Hi,
CKGR und Khutse … ein Lagebericht aus meiner persönlichen Sicht
Trocken, gelb-braun, und still, so empfängt uns Deception schon bei der Einfahrt. Keine Tiere weit und breit.
Die Regenzeit hat es hier wohl nicht gut gemeint bisher.
Auch Kori 4 ein trauriger Anblick. Jemand hat einen der beiden Hauptäste des Baumes neben der Feuerstelle abgesägt; nun liegt er da, halb verkohlt, dann nicht mehr gebraucht… Fliegenschwärme fallen ein; erst erfreut über unseren Schweiß, dann am rohen Gemüse und unseren Getränken. Jedes Bisschen Feuchtigkeit lockt sie sofort an. Ein Auto mit zwei freundlich winkenden Insassen fährt vorbei, dann wieder Stille. Später leuchten wir in die Dunkelheit; eine Eule hat sich auf einem Ast niedergelassen, und ein Springhase hoppelt im Schein unserer Taschenlampe. Nachts höre ich in ganz weiter Ferne einen Löwen brüllen.
Auf der Fahrt zur Leopard Pan ist immer wieder Elefantenkot zu sehen. Bis hierher sind sie also bereits vorgedrungen?! Auch hier ist alles staubtrocken. Am Sunday Wasserloch dagegen blühen die Büsche und Bäume. Vogelschwärme fallen wellenförmig über das Nass her; auch eine große Herde Oryx ist zum Trinken und Baden angekommen.
Die Feuerstelle von Passarge 1, wo wir unsere Mittagspause einlegen, ebenfalls ein Mülleimer der Menschen:
eine leere Bohnendose neben, und Zigarettenstummeln im ungeputzen Feuerring.
Je weiter westlich wir am nächsten Tag durch das Passarge Valley fahren, desto mehr ändert sich braun in grün, und es scheint, als hätte sich die Tierwelt hier versammelt. Kurz vor Passarge 2 treffen wir auf einen Elefantenbullen. Auf der Verbindung zwischen Passarge und cutline, vieles verbrannt, der Rest trocken. Entlang der cutline selbst, sind die Schäden welche die Elefanten hier anrichten besonders deutlich zu sehen; sehr viele abgerissene Äste und entwurzelte Bäume.
Am späten Nachmittag, auf einer der Deception campsites, beginnt es ein wenig zu tröpfeln. Aus einem Loch, am Fuße eines Baumes, quellen wie auf Kommando hunderte große, schwarze Ameisen; laufen zu den im Sand versickernden Regentropfen, und kehren dann in ihr Loch unter dem Baum zurück.
Über das vollkommen trockene Letiahau Wasserloch, fahren wir weiter In die Phokoje Pan. Plötzlich ist alles wieder grün. An einer Pfütze in der Pfanne haben sich Geier zum Trinken und Sonnen versammelt.
Die gebuchte campsite TAU 3 zeigt sich bereits beim Zufahren in erbärmlichem Zustand; das Gras fast hüfthoch auf dem gesamten Platz. Der Weg zur Closchnecke nicht zu begehen. Als nach dem Aussteigen auch noch Zecken an meinen Beinen hochkrabbeln, fahren wir weiter zu TAU 2, welche in besserem Zustand, und offenbar von niemandem gebucht ist.
Am nächsten Morgen hat sich neben der Phokoje-Pfütze, im Schatten eines Busches eine Löwenfamilie niedergelassen. Nur durch Zufall ist mir einen Bewegung beim Blick durchs Fernglas aufgefallen. Die zögerlich umherstehenden, und in Richtung des Busches starrenden Giraffen, hätten uns das Löwenrudel ja quasi auf dem Präsentierteller verraten müssen; zu wenig aufgepasst!
Die Geschichte warum wir die heutige Nacht ungebucht auf Piper 1 verbracht haben, ist im Avis Safari thread nachzulesen.
Am Xade gate unterhalte ich mich mit einer jungen Angestellten. Ihr ist bekannt in welchem schlechten Zustand die meisten der campsites sind. Dass dies nicht immer der Fehler jener Menschen ist, die einfach nicht in der Lage sind ihren Dreck wieder mitzunehmen, und nicht respektieren können, dass hier keine Bäume oder Äste abgesägt werden dürfen, ist die eine Sache, dass es aber immer noch Besucher gibt, die für verdreckte, ungepflegte campsites an den privaten Betreiber fast den 10-fachen Preis der staatlichen campsites bezahlen, kann sie nicht verstehen. Auf meine Frage, ob sie sich erklären kann warum man nicht aus diesem Kontrakt aussteigt meint sie: der Herr sitzt im botswanischen Parlament, das dürfte nicht so einfach sein. Recherchiert man das, findet sich doch tatsächlich der Abgeordnete Kgoberego Nkawana MP für Selebi Phikwe East, alias MD Bigfoot Tours…
Nach ein paar Tagen passieren wir das Eingangstor zum Khutse Game Reserve. Auch hier das gleiche Bild, außer an den wenigen Wasserlöchern herrscht enorme Trockenheit. Und auch hier treffen wir auf dem Weg nach Mahurushele bald auf die ersten Hinterlassenschaften von Elefanten.
Sämtliche campsites auf denen wir übernachtet, oder sie nur besucht haben, machen einen gepflegten Eindruck. Die wuchernden Gräser liegen ausgerupft an den Rändern; die Feuerstellen sind geputzt. Warum geht es hier doch?
Einzig an manchen Duschschnecken fehlen die Kübeln, bei Molose 2 liegt die gesamte Metallkonstruktion der Dusche im Sand.
Diese Beschädigungen sind den Elefanten zuzuschreiben. Wenn Regen fällt, sammelt sich das bisschen Regenwasser in den Duschkübeln. Die Elefanten ziehen von einer campsite zur nächsten (man kann das gut an ihren Fußspuren ablesen), brechen die Holzlatten der Duschschnecken heraus, weil sie ja nicht durch den Eingang passen, und gelangen so an die Duschkübeln und das wenige Regenwasser.
Große Beschädigungen auch an den wenigen Bäumen rings um das Molose Wasserloch, sowie an den Wasserzuleitungsrohren, die jetzt in blauen und schwarzen Teilen rund um das Wasserloch verteilt liegen. Auch hier scheint niemand fürs Einsammeln zuständig zu sein… Nach einem Gewitter konnten wir die Spuren der Elefanten von etwas NO von Molose bis zu den Khutse campsites verfolgen; das sind mind. 30 km.
Ganz besonders schön gelegen, und mit Pfannenblick sind die campsites Moreswe 2, Molose 2, und Khankhe 1.
Leider ist der Zaun westlich des Einfahrtstores so beschädigt, dass Tiere (und Wilderer) hier bequem ein- und ausgehen könnten.
Wer in Khutse auf die Leute von Leopard and Lion Research trifft, kann zu den Tieren und sonstigen Fragen die Natur Khutses betreffend, gute Infos bekommen.
Gruß Gina