Immer wieder standen kleinere Dörfer am Wegesrand - die Armut war unübersehbar
In einem kleinen Handcraft-Market stiegen wir aus; ich brauchte dringend noch ein Geburtstagsgeschenk für meine Freundin. Das meiste gefiel uns nicht, aber in der Ecke, da standen wunderschöne, eckige Schalen, grob aus Holz geschnitzt. Von der Größe müssten sie so gerade in den Koffer passen, aber beim Anheben bekam ich einen Schrecken! Mann, waren die schwer!!!!
Aber was tut man nicht alles für eine liebe Freundin
Die würden wir auch schon noch irgendwie zu der anderen Holzschale und den diversen Glassachen aus dem Swaziland dazupacken können. Wir fahren ja erst morgen - Zeit genug, sich den Kopf darüber zu zerbrechen
Zurück auf der Lodge hielten wir erst mal ordentlich Siesta in der Sonne und beobachteten die bunte Vogelwelt (VORSICHT-viele Vogelbilder
)
Am Nachmittag rafften wir uns noch einmal auf, die Buschmannzeichnungen direkt hinter dem NP-Eingang auf der rechten Seite zu besuchen (hatten wir als "Geheimtipp" gelesen - und möchte ich gern weiterempfehlen, weil wirklich sehr schön)
Ein junges Mädchen stieg mit uns bei ordentlich heißen Temperaturen den Berg empor; wir stöhnten, japsten und schwitzten - sie lief in Jeans und Kapuzenpulli (es war ja immerhin Winter
) leichtfüßig vor uns her.
Die Zeichnungen selbst sollen nicht so ganz uralt sein, aber ein paar Jahrhunderte haben sie wohl doch auf dem Buckel; und schön waren sie allemal:
Beim Abstieg gingen die beiden Mädchen nebeneinander her. Ich hörte wie sie sich unterhielten: "Bist du verheiratet? Hast du Kinder? Was machst du? Wieviele Geschwister hast du?..."
Da liefen eine 18-jährige aus Deutschland und eine 22-jährige aus Südafrika nebeneinander her und waren so neugierig aufeinander. Fand ich irgendwie toll!
Wir sahen noch ein paar Antilopen außerdem eine Horde Paviane, die den Berg ihr Eigen zu nennen schien. Glücklicherweise ließen sie uns aber in Ruhe.
Dann verabschiedeten wir uns von den Drakensbergen
... von Klippschliefern
... Heiligen Ibissen und anderen Vögeln
... und überhaupt von Afrika und seinen Menschen
Am nächsten Morgen fuhren wir über Bergville Richtung Jo-Burg - nicht ohne uns erneut zu fragen, ob Altkleiderspenden in Europa wirklich sinnvoll sind?
In Heidelberg (
) aßen wir noch eine Pizza, bevor wir uns in das Gewühl der Straßen von Jo-Burg wagten (Stärkung muss sein
) - aber, oh Wunder, wir verfuhren uns nicht, sondern fanden den Flughafen auf Anhieb
War aber auch nicht ganz so schwierig, die Südafrikaner waren clever und haben riesige weiße Flugzeuge auf die Autobahnspur, die man nehmen muss, gemalt - das verstanden sogar wir Europäer
Ein letzter Abschied von unserem Autochen
und den Rest kennt ihr wahrscheinlich... Schlange stehen, einchecken, pünktlich (!) gestartet, die übliche Hektik in Abu Dhabi
und dann rein in eine AirBerlin Maschine - zurück in Deutschland
Es fing gleich damit an, dass uns die Stewardess zurechtwies, als wir nach dem "Boarding complete" Plätze ändern wollten - so was sei nur mit ihrer Genehmigung erlaubt
Ok, wir werden es uns wieder abgewöhnen
, jedenfalls bis zum nächsten Jahr
Planen nämlich schon Namibia, diesmal vielleicht mit Dachzelt, wenn wir uns trauen
Eine schöne Geschichte gab's noch am Ende:
Auf der Leopard Mountain Lodge hatte ich sie zum ersten Mal gesehen - weich, knuddelig und unheimlich schön gemacht. Auch am Flughafen in Jo-Burg begegnete ich ihnen erneut! Aber so ein Souvenir kauf man einfach nicht mehr in meinem Alter
Als ich zu Hause abends ins Bett wollte, saß er da, mitten auf meinem Kopfkissen
Mein Mann hatte ihn auf der Leopard heimlich gekauft und er hatte uns schon -ohne mein Wissen- die halbe Reise begleitet
Ein Name war schnell gefunden...
... HENRY