Hallo zusammen,
da es ja in diesem Thread schon um den Landcruiser von Bushlore ging, mache ich mal mit unseren Erfahrungen hier weiter.
Service bei Bushlore:
Wir wurden pünktlich abgeholt, mussten auch auf niemand anders warten, und wurden direkt zur Verleihstation gefahren. Der Papierkram war schnell erledigt und die Einweisung in das Fahrzeug (und Sat-Phone) war sehr gründlich. Eine Decke und einen zweiten Satz Handtücher zu bekommen war kein Problem. Alles war sauber und frisch gewaschen in Plastikfolie verpackt. Da wir noch nie in Johannesburg einkaufen waren, wurde uns der Weg bis zum Einkaufszentrum nicht nur erklärt, sondern ein Mitarbeiter fuhr vornweg und hat sich erst verabschiedet als wir eingeparkt hatten und er uns noch erklärt hat wo wir was bekommen.
Die Rückgabe war ebenfalls völlig unkompliziert. Ein zusätzlich Delle wurde mit Kommentar "wenn man im Busch fährt passiert das eben" zur Kenntnis genommen. Da wir unser Auto außerhalb der Geschäftszeiten zurückgegeben haben, war außer unseren beiden Fahrern niemand mehr da. Anmerkungen z.B. zur schwachen Hauptbatterie wurden aufgenommen. Ebenfalls wurde versucht unsere MP3 CD noch aus dem Radio zu bringen (vergeblich). Naja, wir konnten darauf verzichten
Auto:
Das Auto hat wie auf den Bildern zu sehen ist ein Klappdach. Wir haben den Landcruiser natürlich immer wieder mit dem Savanna-Auto vom letzten Jahr verglichen.
Der Wagen hatte bei Übernahme 57.000 km auf dem Tacho. Der Landcruiser fährt sich sowohl auf der Autobahn als auch im Gelände angenehm. Ein paar PS mehr könnten nicht schaden wenn man ihn mal mit einem 3.o Diesel Hilux vergleicht
Aber wirklich störend war das nicht und wichtig ist ja dass man im Gelände vorankommt. Die Ausstattung ist jetzt nicht so "luxuriös" wie im Hilux (kein Tempomat, keine USB Anschluss, keine Lenkradtasten), aber brauchen wir auch im Urlaub nicht unbedingt und was nicht da ist kann ja auch nicht kaputtgehen
Die Ausstattung war komplett. Werkzeug, Ersatzsicherungen, High-Lift Jack (wird ausführlich erklärt), Starterkabel (war wichtig), Abschleppseil, zwei Ersatzreifen und eine Winde (wurde allerdings nicht erklärt). Im Nachhinein gesehen haben vielleicht Ersatzbirnen gefehlt
Die Küchenausstattung ist in Ordnung. Ausreichend Töpfe und Geschirr (was hauptsächlich im Außenfach untergebracht ist) für zwei Personen und 3 Gasflaschen. Der Grill ist etwas eigenwillig (das ist das graue Ding auf dem Erstazreifen) und wir haben ihn nie benutzt, sondern uns ein eigenes handelsübliches "Grillgitter" gekauft.
Eine Markise ist vorhanden (wurde auch erklärt). Da wir immer ein Schattenplätzchen gefunden haben, wurde sie nicht von uns benutzt.
Die Schlafsäcke waren top (benutzen wir immer als Zudeck) und so mussten wir auch in kalten Nächten nie auf die zusätzlich Decke zurückgreifen. Die Liegefläche ist gefühlt etwas schmäler als im Savanna Auto, war aber ausreichend (Savanna waren etwas über 1.30m).
Der Campingtisch war, sagen wir mal, etwas wacklig. Kein Vergleich mit dem massiven Tisch von Savanna. Dafür waren die Stühle wieder komfortabler.
Als äußerst praktisch hat sich der zusätzliche Tisch zum Auslappen am Auto erwiesen. Da konnte man wunderbar das Essen vorbereiten und auch abspülen ohne dass man den Campingtisch benutzen musste (der hätte das auch kaum ausgehalten). Ein weiteres Highlight ist der ausziehbare Gaskocher. Schnell irgendwo einen Kaffee machen... Kocher ausziehen, Wasserkessel drauf...fertig
Wie auch im Savanna Camper kann man im Landcruiser stehen wenn man das Bett hochklappt. Da die rechte Seite beim Landcruiser nicht "verbaut" ist kann man auch gut im Innenraum sitzen. Dafür fehlt natürlich etwas Stauraum. Der war im Savanna Camper definitiv größer. Sowohl innen wie auch außen in den Staufächern. Das Ganze ist aber alles eine Frage der Organisation und äußerst praktisch am Landcruiser ist die ausziehbare Schublade. Da geht einiges rein
Der Zustieg in das Bett ist etwas schmal. Auf den Fotos ist das vielleicht etwas schwer zu sehen, aber wenn man das Bett herunterklappt bleiben hinten vielleicht noch 30cm um in das Bett zu kommen. Diese Lücke kann dann, wenn man im Bett liegt, durch eine weitere Klappe verschlossen werden, so dass man völlig separat vom Innenraum liegt. Also der Zustieg ist für etwas korpulentere Reisende sicher nicht ganz einfach. Der Zustieg ist beim Savanna Camper definitiv leichter.
Der Zugang zum Innenraum ist beim Landcruiser, mit ein paar Verrenkungen, auch von vorne möglich. Ob das ein Vorteil oder Nachteil ist muss jeder für sich entscheiden (Stichwort Sichtbarkeit des Gepäcks). Der Zustieg von hinten ist etwas kompliziert, da immer beide Ersatzreifen "weggeschwenkt" werden müssen und wenn man hinten aufsperrt ist immer das ganze Auto offen. Was beim Einladen des Einkaufs dann dazu führt dass man noch mehr aufpassen muss wer sich so an den vorderen Türen rumtreibt.
Was aber wirklich am meisten gestört hat, war das öffnen der hinteren Tür am Morgen. Man muss erstens wieder das ganze Auto per Fernbedienung öffnen (wenn man nur den Öffner an der Hecktür hochzieht ging bei uns die Alarmanlage los) und der Türöffner innen liegt genau am Kühlschrank
Da heißt es die Hände schmal machen und versuchen den Griff zu ziehen. Das gelingt zwar immer besser mit der Zeit, ist aber trotzdem nicht sehr praktisch. Lässt sich aber wahrscheinlich konstruktionsbedingt nicht ändern.
Da der Innenausbau bis zu den Sitzen geht, kann man die Sitze nur bis zu einem bestimmten Grad nach hinten schieben. Mit meinen 1,85 hatte ich den Sitz ganz hinten und die Fahrposition war ok.
Ein eher unwichtiger Punkt, aber warum in den Fahrzeugen immer noch CD-Radios ohne USB Anschluss eingebaut werden, können wir ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Wenn schon Radios nachträglich eingebaut werden, dann doch wenigstens eins mit USB und/oder AUX Anschluss. Wir waren auf das MP3 fähige CD Laufwerk zwar vorbereitet, aber die CD hat mal funktioniert und mal nicht und am Schluss hat dem Radio unsere CD wohl so gut gefallen dass es diese nicht mehr hergegeben hat
Zwei kleine Kritikpunkte zum Auto und zum Service:
Die Hauptbatterie ging definitiv ihrem Ende zu und es war das ein oder andere mal morgens nicht genug "Saft" zum Starten des Motors vorhanden. Das erste mal an so ziemlich der einsamsten Stelle unserer ganzen Reise, im Sanyati Camp. Da beim Landcruiser beide Batterien im Motorraum sind, war das Ganze kein Problem mit dem Überbrückungskabel die beiden Batterien zu verbinden und zu starten. Es gab zwar einen Battery Monitor mit dem man die Spannung von der zweiten Batterie auf Knopfdruck zum Starten benutzen kann, aber ich hab da wohl bei der Erklärung nicht aufgepasst und wurde auch aus der vorhanden Beschreibung nicht wirklich schlauer. Bei uns hat das irgendwie nicht funktioniert
Aber es ging ja auch mit dem Überbrückungskabel.
Beim Grenzübertritt nach Zimbabwe (Plumtree) muss man zum Erhalt des TIP (Temporary Import Permit) das Book (der Ausdruck war uns ja völlig neu ist aber quasi der Fahrzeugschein) und eine Bestätigung dass man dieses Fahrzeug fahren darf, vorzeigen. Im Fahrzeugschein stand bei uns aber eine andere Firma als auf der Bestätigung. Das führte bei der Dame an der Grenze doch zu einigem Rätselraten. Wir konnten es ihr nicht erklären und so hat sie letztendlich nach einigem Grübeln das TIP ausgestellt.
Wir haben das bei der Abgabe des Fahrzeug erzählt und wir waren scheinbar nicht die Einzigen die damit ein Problem in Plumtree hatten. Des Rätsels Lösung ist ziemlich simpel und hätte man vielleicht bei der Übernahme erklären können. Im Fahrzeugschein ist der eigentliche Leasinggeber vermerkt, In unserem Fall BMW Financial Services und auf der Bestätigung steht Alphera als Besitzer. Alphera gehört aber zu BMW. Naja, hoffen wir mal das dass entweder zukünftig etwas deutlicher auf dem Schreiben zu erkennen ist, oder aber dem Kunden erklärt wird.
Fazit:
Wir würden auf jeden Fall wieder bei Bushlore mieten. Den Service im Pannenfall können wir wie immer nicht bewerten (mangels Panne), aber wir waren insgesamt sehr zufrieden. Kleinigkeiten mag es immer wieder mal geben.
Das Auto ist eine weitere (gute) Möglichkeit wenn man eine Alternative zum Dachzelt sucht. Uns persönlich sagt zwar der Savanna Camper einen Tick mehr zu, aber letztendlich ist das eine Frage der Gewohnheit.
Wir hoffen dass wir mit der Beschreibung etwas helfen konnten, und wenn es noch Fragen gibt könnt ihr die natürlich gerne stellen. Bei den Fotos bitte nicht so auf die Ordnung schauen
Gruß
Panther
Bett hochgeklappt (von Hinten gesehen)
Bett hochgeklappt und Zusatzklappe (von Vorne gesehen)