Hier mal ein aktueller bericht aus dem Kgalagadi Transfrontier Park. Wir waren Anfang November 2006 dort. Zunächst die Anfahrt wenn man von Namibia kommt. Die strecke von Keetmanshoop bis zur Grenze ist sehr gut. Die Grenze ist von 8:00 bis 16:30 h geöffnet. Wenn man zu spät kommt (wie wir) fährt man 5 km zurück und fragt auf der Farm Schanzkolk nach, ob das Guesthouse noch frei ist (kostet nut 100 N$ pro Person ohne Verpflegung). In Rietfontein der Beschilderung folgen (Kalahari Gemsbok Park). An der T-Kreuzung ohne Wegweiser nach rechts. Die Qualität der Straße ändert sich nach Grenzübertritt schlagartig. Übles Waschbrett: der Unterbau der Straße, in den grobe Steine eingebacken sind liegt frei und rüttelt das Auto hart durch. Mit unserem hochbeinigen Toyota Hilux ging das so, aber wir haben einen Golf I, der sich rund 20 km/h dort längs quälte, überholt (mit 40-50 km/h). Ein Blick in das Wageninnere zeigt, dass Wagen wie Insassen ziemlich fertig waren. Die Stoßdämpfer hatten ihre Dienste eingestellt und die Radaufhängungen versuchten verzweifelt, die wild springenden Räder am Wagen zu halten. Ab und zu saust ein uralter kleiner Bakkie vorbei, dem man ansieht, dass er sich längst nach dem Autofriedhof sehnt. Dann überraschen Asphaltstraße für vielleicht 40 km. Entgegen den hier im Forum wie auch von südafrikanischen Parkverwaltung ausgesprochenen Warnungen bezüglich der Qualität der letzten 50-60 km vor dem Parkeingang bei Twee rivieren haben wir es dennoch versucht (wenn die Straße schon schlecht ist, dann ist sie vielleicht schon instandgesetzt?) Und was war? Beste neue Asphaltstraße! Allerdings nur die ersten 10 km, danach Baustraße für 20 km, entweder auf dem neuen glatten Straßenunterbau oder neben der Straße, etwas sandig aber gut befahrbar, auch für Pkw. Danach die letzten 30 km im alten furchtbaren Zustand wie östlich Rietfontein. Nach dem Parkeingang bei Twee Rivieren (dort sollte man den sehr empfehlenswerten und preiswerten „Official Information Guide“ kaufen) sind wir gleich weiter zum Nossob Camp im Flussbett des Nossob gefahren. Im Nossob Camp erwarteten uns abends beim Grillen wie angekündigt mehrere Schakale, die unbedingt etwas abhaben wollten. Sollte man aber verweigern, wegen des Lerneffekts. Auch keine Reste! Stattdessen: fotografieren mit Blitz. Selten kommen Schakale so dicht heran. Das Trinkwasser sollte man sich von draußen mitnehmen, da das Leitungswasser sehr seifig ist, wohl stark alkalisch. Man merkt es sofort an den Händen. Auf das Trinken haben ich lieber verzichtet, obwohl es wohl nicht in die Kategorie gesundheitsschädlich fällt, wohl eher gewöhnungsbedürftig. Am nächsten Morgen Rückfahrt Richtung Twee Rivieren mit der Querung zum Auob Rivier. Unterwegs haben wir gesehen Oryx, Gnus, Kuhantilopen, Springböcke, Löwen, Geparden, Schakale, Erdhörnchen, Sekretäre, Weißrückengeier, Bienenfresser, Grundagamen u.a.
Insgesamt möchte ich den Park empfehlen. Etwas weniger Tiere als in Etosha aber viel weniger Menschen. Für das Nossob Camp sollte man sich nicht nur eine Nacht reservieren. Ausbauen kann man den Aufenthalt natürlich ganz erheblich.
Gruß
Reinhard