Wir gingen bis zu der Stelle, wo es nur noch über Leitern weitergeht. Wir entschieden uns für die linke, um einen Blick auf die Tugela Falls zu erhaschen. Bis hierher war keine Ausschilderung nötig, da der Pfad sehr ausgetreten war und keine Alternativen bot, aber nach der Leiter hätten wir gerne ein paar Wegweiser gehabt, denn der Pfad trennte sich öfters, mal sah man schnell, dass es nicht weiter geht, aber an einer Stelle, an der wir uns für die linke Abzweigung entschieden hatten, war nicht zu erkennen, welches der richtige Weg ist. Wir kamen an einem höhlenartigen Unterstand an und gegenüber könnte ein Wasserfall gewesen sein – wenn denn Wasser fließen würde. Wir gingen noch ein Stück weiter, aber da nicht zu erkennen war, wohin der Weg führt und es von der Leiter nur 10 min bergauf sein sollte, machten wir hier Rast und genossen den Ausblick, der auch ohne Wasserfall klasse war. Ca. nach 20 min machten wir uns auf den Heimweg. Durch die Gorge ließen wir uns viel Zeit, denn ein Fehltritt hier könnte unangenehme Folgen haben. Nach knapp sechs Stunden waren wir zurück im Camp, dieses Mal sogar auf dem direkten Weg.
Leider lag unser Bungalow bereits im Schatten, aber eingehüllt in eine Decke ließ ich es mir nicht nehmen, meinen Kaffee draußen zu trinken. Christian wurde währenddessen Augenzeuge eines Überfalls: Ein großer Baboon schnappte sich schnell eine Tüte, die die Frau vom Bungalow nebenan beim Auto ausladen hinter sich gestellt hatte. Trotz ihres Geschreis ließ er sich seine Beute nicht mehr nehmen. Wir hatten zur „Verteidigung“ schon eine Blechschüssel und ein Messer zum Draufschlagen bereitgelegt- und siehe da, heimlich, still und leise kam ein Pavian um die Ecke geschlichen und setzte sich keine zwei Meter von mir. Christian „haute sofort auf die Pauke“ und der Baboon suchte das Weite.
Für abends benötigten wir noch Feuerholz. Da das von der Rezeption gestern feucht war und deshalb nicht gut brannte, fuhren wir zum Visitor Center runter. Grillanzünder, ein Sechserpack Bier, ein Savanna und eine Art Bacardi Breezer wurden auch noch mitbesorgt. Hier unten schien noch schön die Sonne, so dass wir uns am Damm ins Gras setzten, den Ibissen zusahen und einfach die letzten Sonnenstrahlen genossen. Da die Sonne auch hier bald hinter einem Felsmassiv verschwunden war, wurde es wieder kühl, und wir fuhren zurück. Christian feuerte den Kamin an, und abends kochten wir zur Abwechslung mal wieder.
Gefahrene Kilometer: 11