) ) :



Wir machen uns wieder auf den Weg über den Franschhoek-Pass





Ab dem Pass werden wir für einen Großteil der Strecke von tief hängenden dunklen Wolken und Regen begleitet :evil: :S





Heute nehmen wir die R45 und dann die R321 bis Villiersdoorp. Danach geht es weiter auf der R43. Hier müssen wir aufgrund eines Roadblocks längere Zeit warten. Für einen Filmdreh ist diese Strecke gesperrt :silly:.

Nach dieser unfreiwilligen Pause führt unser Weg weiter durch riesige landwirtschaftliche Flächen. Dies scheint eine der Kornkammern in Südafrika zu sein. Überwiegend wird Getreide angebaut.

Auf der N2 fahren wir ein kurzes Stück Richtung Botrivier, dann weiter die R43 Richtung Fisherhaven, vorbei an Hermanus, Stanford und De Kelders bis Gaansbai.

In Gaansbaai legen wir in der „Lighthouse Tavern“ eine kurze Rast ein (lighthousetavern.co.za/).

Das Wetter ist immer noch frustrierend! :sick:

Auf der Weiterfahrt halten wir in „Die Dam“, um uns den wunderschönen einsamen Strandabschnitt hinter den strahlend weißen Dünen anzusehen.





Wir freuen uns sehr, dass der Regen zwischenzeitlich aufgehört hat B) :cheer:

Ab hier fahren wir unsere erste Gravelroad :) auf dieser Reise Richtung Voelvlei vorbei an vielen Rinder- und Schaffarmen immer entlang dem Aghulas NP.





Unser Polo marschiert ohne Probleme, die Strecke ist aber auch gut präpariert. Am Kap Aghulas angekommen liegt unsere Lodge direkt an der wenig befahrenen Straße.



Die Lodge wurde aus hiesigem Sandstein 1997 an den Hang gebaut. Beim Bau wurden alte Fenster und Türen aus der Versteigerung der mittlerweile völlig verlassenen Minenstadt Koegas in der Kalahari verwendet. Teilweise stammt das Fensterglas aus dem Gefängnis von Koegas und auch der Bartresen stammt aus der Bank dieser Stadt. Die Türen in der Zigarrenlounge stammen aus dem Billiard-Zimmer eines Hotels in Draghoender. Und so entstand eine wie wir finden gelungene Kombination von Alt und Neu.

Wir werden schnell eingecheckt und Peter zeigt uns unser Zimmer Nummer 1 mit herrlichem Blick aus dem Bett direkt auf den Ozean B)





Erbauer und Besitzer der Lodge sind Sue und Phil Fenwick. Phil war Helikopter-Pilot der South African Airforce. Er wurde mit mehreren Medaillen für besondere Verdienste auch in der Seenotrettung ausgezeichnet. Außerdem hat er Rettungseinsätze im Angola-Krieg geflogen. Die Bar der Lodge im oberen Stockwerk ist mit Fotos und Erinnerungen an diese Zeit dekoriert.





Im Speisesaal und in den Zimmern findet man Zeichnungen der am Kap havarierten Schiffe.

Das bereits eingedeckte Esszimmer sieht vielversprechend aus :) ! Wir haben uns auch direkt für das Abendessen angemeldet!



Peter fragt uns nach unseren Plänen für den Nachmittag. Er schlägt eine Runde Schwimmen vor – wir hätten die Wahl: „with or without sharks“ :woohoo: :ohmy: !

Zum Schwimmen ist es uns aber definitiv zu frisch und wir entscheiden uns lieber für einen Strandspaziergang in Struisbaai.

Wir parken direkt Hafen und halten Ausschau nach „Parrie“ dem Stachelrochen :ohmy:







Leider entdecken wir ihn heute nicht und so beginnen wir unseren Spaziergang am Strand von Struisbaai, welches der längste durchgehende Strandabschnitt in ganz Afrika ist.




Hier beobachten wir einen sehr mutigen und wohl kälteresistenten Kite-Surfer :ohmy:





Außerdem einen Strandbuggyfahrer :silly:



Angler gehören zum alltäglichen Bild an Südafrikas Stränden.



Zurück in der Lodge erwartet uns ein sensationelles Dinner :cheer: !

Unsere Vorspeise ist ein Seafood Trio bestehend aus einem Rote-Beete-Käsekuchen mit geräuchertem Lachs, Baby-Calamari-Salat sowie einem Krabbencocktail mit hausgemachter Mayonnaise.

Als Hauptgang wählen wir das Filet vom Roastbeef angerichtet an Kartoffeln in Entenfett ausgebacken und saisonalem Gemüse. Ein Hochgenuss!

Zum Abschluss eine Haselnusscreme in Schokomantel mit frischen Früchten - wieder mal mit Foto B)



Wir sind die einzigen Gäste an diesem Abend und schon bald ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Die erste Nacht am südlichsten Punkt von Afrika!

Morgen erleben wir einen in jeglicher Hinsicht stürmischen Tag am „Kap der Nadeln“.
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31 Mär 2016 16:08 #425779
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17.2.2016 Stürmische Zeiten am „Kap der Nadeln“

Am Morgen rüttelt bereits ein gewaltiger Sturm an Fenstern und Türen :ohmy: .

Nach einem sehr leckeren Frühstück machen wir uns auf Richtung Leuchtturm, dieser gehört zu den zweitältesten, immer noch in Betrieb stehenden Leuchttürmen in Südafrika. Auch das Lighthouse-Museum soll einen Besuch wert sein – das ist aber derzeit geschlossen.



Am Parkplatz sortieren wir noch unsere Siebensachen und ich höre meinen Mann fluchen: „Das hat mir grade noch gefehlt – wir haben einen Platten!“ :woohoo: :sick:

Wir haben diesmal bei der Autoübernahme nicht mal gecheckt, ob wir überhaupt ein Ersatzrad im Kofferraum haben – aber es ist glücklicherweise einer vorhanden :whistle: .

Dumm gelaufen, aber besser hier als irgendwo mitten im Nirgendwo :silly: . So können wir vorsichtig das kurze Stück zur Lodge zurück fahren, um den Reifen zu wechseln.

Da ich auf Nummer sicher gehen möchte rufe ich von der Rezeption aus bei unserem Reisebüro an und melde auch gleich die Panne.

Wir wollen auf jeden Fall bei der nächsten Gelegenheit einen neuen Ersatzreifen abholen, da wir planen immerhin noch einige Pässe und Gravelroads zu fahren. Innerhalb weniger Minuten erhalte ich die Rückmeldung, dass wir morgen auf dem Weg nach Wilderness in George bei Avis einen neuen Ersatzreifen abholen können :) . Alles gut!

Während ich telefoniere hat mein Mann bereits gemeinsam gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Lodge ratzfatz den Reifen auf dem Parkplatz des Hotels gewechselt. Ist beim Polo ja auch nicht sooo das Ding B) ! Übeltäter war übrigens eine Schraube, die sich in den Pneu gebohrt hat :evil: .

Wenig später sind wir dann endlich an der Stelle „where the two oceans meet“ :) :




Portugiesische Seefahrer haben diesen Ort als „Kap der Nadeln“ bezeichnet, denn hier hätte ihr Kompass ohne jede Abweichung genau nach Norden gezeigt. Mit „Nadeln“ könnten aber auch die scharfen Riffe gemeint sein.

Die Landschaft des Agulhas Nationalparks ist gekennzeichnet durch zerrissene Küstenabschnitte und einen stetigen Wind.
An dieser Küste sind etliche Schiffe havariert, deren Wracks man bei weniger starkem Seegang eventuell auch sehen kann.

Der Wind pfeift uns mächtig um die Ohren und die Wellen kommen mit einer gewaltigen Wucht an den Felsen an:





Hier spürt man die Naturgewalten :woohoo: ! Wir laufen den angelegten Holzsteg bis zum Ende und dann noch ein Stückchen weiter immer entlang eines steinigen Wegs.

Ich erlaube mir - wie schon häufiger in diesem Urlaub - meinen Mann zu erinnern, dass wir schon darauf achten müssen, wo wir so hintreten :whistle: !

Ihr wisst schon, wegen Schlangen und so :pinch: :whistle: ! Er kann es schon nicht mehr hören und brebelt leicht genervt etwas von „hysterisch“ :angry: .

Keine fünf Minuten später sehe ich aus dem Augenwinkel eine ungewöhnliche Farbschattierung auf dem Boden :woohoo: :woohoo: . Ich kann meinen Mann gerade noch am Pulli zurückziehen und festhalten :( . Ich flüstere ganz leise: „Achtung Schlange“! :ohmy: :ohmy:

Wie zu zwei Salzsäulen erstarrt, wagen wir es nicht uns irgendwie zu bewegen :S :S . Mir wird schon ein bisschen mulmig zumute – wir sind ganz alleine und so nah ist uns zu Fuß noch nie eine Schlange begegnet!

Wir verharren regungslos und finden es sehr merkwürdig, dass sich das Tier überhaupt nicht regt :unsure: :dry: .

Extrem vorsichtig hebe ich meine Kamera und luge durch das Objektiv.

Sie bleibt weiterhin bewegungslos – ich will schauen, ob sie überhaupt noch lebt?! Sie lebt – ganz eindeutig!



Ich drücke schnell auf den Auslöser und dann laufen wir auf Fußspitzen die Schlange immer im Auge gaaanz vorsichtig weiter :blink:. :unsure:

Noch wissen wir nicht, ob es sich um ein eventuell giftiges Exemplar handelt – daher sitzt der Schreck erst mal tief und mein Mann schaut seitdem SEHR genau, wohin er tritt ;) !

Erst am Ende unserer Reise wird das Exemplar von unseren Guides im Amakhala als „Gefleckter Schafstecher“ (Rhomben-Schafstecher/ Psammophylax rhombeatus) und für Menschen nicht gefährlich identifiziert :) .

Der Sturm wird immer stärker. Eigentlich kann man von hier aus recht viele Ausflüge machen, wie zum Beispiel ein Besuch der Waenhuiskrans Höhle (jedoch nur bei Niedrigwasser zugänglich) oder auch Wanderungen im De Mond NR.

Allerdings alles eine ziemliche Fahrerei und es ist noch nicht abzusehen, wie der Sturm sich entwickeln wird :huh: .

Wir wollen lieber nochmal schauen, ob sich „Perrie“ heute vielleicht zeigen möchte. Leider wieder Fehlanzeige :( !

Aber die Boote im Hafen sind ja auch hübsch anzuschauen:





Als einziges „tierisches“ Motiv muss diese Möwe herhalten:



Ein Angler am äußersten Zipfel des geschützten Hafenbeckens:



Wir beobachten noch wie dieses Boot zu Wasser gelassen wird. Die Aktion gestaltet sich allerdings nicht ganz einfach :silly: :



Nach einigen Anläufen ist es dann aber vollbracht :) :



Trotz des immer stärker werdenden Sturms wollen wir dennoch ein wenig die nähere Umgebung erkunden. Auf der Straße Richtung Bredarsdorp gibt es einen sehr schmalen und ruppigen Weg entlang von strahlend weißen Sanddünen. Ganz am Ende gibt es einen Zugang zum Strand.



Der Wind wirbelt den feinen puderzuckerweißen Sand wild durch die Luft. Am Strandzugang angekommen versuchen wir aus dem Polo auszusteigen – das ist fast unmöglich :woohoo: :evil: !

Sofort beim Öffnen der Autotüren bläst der Wind eimerweise Sand ins Auto und in Sekunden sieht der Innenraum aus, als wäre ein Sack Puderzucker geplatzt :sick: :sick: !

Ich versuche dennoch wenigstens ein paar Aufnahmen aus dem Windschatten des Autos heraus zu machen.Binnen Sekunden bin auch ich gut paniert :silly: . Meine Kamera muss ich nach dieser Aktion ebenfalls gründlich reinigen!






Mal ein paar Blümelein am Wegesrand ;) :



Auf dem Rückweg fahren wir durch die außerhalb der Saison verlassenen Ferienhaus-Wohngebiete von Struisbaai. Hier hat fast jedes Haus auch ein Boot vor der Tür.

Wieder am Hafen angelangt, halten wir nochmals nach „Parrie“ Ausschau :pinch: .

In der Hafenkneipe trinken wir erst einmal gemütlich einen Kaffee und beobachten einen älteren Mann, der bis zur Hüfte im Wasser stehend mit Fischresten versucht „Parrie“ anzulocken. Aber der hält sich derzeit wahrscheinlich in ruhigeren Gefilden auf B) .

Noch ein kurzer Spaziergang entlang des Holzstegs – der Wind ist so arg, dass wir beschließen zur Lodge zurück zu fahren.



Auch heute dinieren wir wieder in der Lodge in dem herrlichen Ambiente bei Kerzenschein, Kristallgläsern und Tafelsilber :P .

Das Essen war gestern so fantastisch, dass wir schon sehr gespannt sind, was die Küche heute Abend zaubern wird ;) .

Mein Mann wählt als Vorspeise einen Salat mit Streifen vom Springbockfilet und hausgemachter Fruchtsalsa - ich entscheide mich für ein Räucherlachs Soufflé‘ mit Senfsauce.

Zum Hauptgang freuen wir uns nach zwei Tagen Fleisch auf den Line Fish: Yellow Tail Nicoise mit schwarzen Oliven und Wachteleiern. Das ganze serviert auf Kartoffelstampf und einer Martini Sauce.

Ein absoluter Hochgenuss! Von diesen kulinarischen Köstlichkeiten schwärmen wir noch heute!

Als Dessert gibt es einen hausgemachten extrem leckeren Käsekuchen mit frischen Sommerbeeren sowie eine Schokomousse mit Mangosalsa.

Der Sturm tobt draußen unvermindert weiter - die Fenster und Türen klappern wie wild – ich fühle mich fast wie letztes Jahr auf der Fish River Lodge :woohoo: .

Und schon geht unser letzter Abend am südlichsten Punkt von Afrika für uns zu Ende!

Morgen erwartet uns eine gänzlich langweilige und unspektakuläre Fahrt inklusive einem blöden Abstecher zu Avis über George nach Wilderness.
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04 Apr 2016 09:47 #426238
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18.2.2016 Fahrt über George nach Wilderness zu unserem Guesthouse mit Ocean View

Leider kann ich Euch diesen zunächst etwas mühseligen und langweiligen Tag nicht ersparen :angry: Und wie Ihr an den Fotos unschwer erkennen könnt, war uns das Wetter an diesem Tag leider auch nicht wohlgesonnen :sick:

In dieser Nacht tobt über uns ein gewaltiges Gewitter!

Der Blick am nächsten Morgen aus unserem Fenster gefällt uns eher weniger :angry: .





Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen vom südlichsten Punkt in Afrika. Die Fahrt auf der R319 Richtung Swellendam und dann weiter auf der N2 Richtung George verläuft unspektakulär, langweilig und schnurgeradeaus.

Hier wähnen wir uns fast in heimatlichen Gefilden, aber so schnell wollen wir noch nicht wieder nach Hause :P :



In George angekommen führt uns Frau Navi brav zur Adresse der Avis Autovermietung, die wir gestern von unserer Agentur per Mail erhalten haben. Als wir dort ankommen stehen wir allerdings vor einem leeren Ladengeschäft :sick: .

Wir gucken glaube ich ziemlich belämmert :blink: :blink: . Auf der Fahrt durch George haben wir in einem vorgelagerten Industriegebiet ein riesiges Avis Schild gesehen und beschließen, zunächst mal dort unser Glück zu versuchen.

Hier angekommen teilt man uns wiederum mit, dass wir zum Airport George müssen :pinch: . Die Mitarbeiterin ist aber so freundlich, uns dort schon mal anzukündigen. Also geht es quasi wieder in die Richtung zurück, aus der wir gerade gekommen sind :pinch: :pinch: .

Was für eine Zeitverschwendung :evil: ! Langsam werde ich echt ungeduldig :evil: !

Von den Avis Mitarbeitern am kleinen Flughafen von George werden wir allerdings schon erwartet.

Einen Ersatzreifen gibt es hier nicht – es werden nur ganze Autos getauscht!!

Das ist mir jetzt ein wenig unangenehm - unser Polo sieht im Innenraum nach dem gestrigen Sandsturm doch leicht schmuddelig aus :huh: .

Schon auf dem Parkplatz wird uns wieder ein Polo zugewiesen und wir verladen erst einmal unser Gepäck. Jetzt nur noch schnell den Papierkram erledigen und dann nix wie weiter.

Am Avis-Schalter teilt man uns allerdings mit, dass wir doch einen anderen Austauschwagen bekommen, da der Ersatz- Polo nicht vollgetankt ist :pinch: :pinch: . Also bekommen wir quasi ein Upgrade auf einen Hyundai Accent. Uns soll’s recht sein - wenn wir nur endlich wieder starten können! Erst aber nochmal Gepäck umladen!

Endlich rollen wir wieder vom Hof und erreichen nach einer kurzen Fahrt Wilderness :) .

Perfekt gelegen zwischen Bergen und Stränden und umgeben von ruhigen Seen hat Wilderness eine einzigartige Schönheit. Der Ort liegt in einem Nationalpark und ist sehr idyllisch, geteilt in zwei Hälften: ein kleiner Teil liegt direkt am Strand auf den Dünen, der andere Teil reiht sich auf der Landseite auf beiden Seiten der Lagune entlang.

Von hier aus bieten sich unzählige Ausflüge an - das Outeniqua Railway Museum, das Featherbed Naturreservat, Wanderungen und Kanufahrten im Wilderness Nationalpark, Segeltouren und vieles mehr.

Unser Guesthouse liegt direkt auf einer Düne oberhalb des langen feinsandigen Strandes von Wilderness mit atemberaubender Sicht direkt auf den Ozean. Was für ein Luxusschuppen :woohoo: :woohoo: !

Wir werden von der Managerin Diane herzlich empfangen. Zeitgleich mit uns ist ein weiteres Paar aus Deutschland eingetroffen.

Noch bevor wir unser Zimmer beziehen können, möchte Diane die Reservierungen für das Abendessen klar machen.
Ich frage nach dem Serendipity oder Girls. Das Serendiptiy ist für die nächsten WOCHEN ausgebucht und im Girls ist auch erst für morgen Abend ein Tisch frei. Diane schlägt daher das Salinas vor, welches zu Fuß vom Strand aus gut zu erreichen ist.

Nach einer Führung durch das hochmoderne gläserne Haus checken wir ein in Room 5 – hier erwartet uns ein sehr großzügig und mit allem Schnickschnack ausgestattetes Zimmer. Der Kleiderschrank ist größer als der zu Hause und auch sonst fehlt es an rein gar nichts :) .



Alleine die Sanitärabteilung ist so groß wie die Studentenbude unseres Sohnes :lol: :lol:




Das Duschzimmer :whistle:



Insgesamt gibt es auch hier nur 6 luxuriös eingerichtete Zimmer sowie eine Penthouse. Ursprünglich wurde das Haus von einem Ehepaar zur privaten Nutzung gebaut. Noch während der Bauphase trennte sich das Paar und seither wird die Immobilie als Guesthouse genutzt. Diane und ihr Mann Georgios (ein aus Köln „geflüchteter“ Deutscher B) mit griechischen Wurzeln) wohnen ebenfalls im Ocean View und sind so als Ansprechpartner immer vor Ort.

Das Interieur ist sehr modern und einige Details lassen bei genauerer Betrachtung auf die Herkunft des Besitzers schließen B) :





Da steht kein Pferd sondern eine Kuh auf’m Flur :P :



Bei unserem nachmittäglichen Strandspaziergang in Richtung Mündung des Touws River treffen wir Petra und Mike wieder, die gleichzeitig mit uns angekommen sind. Wir verstehen uns auf Anhieb richtig gut und beschließen, gemeinsam zum Salinas zum Abendessen zu gehen.










Also treffen wir uns gegen 19.00 Uhr am hauseigenen Strandzugang und laufen barfuß am Strand in den Sonnenuntergang .





Nach einem ausgesprochen netten Abend im Salinas spazieren wir am Strand wieder zurück zum Guesthouse und lassen den Abend bei einem Absacker in "unserem" Wohnzimmer ausklingen.

Bei geöffneter Tür schlafen wir mit den Klängen des Meeresrauschens ein.

Morgen werden wir endlich mal aktiv!
Wir spazieren den Half Collared Kingfischer Trail entlang dem Touws River durch schattige Wälder bis zum Wasserfall! Treffen mit Waldbewohnern eingeschlossen ;)
Letzte Änderung: 02 Mai 2016 10:29 von Applegreen.
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05 Apr 2016 12:24 #426398
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19.2.2016 Wandertag in Wilderness - Half Collared Kingfisher Trail und Stelldichein mit Waldbewohnern

Zum Frühstück trifft man sich in der großzügigen Küche mit Blick auf das Meer. Drei Ladies haben ein wunderbares Frühstück gezaubert und extra für uns werden sogar leckere Pancakes gebacken :) .

Gut gestärkt können wir so in den Tag starten. Heute lacht die Sonne und am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen B) .

Wir fahren zunächst zum Wilderness Ebb & Flow Camp und entrichten dort den Eintritt von ZAR 100,- pro Person. Hier hätte man auch die Möglichkeit ein Kanu anzumieten und den ersten Teil der Strecke zum Wasserfall zu paddeln. Wir aber wollen lieber zu Fuß gehen.

Der Half Collared Kingfisher Trail ist ein Weg von ca. 3,8 km einfacher Strecke. Der Trail folgt dem westlichen Flussufer des Touws River und führt durch schattige Wälder mit zahlreichen Erika-Arten, Farnen, Milkwood-Bäumen, Orchideen und Proteen.



Unsere Wanderung beginnt direkt mit einem recht sumpfigen, matschigen und verwurzelten Weg. Schon nach wenigen Minuten sind wir ganz alleine mitten im Busch und es sind nur noch die Vogelstimmen hoch in den Baumwipfeln und das leise Plätschern des Flusses zu hören.




Am Wegesrand entdecken wir riesige Farne und vereinzelt noch blühende Büsche und Sträucher.





Wenn sich das Dickicht des Waldes ab und zu lichtet, hat man wunderschöne Ausblicke auf ein grünes Paradies.




Ein kleines Highlight ist die Flussquerung mit diesem Ponton.






Auf der anderen Seite angekommen wird der Weg noch schmaler und dichter bewachsen. Auch hier sieht man noch die ein oder andere hübsche Blüte:



Während des ganzen Fußmarsches ist uns bislang keine Menschenseele begegnet.

Immer wieder hören wir die Stimmen der Vögel - sehen sie aber nicht :S ! Alle verstecken sich gut getarnt hoch oben im dichten Blätterwerk der Baumwipfel.

Direkt neben uns hören wir plötzlich knacksende Geräusche im Gebüsch. Hoffentlich kommt da jetzt kein Buschpig aus dem Gestrüpp auf uns zu geflitzt :woohoo: :silly:

Aber die freundlichen zartbraunen „Reh“-Äugelein, die uns da entgegenblinzeln lassen uns aufatmen :)




Die Buschbockdame ist überhaupt nicht scheu und lässt sich von uns in keinster Weise stören. Im Gegenteil - sie beäugt uns durchaus interessiert und kommt uns so nah, dass wir sie hätten berühren können :kiss: .




So können wir die Kleine eine ganze Weile ungestört beobachten.




Erst nach einer ganzen Weile verschwindet sie wieder im Gebüsch.

Wer hätte das gedacht, dass man auch hier den Wildtieren so nahe kommen kann :cheer: ?

Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Aussichten.



Dieses schöne Plätzchen scheint uns perfekt geeignet für eine kurze Rast.



Der weitere Weg führt uns nun wieder durch dichtes Blätterwerk, welches herrlich kühlen Schatten spendet. So langsam wird es schon recht warm.

Hoch oben in einem Baum entdecke ich diesen perfekt getarnten Knysna Lourie. Auch über diese Sichtung freuen wir uns sehr! Leider ist das Foto nicht das allerbeste :sick: .




Nach einer kurzen Wegestrecke kruschpelt es schon wieder im Gebüsch :woohoo: :silly: .

Das Blaudducker-Pärchen ist allerdings sehr scheu und schreckhaft und blitzschnell wieder im dichten Geäst verschwunden :silly:




Wir sind total aus dem Häuschen :woohoo: :woohoo: – diese unverhofften „Reh“-Begegnungen empfinden wir als ein ganz besonderes Erlebnis :) .

Inzwischen begegnen uns weitere Wanderer, denn auf etwa dieser Höhe befindet sich die Anlagestelle der Kanufahrer, die das letzte Stück zum Wasserfall laufen.



Und schon bald sind auch wir am Ziel angelangt.




Ist das nicht ein herrliches Plätzchen? Noch sind recht wenige Besucher hier oben und wir genießen die Ruhe und den Anblick dieser Idylle




Etwas später um die Mittagszeit wird es schon etwas rummelig - nun ist es vorbei mit der Idylle und wir begeben uns auf den Rückweg, der allerdings ohne weitere erwähnenswerte Begegnungen oder Sichtungen verläuft.

Insgesamt waren wir auf dem Trail ca. 4 Stunden inklusive ausgiebiger Pausen unterwegs.

Auf der Rückfahrt zum Guesthouse machen wir in Wilderness einen kurzen Stopp, um das Örtchen etwas genauer zu erkunden. Es ist hier sehr beschaulich im Vergleich zu den größeren Küstenorten und gefällt uns sehr gut.

Zurück am Guesthouse treffen wir Petra und Mike am Pool und verbringen den restlichen Tag bei einem Sonnenbad und plaudernd auf der schönen Sonnenterrasse B) . Das schöne Wetter muss man ja schließlich ausnutzen B) :P

Die beiden waren heute übrigens bei dem berühmten „Caveman“ Clifford Brandon, über den auch schon einige Fernsehsender berichtet haben. Er lebt gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten „Alt-Hippies“ in einer skurrilen Höhle, die man über eine kurze Wanderung entlang der stillgelegten Bahnlinie Richtung Victoria Bay gelangt.

Heute Abend haben wir eine Reservierung gemeinsam mit Petra und Mike im „Girls“. Unser Shuttle-Taxi erwartet uns pünktlich vor der Tür, um uns direkt dorthin zu fahren.

Wir alle entscheiden uns für die „Seafood Platter for two“. Dies ist wahrlich eine „Seafood Sensation“ :woohoo: ! Als Linefish gibt es heute Hake und Yellowtail, dazu gegrillte Tintenfischstreifen sowie Riesengarnelen in dreierlei Marinaden. Als Beilage wird Reis und Gemüse serviert.

Pappsatt und mehr als zufrieden fallen wir zurück im Guesthouse in unsere Betten.

Auch in dieser Nacht beginnt es heftig zu regnen!

Ich habe schon die allergrößten Befürchtungen das Wetter betreffend. Die Erdmännchen lassen sich bei Regen nämlich nicht blicken :dry: :sick: . Und bei unserem Glück regnet es auch an unserem morgigen Ziel – Oudtshoorn :huh: !

Unser morgiger Tag führt uns über den Montagu Pass in die Kleine Karoo !
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06 Apr 2016 21:45 #426626
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20.2.2016 Fahrt über den Montagu in die Kleine Karoo

Heute heißt es Abschied nehmen von Petra und Mike, die wir aber auf dem Rückflug nach Frankfurt in Johannesburg wieder treffen werden. Mit Diane und Georgios verquasseln wir uns auch noch eine ganze Weile und langsam müssen wir uns sputen, denn wir wollen heute über den Montagu Pass in die Kleine Karoo.

Noch ein letzter Blick auf Wilderness:



Wegen einer Veranstaltung in der Innenstadt von George nehmen wir zunächst die R404 über George Airport und kurz nach „Blanco“ führt uns der Abzweig auf den Montagu Pass.

Der erste Abschnitt des Passes ist an einigen Stellen sehr eng und ausgewaschen, dass ist mit einem normalen PKW nicht wirklich ein Vergnügen – bei entsprechend vorsichtiger Fahrweise aber durchaus machbar. Außerdem ist es hier oben heute Morgen richtig kalt :blink:






Hier mal unser „Neuer“ auf dem Pass:



Während der ganzen Fahrt begegnet uns kein einziges Auto:





Kurz hinter dem Örtchen „Herold“ geht es weiter auf der geteerten N9 und dann weiter auf die N12 Richtung Oudtshoorn.

Schlagartig ändert sich die Landschaft.




Auf der De Zeekoe Guestfarm kommen wir sehr frühzeitig an. Auch hier scheint es gestern Nacht ordentlich geregnet zu haben :sick: . Die großen Pfützen sind noch nicht abgetrocknet und auch hier ist es eher kühl. Hoffentlich bleibt es trocken, sonst wird es morgen früh nix mit Erdmännchen :unsure:.

Beim Einchecken bekommen wir erste Informationen zu den Angeboten der Guestfarm und einige Hinweise bezüglich der für morgen gebuchten Erdmännchen-Tour. Wir werden auch darauf hingewiesen, dass die Tour nicht stattfindet, wenn es direkt nach dem Aufstehen gegen 5.00 Uhr regnen sollte :ohmy: Dann hoffen wir mal auf trockene Witterungsverhältnisse :whistle:.

Die De Zeekoe Guest Farm liegt auf einer über 2000 Hektar großen, privaten Farm am Ufer des Olifants River, im Herzen der Kleinen Karoo. Im Restaurant werden überwiegend von der Farm selbst hergestellte und frische Produkte verwendet. Der Name De Zeekoe ist eine Abwandlung des ursprünglichen Namens der Farm „Zeekoegat“, was frei übersetzt "Hippo Waterhole" bedeutet. Vor über einem Jahrhundert waren am Ufer des Olifants River noch Hippos beheimatet.

Das Gästehaus ist im Kolonialstil eingerichtet und von einem schönen Garten und offenen Veranden umgeben. Insgesamt gibt es 21 Zimmer unterschiedlichster Kategorien. Hier mal unseres:





Von der gemütlichen Veranda unseres Zimmers aus haben wir einen herrlichen Blick direkt auf den zugeschilften Olifants River und die herrliche weite Landschaft im Hintergrund.





Nach eigenen Angaben können hier über 152 verschiedene Vogelarten gesichtet werden - also ein Paradies für Birder! Da auch eine Birding-Tour mit Guide angeboten wird und ich mich diesbezüglich ja gerne etwas weiterbilden möchte frage ich an der Rezeption nach dieser Tour. Leider ist der Guide heute in George – schade, diese Tour hätte uns sehr interessiert :huh:!

Also beschließen wir uns ohne Guide zu einer Wanderung entlang des Wanderwegs am Olifants River entlang aufzumachen. Ich hoffe sehr auf ein paar Birds.

Zunächst müssen wir allerdings durch ein Farmgatter an diesen hier vorbei :P



Während unseres Spaziergangs entdecken wir ganze zwei Vogelarten, von denen es aufgrund der großen Entfernungen jedoch nur sehr unscharfe Fotos gibt :pinch: . Und benamsen kann ich sie trotz aller Bemühungen meinerseits leider auch nicht :whistle:.

Auf dem „Wanderweg“ finden wir allerdings sehr viele Stacheln von Porcupines.

Der Blick in die Landschaft entschädigt uns für die fehlenden Piepmätze ;)




Hier gefällt es uns sehr gut – zum ersten Mal auf dieser Reise haben wir wieder das Gefühl von Weite :)






Die Guestfarm vom Olifants River aus gesehen:



Der Weg endet leider direkt an der Landstraße, der wir ein Stückchen folgen müssen, um dann wieder entlang der Gravelroad zur Guestfarm zurück zu marschieren.

Mit diesen Ungetümen werden hier übrigens die Felder beregnet :woohoo:



Hier entdecken wir einen Schwarzhalsreiher – vermute ich!???



Zurück auf unserer Veranda sucht ein Wiedehopf nach Würmern:




Außerdem entdecke ich noch einen Bülbül und ein schwarz-weißes ziemlich „plustriges“ Vögelchen – leider ebenfalls ohne brauchbares Foto :pinch:.

Da es noch recht früh am Tag ist, beschließen wir noch für einen kurzen Abstecher in das Städtchen Oudtshoorn zu fahren.

Namensgeber der Stadt war der Kap-Gouverneuer Pieter Reede van Oudtshoorn. Es ist die bedeutendste Stadt der Kleinen Karoo und bis heute Weltzentrum der Straußenzucht.



Die Architektur besteht aus einem außergewöhnlichen Maurerhandwerk, die Liebe zum Detail ist unverkennbar.




Diese „Straußenpalaste“ wurden während des „Federbooms“ gebaut und dienen heute als Museen oder Guesthouses. Man kann sich irgendwie gut vorstellen, wie vor 100 Jahren die Gemahlinnen der Straußenbarone mit Straußenfedern geschmückt auf den Veranden Tee tranken ;).

Auch in dieser Gegend kann man sich für mehrere Tage die Zeit gut vertreiben: Ein Besuch der Cango Caves oder der Straußenfarmen inklusive Straußenritt. In der Nähe befindet sich die Cango Wildlife Ranch, wo man glaube ich mit Geparden spazieren gehen kann und Käfigtauchen mit Krokodilen angeboten wird. Wenn man es denn möchte :dry: :silly:

Uns aber gefällt die Landschaft hier ganz besonders gut, davon möchten wir noch etwas mehr sehen. Daher ist dies unser morgiges Ziel für den Nachmittag ;)



Zum Dinner fahren wir zurück in die Lodge. Heute Abend gibt es Straußencarpacchio als Vorspeise. Zum Hauptgang haben wir die Wahl zwischen hausgemachtem Chicken-Pie oder Straußenfilet. Das Essen heute war jetzt kein besonderes Highlight aber dennoch in Ordnung. Alternativen an Restaurants gibt es in Oudtshoorn, allerdings fahren wir nicht unbedingt gerne in der Dunkelheit, wenn es nicht unbedingt sein muss.

Morgen früh schauen wir dann erst mal aus dem Fenster :whistle:. Wenn es nicht regnet, können wir uns aufmachen zur Erdmännchen-Tour. Und am Nachmittag geht es in Richtung Swartberg Pass, sofern der Pass befahrbar und geöffnet ist ;)
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21.2.2016 Teil 1 - It’s Showtime: Stippvisite bei der „Suricata suricatta“-Gang

Der Wecker klingelt um 4:45 Uhr :woohoo: ! Unser erster Blick geht gebannt nach draußen – NO RAIN :) :)!

Nach einem schnellen Kaffee auf der Veranda machen wir uns voller Vorfreude auf zum Treffpunkt mit unserem Guide ca. 8 Kilometer von der Farm entfernt. Dieser befindet sich direkt an der Kreuzung der R328 zur R62.

Wir sind ziemlich zeitig und außer uns noch kein Mensch vor Ort :huh:. Nach und nach trudeln am Treffpunkt ca. 25 weitere Teilnehmer ein.

Die beiden Guides sind etwas „late“ und wir folgen ihnen nun im Eiltempo nochmals für ca. 9 Kilometer zum Parkplatz auf das Gelände der Conservation Area. Eile ist angesagt, denn die Erdmännchen warten nicht :P!

Für diese Tour zahlen Gäste der De Zeekoe Guestfarm einen ermäßigten Preis von 450,00 ZAR bei Barzahlung, die nun erst einmal eingesammelt werden. Zwischenzeitlich gibt es noch Kaffee/Tee sowie ein paar Kekse bevor wir -jeder mit einem Campingstuhl bewaffnet - in Richtung Erdmännchen-Schlafzimmer marschieren ;).

Vorher können wir noch die Stimmung der Morgendämmerung und einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern!







Erdmännchen oder auch in Afrikaans „Meerkat“ oder fachlich korrekt „Suricata suricatta“ genannt ist die kleinste Mangustenart. Sie leben in Gruppen, die als „Gang“ oder auch „Mob“ bezeichnet werden.

Jeden Abend gehen die Mitarbeiter des Meerkat-Projekts auf Pirsch und beobachten, welchen Bau die „Gang“ für diese Nacht als Schlafstätte auswählt. So kann man relativ sichergehen, dass man am nächsten Morgen auch vor dem „richtigen“ Bau sitzt aus dem die Erdmännchen dann wieder „hochploppen“.

Die Gunst der frühen Stunde muss man nutzen, da die Tiere nur kurz nach dem Aufwachen am Schlafplatz verweilen, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Dieses Warming-Up kann schon nach wenigen Minuten vorbei sein – mit Glück dauert es etwas länger.

Tagsüber sind sie in freier Wildbahn eher schwer zu entdecken. Erdmännchen sind zwar tagaktiv; bei Nacht, aber auch an regnerischen Tagen und bei besonders extremer Mittagshitze verbergen sie sich gerne in ihrem Bau. Daher sieht man tagsüber meistens nur die Schwänze in Form von „hüpfenden goldenen Ästen“ ;) wenn sie nach Nahrung suchen.

Am heutigen Schlafplatz angekommen platzieren wir uns im Halbkreis und nehmen in den gemütlichen Campingstühlen Platz. Um uns die Wartezeit zu verkürzen erzählt unser Guide Devey über Ernährung, Kommunikation und das Sozialverhalten der Tiere.




Eine Gang unterhält gemeinsam einen oder mehrere Bauten. Obwohl sie selbst graben können, ersparen sie sich lieber diese Arbeit und nehmen die Bauten von Erdhörnchen in Besitz. Bei drohender Gefahr schlagen die „Wächter“ Alarm mit einem Bellen, was für die anderen das Zeichen ist, schnellstmöglich Zuflucht im Bau zu suchen. Die Aufgabe des Wächters wechselt unter den Tieren während des Tages mehrmals. Erdmännchen ernähren sich von Insekten und zu kleineren Anteilen aus Vögeln, Eidechsen, Skorpionen und Eiern.

Da die Erdmännchen lediglich schnelle Bewegungen als Gefahr wahrnehmen ist es uns möglich, die Tiere aus dieser Nähe zu beobachten ohne sie zu beunruhigen. Laute Geräusche stören sie nicht, daher können wir uns auch ohne Probleme unterhalten. Sogar vorsichtige, langsame Bewegungen lösen keinen Alarm aus. Devey erwähnt auch, dass diese Tiere normalerweise keine Beziehung zu Menschen aufbauen und auch die Erdmännchen in diesem Projekt weder gefüttert noch sonst irgendwie von den Mitarbeitern "betreut" werden. Es ist eine reines Forschungsprojekt in dem Studien über das Sozialverhalten in der Natur erfolgen. Versuche die Tiere als "Haustiere" zu halten scheitern meist, da sie im Erwachsenenalter dazu neigen zu beißen und nicht sonderlich reinlich sind.

Gespannt sitzen wir nun vor dem Erdmännchenbau – alle mit mehr oder weniger aufwändigem Fotoequipment „schussbereit“ und warten auf den ersten „Plopp“ B).

Nach etwa 10 Minuten werden wir für die kurze Nacht und das Warten belohnt und die Show beginnt! :)

Der erste „Gangster“ taucht auf









Und schon bald zeigen sich auch weitere Mitglieder der Gang – einen schönen Guten Morgen allerseits! B)
















Jetzt werden die Bäuche in die Sonne gestreckt





Ob sie sich wohl streiten oder spielen?






Die Wächter haben die Umgebung immer aufmerksam im Blick





Was die beiden sich wohl zu erzählen haben? Scheint auf jeden Fall lustig zu sein :laugh:



Eine ausgiebige Morgentoilette darf auch nicht fehlen B)




Der Nachwuchs gehört eher zu den Langschläfern und lässt sich erst deutlich später blicken :silly:



Und dies ist das jüngste Mitglied der Gang – geboren im Dezember 2015 :kiss: :kiss:










Für ihn ist die Nacht wohl nicht so gut gelaufen :P



Kings of the Karoo :silly:







Als hätten sie sich abgesprochen und blitzschnell macht sich die Gang nun auf in den neuen Tag und auf die Jagd nach einem guten Frühstück :woohoo:. Spätestens jetzt wissen wir, was Devey mit den "hüpfenden goldenen Ästen" gemeint hat. Nach einer guten halben Stunde ist alles vorbei :(.

Wir haben jetzt ordentlich Kohldampf und freuen uns auf unser Frühstück.

Später checken wir noch an der Rezeption, ob der Swartberg Pass heute aufgrund der Regenfälle der letzten Tage überhaupt befahrbar ist. Wir bekommen grünes Licht! :)

Für den zweiten Teil dieses Tages machen wir uns auf den Weg über den Swartberg Pass bis in die Große Karoo nahe Prince Albert. Über De Rust und durch die Meringspoort-Schlucht geht es am Nachmittag dann wieder zurück nach Oudtshoorn.
Letzte Änderung: 02 Mai 2016 10:27 von Applegreen.
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