Ein letztes Mal sahen wir heute Morgen nach den Löwen, aber sie waren nicht mehr da. An der Düne balgten sich lediglich ein paar Geier und Schakale um die Reste einer Antilope.
Wir fuhren nach Melkvlei um dort zu frühstücken. Heute verließen wir Rooiputs wieder in Richtung Nossob. Mit einer weiteren Pause in Dikbardskolk erreichten wir das Nossob-Camp gegen 12:30 Uhr.
Junge Oryx
Rotbauchwürger
Leider konnten wir im Vorfeld keinen Campingplatz mehr buchen, es war nur noch ein Family Chalet frei mit Platz für 4 Personen. Und wir hatten bereits im Juni des Vorjahres gebucht Der KTP erfreut sich also steigender Beliebtheit.
Wir checkten ein und bekamen die Nummer 1 ganz vorne. Mal zwischendurch ein Bett und eine richtige Dusche, hat ja auch was Im Laden stockten wir die Vorräte an Wasser und Holz auf, das musste dann für die nächsten Nächte in der Mabua- und Kaa-Region reichen.
Weg zum Hide
Aussicht vom Hide
Der obligatorische Gamedrive am späten Nachmittag führte uns zum Wasserloch Marie se Gat, aber es gab nichts außergewöhnliches zu sehen.
Gähnende Leere an Marei se Gat
Abends kochten wir Kartoffeln, Gemüse und einen schönen Springbock. Trotz der vielen Leute um uns rum – der Platz war ausgebucht – fanden wir es ganz angenehm. Wir warfen noch einen kurzen Blick aufs Wasserloch, aber außer einem Schakal ließ sich da niemand blicken. So machten wir uns auf den Weg ins Bett. Der Strom wurde um kurz vor 22:00 Uhr abgestellt, so dass wir noch im Schein der Taschenlampe lasen.
Morgen gehts dann über den Nossob-Bosobogolo Trail zur Mabuasehube-Pan. Auf die Strecke hatten wir uns schon "gefreut"
Heute standen wir erst um 07:00 Uhr auf. Viele Mitbewohner hier hatten es eilig und standen schon zum Sonnenaufgang vor dem Tor. Wir frühstückten in Ruhe und räumten unseren Kram wieder ins Auto. Um kurz nach 08:00 Uhr waren wir startklar für den Ritt nach Mabuasehube.
Wir sind den Trail schon von der anderen Seite aus gefahren und wussten daher ungefähr wie die Pistenverhältnisse so sind. Wir "überholten" nur ein einziges Auto, entgegen gekommen ist uns Gott sei Dank keines. Es war ein Auf und Ab über die Dünenkämme gepaart mit teilweise furchtbarer Waschbrettpiste Das einzige Auto auf das wir trafen, hielt aus einem besonderen Grund, ein sehr stattliches Löwenmännchen stand im hohen Gras. Das hätten wir nicht unbedingt erwartet
Zweimal liefen Elandantilopen auf der Flucht vor uns durchs Gras – die sind auch nicht so häufig zu sehen, aber wenn dann nahmen sie immer gleich reißaus Löffelhunde konnten wir auch noch entdecken. Das war bald besser als so mancher Gamedrive In Matopi 1 machten wir eine Verschnaufpause und waren dann erleichtert als wir endlich angekommen sind.
So sieht es dann auf der Strecke aus. Ein kleiner Eindruck. Immer schön gegen die Sonne
Nun mussten wir noch von Bosobogolo nach Mabuasehube. In Monamodi machten wir noch mal Pause. Dort in der Pfanne standen viele Geier unterschiedlichster Art herum.
Dann waren wir endlich da. Die Auto-Inneninspektion hatte dann ergeben, dass 3 rohe Eier kaputt gegangen waren. Das hieß erst einmal den Kühlschrank putzen, schöne Sauerei Sonst war alles heil geblieben.
Ohrengeier
Weißrückengeier
Mabua 2
Endlich konnten wir die Aussicht auf die Pfanne bei einem wohlverdienten Bier genießen Die Mangusten und Borstenhörnchen leisteten uns Gesellschaft. Auf dem Platz gab es kein Wasser und das Duschhäuschen war schon arg in Mitleidenschaft gezogen, alles verrostet Einen Duschsack konnten wir hier jedenfalls nicht aufhängen. Der Gamedrive wurde heute gestrichen, denn wir waren lange genug im Auto gesessen. Auf der Ebene standen einige Springböcke und Oryx. Ein Sundowner durfte zur gegebener Zeit auch nicht fehlen.
Um etwas Holz zu sparen, wurde heute mit Grillkohle gegrillt, ein weiteres Stück Oryx wurde zubereitet. Dazu gab es die letzten Tomaten mit Feta und Gurkensalat. Nach dem Essen warfen wir noch ein paar Holzscheite auf die Kohle, damit wir uns noch etwas wärmen konnten und auch etwas Licht in der mondlosen Nacht konnte ja nicht schaden. Um uns herum war es stockdunkel
Als Ralf wie immer mal wieder die Umgebung ableuchtete hatte er plötzlich einen Leoparden so ca. 10 m von uns entfernt im Lichtkegel Da gehen erst mal alle Alarmglocken an was jetzt zu tun ist – richtig ruhig zu bleiben fällt schwer Ralf verschüttete seinen Wein und ich nahm reflexartig meinen Stuhl zur Verteidigung. Als ich diese Sätze dann am nächsten Tag schrieb, musste ich lachen, aber in dem Moment zitterten mir ordentlich die Beine
Der Leo war aber sehr relaxt und überhaupt nicht an uns interessiert. Er verschwand im Gebüsch Richtung Toilette/Dusche wo ein Schakal aufheulte als er den Jäger bemerkte. Mittlerweile waren auch die Nachbarn aufmerksam geworden und leuchteten die Umgebung ab.
Nach diesem Erlebnis konnten wir nicht mehr ruhig am Feuer sitzen und machten den Abwasch. Lange dauerte es dann nicht mehr und wir verschwanden ins Auto um noch etwas zu lesen. Vorher wurde aber noch das Porta-Potti eingeweiht. Für was haben wir es schließlich dabei Zur Toilette zu gehen hatten wir heute irgendwie keine Lust mehr
Mabua 2 sollte sich noch als "Begegnungsplatz" herausstellen....Aber davon dann nächste Woche mehr.
Glückwunsch zu dem nächtlichen Leoparden-Erlebnis! Darauf warten wir nun leider schon seit Jahren, ohne Erfolg...
Immer wieder schön solche Berichte zu lesen, was aber in jüngster Zeit häufiger vorzukommen scheint. Hier zwei Links zu weiteren Berichten mit Leoparden auf Campingplätzen im botswanischen Teil des KTP.
Lesenswert!
Euer Bericht ist einfach toll zu lesen. Was Ihr da mit dem Leoparden erlebt habt, ist ja der Hammer
Und die Bilder sind auch outstanding. Ich bin auf jeden Fall weiter gespannt dabei.
@cfm
Wir sind da eher hin- und hergerissen ob man so ein nächtliches Erlebnis braucht ...wenn wir mal länger darüber nachdenken ...ja, es war definitiv ein Erlebnis was wir nicht missen möchten Und genau wegen so einem Erlebnis fährt man ja unter anderem in die Mabua.
Wenn wir nur 10 sek. später geleuchtet hätten, wäre der Leo sprichwörtlich an uns vorbeigegangen
Wenn ich die anderen Berichte so lese, hätten wir vielleicht auch unter dem Auto nachsehen sollen
@Carsten
Danke dir und wir freuen uns dass du weiterhin dabei bist. Es bleibt nicht die letzte Begegnung auf der Campsite
Vielen Dank für den spannenden Bericht, jetzt fehlen ja nur noch Geparden - Kommen die etwa auch noch?
Ihr hattet ja ganz schön Glück. Bei uns war auf Mabu 2 nur tote Hose, ist aber schon eine Weile her...
Euere Wildcamera hat mein Interesse geweckt. Wie funktioniert das Teil? Macht das Fotos so bald sich was bewegt und leuchtet es nur dann helll? Und die Qualität sieht ja wirklich gut aus, lohnt sich die Anschaffung?
Reizen würde mich das ja schon auch...
Gruß
Doro
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.