THEMA: 36 Grad und es wird noch heißer... Botswana 2023
04 Mär 2024 20:15 #683486
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Tag 3 & 4: CKGR Passarge Valley
07. & 08.10.2023

Die Nacht war ruhig und ich bin schon ohne Wecker gegen 6 Uhr zum Sonnenaufgang wach geworden. Dafür, dass es tagsüber so heiß ist, war es an dem Morgen doch sehr frisch. Wir haben noch in Ruhe gefrühstückt, alles zusammen gepackt und sind dann zeitig zum CKGR aufgebrochen.
Die Fahrt zum Veterinärzaun war nicht lang und man konnte die Abzweigung nach Osten kaum verpassen. Als wir die Teerstraße verlassen haben, senkten wir erstmal den Reifendruck auf 1.7 bar und sind dann immer parallel zum Zaun in Richtung des Gates gefahren. Die Strecke fuhr sich doch verhältnismäßig gut und so kamen wir zügig voran. Unterwegs gab es hin und wieder mal ein kleines Steinböckchen oder Kudus zu sehen.



Zu unserer Verwunderung haben wir auch bereits nach einigen Kilometern immer wieder Elefantenspuren gesehen und auch der Zaun war ganz schön niedergetrampelt. Am Tsau-Gate angekommen erzählte uns die Parkmitarbeiterin, dass momentan eine größere Gruppe Elefanten und sogar Löwen in der Gegend sind.
Nach einem kurzen Plausch setzten wir unsere Reise zur Passarge-Campsite fort.



Wir passierten das Motopi-Wasserloch und beobachteten kurz einen scheuen und einsamen Elefantenbullen, bevor wir anschließend auf der dahinterliegenden Pan eine kurze Verschnaufpause zum Füße vertreten einlegten.









Das Autothermometer zeigte derweil 45 °C an und tatsächlich war das Aussteigen alles andere als angenehm :S . Zusammen mit dem kräftigen Wind fühlte es sich an, als befände man sich in einem riesigen Fön auf höchster Stufe. Wir bevorzugten die Klimaanlage des Autos und setzten schnell die Fahrt fort. Einsam und ohne große Sichtungen ging es immer weiter zur Passarge Nr.1.



Die Fahrt war doch ziemlich anstrengend und entsprechend k.o. kamen wir auf der Campsite an. Sie liegt etwas erhöht abseits des Hauptweges, bietet u.a. aufgrund der umgebenden Bäume und Sträucher aber keinerlei nennenswerten Ausblick. Für den Tag war´s das. Die Hitze und die lange Fahrt haben ziemlich geschlaucht und so haben wir nur schnell noch etwas gekocht, die Eimerduschen ausprobiert und sind früh zu Bett gegangen.



Bereits um kurz nach 5 Uhr morgens hat der Wecker geklingelt. Wir haben nach einer kurzen Runde „Frischmachen“ alle Sachen zusammengeräumt und sind zur Leopard Pan und Sunday Pan aufgebrochen. Der Weg ist doch um einiges weiter als auf den T4A-Karten eingezeichnet und die teilweise sehr schlechte und zugewachsene Piste lässt einen nur langsam vorankommen.





Landschaftlich ist es an der Leopard Pan und Sunday Pan sehr schön und wir erkundeten bis zum frühen Mittag das Gebiet. Es gab viele Oryxantilopen, Giraffen und Gnus zu beobachten. Von Raubtieren fehlte jedoch jede Spur. Wir entschieden uns an einer lichten Baumgruppe an der Leopard Pan die Mittagsstunden einigermaßen im Schatten zu verbringen und haben dort gebruncht und versucht die Temperaturen jenseits der 40 Grad-Marke irgendwie zu ertragen.



Am Nachmittag sind wir nochmal zurück zum Sunday Pan-Wasserloch gefahren und haben uns in den Schatten zwischen die Oryxantilopen gestellt, um einige Stunden lang das Kommen und Gehen zu beobachten. Hin und wieder gab es kurze Gefechte zwischen den Oryx und zusammen mit dem aufgewirbelten weißen Staub und dem fahlen Licht ergaben sich eine mystische Stimmung und tolle Fotomotive.













Auch rund ums Wasserloch gab es einiges zu sehen. Ein scheinbar gammeliges "Irgendwas" entpuppte sich dann als eine nicht mehr ganz so frische braune Hyäne, die trotz ihres sehr unansehnlichen Aussehens noch ganz schön mobil war.











Da wir leider keine Reservierung für die Sunday Pan-Campsite hatten und es auch nicht drauf ankommen lassen wollten am späten Nachmittag doch noch zurück fahren zu müssen weil Leute mit Reservierung auftauchen, sind wir wieder zu unserer weit entfernten Passarge Nr. 1 Campsite gefahren und haben den Abend dort verbracht. Kurz vor dem Abendessen kamen plötzlich einige Bienen, die versucht haben etwas von dem Abwaschwasser abzubekommen. Wir haben die paar Bienen nicht weiter beachtet, doch es sind es von Minute zu Minute immer mehr geworden :woohoo: . Wir haben das Waschwasser schnell verschwinden lassen, aber es kamen trotzdem immer mehr Bienen angeflogen und irgendwann war unser ganzes Auto und die Umgebung von einem riesigen Bienenschwarm eingenommen. Wir versuchten mit qualmendem Feuerholz den Platz auszuräuchern, aber es hat nicht geholfen. Mit meiner Bienengiftallergie wollte ich es nicht auf eine ungeplante Konfrontation ankommen lassen und habe mich, als nur wenige Bienen am Zelteingang saßen, ins Zelt zurückgezogen und abgewartet :dry: . Die Sonne war schon kurz davor unter zu gehen. Als sie dann endlich verschwunden ist, haben auch die Bienen den Rückzug angetreten und wir konnten uns weiter ums Abendessen kümmern.




Viele Grüße
Marcel
Letzte Änderung: 04 Mär 2024 20:36 von Skotch.
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06 Mär 2024 17:44 #683599
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Danke Marcel, da hole mich mir tolle Tipps von euch. Habe das nächstes Jahr vor. Falls du auch Bilder der Fahrbedingungen hast, freue ich mich auch.

Liebe Grüße
Margit
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07 Mär 2024 09:15 #683621
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Liebe Margit,

solitaire schrieb:
Hallo Marcel, freue mich schon auf deinen Bericht.
Mit der trockenen Luft kämpfe ich auch immer. Augentropfen, Lippenbalsam (hab vorher viele ausprobiert) und Nasenöl sind immer dabei.
Danke für die Tipps! Augentropfen und Nasenöl werden wir dann auch mal einpacken. Das war die ersten Tage echt sehr unangenehm und wir dachten anfangs, dass wir uns eine Erkältung o.ä. im Flieger eingefangen haben.

solitaire schrieb:
Danke Marcel, da hole mich mir tolle Tipps von euch. Habe das nächstes Jahr vor. Falls du auch Bilder der Fahrbedingungen hast, freue ich mich auch.
Ich muss mal am Wochenende gucken, ob wir Handybilder von den Straßen im CKGR gemacht haben. An sich ist die Strecke Kuke-Tsau Gate-Passarge-Sunday-Deception-Matswere Gate sehr gut zu fahren.
Kuke bis Passarge Nr 1 sehr weiter Tagesritt und Übergang von Passarge Valley zur Leopard Pan (ab dem nördlichen "Zipfel") etwas beengt zugewachsen und holprig. Der mit Abstand schlimmste Abschnitt, den wir bisher in Botswana erlebt haben, waren die letzten paar Kilometer zwischen Matswere Gate und Rakops.

Viele Grüße
Marcel
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16 Mär 2024 18:23 #684113
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Tag 5: CKGR Sunday Pan und Deception Valley
09.10.2023

Wir sind früh aufgestanden, um weiter zur Deception Campsite zu reisen. Obwohl es gerade erst dämmerte bekamen wir wieder Besuch von den Bienen. Von Minute zu Minute wurden es wieder mehr :angry: . Daher haben wir nur schnell alle Sachen ins Auto gestopft und die Campsite im Passarge Valley verlassen. Die Sonne ging zügig auf und mit ihr fingen auch die Temperaturen schnell an zu steigen.







Unterwegs haben wir noch der Sunday Pan einen Besuch abgestattet und unsere alte Bekannte – die nicht mehr ganz so frische braune Hyäne – an der gleichen Stelle wie am Tag zuvor gesehen. Eine weitere Hyäne versteckte sich ganz in der Nähe im Gebüsch.



Wir drehten einige Runden um die Pan und beobachteten Giraffen und Gnus, die sich trotz der frühen Morgenstunden bereits im Schatten aufgehalten haben. Immerhin hatten wir um 8 Uhr bereits 39 Grad… B)











Unterwegs trafen wir eine deutsche Reisegruppe. Wir tauschten uns etwas über die Sichtungen aus, stellten jedoch schnell fest, dass es mit Großkatzen ziemlich mau aussieht.
Kurz bevor wir die Sunday Pan verlassen wollten, haben wir noch ein Warzenschwein bei der Nahrungssuche beobachtet, als ich plötzlich im Seitenspiegel einen Gepard in aller Ruhe hinterm Auto langgehen sah. Wir wendeten das Auto und fuhren im Schritttempo neben ihm her.



Sein Ziel war eine kleine Baumgruppe auf der Pan, wo er es sich im Schatten nur wenige Meter neben unserem Auto gemütlich machte. Wir beobachteten ihn eine ganze Zeit lang, bis wir uns endlich losreißen konnten.











Als wir gerade los wollten kam uns die deutsche Reisegruppe entgegen und wäre an dem Gepard vorbeigefahren, wenn wir sie nicht auf ihn aufmerksam gemacht hätten. Wir gaben unsere Pole Position frei und fuhren weiter zur Deception Campsite.
Der Weg fuhr sich sehr gut und entspannt und so kamen wir zur Mittagszeit auf der Campsite an und holten erstmal ein spätes Frühstück nach und verbrachten die heißen Mittagsstunden in der Hängematte :) .









Am Nachmittag erkundeten wir ohne nennenswerte Sichtungen das Deception Valley.



Gegen Abend waren wir zurück auf der Campsite und erhielten prompt wieder Besuch von Bienen… Dieses Mal zwar nicht ganz so schlimm, jedoch entschieden wir uns bis zum Sonnenuntergang zu warten, bevor wir anfingen zu kochen und zu duschen.

LG Marcel
Letzte Änderung: 16 Mär 2024 18:43 von Skotch.
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17 Mär 2024 08:51 #684124
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  • Nacho am 17 Mär 2024 08:51
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Hallo Marcel,
ich hau mich weg, habt ihr sensationell schöne Fotos gemacht. Da werde ich blass vor Neid, aber dennoch freue ich mich für jeden, der so eine wunderbare Reise machen kann. Um die Temperaturen beneide ich euch weniger. Aber wenn ich nach der richtigen Reisezeit suche, stelle ich immer wieder fest, dass jede ihre Vor und Nachteile hat.
In Südafrika sahen wir Hyänen mit ihren Jungtieren und wir waren hin und weg von ihren hübschen Gesichtern und von ihrer liebevollen Art, mit den Jungtieren umzugehen....und dann sehe ich die Hyäne auf deinem Foto und frage mich bei welchem Kostümbildner die wohl war. Krasser Unterschied.



Botswana steht auch bei uns ganz oben auf der Wunschliste. Aber mangels Fahrerfahrung werden wir erst noch einmal eine Namibia Reise mit Fahrtraining machen, bevor wir uns die Königsdisziplin in Fahrtechnik auf botswanischem Boden zumuten.

Ich habe deinen Beitrag mit Freude verfolgt und bin gespannt wie es weitergeht.
Liebe Grüße,
Nacho
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20 Mär 2024 10:47 #684278
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Hallo Nacho,

freut mich sehr, dass Dir die Bilder gefallen!
Was die Hyäne angeht haben wir auch schon gescherzt, dass sie vielleicht einem Herr der Ringe Filmset entflohen ist. Man braucht nur noch einen kleinen Ork draufsetzen und schon passt es perfekt :laugh:
So süße kleine Hyänenbabys haben wir leider nicht gesehen...

Was die Fahrerfahrung angeht würde ich mir da keinen großen Kopf machen. Die gängigen Strecken sind sehr gut zu befahren und selbst etwas tieferer Sand war kein Proble. Mit etwas Vorbereitung, Planung und Sinn und Verstand sehr gut machbar. Haben uns da bei der ersten Reise auch total den Kopf zerbrochen und im Endeffekt war es vor Ort total easy.

Viele Grüße
Marcel
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