THEMA: Down to the River - Solo durch Südafrika
16 Feb 2014 18:43 #326980
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  • take-off am 16 Feb 2014 18:43
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Hallo Tanja,

ich bin natürlich auch gerne dabei.
Kaum ist man berufsbedingt mal 2 Tage nicht im Forum, verpasst man schon den Start des nächsten Reiseberichts.

Hut ab auch vor deinem Mut alleine zu Reisen. Ich gehöre zwar auch nicht zu den "Weicheiern" , aber ob ich mich das trauen würde, weiß ich nicht. Allein in einer Gruppe - ok, aber so gaaanz alleine?

Freue mich auf die Fortsetzung
Liebe Grüße
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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17 Feb 2014 21:29 #327220
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  • TanjaH am 17 Feb 2014 21:29
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Hallo Susi! Ja, das Johannesburg-Konzert mitzuerleben war tatsächlich etwas ganz besonderes. Und der Platz in der Mitte der dritten Reihe, naja, dazu muss ich wohl eh nix sagen. Wenn du mal nah genug bist, um den Namen eines Musikers zu rufen, er dich dann anschaut und angrinst, dann weißt du, du bist echt nah dran. Hab sogar eine eigene Verabschiedung von Jake Clemons am Ende des Konzerts bekommen - unvergesslich B) Dass die Leute auf der Bühne eine Hammershow abliefern, hast du ja selbst schon mehr als ein Mal erlebt :)

Dagmar, es freut mich sehr, dass du mit an Bord bist. Ich werde später wohl noch ein wenig auf das Solo-Reisen eingehen, wenn das gewünscht ist bzw falls dazu Fragen kommen. Hab in den letzten Monaten öfter die Sache mit dem Mut gehört, erst allein durch Mexiko, dann allein durch Südafrika.
Hm, ich bin mir nicht sicher. Den größten Mut braucht man, um eine Sache anzugehen. Wenn man sich den Ruck gegeben hat, muss man Dinge einfach nur mal tun und ausprobieren - dann merkt man erst, wieviel man zu leisten im Stande ist. Wäre zumindest die Erfahrung, die ich bisher schon in vielen Bereichen des Lebens gemacht habe. Klar fällt man zwischendurch auf die Nase, aber zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Ich bin da mehr der Typ "Aufstehen, Krone richten, weitergehen" ;) ;)

Und jetzt versuch ich mal, einen weiteren Teil des Berichts nachzulegen...

PS.: Meine Güte Ladies, bei euch beiden rennt ja ein Ticker mit Abflug nach Afrika in den kommenden Tagen. Neid!! - Im positivsten aller Sinne :)
Letzte Änderung: 22 Feb 2014 09:05 von TanjaH.
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17 Feb 2014 22:08 #327225
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Nach dem Konzert galt es einen - in Anbetracht der Menschen- und Automassen kurzen - Verkehrsstau auf dem Parkplatz zu überwinden und flugs war ich wieder in Melville. Ein junger Mitarbeiter des Guesthouses, mit dem ich mich vorher schon ausgiebig unterhalten hatte, überredete mich noch auf einen Drink - oder waren es zwei, drei, vier? - in einer der netten Bars gleich die Straße runter. Feste muss man feiern, wie sie fallen. Kleine Anmerkung: immer, wenn ich jung schreibe, meine ich Leute deutlich unter dreißig, so zwischen Ende zwanzig und Mitte dreißig wird dann großzügigst (für mich selbst) mit "in meinem Alter" bezeichnet.

Jedenfalls kam ich ob der nächtlichen Unterhaltung am Sonntag erst kurz vor zehn Uhr aus Johannesburg weg. Unterkunft hatte ich keine, als Tagesziel hatte ich mir Sabie oder Graskop gesetzt. Je weiter ich aus Jo'Burg rauskaum, umso weniger Verkehr gab es und umso größer und klarer wurde der Himmel. Ebendieser ist für mich eines der besten Dinge am südlichen Afrika überhaupt. Big Sky Country einfach, ich liebe das. Und dann, etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Jo'Burg und Middleburg, gab es mal wieder so eine ganz spezielle Situation im Leben...

Kennt ihr das, wenn euch bei einem Moment, so unspektakulär er auch ist, bewusst wird, dass er einfach perfekt ist und wie gut es euch eigentlich geht? In dem Fall war ich gerade flott auf einer super Straße mit wenig Verkehr unterwegs, der Himmel war wunderbar afrikanisch groß, tolle Wolkenformationen am Himmel, aber auch Sonne. Ich knabberte Biltong, hörte Jacaranda FM und die spielten eine Live-Version von - na was wohl? - The River. Da wurde ich schon fast sentimental, so mit fettem Smile im Gesicht und glasigen Augen B)

Ab Middleburg wurde die Fahrt dann doch etwas anstregend. Eigentlich wollte ich den Long Tom Pass nehmen, vertraute dann aber dem Navi und so wurde das nix. Wobei weniger nervte, dass ich den Pass nicht fahren konnte, sondern dass die Strecke, die das Navi anzeigte, eine Schlaglochpiste äußerste Güte war. Ich dachte ja eigentlich, die R26, die es landschaftlich absolut wert war gefahren zu werden, entlang der Westseite Lesothos wäre hart, aber diese "Straße" war eine echte Katastrophe. Und das noch mit meinem kleinen Gefährt. Uff!





Die Fotos zeigen übrigens bei weitem nicht die schlimmsten Passagen, da konnte ich nämlich unmöglich anhalten. Eigentlich sind sie sogar ziemlich mickrig :( Naja, egal, auch das hab ich erfolgreich und ohne Reifenschaden inter mich gebracht. Ich habe auf diesen etwa 80 Kilometern aber fünf Autos mit Reifenschaden gezählt. Nicht, dass mich das auch nur eine Sekunde gewundert hätte. Die Bypässe, die neben der Straße von LKWs rausgefahren worden sind, waren nämlich eine so gar nicht empfehlenswerte Alternative. Lauter spitze Steine... Ich entschied mich jedenfalls im Laufe der Fahrt in Graskop Station zu machen. Die Strecke über den Robbers Pass fand ich sehr schön.









Pilgrim's Rest, das ich mir am Nachmittag noch schnell angeschaut habe, hat mich nicht so vom Hocker gerissen. Bin gerade mal zwanzig Minuten durchgelaufen und hab ein paar nette Bilder gemacht.









Afrikanische Gegensätze...







Einer der Jungs, die auf mein Auto "aufpassen" sollten, wollte mich dann vor einer Gruppe Bus-Touris übers Ohr hauen. Haben die Jungs doch glatt nachdem die Autos dort geparkt hatten ein vergilbtes Schild mit "Carwash 60 Rand" aufgestellt und wollten ebensoviel von mir haben. Ich hab nur schallend gelacht, dem Kerl erklärt, dass ich nicht zum ersten Mal hier und nicht irgendein unwissender Touri sei, dem man alles aufs Aug' drücken kann. Ich hatte zum Schluss den Eindruck, dass es ihm fast selber peinlich war. Lag aber wohl eher daran, dass er eine herbe Niederlage vor seinen Kumpels einstecken musste...

Ich war dann schon ziemlich müde - viel geschlafen hatte ich ja bekanntlich nicht -, als ich Graskop erreicht habe. Eingekehrt bin ich im Valley View Backpackers, 200 Rand für das Zimmer mit geteiltem Bad, für eine Nacht absolut ok. Den Abend hab ich mit drei südafrikanischen Mädels aus Johannesburg verbracht, die im Rahmen ihrer Ausbildung für drei Wochen im Community Krankenhaus in Graskop stationiert waren.





Irgendwann im Laufe des Abends begann es heftigst zu schütten und das änderte sich die ganze Nacht über nicht. Keine guten Aussichten für meinen Plan, die Panorama-Route zu erkunden... :( :(

Noch eine Anmerkung: Ich hab keine Ahnung, wie ich über einen eigentlich so ereignislosen Tag so viel schreiben konnte. Fakt ist, erzählen könnte ich noch viel mehr. Fakt ist aber auch, dass es ab jetzt bildlastiger werden muss. Sonst werd ich spätestens bei den Erlebnissen im Krüger zum Schwammerl...
Letzte Änderung: 17 Feb 2014 22:49 von TanjaH.
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17 Feb 2014 22:25 #327227
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TanjaH schrieb:
Den größten Mut braucht man, um eine Sache anzugehen. Wenn man sich den Ruck gegeben hat, muss man Dinge einfach nur mal tun und ausprobieren - dann merkt man erst, wieviel man zu leisten im Stande ist.
... oder wie einfach Manches ist, über das man sich vorher viele Gedanken gemacht hat.
Klar fällt man zwischendurch auf die Nase, aber zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
... oder wie die Malinke aus Guinea zu sagen pflegen:
Die Angst vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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17 Feb 2014 22:37 #327230
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Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.......

diesen Spruch hab ich ja noch nie gehört, aber zugegeben er hat was.
Trotzdem würde ich mir so eine Reise allein nicht zutrauen und das, obwohl ich bestimmt keine Berührungsängste habe. Ich finde Dich schon mutig.

LG
Lisolu
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18 Feb 2014 08:00 #327252
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Hallo Tanja,

vielen Dank, dass Du uns auf Deine "Solo-Tour" mitnimmst. Ich muss jetzt gestehen, ich hätte kein Problem, mit dem Allein-Reisen, das habe ich in SA auch schon öfter gemacht. Aber bei dem Konzert in dritter Reihe wäre ich an meine Grenzen gekommen. Das ist so gar nicht mein Ding. :unsure: Wobei ich Deine Fotos vom "alten Meister" schon total super finde.

Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, was Du alles so erlebt hast.

Schöne Grüße,

Nicole
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