Tag 3 & 4: CKGR Passarge Valley
07. & 08.10.2023
Die Nacht war ruhig und ich bin schon ohne Wecker gegen 6 Uhr zum Sonnenaufgang wach geworden. Dafür, dass es tagsüber so heiß ist, war es an dem Morgen doch sehr frisch. Wir haben noch in Ruhe gefrühstückt, alles zusammen gepackt und sind dann zeitig zum CKGR aufgebrochen.
Die Fahrt zum Veterinärzaun war nicht lang und man konnte die Abzweigung nach Osten kaum verpassen. Als wir die Teerstraße verlassen haben, senkten wir erstmal den Reifendruck auf 1.7 bar und sind dann immer parallel zum Zaun in Richtung des Gates gefahren. Die Strecke fuhr sich doch verhältnismäßig gut und so kamen wir zügig voran. Unterwegs gab es hin und wieder mal ein kleines Steinböckchen oder Kudus zu sehen.
Zu unserer Verwunderung haben wir auch bereits nach einigen Kilometern immer wieder Elefantenspuren gesehen und auch der Zaun war ganz schön niedergetrampelt. Am Tsau-Gate angekommen erzählte uns die Parkmitarbeiterin, dass momentan eine größere Gruppe Elefanten und sogar Löwen in der Gegend sind.
Nach einem kurzen Plausch setzten wir unsere Reise zur Passarge-Campsite fort.
Wir passierten das Motopi-Wasserloch und beobachteten kurz einen scheuen und einsamen Elefantenbullen, bevor wir anschließend auf der dahinterliegenden Pan eine kurze Verschnaufpause zum Füße vertreten einlegten.
Das Autothermometer zeigte derweil 45 °C an und tatsächlich war das Aussteigen alles andere als angenehm
. Zusammen mit dem kräftigen Wind fühlte es sich an, als befände man sich in einem riesigen Fön auf höchster Stufe. Wir bevorzugten die Klimaanlage des Autos und setzten schnell die Fahrt fort. Einsam und ohne große Sichtungen ging es immer weiter zur Passarge Nr.1.
Die Fahrt war doch ziemlich anstrengend und entsprechend k.o. kamen wir auf der Campsite an. Sie liegt etwas erhöht abseits des Hauptweges, bietet u.a. aufgrund der umgebenden Bäume und Sträucher aber keinerlei nennenswerten Ausblick. Für den Tag war´s das. Die Hitze und die lange Fahrt haben ziemlich geschlaucht und so haben wir nur schnell noch etwas gekocht, die Eimerduschen ausprobiert und sind früh zu Bett gegangen.
Bereits um kurz nach 5 Uhr morgens hat der Wecker geklingelt. Wir haben nach einer kurzen Runde „Frischmachen“ alle Sachen zusammengeräumt und sind zur Leopard Pan und Sunday Pan aufgebrochen. Der Weg ist doch um einiges weiter als auf den T4A-Karten eingezeichnet und die teilweise sehr schlechte und zugewachsene Piste lässt einen nur langsam vorankommen.
Landschaftlich ist es an der Leopard Pan und Sunday Pan sehr schön und wir erkundeten bis zum frühen Mittag das Gebiet. Es gab viele Oryxantilopen, Giraffen und Gnus zu beobachten. Von Raubtieren fehlte jedoch jede Spur. Wir entschieden uns an einer lichten Baumgruppe an der Leopard Pan die Mittagsstunden einigermaßen im Schatten zu verbringen und haben dort gebruncht und versucht die Temperaturen jenseits der 40 Grad-Marke irgendwie zu ertragen.
Am Nachmittag sind wir nochmal zurück zum Sunday Pan-Wasserloch gefahren und haben uns in den Schatten zwischen die Oryxantilopen gestellt, um einige Stunden lang das Kommen und Gehen zu beobachten. Hin und wieder gab es kurze Gefechte zwischen den Oryx und zusammen mit dem aufgewirbelten weißen Staub und dem fahlen Licht ergaben sich eine mystische Stimmung und tolle Fotomotive.
Auch rund ums Wasserloch gab es einiges zu sehen. Ein scheinbar gammeliges "Irgendwas" entpuppte sich dann als eine nicht mehr ganz so frische braune Hyäne, die trotz ihres sehr unansehnlichen Aussehens noch ganz schön mobil war.
Da wir leider keine Reservierung für die Sunday Pan-Campsite hatten und es auch nicht drauf ankommen lassen wollten am späten Nachmittag doch noch zurück fahren zu müssen weil Leute mit Reservierung auftauchen, sind wir wieder zu unserer weit entfernten Passarge Nr. 1 Campsite gefahren und haben den Abend dort verbracht. Kurz vor dem Abendessen kamen plötzlich einige Bienen, die versucht haben etwas von dem Abwaschwasser abzubekommen. Wir haben die paar Bienen nicht weiter beachtet, doch es sind es von Minute zu Minute immer mehr geworden
. Wir haben das Waschwasser schnell verschwinden lassen, aber es kamen trotzdem immer mehr Bienen angeflogen und irgendwann war unser ganzes Auto und die Umgebung von einem riesigen Bienenschwarm eingenommen. Wir versuchten mit qualmendem Feuerholz den Platz auszuräuchern, aber es hat nicht geholfen. Mit meiner Bienengiftallergie wollte ich es nicht auf eine ungeplante Konfrontation ankommen lassen und habe mich, als nur wenige Bienen am Zelteingang saßen, ins Zelt zurückgezogen und abgewartet
. Die Sonne war schon kurz davor unter zu gehen. Als sie dann endlich verschwunden ist, haben auch die Bienen den Rückzug angetreten und wir konnten uns weiter ums Abendessen kümmern.
Viele Grüße
Marcel